Stahle

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Stahle
Stadt Höxter
Koordinaten: 51° 50′ N, 9° 26′ OKoordinaten: 51° 50′ 14″ N, 9° 25′ 49″ O
Höhe: 90 m ü. NN
Fläche: 9,16 km²
Einwohner: 2349 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 256 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1970
Postleitzahl: 37671
Vorwahl: 05531
Karte
Lage von Stahle in Höxter

Stahle ist ein Ortsteil der Stadt Höxter.

Hier liegt der östlichste Punkt Nordrhein-Westfalens in der Flussmitte der Weser bei 51° 51′ 27,1″ N, 9° 27′ 40,6″ O. Der Ostpunkt des Landes wird mit einer Steinstele etwa 100 m südlich des tatsächlichen Punktes bei 51° 51′ 2,9″ N, 9° 27′ 5,3″ O markiert.[2] Gleichzeitig ist Stahle die nördlichste Ortschaft der ostwestfälischen Stadt Höxter im Weserbergland. Stahle ist über zwei Brücken mit der auf der gegenüber liegenden Weserseite gelegenen niedersächsischen Kreisstadt Holzminden verbunden.

Hügelgräber auf dem Kiekenstein, aus der Zeit ca. 1600–1200 v. Chr. wurden in 2016 als Bodendenkmale erfasst. Somit war das Gebiet der heutigen Gemeinde Stahle wohl schon in der mittleren Bronzezeit besiedelt.

Urkundlich wurde Stahle unter den Namen Stalo bzw. Stela im 9. Jahrhundert im Zuge einer Schenkung an das Kloster Corvey erstmals erwähnt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Stahle 1632 vollkommen zerstört und in den Folgejahren neu aufgebaut. Bis 1669 zur Kirchengemeinde Albaxen zugehörig, bildete Stahle seit dem 29. November 1669 ein eigenes Kirchspiel. Die 1697 gebaute Kirche wurde 1963 abgerissen und durch den 1964 fertiggestellten Neubau ersetzt. Bis heute ist der Ort durch alte Fachwerkbauten geprägt, das älteste stammt aus dem Jahre 1668. Im Siebenjährigen Krieg schlugen 1757 französische Truppen ihr Lager im Ort auf und attackierten am 23. September 1761 erneut Stahle.

Stahle gehörte bis 1803 zum Stift Corvey und anschließend bis 1807 zum Fürstentum Corvey. Von 1807 bis 1813 bildete Stahle eine Gemeinde im Kanton Albaxen des Departements der Fulda im Königreich Westphalen und fiel dann an Preußen. 1816 kam die Gemeinde zum neuen Kreis Höxter, in dem sie zum Amt Höxter-Albaxen gehörte, aus dem im 20. Jahrhundert das Amt Höxter-Land wurde. Am 1. Januar 1970 wurde Stahle durch das Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter in die Kreisstadt Höxter eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung

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Weserbrücke der Bundesstraße 64 zwischen Stahle und Holzminden
Jahr Einwohner Quellen
1821 630 [4]
1843 908 [5]
1864 858 [6]
1871 778 [7]
1885 881 [8]
1895 869 [9]
01.12.1910 860 [10]
1925 1025 [11]
1933 1131 [11]
1939 1231 [11]
1946 1606 [12]
06.06.1961 2114 [13]
31.12.1967 2453
31.12.1969 2539 [14]
23.06.1998 2600 [15]
31.12.2003 2681 [15]
31.12.2005 2684 [15]
31.12.2006 2633 [15]
31.12.2007 2594 [15]
31.12.2008 2579 [15]
31.12.2011 2518 [15]
31.12.2012 2500 [15]
31.12.2013 2549
31.12.2015 2464
31.12.2016 2458 [16]
31.12.2017 2376 [17]
31.12.2020 2349 [1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Kirche St. Anna in Stahle

Im Dorfkern:

Auf dem Stahler Feldberg:

  • das weithin sichtbare, 15 Meter hohe Friedenskreuz aus Holz (nach einer Idee von Heinz Mönkemeyer 1959 errichtet; 1988 und 2009 vollständig saniert);
  • die Marienkapelle aus dem Jahr 1834, die bis heute für Andachten und die jährliche Gelöbnisprozession genutzt wird; seit dem Heiligen Jahr 1983/84 offizielle Wallfahrtsstätte des Erzbistums Paderborn (Quelle: Ortsheimatpfleger Heinz Mönkemeyer in der Huxaria EXTRA-Ausgabe vom Donnerstag, 20. Juni 1994)
  • die nach einer Idee von Heinz Mönkemeyer zwischen 1948 und 1959 in einer ehemals baum- und buschlosen Steinkuhle errichtete Natur-Freilichtbühne, die für Theateraufführungen und Konzerte genutzt wird.[18]

Am Ortsausgang Richtung Hameln (gegenüber dem Hotel Kiekenstein):

  • ein denkmalgeschützter ehemaliger jüdischer Friedhof mit 5 Grabsteinen aus den Jahren 1883 bis 1904, jeweils mit hebräischer Inschrift auf der Vorderseite und deutscher Inschrift auf der Rückseite.

