Kundus
کندز | |
Provinz | Kundus |
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Einwohnerzahl | ca. 125 000 |
Höhe | 397 m |
Kundus |
Kundus ist eine Provinzhauptstadt im Norden Afghanistans.
Hintergrund
[Bearbeiten]Bekannt wurde der Ort als Stationierungsort von Bundeswehrtruppen, die bis 2014 "Deutschland am Hindukush" verteidigten.
Das Zentrum der Stadt ist der kreisförmige Platz um den Chowk von dem in die vier Himmelsrichtungen Hauptstraßen abgehen. Richtung Süden führt die Weyalat St. Nach Norden geht die Bandar-e Emam, die weiter außerhalb zur Sakar Imam Sahib wird.
Die Innenstadt leidet unter starker Luftverschmutzung durch ungereinigte Autoabgase, Kohlenfeuer und Staub. Die offenen Abflusskanäle dienen als Mülleimer für die Anwohner, auch das Blut der auf offener Strasse geschlachteter Tiere wird in sie hineingelassen, was zusammen zu starker Geruchsbelästigung führt.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Zwar gibt es einen kleinen Flughafen bei Kundus (36° 39′ 54″ N, 68° 54′ 39″ O), internationale Verbindungen erreicht man von Mazar-e-Sharif.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Buchungen für Busse nach Kabul kann man an der Ausfallstraße nach Westen, auf der Höhe des Haji Torabaz Khan GH auf der gegenüberliegenden Seite, vornehmen.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Von der "Busstation" 6 km außerhalb Masar-i-Sharifs fahren Sammeltaxen (500 Afg. p. P.; 5-6 h).
Aus Kabul und Masar gelangt man über die Landstraße, die Pol-e Khomri durchquert. Taxi-Verbindungen von Kundus Richtung Masar und Kabul verkehren von einem Innenhof, zwischen den Buchungsüros für die Busse Richtung Kabul.
Sammeltaxen Richtung Grenzübergang Shir Khan Bandar / Panji Poyon (tadjikische Grenze) fahren an der Tankstelle in Sichtweite der Festung an der Bandar-e Emam St. ab. Der Fahrpreis im vollen Taxi beträgt 80 Afg. pro Person - keinesfalls sollte man sich Zuschläge für Gepäck, das keinen Sitz blockiert, einlassen. Für Einzelfahrten fordern die wartenden Fahrer anfangs 500 Afg., was mit Geduld und etwas Wartezeit auf 400 Afg., in verkehrsschwachen Zeiten bald auch auf 200 Afg. sinkt.
Mobilität
[Bearbeiten]Der lokal Verkehr wird von 2-Takt betriebenen Tuk-tuks besorgt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Keine. Allenfalls könnte man die Reste einiger verfallener Lehmmauern der Festung Kala Hissar an der nördlichen Ausfallstraße, etwa 1 km vom Chowk, als solche bezeichnen.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Korangläubige können fünf Mal täglich an den Gebeten in den Moscheen teilnehmen.
Einkaufen
[Bearbeiten]Der Bereich um den zentralen Chowk bildet mit dem mehrere hundert Meter im Umkreis grossen Basar der Stadt. Geldwechlser konzentrieren sich auf der Strasse nach Norden im Inneren des Einkaufszentrums mit den Goldschmieden.
Essen
[Bearbeiten]Straßenstände und Chaikanas.
Nachtleben
[Bearbeiten]Die Stadt erstirbt bald nach Sonnnenuntergang, spätestens 20.00 Uhr.
Unterkunft
[Bearbeiten]Durch jahrelange Anwesenheit von Besuchern in offizieller Mission sind die Hoteliers der Stadt selbstzufrieden und teuer geworden. Die gebotenen Unterkünfte sind, Stand Okt. 2014, angesichts der gebotenen Qualität, um etwa ein Drittel bis die Hälfte überteuert. Die in Reiseführern genannten Hotels Lapis Lazuli und Kunduz haben geschlossen.
- Haji Torabaz Khan Guest House (vormals: 7 Days GH), Jabd el Kulali (neben Bank Milli, direkt an der Kreuzung der nach Westen führenden Hauptstrasse; etwa 400 m vom Chowk.). Tel.: (0)777301111. Preis: US$ 50 p.P., verhandelbar auf 2000 Afg; m. F.Bis 2009 mit deutschem Management, seitdem durch Pächter deutlich herabgewirtschaftet, bemüht sich die Eigentümerfamilie um besseren Service. Grosse Zimmer mit sauberen Bädern, die gelegentlich lauwarmes Wasser haben. Einige Zimmer mit Satelliten-TV (nur orientalische Sender). Im Innenhof findet sich wohl das einzige Stück gepflegten Rasens der Stadt. Ein 2007 begonnener Pool wurde nie vollendet.
- Ariana Hotel & Wedding Hall. Tel.: (0)70 274712. Preis: US$ 20 (nicht verhandelbar).Zimmer über der genannten Banketthalle, laut, teils ohne Fenster. Vollkommen ungepflegt, geputzt wird auch nach Gästewechsel nur auf Anforderung, selbst dann sind saubere Laken nicht zu bekommen. Sanitäranlagen landestypisch. Warmwasserboiler und TV sind nicht funktionierende Staffage. Warmes Wasser, auch im Eimer, ist nicht erhältlich. Vollkommen unangemessenes Preis/Leistungsverhältnis. Nennung nur, da im populärsten Reiseführer lobend erwähnt.
Sicherheit und Gesund bleiben
[Bearbeiten]Wahrscheinlich gefährlicher als die gelegentlichen Anschläge,[1] die nach Abzug der deutschen Trupen wieder zugenommen haben, sind Unfälle beim Überqueren von Strassen. Es gab, bis 3. Okt. 2015 ein Pasteur-Hospital, das von der amerikanischen Luftwaffe, in einer offensichtlich ein Kriegsverbrechen darstellenden Aktion, zerbombt wurde.[2]
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]- City Net Cafe (vormals: Haqkhawa Internet), Bandar-e Emam St. (nach der vierten größeren Kreuzung vom Chowk nach Norden, das zweite Haus mit blau verglaster Fassade; im 1. OG). Geöffnet: tagsüber. Preis: 60 Afg./h.
Im Communications Center, lokal auch Radio Station genannt, am Jada-i Mokhbarat, soll es auch einen Postschalter geben.