Uwe Ritzer
Uwe Ritzer (* 16. April 1965 in Pleinfeld[1]) ist ein deutscher Journalist. Bekannt wurde er insbesondere durch seine Recherchen und Artikel über das Justizversagen im Fall des Gustl Mollath.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einem Volontariat bei den Nürnberger Nachrichten war Ritzer von 1993 bis Ende 2004 Lokalredakteur beim Weißenburger Tagblatt. Ab 1998 war er freier Mitarbeiter des Bayernteils der Süddeutschen Zeitung. Seit 2005 ist er SZ-Wirtschaftskorrespondent für Nordbayern.
Sein 2023 im Penguin-Verlag erschienenes Buch Zwischen Dürre und Flut – Deutschland vor dem Wassernotstand: Was jetzt passieren muss, das die aktuellen Wasserprobleme in Deutschland beschreibt, wurde bereits nach wenigen Wochen am 18. Mai 2023 auf der Spiegel-Bestsellerliste aufgeführt.[2]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2007 wurde er zusammen mit seinen SZ-Kollegen Hans Leyendecker, Klaus Ott und Markus Balser mit dem Henri-Nannen-Preis in der Kategorie Beste investigative Leistung für die Berichterstattung über die Schmiergeldaffäre im Unternehmen Siemens ausgezeichnet.[3][4] Im Dezember 2007 erhielt er den Medienpreis der Sparda Stiftung.
Bekannt wurde er Ende 2012 durch Recherchen und Artikel über den Fall Gustl Mollath,[5][6] für die er zusammen mit seinem Kollegen Olaf Przybilla 2013 mit dem 3. Platz des Wächterpreises der deutschen Tagespresse ausgezeichnet wurde.[7][8] Im Juni 2013 erschien das Buch, das er mit Olaf Przybilla über diese Affäre verfasste.
Im Juli 2014 wurde Ritzer gemeinsam mit Bastian Obermayer der „Leuchtturm-Preis für besondere publizistische Leistungen“ des Netzwerks Recherche verliehen. Sie hatten Manipulationen bei der Vergabe des Autopreises „Gelber Engel“ und weitere Missstände beim ADAC aufgedeckt.[9]
Für diese Arbeit bekamen Ritzer und Obermayer im April 2015 auch den 1. Preis des Wächterpreises der deutschen Tagespresse.
2023 wurde das Buch Zwischen Dürre und Flut. Deutschland vor dem Wassernotstand: Was jetzt passieren muss. für die Wahl zum Wissensbuch des Jahres 2023 nominiert.[10]
Ebenfalls 2023 wurde Uwe Ritzer mit dem Award „Wirtschaftsjournalistinnen und Wirtschaftsjournalisten des Jahres“ für den Fachbereich Verbraucher/Finanzen ausgezeichnet.[11][12]
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Gisela Lipsky und Barbara Neukam: Der Ausflugs-Verführer Fränkisches Seenland. Ars-Vivendi-Verlag, Cadolzburg 2006, ISBN 3-89716-701-8.
- mit Olaf Przybilla: Die Affäre Mollath. Der Mann, der zu viel wusste. Droemer, München 2013, ISBN 978-3-426-27622-8.
- mit Markus Balser: Lobbykratie. Wie die Wirtschaft sich Einfluss, Mehrheiten, Gesetze kauft. Droemer, München 2016, ISBN 978-3-426-27660-0.
- mit Roman Deininger: Markus Söder. Politik und Provokation. Die Biographie. Droemer, München 2018, ISBN 978-3-426-27726-3.
- mit Roman Deininger: Markus Söder. Der Schattenkanzler. Biographie. Droemer, München 2020, ISBN 978-3-426-27856-7.
- Zwischen Dürre und Flut. Deutschland vor dem Wassernotstand: Was jetzt passieren muss. Penguin Verlag, München 2023, ISBN 978-3-328-11028-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Uwe Ritzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Referenten: Uwe Ritzer auf der Website des Netzwerks Recherche, 2012
- Uwe Ritzer: Autorenseite von Uwe Ritzer bei der Süddeutschen Zeitung. In: sueddeutsche.de. Abgerufen am 12. Juni 2024.
- Das Making-of der Süddeutschen Zeitung in Sachen Gustl Mollath. Wie die beiden SZ-Redakteure, Olaf Przybilla und Uwe Ritzer, ihre Geschichte machten. In: anstageslicht.de. 28. Oktober 2015, abgerufen am 7. August 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Uwe Ritzer: Unter Druck. In: Villa nostra. Nr. 3, 2024, S. 5–7.
- ↑ C. Kirsch / E. Kiziltepe: Sorge vor Wassermangel in Deutschland. In: zdf.de. Abgerufen am 28. Juni 2023.
- ↑ Erlesene Schreibwaren. In: Stern. Nr. 21/2007, S. 216–224
- ↑ Best of Henri-Nannen-Preis 2007 – Kategorie: „Beste investigative Leistung“: Artikelserie Schmiergeldaffäre bei Siemens. In: Medium Magazin. Nr. 7/2007, S. 48 ff.
- ↑ Fall Mollath – Vorwürfe gegen bayerische Justiz. Dossier der Süddeutschen Zeitung
- ↑ Uwe Ritzer zum Fall Mollath ( vom 19. August 2013 im Internet Archive). In: Zapp. 14. August 2013 (Video; 20:07 min)
- ↑ Die Wächterpreisträger in zeitlicher Folge. In: anstageslicht.de. Abgerufen am 21. Mai 2019.
- ↑ 17 Journalisten der SZ ausgezeichnet. In: Süddeutsche Zeitung. 13. März 2013
- ↑ Leuchtturm 2014 für Bastian Obermayer und Uwe Ritzer. In: netzwerkrecherche.org. 1. Juli 2014, abgerufen am 21. Mai 2019.
- ↑ Wahlliste Wissensbuch des Jahres 2023 in 6 Kategorien. (PDF) In: wissenschaft.de. Abgerufen am 29. März 2024.
- ↑ Preisträger des Awards: "Wirtschaftsjournalistinnen und Wirtschaftsjournalisten des Jahres". 2023. In: journalistenpreise.de. Abgerufen am 12. Juni 2024.
- ↑ SZ-Mitarbeiter zählen zu den "Wirtschaftsjournalisten des Jahres". In: sueddeutsche.de. 12. April 2024, abgerufen am 12. Juni 2024.
Personendaten | |
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NAME | Ritzer, Uwe |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 16. April 1965 |
GEBURTSORT | Pleinfeld |