Walmor Oliveira de Azevedo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Walmor Oliveira de Azevedo
Wappen von Walmor Oliveira de Azevedo.

Walmor Oliveira de Azevedo (* 26. April 1954 in Cocos, Bahia, Brasilien) ist ein römisch-katholischer Geistlicher und Erzbischof von Belo Horizonte.

Walmor Oliveira de Azevedo wurde als Sohn von João Augusto de Azevedo und dessen Ehefrau Maria Conceição Oliveira Azevedo geboren. Von 1960 bis 1965 besuchte er die Grundschule Grupo Escolar Sebastião Augusto de Azevedo und von 1966 bis 1968 das bischöfliche Gymnasium São José sowie 1969 das Instituto de Educação Anísio Teixeira in Caetité. Oliveira de Azevedo trat 1970 in das erzbischöfliche Priesterseminar Santo Antônio in Juiz de Fora ein. Von 1972 bis 1973 studierte er Philosophie an der Philosophischen Fakultät Dom Bosco in Juiz de Fora und von 1974 bis 1975 Literaturwissenschaften in São João del Rei. Von 1974 bis 1977 studierte er Katholische Theologie am Priesterseminar Santo Antônio in Juiz de Fora. Er empfing am 9. September 1977 das Sakrament der Priesterweihe für das Erzbistum Juiz de Fora.

1977 wurde Walmor Oliveira de Azevedo für weiterführende Studien im Fach Biblische Exegese und des Biblischen Hebräisch nach Rom entsandt. In dieser Zeit lebte er im Päpstlichen Brasilianischen Pius-Kolleg. 1980 erwarb er am Päpstlichen Bibelinstitut das Lizenziat im Fach Biblische Exegese. Von 1980 bis 1984 war er Koordinator des theologischen Kurses am Priesterseminar in Juiz de Fora und diözesaner Koordinator für die Berufungspastoral. 1985 wurde er an der Päpstlichen Universität Gregoriana mit einer von Fritzleo Lentzen-Deis betreuten Dissertation zum Doktor der Theologie im Fach Biblische Exegese promoviert.

Von 1986 bis 1987 war Oliveira de Azevedo Ausbilder, Professor für Biblische Exegese und Pfarrvikar sowie Koordinator des theologischen Kurses am Priesterseminar in Juiz de Fora. Er war zudem von 1986 bis 1998 Mitglied des Priesterrates des Erzbistums Juiz de Fora und von 1989 bis 1998 Mitglied des Kollegiums der Konsultoren des Erzbistums Juiz de Fora sowie von 1986 bis 1995 Pfarrer der Pfarrei Nossa Senhora da Conceição de Benfica. Walmor Oliveira de Azevedo war von 1986 bis 1988 zusätzlich Koordinator der Pastoralregion Nossa Senhora de Lourdes. 1989 wurde er Regens des Priesterseminars in Juiz de Fora. Von 1986 bis 1990 war er Professor am Zentrum für höhere Bildung und von 1991 bis 1994 Professor für die Einführung in die Hermeneutik des Neuen Testamentes an der Päpstlichen Katholischen Universität von Rio de Janeiro. 1995 wurde Oliveira de Azevedo Direktor des Departments für Religionswissenschaften an der Universidade Federal de Juiz de Fora. Von 1996 bis 1998 war er zudem Pfarrer der Pfarrei Bom Pastor.

Am 21. Januar 1998 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Caliabria und zum Weihbischof in São Salvador da Bahia.[1] Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von São Salvador da Bahia, Lucas Kardinal Moreira Neves OP, am 10. Mai 1998 in der Kathedrale von Juiz de Fora; Mitkonsekratoren waren der Erzbischof von Juiz de Fora, Clóvis Frainer OFMCap, und der Bischof von Luz, Eurico dos Santos Veloso. Als Wahlspruch wählte er eine Verheißung aus dem Buch des Propheten Jesaja (Jes 61,1 EU): Ut mederer contritis corde („damit ich die heile, deren Herz zerbrochen ist“). Die Amtseinführung als Weihbischof in São Salvador da Bahia fand am 22. Mai 1998 im Heiligtum Unserer Lieben Frau von Fatima statt. Als Weihbischof war Oliveira de Azevedo Koordinator für die Pastoral im Erzbistum São Salvador da Bahia und Sekretär der Region Nordeste 3 der Brasilianischen Bischofskonferenz.

Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 28. Januar 2004 zum Erzbischof von Belo Horizonte.[2] Die Amtseinführung fand am 26. März desselben Jahres statt. Am 28. Juli 2010 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zudem zum Ordinarius für die katholischen Gläubigen der orientalischen Riten in Brasilien.[3] Am 6. Mai 2019 wurde er für eine vierjährige Amtszeit zum Vorsitzenden der Brasilianischen Bischofskonferenz gewählt.[4]

Überdiözesane Aufgaben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Römische Kurie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brasilianische Bischofskonferenz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1999 bis 2003 Mitglied der Kommission für die Glaubenslehre
  • seit 2003 Präsident der Kommission für die Glaubenslehre
  • 2007 Delegierter für die V. Generalkonferenz der CELAM in Aparecida
  • Präsident der Region Leste 2 der Brasilianischen Bischofskonferenz
  • 2019–2023 Präsident der Brasilianischen Bischofskonferenz

Sonstige Organisationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • seit 1980 Mitglied der Liga für Bibelstudien
  • seit 1989 Mitglied des Vereins „Evangelium und Kultur“ mit Sitz in Düsseldorf
  • von 1992 bis 1997 Mitglied der Forschungsgruppe des Departments für Religionswissenschaften an der Universidade Federal de Juiz de Fora
  • 5. bis 26. Oktober 2008: Delegierter für die XII. ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Nomina di Ausiliari dell’arcidiocesi di São Salvador da Bahia (Brasile) (Memento vom 13. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 21. Januar 1998.
  2. Rinuncia dell’Arcivescovo Metropolita di Belo Horizonte (Brasile) e Nomina del Successore, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 28. Januar 2004.
  3. Nomina dell’Ordinario per i fedeli cattolici di rito orientale residenti in Brasile e sprovvisti di Ordinario del proprio rito, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 28. Juli 2010.
  4. Conferência Nacional dos Bispos do Brasil: Dom Walmor Azevedo, arcebispo de Belo Horizonte (MG), é eleito novo presidente da CNBB, 6. Mai 2019.
  5. Nomina di Membri della Congregazione per la Dottrina della Fede, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 22. September 2009.
  6. Dom Walmor recebe título de cidadão honorário de Minas Gerais. In: JusBrasil, Datum unbekannt. Abgerufen am 30. August 2014 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Dom Walmor receberá título de cidadão honorário de Ribeirão das Neves. In: Paroquia Nossa Senhora da Neves, Datum unbekannt. Abgerufen am 30. August 2014 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Dom Walmor é cidadão honorário de Caeté. In: Arquidiocese de Belo Horizonte: Notícias vom 17. Dezember 2010. Abgerufen am 30. August 2014 (brasilianisches Portugiesisch).
VorgängerAmtNachfolger
Serafím Kardinal Fernandes de AraújoErzbischof von Belo Horizonte
seit 2004
---