Richard Potz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Richard Potz (* 13. Oktober 1943 in Wien) ist ein österreichischer Rechtswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Kirchenrecht. Er war Leiter des Instituts für Rechtsphilosophie, Religions- und Kulturrecht der Universität Wien.

Potz studierte in den Jahren 1961–1965 Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wurde 1965 zum Dr. iur. promoviert und habilitierte sich 1972 für das Fach Kirchenrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät seiner Alma Mater. Seit 1978 ist Potz Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kirchenrecht und verantwortlicher Redakteur und Mitherausgeber des Österreichischen Archivs für Recht und Religion.

Potz hat sich wiederholt gegen die rechtliche Bevorzugung religiöser gegenüber nichtreligiösen Weltanschauungen ausgesprochen. Diese Unterscheidung im österreichischen Recht sei „einfach nicht gerechtfertigt“ und gehöre „repariert“.[1] Potz wies darauf hin, dass zwar nur Lehrbücher und Lehrmittel verwendet werden dürften, die nicht im Widerspruch zur staatsbürgerlichen Erziehung stehen, dies aber eine „sanktionslose Norm“ sei. Die öffentlich-rechtliche Stellung der Kirchen und Religionsgemeinschaften soll neu bestimmt werden.[2]

Publikationen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • mit Heinz Krejci, Peter Pieler, Bernhard Raschauer: Ius in Wien. Manz, Wien 1999, 2. Auflage 2004, 3. Auflage 2009, ISBN 978-3-214-08910-8, Leseprobe (PDF; 4,5 MB) (Informationen über das Jurastudium in Wien)
  • mit Brigitte Schinkele: Religionsrecht im Überblick. 2., überarbeitete Auflage, Facultas, Wien 2006, ISBN 3-85114-809-6 (Erstauflage 2003)
  • mit Karl Korinek, Armin Bammer, Wolfgang Wieshaider: Kulturrecht im Überblick. Facultas, Wien 2004, ISBN 3-85114-808-8
  • mit Eva Maria Synek: Orthodoxes Kirchenrecht. Eine Einführung. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage, Plöchl, Freistadt 2014, ISBN 978-3-901479-92-2 (Erstauflage 2007)
  • Islamisches Recht und europäischer Rechtstransfer. Onlineveröffentlichung auf Europäische Geschichte Online, Mainz 2011
  • als Hrsg. mit Nedžad Grabus, Bernhard Stillfried, Izeta Džidić (Übersetzerin): Smail Balić. Vordenker eines europäischen Islam (= Recht und Religion in Mittel- und Osteuropa. Sonderband 2). Facultas, Wien 2009, ISBN 978-3-7089-0169-5 (Akten des internationalen Symposiums „Smail Balic als Vordenker des Europäischen Islams“ in Sarajevo, November 2006)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. "Nudelsieb-Foto" nicht aus religiösen Gründen genehmigt. In: religion.orf.at. 13. Juli 2011, abgerufen am 24. November 2017.
  2. Richard Potz, Reinhard Kohlhofer: Die Anerkennung von Religionsgemeinschaften. In: Richard Potz, Reinhard Kohlhofer (Hrsg.): Schriftenwerk Colloquium. Band, Nr. 6. Österreich Verlag GmbH, 2002, ISBN 3-7046-3719-X, S. 30: „Diese Neubestimmung hat sich vor allem daran zu orientieren, dass die Verpflichtungen des Staates zu religiös-weltanschaulicher Neutralität keinesfalls im Sinne eines Indifferentismus missverstanden werden darf.“
  3. AAS 102 (2010), n. 12, p. 946.