Hochdorf (bei Plochingen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 42′ N, 9° 28′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Höhe: | 292 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,75 km2 | |
Einwohner: | 5054 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 652 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73269 | |
Vorwahl: | 07153 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES, NT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 027 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchheimer Straße 53 73269 Hochdorf | |
Website: | www.hochdorf.de | |
Bürgermeister: | Gerhard Kuttler | |
Lage der Gemeinde Hochdorf im Landkreis Esslingen | ||
Hochdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur europäischen Metropolregion Stuttgart.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Siedlungskern Hochdorfs liegt in Richtung Ost-Süd-Ost ungefähr 13 km Luftlinie von der Kreisstadt Esslingen am Neckar und ungefähr 23 km von Stuttgart entfernt. Gelegen im Vorland der mittleren Schwäbischen Alb liegt der Ort mit weniger als zwei Kilometern sehr viel näher zum Tal der Fils im Norden und Nordwesten sowie dem jenseits dessen beginnenden Naturraum Schurwald, als zum Albtrauf im Südosten. Das Gemeindegebiet wird größtenteils vom durch den Hauptort fließenden Talbach zur Fils hin entwässert, dem am südlichen Dorfrand der Dammbach von rechts, im Ort der Tobelbach von links zuläuft. Drei noch kleinere Bäche münden direkt in die Fils.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Angrenzende Kommunen sind reihum die Gemeinde Reichenbach an der Fils im Norden, die Stadt Ebersbach an der Fils im Osten, die Gemeinde Notzingen im Süden, die Stadt Wernau im Westen und die Stadt Plochingen im Nordwesten. Alle bis auf Ebersbach an der Fils, das dem Landkreis Göppingen angehört, liegen im eigenen Landkreis Esslingen.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Hochdorf gehören das Dorf Hochdorf und das Haus Ziegelhof sowie die abgegangene Ortschaft Hinterburg.[2]
Flächenaufteilung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hochdorf wurde 1189 erstmals urkundlich erwähnt, ist aber wohl bereits im 5. Jahrhundert nach Christus entstanden. Der Ort war im Besitz verschiedener Klöster, bis er 1454 zur Grafschaft Württemberg gelangte. Innerhalb Württembergs gehörte Hochdorf zunächst zum Amt Kirchheim und wurde 1485 dem Amt Göppingen zugeordnet. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg verblieb Hochdorf zunächst beim Oberamt Göppingen. 1842 erfolgte die Umgliederung zum Oberamt Kirchheim. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Hochdorf 1938 zum Landkreis Nürtingen. 1945 wurde der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Hochdorf zum Landkreis Esslingen kam.
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Reformation ist Hochdorf vorwiegend evangelisch geprägt.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
Stichtag | Einwohnerzahl |
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1. Dezember 1871¹ | 880 |
1. Dezember 1900¹ | 1.051 |
17. Mai 1939¹ | 1.225 |
13. September 1950¹ | 1.785 |
6. Juni 1961¹ | 2.436 |
27. Mai 1970¹ | 3.541 |
25. Mai 1987¹ | 4.115 |
31. Dezember 1995 | 4.492 |
31. Dezember 2000 | 4.720 |
31. Dezember 2005 | 4.690 |
31. Dezember 2010 | 4.693 |
31. Dezember 2015 | 4.895 |
31. Dezember 2020 | 4.754 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1920–1945 Eugen Güthle
- 1945–1948 Hermann Weber
- 1948–1978 Heinrich Traub
- 1978–1986 Franz-Lothar Wirtgen
- 1986–2009 Roland Erhardt
- seit 2009 Gerhard Kuttler
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Hochdorf besteht aus den gewählten 14 ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis[4].
