Waldkapelle Maria Hilf Steinegg
Die Waldkapelle Maria Hilf auf der Gemarkung von Hamberg, einem Ortsteil der Gemeinde Neuhausen im Enzkreis, liegt direkt hinter der Burg Steinegg im Wald auf einem überhängenden Felsen. Die Kapelle wurde im Jahr 1683 von Sebastian Forster gestiftet und 1739 durch Karl Dietrich Anton von Gemmingen umgebaut.[1]
Legende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Legende über die Entstehung der Waldkapelle lautet folgendermaßen:
Als im Dreißigjährigen Krieg das Schloss Steinegg von schwedischen Feinden bedroht war, flüchteten die Schlossfräulein aus der Familie der Freiherren von Gemmingen-Steinegg in den nahen Wald unter einen überhängenden Felsen und taten in ihrer Not und Angst das Gelübde, dass, wenn sie durch Mariens Schutz vor den Feinden bewahrt blieben, sie auf dem schützenden Felsen eine Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria erbauen wollten. Eine Spinne habe den Eingang zum Versteck zugesponnen, so dass niemand ahnen konnte, dass unter dem Felsen jemand verborgen sei.[2]
Gedicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kleinod ist Thema des Gedichtes „Die Waldkapelle“ von Georg Scherer:[3]
Wo tief im Tannengrunde
So friedlich äst das Wild,
Steht an geweihter Stelle
Die kleine Waldkapelle
Mit ihrem Gnadenbild.
Der Epheu und die Rose
Umrankt das Bild von Stein;
Die Vöglein in den Zweigen,
Sie laden durch ihr Schweigen
Hier still zum Beten ein.
Habt Rast, ihr Hirsch’ und Rehe,
Hab Rast, mein Roß, auch du!
Kein Jagdruf soll euch schrecken,
Kein Horn den Wald erwecken
Aus tiefer Mittagsruh.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eugen Bogner, Erich Schmidl: Auf Spurensuche - Gemeinde Neuhausen Band I. Geiger, Horb am Neckar 2001, S. 56.
- ↑ Rösiger, Hans Detlev: Burgen und Schlösser im Enz- und Pfinzgau, in: Badische Heimat 12 (1925), S. 50–75, hier 72f.; Künzig, R.: Die Steinegger Waldkapelle, in: Unsere Heimat. Heimatblatt für Pforzheim und Umgebung (1956), Nr. 5/6, S. 3f.
- ↑ Steinegger Waldkapelle hoch über dem Würmtal: Zum Dank für wunderbare Hilfe in Kriegsnöten erbaut, in: Pforzheimer Zeitung vom 19. April 1958, S. 20.
- ↑ Scherer, Georg: Gedichte, 3., vermehrte Auflage Leipzig 1880, S. 21.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 48° 48′ 55,8″ N, 8° 47′ 14,6″ O