Elgygytgyn
Elgygytgyn | ||
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Geographische Lage | Autonomer Kreis der Tschuktschen (Russland) | |
Zuflüsse | rund 50 kleine Bäche (viele trocknen im Sommer aus, alle frieren im Winter durch) | |
Abfluss | Enmywaam | |
Daten | ||
Koordinaten | 67° 30′ N, 172° 0′ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 492 m | |
Fläche | 119 km²[1][2] | |
Breite | 12 km | |
Volumen | 14,1 km³ | |
Maximale Tiefe | 169 m[2] | |
Einzugsgebiet | 293 km²[1] | |
Besonderheiten |
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Alter: ca. 3,6 Millionen Jahre Wassertemperatur: max. 3,5 °C im Hochsommer Eisdicke: ca. 2 m am Ende des Winters Sichttiefe: 19 m, extrem oligotroph |
Elgygytgyn (tschuktschisch Эльгыгытгын [ ] ‚Der weiße See‘, russisch Эльгыгы́тгын) ist ein See in Ostsibirien. Er liegt auf dem Anadyr-Plateau im Autonomen Kreis der Tschuktschen. Der See hat einen Durchmesser von etwa zwölf Kilometern und ist 169 Meter tief. Sein Name bezieht sich auf die lange Eisbedeckung: Der See ist neun Monate im Jahr mit Eis bedeckt. Lediglich von Mitte Juli bis Oktober ist er eisfrei.
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der See liegt innerhalb eines Meteoritenkraters (Impaktstruktur) mit einem Durchmesser von 18 Kilometern. Der Meteoriteneinschlag ereignete sich vor rund 3,6 Millionen Jahren, d. h. an der Wende vom unteren zum mittleren Pliozän. Der Elgygytgyn-Krater gilt damit als ein vergleichsweise junger Krater. Da er auf Grund dessen noch sehr gut erhalten und relativ groß ist, wurde er bereits in den 1970er Jahren trotz seiner abgeschiedenen Lage als Meteoritenkrater erkannt.[3] Weiterhin ist der Elgygytgyn einer von nur zwei bekannten Einschlagkratern auf der Erde, die in vulkanischen Gesteinen gebildet wurden.
Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obwohl nördlich des Polarkreises gelegen, war der See während des Eiszeitalters nicht von Gletschern bedeckt, so dass die Seesedimente des Elgygytgyn ein für die Wissenschaft wertvolles Klimaarchiv bilden. Dieses wird zurzeit im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte untersucht.
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine weitere Besonderheit des Elgygytgyn sind seine Fischarten. Zwei davon, Salvethymus svetovidovi[4] und Salvelinus elgyticus[5], sind endemisch, kommen also nur in diesem See vor. Die dritte natürlich vorkommende Art ist Salvelinus boganidae oder ein enger Verwandter.[6] Vor wenigen Jahren ist außerdem der Wandersaibling eingeführt worden. Damit gehören sämtliche Fische im See zu den Lachsfischen.
Die Fischarten im See sind an die sehr niedrigen Temperaturen des Wassers angepasst, die in der Regel knapp über dem Gefrierpunkt liegen, und verbringen den größten Teil des Jahres in völliger Dunkelheit. Die Oberfläche ist etwa 10 Monate im Jahr gefroren. Im Sommer kann die Oberfläche schmelzen, aber in einigen Jahren taut der See nicht vollständig auf.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert S. Dietz, John F. McHone: El’gygytgyn: Probably world’s largest meteorite crater. In: Geology 4(7), 1976, S. 391–392, doi:10.1130/0091-7613(1976)4<391:EPWLMC>2.0.CO;2
- Martin Melles u. a.: The Lake El’gygytgyn Scientific Drilling Project – Conquering Arctic Challenges through Continental Drilling. In: Scientific Drilling 11/2011, S. 29–40, doi:10.2204/iodp.sd.11.03.2011 (PDF; 9,05 MB), abgerufen am 11. Mai 2013
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Universität zu Köln - Projektseite des Klimaforschungsprogramms (deutsch/englisch)
- Universität Fairbanks (englisch)
- Elgygytgyn in der kanadischen Datenbank für Impaktstrukturen (englisch)
- Informationen zum Elgygytgyn-Bohrprojekt (englisch)
- DFG Science TV: Polares Klimaarchiv - Video-Serie über das Bohrprojekt am Elgygytgyn
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Elgygytgyn im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
- ↑ a b Artikel Elgygytgyn in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
- ↑ Dietz & McHone, 1976
- ↑ Salvethymus svetovidovi in The IUCN Red List of Threatened Species. Abgerufen am 29. April 2013.
- ↑ Salvelinus elgyticus auf FishBase. Abgerufen am 29. April 2013.
- ↑ Salvelinus boganidae in The IUCN Red List of Threatened Species. Abgerufen am 29. April 2013.
- ↑ Russia Unknown El'gygytgyn - Crater Lake in Chukotka ( des vom 10. September 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.