Im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold:

  • Stahler Blasorchester von 1892 e. V.[19]
  • FC Stahle 30 e. V.
  • Schützengesellschaft Stahle von 1575 e. V.
  • DPSG Stahle mit den Gruppen: Bieber, Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und den Rovern
  • Tambourcorps Stahle 1930 e. V.
  • Fischereiverein Stahle
  • Kulturförderverein Stahle
  • Kolpingsfamilie Stahle
  • Jugendchor Stahle
  • Weinclub Rencontre
  • Stahler Alphorn-Ensemble
  • Feuerwehr Fördervereinen Stahle e. V.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Neben landwirtschaftlichen Betrieben und Handwerksbetrieben befindet sich im Ort ein Autohaus mit ansässiger Tankstelle, ein Transportunternehmen und ein Hotel, außerdem die Unternehmen Abfallwirtschaftsgesellschaft Höxter mbH (AWG), die Holz-Specht GmbH + Co. KG, die Müller Bedachungen GmbH + Co. KG und die 1964 gegründete Bosse Design, eine Tochtergesellschaft der Dauphin HumanDesign Group.

Im Ort befindet sich ein Gittermast-DVB-T-Sender. Er wird auch Sender Holzminden genannt, da er Füllsender für Holzminden ist.

Die Ortschaft befindet sich an der Bundesstraße 83, die in Richtung Norden nach Hameln und Richtung Süden nach Kassel führt. In der Nähe führt auch die Bundesstraße 64 in Richtung Westen nach Paderborn und über die Weserbrücke in Richtung Osten nach Holzminden und Bad Gandersheim.

Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich im benachbarten Holzminden und liegt an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen (–Goslar).

Persönlichkeiten

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  • Heinz Mönkemeyer (* 30. März 1928; † 26. Dezember 2006), Bürgermeister von Stahle (bis zur Eingemeindung 1970), Ratsherr, Bezirksverwaltungsstellenleiter, Ortsheimatpfleger, Heimatdichter, Schriftsteller. Er war Ehrenmitglied der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft, Träger der Ernst-Moritz-Arndt-Plakette (1993) und Inhaber des Ehrenamtspreises der Stadt Höxter (2004).[20]
  • Wolfgang Leesch: Heimatchronik des Kreises Höxter. Archiv f. Dt. Heimatpflege GmbH, 1966.
Commons: Stahle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Stahle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  1. a b Kreis Höxter – Einwohner in den Stadtteilen der 10 kreisangehörigen Städte. In: Kreis Höxter. Abgerufen am 21. September 2021.
  2. Manfred Spata Über geographisch-geodätische Extremwerte in Nordrhein-Westfalen (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive) (PDF 7,6 MB)
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 108.
  4. Statistisch-Topographische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Minden 1821. In: Digitale Sammlungen ULB Münster. S. 34 ff, abgerufen am 3. März 2014.
  5. Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden 1845
  6. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden 1866
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen 1871
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885@1@2Vorlage:Toter Link/wiki-commons.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen: Volkszählung 1895
  10. Gemeindeverzeichnis 1900: Landkreis Höxter
  11. a b c Michael Rademacher: Hoexter. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Volkszählung 1946
  13. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 251.
  14. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 106.
  15. a b c d e f g h Demografieprozess in Stahle (PDF). Stadt Höxter, 25. Oktober 2012, abgerufen am 16. September 2019.
  16. Zahlen & Fakten. Stadt Höxter, 31. Dezember 2016, abgerufen am 16. September 2019.
  17. Stadtportrait Höxter 2017
  18. Zeitungsberichte und Laudatio, abgerufen am 10. Juni 2010 (Memento vom 12. Dezember 2007 im Internet Archive)
  19. Stahler Blasorchester – Chronik. Abgerufen am 16. September 2019.
  20. Heinz Mönkemeyer im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren, abgerufen am 10. Juni 2010