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 23,37 | 3 | 17,88 | 3 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 21,86 | 3 | 23,77 | 3 | |
FUW | Freie Unabhängige Wählervereinigung Hochdorf | 25,16 | 4 | 28,45 | 4 | |
MITTE | Die.Mitte | 15,68 | 2 | 14,06 | 2 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 13,93 | 2 | 15,85 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 14 | 100,0 | 14 | ||
Wahlbeteiligung | 70,87 % | 69,38 % |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber (weiß) auf grünem Dreiberg drei grüne Linden.“ (Bescheid von 1966)
Partnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Hochdorf unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Hochdorf in Thüringen, einem Ortsteil der Stadt Blankenhain im Landkreis Weimarer Land.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit den 1970er Jahren gibt es mit der Breitwiesenschule in Hochdorf nur noch eine Grundschule. Weiterführende Schulen werden in den Nachbarorten besucht. Des Weiteren bestehen drei Kindergärten und ein Waldkindergarten in der Gemeinde. Das Kinderhaus am Talbach sowie der Waldkindergarten "Die Waldmäuse" sind unter Trägerschaft der evangelischen Kirche. Das "Albert-Schweitzer-Kinderhaus" ist unter Trägerschaft der katholischen Kirche. Das Kinderhaus "Im Hof" ist unter Trägerschaft der Gemeinde Hochdorf und bietet ausschließlich Ganztagsplätze an. Die Kinder- und Jugendbücherei umfasst einen Bestand von 4000 Medien.
Naturdenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Gemarkung Hochdorf gibt es ein Einzel- und elf flächenhafte Naturdenkmale.
- Lindengruppe (drei Winterlinden)
- Kreuzeiche (1999 dem Orkan Lothar zum Opfer gefallen)
- ein aufgelassener Angulatensandstein-Steinbruch
- der Talbach mit dem Mühlkanal
- verschiedene Feldhecken und Feldgehölze
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martini-Markt
- Mehrtägiges Musikvereinfest
- Bauernmarkt
- Mostfest
- Lichterfest
- Feuerwehrfest
- Reitturnier
- Maibaumaufstellen
- Hallenfasnet & Dämmerungsumzug
- Sommerzeltlager
- Kinderbibelwoche
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Traub (1920–2017), ehemaliger Bürgermeister
In Hochdorf geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gottlieb Fischer (1867–1926), Landtagsabgeordneter
- Mareike Arndt (* 1992), Leichtathletin, mehrfache Deutsche Meisterin im Siebenkampf
- Dominik Bruntner (* 1993), Model, Mister Germany 2017
Mit Hochdorf verbunden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Blickensdörfer (1923–1997), Sportjournalist und Schriftsteller, lebte zuletzt in Hochdorf
- Siegmar Mosdorf (* 1952), Politiker (SPD), Bundestagsabgeordneter (1990–2002) und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie (1998–2002), Mitbegründer und langjähriger Leiter der Bürgerstiftung Hochdorf
- Susanne Weber-Mosdorf (* 1953), Politikerin (SPD), zwischen 2006 und 2011 stellvertretende Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, Mitbegründerin der Bürgerstiftung Hochdorf, wohnt in Hochdorf[5]
- Andreas Malessa (* 1955), Hörfunkjournalist und evangelisch-freikirchlicher Theologe, wohnhaft in Hochdorf
- Marc Gremm (* 1971), deutscher Bariton und Produzent, wuchs in Hochdorf auf.
- Rüdiger Kauf (* 1975), Fußballprofi beim VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld, spielte in seiner Jugend beim TV Hochdorf
- Nicolas Fink (* 1976), Politiker (SPD), Landtagsabgeordneter (seit 2019), Gemeinderat in Hochdorf von 1999 bis 2002
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Blickensdörfer: Die Baskenmütze. Heyne, München 1975, ISBN 3-453-00480-9.
- Erich Roos: Dorf-Chronik Hochdorf 1900–1950. Geiger, Horb 2001, ISBN 3-89570-733-3.
- Gemeinde Hochdorf (Hrsg.), Christof Drüppel: Hochdorf – Geschichte einer Gemeinde im Albvorland. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1989.
- Gemeinde Hochdorf (Hrsg.): Hochdorf in Bildern – Vorgestern, Gestern und Heute. Geiger, Horb 1982.
- Der Landkreis Esslingen (Band 2). Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i. V. mit dem Landkreis Esslingen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, Seite 17.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hochdorf bei leo-bw, dem landeskundlichen Informationssystem Baden-Württemberg
- Offizielle Website der Gemeinde
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 243.
- ↑ Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Hochdorf.
- ↑ Wahlinformationen auf komm.one
- ↑ Weber-Mosdorf wechselt von Berlin nach Genf ( des vom 22. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Der Teckbote, Artikel vom 27. Dezember 2005