Alsenz
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 44′ N, 7° 49′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Alsenz-Obermoschel | |
Höhe: | 224 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,88 km2 | |
Einwohner: | 1638 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 127 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67821 | |
Vorwahl: | 06362 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 003 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schulstraße 16 67821 Alsenz | |
Website: | www.alsenz.de | |
Ortsbürgermeister: | Klaus Zepp (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Alsenz im Donnersbergkreis | ||
Alsenz ist eine Ortsgemeinde im rheinland-pfälzischen Donnersbergkreis und gemessen an der Einwohnerzahl dessen zehntgrößte Ortsgemeinde. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel, der sie auch angehört. Alsenz ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Geographie
Lage
Der Ort liegt im Nordpfälzer Bergland, das Teil des Saar-Nahe-Berglands ist, am gleichnamigen Fluss an der Grenze zum Landkreis Bad Kreuznach. Nördlich des Siedlungsgebiets mündet von links die Moschel in diese. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze Am Wasserhaus und Bahnwärterhaus Ohlbach.[3] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Hochstätten, Kalkofen, Münsterappel, Oberhausen an der Appel, Gaugrehweiler, Bayerfeld-Steckweiler, Oberndorf, Mannweiler-Cölln, Schiersfeld, Sitters, Niedermoschel, Hallgarten und Feilbingert.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 606 mm. Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 22 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,8 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge sind recht gleichmäßig übers Jahr verteilt. An 30 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Ein prähistorisches Zeugnis im Ort bildet der Menhir von Alsenz.
Urkundlich erwähnt wurde Alsenz erstmals im Jahr 775 im Lorscher Codex.[4] 1532 wurde in Alsenz die Reformation eingeführt. Ab dem 16. Jahrhundert wurden rund um Alsenz permische Sandsteine (Rotliegend) abgebaut. 1606 wurde in Alsenz eine Münze eingerichtet. Die Darstellung des Münzbildes beinhaltet mit einem Löwen die Wild- und Rheingrafenschaft, mit beiden Salmen die Grafschaft Salm und mit einem Querbalken die Herrschaft Vinstingen. Die sogenannte Herrschaft Alsenz gehörte im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlichen Besitzern. 1756 kam sie zu Nassau-Weilburg, wo sie bis Ende des 18. Jahrhunderts verblieb.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Alsenz in den Kanton Obermoschel eingegliedert und war Sitz einer Mairie, die zusätzlich Cölln, Oberndorf und Mannweiler umfasste. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort in das Königreich Bayern. Vom 1818 bis 1862 gehörte er dem Landkommissariat Kirchheim an; aus diesem ging das Bezirksamt Kirchheim hervor. Am 1. Dezember 1900 wechselte die Gemeinde in das neu geschaffene Bezirksamt Rockenhausen.
Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Rockenhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Alsenz innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte die Gemeinde am 7. Juni 1969 zusammen mit den meisten anderen Orten des Kreises in den neu geschaffenen Donnersbergkreis. Drei Jahre später wurde sie Teil der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel.
Einwohner
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Alsenz, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Religion
Die jüdische Gemeinde erbaute 1765 die spätbarocke Synagoge, die heute noch existiert. An die Gemeinde erinnern zudem die Judengasse und der Jüdische Friedhof.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Alsenz besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]
Wahl | SPD | CDU | WGR | Gesamt |
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2014 | 6 | 5 | 5 | 16 Sitze |
2009 | 7 | 6 | 3 | 16 Sitze |
2004 | 7 | 6 | 3 | 16 Sitze |
Wappen
Blasonierung: „Geteilt und oben von Silber und Blau gespalten; vorne ein linksgewendeter, rot bewehrter Löwe, hinten ein rot bewehrter goldener Löwe; unten in Grün ein breiter silberner Wellenbalken.“[6] | |
Wappenbegründung: Das 1959 genehmigte Wappen fasst sämtliche ehemaligen Siegelbilder zusammen und stellt somit die Zugehörigkeit der Gemeinde in der Geschichte dar. Es zeigt die Löwen von Veldenz und Nassau-Weilburg sowie den namensgebenden Fluss Alsenz. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Im Zentrum des Ortes befindet sich das Renaissance-Rathaus, 1578 erbaut. Das Gebäude besteht aus einem gemauerten Erdgeschoss mit Rundbögen sowie Fachwerk im Obergeschoss.
