Stöckach (Roßtal)

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Stöckach
Markt Roßtal
Koordinaten: 49° 24′ N, 10° 53′ OKoordinaten: 49° 24′ 25″ N, 10° 52′ 44″ O
Höhe: 352 m ü. NHN
Einwohner: 70 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 90574
Vorwahl: 09127

Stöckach (fränkisch: „Schdöga“ und „Schdögi“[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Roßtal im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3] Stöckach liegt in der Gemarkung Weinzierlein.[4]

Das Dorf ist von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Westlich des Ortes entspringt der Stöckacher Bach, der einen halben Kilometer weiter westlich als rechter Zufluss in den Muselbach mündet, der wiederum ein rechter Zufluss der Bibert ist. 0,5 km weiter nördlich liegt das Waldgebiet Kernschlag. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kernmühle (1,4 km nördlich) bzw. nach Roßtal zur Staatsstraße 2409 (1 km südöstlich).[5]

Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch von 1303 als „Stoͤckech“ erstmals urkundlich erwähnt, als Heinrich von Buttendorf u. a. dort den Zehnten zu Lehen empfing. Dem Ortsnamen liegt das mittelhochdeutsche Wort „stock“ mit angehängtem Kollektivsuffix „-ach“ zugrunde und verweist auf eine vorausgegangene Brandrodung, die ein Feld von Baumstümpfen zurückließ.[2]

Stöckach bildete eine Realgemeinde mit Kernmühle. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Stöckach 13 Anwesen (vier Höfe, sechs Halbhöfe, zwei Häuser, Gemeindehirtenhaus). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Cadolzburg.[6]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Stöckach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Weinzierlein und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Weinzierlein zugeordnet.[7]

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Stöckach am 1. Mai 1978 nach Roßtal eingemeindet.

  • Erlachstraße 16: Wohnstallhaus
  • Erlachstraße 22: Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 4: im Hof leerstehendes, ehemaliges Wohnstallhaus, Anlage noch spätgotisch (traufseitig Ständer mit breitem angeblattetem Kopfband, ebenso Fußpfette); im Übrigen erneuert durch Fachwerk des 17./18. Jahrhunderts (besonders Traufseite); Giebelseite vermutlich im 18./19. Jahrhundert erneuert[8]
  • Haus Nr. 8: wie Haus Nr. 1 (= Erlachstr. 22), spätes 18./frühes 19. Jahrhundert, Stalleingang der Straßengiebelseite bezeichnet „JMB 1835“[8]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 001997 002007 002018 002023
Einwohner 56 77 79 80 69 67 57 122 84 57 55 60 * 80 * 65 * 70 *
Häuser[9] 13 15 15 15 9 12 17 17
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [1] [1] [1] [1]
* 
inklusive Zweitwohnsitzen

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Laurentius (Roßtal) gepfarrt.[6] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Christkönig (Roßtal) gepfarrt.[18][21]

  1. a b c d e Einwohnerzahlen. In: rosstal.de. Abgerufen am 12. Juli 2023.
  2. a b W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 95.
  3. Gemeinde Roßtal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 175.
  7. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 234 f.
  8. a b A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, S. 161. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 89 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 70 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1032, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1198, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1128 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1234 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1064 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 337 (Digitalisat).
  21. Pfarrei Roßtal. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 22. März 2023.