Lateinamerikanische Musik

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Tango

Lateinamerikanische Musik oder Latin-Musik bzw. Latin Music sind Sammelbegriffe für die Tänze, Rhythmen und Stile der Musik, wie sie in lateinamerikanischen Ländern, aber auch in Lateineuropa (Spanien, Portugal und Italien) gespielt wird. Als stiltypisch werden meist die Musikformen angesehen, die gemeinhin mit der Musik aus Kuba verbunden werden: Eine Mischung aus spanischen melodiösen und afrikanischen rhythmischen Einflüssen. Typischerweise sind die Texte derartiger Musikstücke in spanischer, portugiesischer oder italienischer Sprache.

Dennoch gibt es auch lateinamerikanische Länder, in denen andere Einflüsse die traditionelle Musik bestimmt haben, beispielsweise in der Musik der Anden (Bolivien, Peru), in der auch vorkolumbianische Stilelemente wie die Obertonharmonik und Pentatonik vorkommen. Ein weiteres Beispiel ist die Bossa Nova aus Brasilien mit Stilelementen des Jazz sowie die argentinischen Cuarteto und Chamamé mit alpinen, italienischen und osteuropäischen Elementen.

Die lateinamerikanische Musik kann man in folgende Untergruppen einteilen, die sich teilweise stark voneinander unterscheiden.

Traditionelle Stile

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Diese Stile entwickelten sich schon im 18. und 19. Jahrhundert und sind meist in ländlichen Regionen entstanden.

Urbane Musikstile

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Diese Stile entwickelten sich erst im 20. Jahrhundert teils aus den traditionellen Stilen, teils als Mischformen mit anderen Musikrichtungen in den Großstädten Lateinamerikas:

Politisches Lied

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Durch die Kombination traditioneller Volksmusik mit neueren sozialkritischen Elementen entstand, zuerst in Chile, später auch in anderen Ländern, die Nueva canción, die in den 1960er und 1970er Jahren zu einer den ganzen Subkontinent umspannenden Bewegung wurde.

Mischformen mit anderen Musikrichtungen

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Die meisten von ihnen entstanden Mitte des 20. Jahrhunderts, einige allerdings auch außerhalb Lateinamerikas.

  • Salsa, eine in den USA entstandene Mischform mehrerer Stile aus dem karibischen Raum
  • Bossa Nova, eine in Brasilien entstandene Mischform aus einheimischen Stilrichtungen und Jazz-Spielformen
  • Latin Jazz, in den 1930er und 1940er Jahren in New York entstandene Fusion aus Jazz mit afro-kubanischer Musik (vor allem Mambo/Salsa)
  • Latin Rock, eine in den USA entstandene und später in ganz Lateinamerika populäre Mischform aus Rock und diversen, vor allem afrokaribischen Stilen
  • Latin Pop, eine Mischform aus Popmusik und lateinamerikanischen Stilelementen, oft mit Soul- und Rhythm-and-Blues-Einflüssen.
  • Songo, eine moderne Form des Son, um 1969 entstanden, mischt die melodischen Elemente des Son mit den rhythmischen Elementen der traditionellen Rumba und des Rock, Funk und Rhythm and Blues
  • Tex-Mex, eine Mischform aus Folklorestilen aus Texas und Mexiko

Neue populäre Stile der lateinamerikanischen Musik

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Sie sind teils neue Untergenres traditioneller Stile, teils kommen die dominierenden Einflüsse jedoch aus anderen Stilen (z. B. beim Rio Funk aus dem Miami Bass der USA).

Tänze und Liedformen aus den Herkunftsländern

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Vallenato, Yaraví

Andano

Baguala, Bailecito, Carnavalito, Chacarera, Chamamé, Chamarrita, Chaya, Chirihuaqui, Cielito, Cifra, Cueca, Estilo, Milonga, Rasguido doble, Tango Argentino, Tonada, Vidala, Zamba

Taquirari, Carnavalito, Chovena, Morenada, Taquirari, Tinku, Waka Waka

Axé, Baião, Brega, Bumba-Meu-Boi, (Capoeira – urspr. ein Kampfstil), Choro/Chorinho, Côco, Forró, Frevo, Lambada, Maracatu, Marchinha, Música Caipira, Pagode, Samba, Samba-Reggae, Sertanejo, Tropicalismo

Danzón (urspr. aus Haiti), Merengue, Bachata (beide: Dom. Rep.), Plena (Puerto Rico), Mento, Ska, Reggae, Dancehall (Jamaika), Reggaetón (Puerto Rico, Panama, Dominikanische Republik, Kuba)

Banda, Corrido, Danzón, Canción Ranchera, Sandunga, Son Huasteca (Huapango), Son Jarocho, Son de Jalisco, Son de Michoacán, Son de Veracruz, Vals, Yucateca

Balada oder Canción, Guarania, Polca paraguaya, Vals

Chamarrita, Candombe, Murga

Joropo llanero, Pasaje, Polo

Leo Brouwer, Paquito D’Rivera, Tito Puente, Antônio Carlos Jobim, João Gilberto, Los Kjarkas, Maria João, Mario Bauzá, Luiz Bonfá, Milton Nascimiento, Lalo Schifrin, Irakere, Los Van Van, Adalberto Álvarez, Caterina Valente, El Nene, Mayito Rivera, El Indio, Ricardo Amaray, Manolito Simonet, Yma Sumac, Lucha Reyes, Buena Vista Social Club, Manu Chao, Chucho Valdés, Rubén Blades, Willie Colón, Juan de Marcos, Issac Delgado, Azúcar Negra, NG La Banda, Manolin-el medico de la salsa, Cruks en Karnak, Quilapayún, Inti Illimani, Víctor Jara, Violeta Parra, Shakira, Daniela Mercury, Gloria Estefan, Celia Cruz, Carlinhos Brown, Marc Anthony, Thalía, Grupo Niche, Aventura, Daddy Yankee, Tego Calderón, Rakim y Ken-Y, Selena Quintanilla-Pérez, Julieta Venegas, Hijos del Sol, Ibrahim Ferrer, Compay Segundo, Omara Portuondo, Rubén González, Eliades Ochoa, Chico Trujillo etc.

Hauptinstrumente und Rhythmik

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Schlag-/Rhythmusinstrumente

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Typische lateinamerikanische Rhythmusinstrumente sind Claves (Rumbahölzer), Maracas (Rumbakugeln), Chocalho, Chocallo oder Tubo (Schüttelrohr), Guiro oder Güiro („Gurke“) und Cowbell oder Cencerro (Kuhglocke).[1]

Melodie-/Harmonieinstrumente

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Akkordeon, Bandoneon (in Argentinien), Cavaquinho (in Brasilien), (meist akustische) Gitarre, Harfe, Klavier, Klarinette, Kontrabass, Panflöten (Siku in Bolivien und Peru) und andere Flöten (Gefäßflöten), Posaune, Trompete, Violine

Weiterführende Literatur

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  • Zoila Gómez García: Música latinoamericana y caribeña. Havanna 1995.
Commons: Music of Latin America – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Latin music – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wieland Ziegenrücker: Allgemeine Musiklehre mit Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1977; Taschenbuchausgabe: Wilhelm Goldmann Verlag, und Musikverlag B. Schott’s Söhne, Mainz 1979, ISBN 3-442-33003-3, S. 179 f.