Profiling

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Profiling (englisch profiling, „Erstellung eines Persönlichkeitsprofils“) ist ein Anglizismus für die Erstellung eines Persönlichkeitsbildes durch Datenverarbeitung von personenbezogenen Daten für bestimmte Zwecke wie zum Beispiel im Internet, in der Kriminalistik oder im Personalwesen.

Eine auf das Datenschutzrecht zugeschnittene Legaldefinition des Begriffs findet sich in Art. 4 Nr. 4 DSGVO. Danach ist Profiling

„jede Art der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten, die darin besteht, dass diese personenbezogenen Daten verwendet werden, um bestimmte persönliche Aspekte, die sich auf eine natürliche Person beziehen, zu bewerten, insbesondere um Aspekte bezüglich Arbeitsleistung, wirtschaftliche Lage, Gesundheit, persönliche Vorlieben, Interessen, Zuverlässigkeit, Verhalten, Aufenthaltsort oder Ortswechsel dieser natürlichen Person zu analysieren oder vorherzusagen.“

Profiling ist vor allem in Datenverarbeitung, im Internet, in der Kriminalistik oder im Marketing von Bedeutung.

Datenverarbeitung

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Das Data-Profiling ist ein automatisierter Prozess zur Analyse vorhandener Datenbestände (etwa einer Datenbank) durch Analysetechniken (beispielsweise Algorithmen).

Im Internet lässt sich das Rezeptionsverhalten der Benutzer (Suchverhalten, Downloadaktivitäten usw.) durch hinterlassene Datenspuren messen.[1] Profiling findet hier auf verschiedene Weise statt durch:

Das Profiling ist eine Methodik der operativen Fallanalyse, bei der über eine Analyse des Tatortes und Tätervorgehens von dafür ausgebildeten Profilern ein Täterprofil ausgearbeitet wird, das die aus den Tatmerkmalen entwickelten Charakteristika einer Person umfasst.[5] Es kommt vor allem bei Tötungsdelikten (etwa Serienmördern), Sexualdelikten und in der Terrorismusbekämpfung zum Einsatz.

Bei der Polizei ist das Predictive Policing eine aufgrund eines Täterprofils stattfindende vorhersagende Polizeiarbeit. Das Racial Profiling ist ein kritisierter Begriff, bei dem das Handeln der Polizei etwa bei Personenkontrollen oder Razzien aufgrund ethnischer oder rassistischer Stereotypisierungen erfolgt.[6]

Ein Kundenprofil entsteht durch die Bewertung von Kundendaten.[7] Mit Hilfe eines Kundenprofils wird erkennbar, wie sich die Umsatzerlöse auf die Kunden verteilen und wie hoch die Kaufintensität jedes Kunden ist (Laufkunde, Stammkunde, Großabnehmer). Es wird im Zielmarketing durch Kundenprofiler eingesetzt, um eine Kaufentscheidung möglichst genau vorherzusehen und beeinflussen zu können (Verhaltensmikrotargeting).

Im Personalwesen wird beim beruflichen Profiling die Stellenbeschreibung mit der Qualifikation des Bewerbers abgeglichen.

In der Psychologie kann ein Persönlichkeitsprofil durch die Darstellung der Messergebnisse von verschiedenen Eigenschaften zu einer Person erstellt werden,[8] zum Beispiel auf der Grundlage einer Persönlichkeitstypologie.

Wiktionary: Profiling – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Jan-Hendrik Passoth, Josef Wehner: Quoten, Kurven und Profile: Zur Vermessung der sozialen Welt. 2017, S. 19; google.de/books
  2. Jan-Hendrik Passoth, Josef Wehner: Quoten, Kurven und Profile: Zur Vermessung der sozialen Welt. 2013, S. 111.
  3. Claudia Kardys, David Matusiewicz, Volker Nürnberg: Betriebliches Gesundheitsmanagement: analog und digital. 2021, S. 332; google.de/books
  4. Craig Unger: Trump in Putins Hand: Die wahre Geschichte von Donald Trump und der russischen Mafia. 2018, S. 322; google.de/books
  5. Christoph Weischer, Rainer Diaz-Bone (Hrsg.): Methoden-Lexikon für die Sozialwissenschaften, 2015, S. 324; google.de/books
  6. Markus Textor: Racial Profiling und Polizeigewalt. 2023, S. 15; google.de/books
  7. Heinrich Holland: Dialogmarketing. 2016, S. 98; google.de/books
  8. James Drewer, Werner D. Fröhlich: dtv Wörterbuch zur Psychologie. 1970, ISBN 3-423-34625-6, S. 207.