Das Pfälzische Steinhauermuseum, das Museum für Heimatgeschichte und die Nordpfalzgalerie nutzen ebenfalls Räume im Rathaus. Der nassau-weilburgische Amtshof, erbaut etwa 1780, die 1756 erbaute ehemalige Synagoge sowie die aus dem 18. Jahrhundert stammende protestantische Kirche prägen das Ortsbild.
Vereine
Der größte Verein ist die Turn- und Sportgemeinde (TuS) 1884/1919 Alsenz e. V. (Abt.: Fußball, Tennis, Volleyball, Damengymnastik, Karate, Tae-Kwon-Do)
Infrastruktur
Verkehr
Alsenz liegt an den Bundesstraßen 48 (Bingen am Rhein – Bad Bergzabern) und 420 (Nierstein – Ottweiler). Durch den Ort verlaufen außerdem die Landesstraße 403 und die Kreisstraße 25. Darüber hinaus besitzt die Gemeinde einen Bahnhof an der 1871 vollendeten Alsenztalbahn, auf der Züge nach Bingen am Rhein und Kaiserslautern verkehren. Südlich des Bahnhofs durchquert die Strecke den Alsenz-Tunnel. 1903 wurde außerdem die Schmalspurbahn nach Obermoschel eröffnet, welche jedoch bereits 1935 außer Betrieb ging.
Zudem liegt Alsenz am Alsenz-Radweg.
Schulen
Die Nordpfalzschule mit etwa 400 Schülern war die erste Notebookschule in Rheinland-Pfalz, musste aber kurz darauf wegen Schülermangels schließen. Seitdem gibt es eine Grundschule und eine Fachschule Sozialwesen (Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher) der Berufsbildenden Schule Donnersbergkreis in Alsenz. Kinder an weiterführenden Schulen müssen in das 12 km entfernte Rockenhausen ausweichen.
Einrichtungen
Vor Ort existiert ein Kinder- und Jugendheim, das unter Trägerschaft der Evangelischen Heimstiftung Pfalz steht.
Energie
Teilweise auf Gemarkung der Ortsgemeinde befindet sich der Windpark Alsenz.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Jacob Müller (1822–1905), Rechtsanwalt, Versicherungskaufmann und Politiker
- Adolf Boyé (1869–1934), deutscher Diplomat, Staatssekretär im Auswärtigen Amt und Gesandter in Peking
- Wilhelm Frick (1877–1946), Politiker (NSDAP), MdR, Reichsinnenminister, Reichsprotektor von Böhmen und Mähren
- August Kopp (1887–1970), evangelischer Theologe
- Karl König (1910–1979), Politiker (SPD)
- Hermann Arnold (1912–2005), Sozialhygieniker
- Alfred Schrick (1919–2007) Ltd. Ministerialrat und Autor, u. a. Mitherausgeber des Alsenzer Wörterbuch (2 Bände, 1998)
Personen, die vor Ort gewirkt haben
- Karl Steitz (1890–1966), Politiker (CDU), besuchte die Landwirtschaftsschule Alsenz
Weblinks
- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Alsenz
- Ortsgeschichte von Alsenz bei regionalgeschichte.net
- Literatur über Alsenz in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
- Die außergewöhnliche Kanzel der protestantischen Kirche in Alsenz
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 140 (PDF; 3 MB).
- ↑ Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 3), Urkunde 1322, 25. Dezember 775 – Reg. 1245. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 195, abgerufen am 31. Januar 2018.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Klemens Stadler: Deutsche Wappen – Bundesrepublik Deutschland. Band 2: Die Gemeindewappen von Rheinland-Pfalz und Saarland, Bremen, Hamburg, Westberlin. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1966.