Robert Emhardt

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Robert Emhardt (* 24. Juli 1914 in Indianapolis, Indiana; † 26. Dezember 1994 in Ojai, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Robert Emhardt studierte Schauspiel an der Royal Academy of Dramatic Art in London und begann seine Karriere in den 1930er-Jahren beim Theater.[1] Als großes Vorbild bezeichnete Emhardt den Schauspieler Charles Laughton.[2] Einmal fungierte er Emhardt als die Zweitbesetzung für den Schauspieler Sydney Greenstreet, mit dem er eine gewisse Ähnlichkeit aufwies. Ähnlich wie Greenstreet vor ihm erarbeitete sich der „übergewichtige, phlegmatisch wirkende“ Emhardt eine Nische als Darsteller von schurkenhaften oder zumindest zwielichtig wirkenden Charakteren, beispielsweise knallharte Geschäftsmänner, korrupte Politiker oder rücksichtslose Gangsterbosse.[3]

Emhardt spielte viele Jahre Theater, unter anderem 1942 an der Seite von Alfred Lunt und Lynn Fontanne im Broadway-Stück The Pirate. 1949 gewann er den New York Drama Critics’ Circle Award als Bester Nebendarsteller für seinen Auftritt in dem Stück Life With Mother.[4] 1952 drehte er seinen ersten Kinofilm Im Banne des Teufels, daraufhin folgten regelmäßige Engagements in Hollywood. Zu Emhardts bekanntesten Filmrollen zählen der bestohlene Geschäftsmann Butterfeld in Delmer Daves’ Westernklassiker Zähl bis drei und bete (1957) mit Glenn Ford und Van Heflin, der Gangsterboss in Samuel Fullers Thriller Alles auf eine Karte (1961) neben Cliff Robertson und ein wohlhabender Rassist in Roger Cormans Weißer Terror (1962), der die Arbeit eines von William Shatner gespielten Demagogen finanziert. Seine persönliche Lieblingsrolle spielte er Sidney Lumets Filmdrama Die Clique aus dem Jahr 1966.[5] Noch häufiger als im Kino war er allerdings im US-Fernsehen anzutreffen, wo er Gastrollen in zahlreichen populären Serien übernahm.

Anfang der 1980er-Jahre zog sich Emhardt aus dem Filmgeschäft zurück, insgesamt spielte er in über 160 Film- und Fernsehproduktionen. Emhardt starb im Dezember 1994 im Alter von offenbar 80 Jahren an Herzversagen, obwohl damals im Nachruf der New York Times angenommen wurde, er sei fast 90 Jahre alt geworden. Er hinterließ seine Frau Silvia, zwei Söhne und eine Tochter.[6]

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. New York Times: Robert Emhardt; Character Actor. In: The New York Times. 5. Januar 1995, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 7. Januar 2022]).
  2. Robert Emhardt obituary. In: The San Bernardino County Sun. San Bernardino, California 2. Januar 1995, S. 12 (newspapers.com [abgerufen am 7. Januar 2022]).
  3. Hal EricksonRobert Emhardt (Memento vom 7. Januar 2022 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch, automatisch archiviert)
  4. New York Times: Robert Emhardt; Character Actor. In: The New York Times. 5. Januar 1995, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 7. Januar 2022]).
  5. Robert Emhardt bei der Internet Movie Database. Abgerufen am 7. Januar 2022.
  6. New York Times: Robert Emhardt; Character Actor. In: The New York Times. 5. Januar 1995, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 7. Januar 2022]).