Theodor Artur Winde

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Theodor Artur Winde (* 7. Juni 1886 in Dresden; † 14. Februar 1965 in Münster) war ein deutscher Holzbildhauer, Schnitzer und Drechsler.

Kindheit, Jugend und Ausbildung

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Theodor Artur Winde war das älteste von sechs Kindern. Sein Vater Karl Ludwig Artur Winde war Holzbildhauer und Ehrenobermeister in Dresden. Winde besuchte dort die Bürgerschule und die höhere Schule bis zum Abitur 1902. Von 1902 bis 1905 machte er eine Holzbildhauerlehre in der Werkstatt seines Vaters; darauf wanderte er mehrere Jahre als Geselle durch Deutschland. Von 1908 bis 1909 studierte er an der Kunstgewerbeschule Dresden. Von 1910 bis 1914 war er Mitarbeiter des Goldschmieds und Bildhauers Karl Groß. 1914 beteiligte sich Winde an der großen Deutschen Werkbundausstellung in Köln. Am 14. September 1915 heiratete er Margarethe Kühlen.

Gleich nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Winde an die damalige Kunstgewerbeakademie in Dresden berufen und 1925 zum Professor und Leiter der Abteilung für Holzgestaltung ernannt. Einer seiner Schüler war Reinhold Langner.

Winde war Mitglied des Deutschen Werkbunds. In den Jahren 1925 bis 1933 bestand die „Arbeitsgemeinschaft Winde“ aus Alfred Hesse, Rudi Högner, Rudolf Kaiser, Fritz Kiesler, Siegfried Kiok, Reinhold Langner, Erich Müller, Siegmund Schütz und Gerhard Weber.

Während des Nationalsozialismus

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1933 wurde Winde aus dem Staatsdienst entlassen. Bis 1946/1947 betrieb er eine eigene Werkstatt und arbeitete unter anderem an Möbeln für die Deutschen Werkstätten Hellerau bei Dresden. Einer seiner Mitarbeiter war Heinz Barth kurze Zeit nach 1945 auch Lüder Baier.

Winde war Mitglied des Kunstdienstes in Berlin und war im Reichsfachbeirat der Reichshandwerksführung tätig. Er stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[1] Der Zweite Weltkrieg brachte den Verlust seines ältesten Sohnes, seines Vaters und seines Ateliers mit den gesammelten Arbeitsproben von ca. 30 Jahren.

Das Dresdner Adressbuch verzeichnete Winde 1943/1944 als „Prof. a. D., Bildh., Bamberger Str. Nr. 10“.

Nach dem Nationalsozialismus

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1946 erhielt Winde erneut eine Berufung an die Werkkunstschule in Münster mit dem Auftrag, eine Holzabteilung aufzubauen. Es entstand zum zweiten Mal eine „Arbeitsgemeinschaft Winde“; von 1946 bis 1949 bestand diese aus Erwin Andrä, Albrecht Badelt, Lüder Baier, Heinz Bart, Käte Basel, Hans Brockhage, Renate von Duisburg, Heinz Eichner, Katja Lüdecke, Annemarie Mehnert, Ulrich Mortensen, Peter Ernst, Ursula Schanz, Edith Schmerbauch, Joachim Winde und Schülern aus Münster. Sein hohes Ansehen hatte ihm in den Nachkriegsjahren Aufträge eingebracht, wie die im Wiederaufbau nach Kriegsende neu entstehenden Bauten von Landeshaus, Landwirtschaftskammer und Amtsgericht in Münster, dem nordrhein-westfälischen Innenministerium in Düsseldorf und dem Essener Saalbau.

Mit seinen Arbeiten bewies Winde in mehr als 60 Jahren aktiver Schaffenszeit eine hohe handwerkliche und gestalterische Meisterschaft, die ihm in Fachkreisen und internationalen Ausstellungen großes Ansehen verlieh. Er zeigte in seinen frühen Arbeiten durch das von ihm angewandte Verfahren der Gessotechnik einen Hang zum Dekorieren. Dominierend im Gesamtwerk Windes sind architekturbezogene Kunstwerke. Er wählte bei diesen Arbeiten fast ausschließlich Darstellungen aus der Tier- und Pflanzenwelt.

  • Was nicht ist, kann noch werden. Riemerschmidt-Verlag, Berlin 1940.
  • Über das Holzgrabzeichen. In: Der Friedhof. Nr. 2, Frankfurt am Main 1942.
  • Ist Holz hölzern? In: Deutsche Drechsler Zeitung. Heft 6, Leipzig 1962.
  • Will Grohmann: Zu den Holzarbeiten der Arbeitsgemeinschaft Winde. In: Die Form. Heft 19/20, 15. Oktober, Verlag Hermann Reckendorf, Berlin 1930.
  • Stephan Hirzel: Th. A. Winde, Arbeiten in Holz von Th. A. Winde. Werkstattbericht 1 des Kunstdienstes. Riemerschmidt-Verlag, Berlin 1940.
  • Stephan Hirzel: Th. A. Winde. in: Kunst der Gegenwart. VI, Hrsg. Adolf Behne. Verlag Stichnote, Potsdam 1948.
  • Anton Henze: Intarsien von Th. A. Winde. In: Fachblatt für Holzarbeiten. Heft 7, Stuttgart 1956.
  • Hugo Kükelhaus: Theodor Artur Winde gestorben am 14. Februar 1965, In: Werk und Zeit. Heft 3, Deutscher Werkbund, Düsseldorf 1965.
  • Barbara Mundt: Theodor Artur Winde. Verlag Aurel Bongers, Recklinghausen 1992, ISBN 3-7647-0428-4.
Werke

Einzelnachweise

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  1. Winde, Arthur. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 113f.