Künstlergesellschaft Kasandra

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Die Künstlergesellschaft Kasandra, vor 1870 auch Der Künstler-Sänger-Verein München, war eine Vereinigung bildender Künstler, die von 1862 bis 1870 neben der Münchner Künstlergenossenschaft mit Kunsthandel und dem Veranstalten von Maskenfesten befasst war.

Der Verein entwickelte sich ab 1862 aus dem Künstlerstammtisch Kassandra im Sterneckerbräu.[1][A 1]

Mit der Vermarktung der Kunstwerke waren Pieter Francis Peters[A 2] und Hermann Herdtle, der in Stuttgart die „Permanente Kunstausstellung“ betrieb, befasst.[2]

Landschafts- und Tiermaler der Münchner Schule

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Die Zusammengehörigkeit der Maler in der Kassandra war für die gemeinsame stilistische Entwicklung zur Entstehung der » Münchner Schule « der Gründerzeit wesentlich.

Kassandra-Orden

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Es gab spaßige Ordensverleihungen beim Maskenfest sowie ernsthafte Auszeichnungen durch den Verein. Das ehrenvollste war der „Kassandra-Orden“ mit dem dazugehörigen Diplom, auf dem ein schönes stattliches rotes Siegel mit der Aufschrift „Der Künstler – Sänger – Verein München“ prangte.

Für die Mitgliedschaft in der Künstlergesellschaft Kassandra war eine förmliche Aufnahme erforderlich, schrieb Anton Braith.

Auf dem Diplom des Kassandra-Ordens, der an Pieter Francis Peters am 1. April 1867 zu dessen silberner Hochzeit verliehen wurde, sind als Mitglieder aufgeführt:

  1. Fritz Bamberger
  2. Anton Braith
  3. Wilhelm Busch
  4. Karl Ebert
  5. Otto Frölicher
  6. Otto Gebler
  7. Albert Kappis
  8. Dietrich Langko
  9. Adolf Heinrich Lier
  10. Christian Mali
  11. Karl Raupp
  12. Theodor Schüz
  13. Friedrich Voltz
  14. Ludwig Willroider
  15. Peter Baumgartner (Maler)
  16. Ludwig Braig, Bildhauer Landwehrstr . 26 , RG .[3]
  17. Hugo Degenhard
  18. August Fischer
  19. Prof. Dr. Julius Frank (Maler)
  20. Jakob Grünenwald
  21. Carl Adolf Gugel
  22. Johann Friedrich Hennings
  23. Albert Emil Kirchner
  24. Konrad Knoll
  25. Dietrich Langko
  26. Wilhelm Lichtenfeld
  27. Heinrich Marr (Maler)
  28. Libertus MüllerAugust Müller (Maler)
  29. Ernst Otto Reiniger
  30. Adolf Schmidt (Maler, 1804)
  31. Schönland
  32. Albrecht Fürchtegott Schultheiss
  33. Anton Seitz (Maler)
  34. Franz Xaver Striebel
  35. Friedrich Voltz

1870 wurde die Künstlergesellschaft Kassandra aufgelöst und Christian Mali erwarb von der Beamtenwitwe Monika Mall das Hinterhaus der Münchner Landwehrstraße 46, das fortan „Schwabenburg“ genannt wurde und zeitweise auch anderen Malern wie Josef Willroider als Atelier diente.[3]

  1. Fast ein Jahrzehnt lang (von 1862 bis 1870) führte auch der – anfangs neben „Jung-München“ bestehende Zirkel „Kassandra“ ein korporativ – lustsames Dasein. Hier traf man sich bei Bier und Käse – der unerlässlichen Zutat, wie es in München allgemein hieß. Da nun jeweils ein anderer hiefür zu sorgen, also jedes Mal den „Kas a andra“ mitzubringen hatte, ergab sich in phonetisch ulkigem , mundartlich bezogenem Wortspiel jener für den Uneingeweihten schlechthin undeutbare Name, auf den die Mitglieder der Gesellschaft jedoch – Karl Raupp, Wilhelm Busch, Theodor Schüz, Albert Kappis, Karl Ebert, Theodor Pixis, Wilhelm Diez, Lorenz Gedon, Claudius Schraudolph der Jüngere, Adolf Eberle (1843–1914 München), Heinrich Höfer, Heinrich Stelzner (1833 Bayreuth – 1910 München), Georg von Hauberrisser, Adolf Georg Cloß (* 14. November 1840 in Stuttgart; † 2. Februar 1894). u. a. vgl.: Michael Dirrigl, Maximilian II., König von Bayern, 1848–1864 – Teil 1 · 1984, Das Kulturkönigtum der Wittelsbacher. Studien zur Literatur-, Kunst-, Kultur- und Geistesgeschichte S. 1344
  2. Pieter Francis Peters heiratete am 4. April 1842 in Ludwigsburg die in Mauren bei Böblingen geborene Gertrude Mali († 1884) eine Schwester von Christian Mali.

Einzelnachweise

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  1. Die Dioskuren. Deutsche Kunst-Zeitung. Hauptorgan der Deutschen Kunstvereine, 1872, [1][2]
  2. Hans-Peter Bühler, Anton Braith, Christian Mali: Tiermalerei der Münchner Schule, 1981, S. 37 S. 37 S. 37 Liste S. 38
  3. Das Haus Landwehrstraße 46 in München, die „Schwabenburg“, und die Übertragung der Braith- und Mali-Ateliers nach Biberach (PDF; 1,7 MB)