Moloy
Moloy | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Côte-d’Or (21) | |
Arrondissement | Dijon | |
Kanton | Is-sur-Tille | |
Gemeindeverband | Vallées de la Tille et de l’Ignon | |
Koordinaten | 47° 32′ N, 4° 57′ O | |
Höhe | 315–519 m | |
Fläche | 19,23 km² | |
Einwohner | 235 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 12 Einw./km² | |
Postleitzahl | 21120 | |
INSEE-Code | 21421 | |
Rathaus (Mairie) von Moloy |
Moloy ist eine französische Gemeinde mit 235 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Côte-d’Or in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Dijon und zum Kanton Is-sur-Tille.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moloy liegt etwa 28 Kilometer nordnordöstlich von Dijon am Ignon. Die Gemeinde wird umgeben von Salives im Norden, Courtivron im Osten sowie Frénois im Süden und Westen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Internierungslager Moloy
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im zu Moloy gehörenden Weiler Labergement-lès-Moloy befand sich von September 1941 bis Dezember 1942 ein Internierungslager für sogenannte Nomaden.[1] Das Lager für etwa 80 Personen bestand aus zwei Holzbaracken und einem gemauerten Gebäude.[2] Nach Peschanski könnte das Lager Moloy eines der wenigen sein, dessen Errichtung alleine den französischen Behörden oblag, die dazu durch die Beschwerden der lokalen Bevölkerung veranlasst worden seien. Er schließt aber nicht gänzlich aus, dass die deutsche Feldkommandantur daran beteiligt war, die entsprechende Maßnahmen bereits im Oktober 1940 und im März 1941 gefordert hätte.[3]
Die große Mehrheit der internierten Sinti und Roma war französischer Nationalität; es befanden sich aber auch noch zwei jüdische Familien im Lager sowie sechs spanische Republikaner. Die Männer arbeiteten alle unter der Leitung der Beamten des Forstamts beim Holzeinschlag. Die Frauen sorgten für die Küche und übten Korbflechtarbeiten aus. Mangin deutet an, dass das Lager am Rande der Gesetze des Vichy-Regimes betrieben und von drei privaten Grundbesitzern für deren Profitmaximierung missbraucht wurde.
Im Dezember 1942 wurden die Internierten in die Lager von Saint-Maurice-aux-Riches-Hommes und Arc-et-Senans verlegt.[4] 2005 wurde am Gelände des ehemaligen Lagers ein Gedenkstein eingeweiht. Dessen Inschrift lautet: „An diesem Ort wurden von September 1941 bis Dezember 1942 etwa 80 Personen, die meisten Zigeuner, und ganze Familien interniert und anschließend von der Vichy-Regierung und der Feldkommandantur in andere Lager verlegt. Passant erinnere dich.“[5]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2013 | 2019 |
Einwohner | 217 | 215 | 214 | 207 | 210 | 219 | 223 | 217 | 233 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche Saint-Loup aus dem 13. Jahrhundert, Umbauten aus dem 15. Jahrhundert
- Schloss aus dem 16. Jahrhundert mit An- und Umbauten aus dem 18. Jahrhundert
- Zwei Waschhäuser
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Kirche Saint-Jean-Baptiste
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Einer der Türme der ehemaligen Ortsbefestigung
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Brunnen und ehemaliger Waschplatz
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Brunnen und ehemalige Viehtränke
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joël Mangin: Il faut choisir son camp. Édiplume, 2007, ISBN 9782915301229.
- Denis Peschanski: Les camps français d’internement (1938-1946). – Doctorat d’Etat. Histoire. Université Panthéon-Sorbonne – Paris I, 2000 (Online1 oder Online2).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Le camp de Moloy
- Les Tsiganes pendant la Seconde Guerre mondiale, 1939-1946: Lieux d'internement et plaques de commémoration
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nomades und Tsiganes sind im Französischen auch aktuell benutzte Begriffe für Menschen, die im Deutschen zumeist als Sinti und Roma bezeichnet werden.
- ↑ Als Quelle zur Geschichte des Internierungslagers Moloy dient, sofern nicht eine andere Quelle benannt wird, der Text der Webseite Le camp de Moloy (siehe Weblinks), die aber größtenteils nur aus Zitaten des Buches von Joël Mangin (siehe Literatur) besteht.
- ↑ Denis Peschanski: Les camps français d’internement (1938-1946), S. 327 f.
- ↑ Camp d’internement: Moloy, lieu-dit L’Abergement. In: Etude lieux Internement 1938–1945. Hrsg.: Fondation pour la mémoire de la déportation. Banque de Donnes Multimedia (BDDM). Auf BDDM.org, abgerufen am 11. März 2023 (französisch).
- ↑ „En ce lieu, de septembre 1941 à décembre 1942, quelque 80 personnes, pour la plupart tsiganes, et par familles entière furent internées puis transférées vers d’autres camps par le gouvernement de Vichy et Feldkommandantur. Passant souviens toi.“