Harald Dutz
Harald Dutz (* 14. Januar 1914 in Berlin; † 20. Mai 2010 ebenda) war ein deutscher Nephrologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Harald Dutz studierte an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin Medizin und wurde 1938 mit der Arbeit Klinik und Diagnose der Cystennieren zum Dr. med. promoviert. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Kriegssanitätsdienst eingezogen, den er bis 1945 leistete. Nach Kriegsende arbeitete er an verschiedenen Kliniken in Ostdeutschland, ab 1950 als Oberarzt im Regierungskrankenhaus in Ost-Berlin. 1952 habilitierte er sich mit einer Arbeit über Nierenfunktionsdiagnostik.
1955 wurde er zum Professor mit Lehrauftrag für Innere Medizin an die Humboldt-Universität zu Berlin berufen. Zwischen 1954 und 1958 nahm er die Amtsgeschäfte als Ärztlicher Direktor der Charité wahr. Von 1958 bis 1961 war er Professor mit Lehrstuhl für Innere Medizin an der Universität Rostock, wo er sich speziell dem Aufbau der Nephrologie als eigenständigem Wissenschaftszweig widmete. Anschließend ging er wieder nach Berlin, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1979 das Direktorat der II. Medizinischen Universitätsklinik (Charité) übernahm. Sein Hauptarbeitsgebiet blieb die Nierenheilkunde. Zusammen mit Moritz Mebel und Horst Klinkmann baute er in der DDR ein Netz von Dialyseeinrichtungen sowie drei Nieren-Transplantationszentren auf.
1972 erhielt er im Kollektiv mit Moritz Mebel, Thomas Erdmann und Klaus Precht den Nationalpreis der DDR I. Klasse „für seinen Anteil bei der Bekämpfung des akuten und chronischen Nierenversagens in der DDR“. 1979 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet. Von 1969 bis zu ihrer Auflösung war er Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Moritz Mebel: Die chronische Niereninsuffizienz, Leipzig: Thieme, 1973
- mit K. Precht und H.-M. Guddat: Diagnose und Therapie der Pyelonephritis, Leipzig: Thieme, 1978
- als Hg.: Urologie und Nephrologie. Ein Leitfaden für Studenten, 4. überarb. u. erw. Aufl., Berlin: Verl. Volk und Gesundheit, 1988 ISBN 3-333-00116-0
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Horst Klinkmann: Nachruf bei der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Harald Dutz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Harald Dutz im Catalogus Professorum Rostochiensium
- Harald Dutz im Verzeichnis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Nachlass Bundesarchiv N 2655
- Videos im ARD-Retro-Angebot der ARD Mediathek:
- Harald Dutz zur Infektion mit der bakteriellen Ruhr in der DDR, Deutscher Fernsehfunk vom 9. April 1962.
- Dr. Dutz beantwortet Fragen zu Grippeerkrankungen, Deutscher Fernsehfunk vom 16. Februar 1963.
Personendaten | |
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NAME | Dutz, Harald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner, Nephrologe |
GEBURTSDATUM | 14. Januar 1914 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 20. Mai 2010 |
STERBEORT | Berlin |
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Nephrologe
- Hochschullehrer (Universität Rostock)
- Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR
- Träger des Nationalpreises der DDR I. Klasse für Wissenschaft und Technik
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold
- Absolvent der Humboldt-Universität zu Berlin
- Deutscher
- DDR-Bürger
- Geboren 1914
- Gestorben 2010
- Mann