Falster

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Falster

Gewässer Kattegat, Belts und Øresund
Geographische Lage 54° 50′ N, 11° 58′ OKoordinaten: 54° 50′ N, 11° 58′ O
Falster (Sjælland)
Falster (Sjælland)
Fläche 513,76 km²
Höchste Erhebung Bavnehøj
44 m.o.h.
Einwohner 43.530 (1. Januar 2009)
85 Einw./km²
Hauptort Nykøbing Falster
Karte von Lolland, Falster und Møn
Karte von Lolland, Falster und Møn

Falster [ˈfælˀstɐ] ist eine zu Dänemark gehörende 513,76 km² große[1] Insel mit 42.068 Einwohnern (1. Januar 2023).[2] Über ein Drittel der Einwohner leben in Nykøbing Falster. Falster und die Nachbarinsel Lolland sind infrastrukturell eng miteinander verbunden und nur durch den schmalen Guldborgsund getrennt.

Die größten Orte sind Nykøbing Falster, Stubbekøbing und Nørre Alslev. Mit der Kommunalreform in Dänemark zum 1. Januar 2007 wurden die ehemaligen vier Kommunen auf Falster mit zwei ehemaligen Kommunen des östlichen Lollands zur neuen Guldborgsund Kommune in der Region Sjælland zusammengeschlossen. Die neue Kommune erstreckt sich über ein Gebiet von 900.60 km² und wird von 60.231 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2023)[3] bewohnt. Die ehemaligen Kommunen auf Falster hießen: Nykøbing Falster, Nørre Alslev, Stubbekøbing und Sydfalster. Die ehemaligen Kommunen auf Lolland waren Nysted und Sakskøbing.

Die erfassbare Geschichte beginnt in der Steinzeit, die einige Monumente (z. B. Bondekirkerne) und Siedlungsreste wie die von Radbjerg und Skelby hinterlassen hat. Schwedische und slawisch-wendische Ortsnamen, für die die Suffixe „by“ bzw. „itse“ stehen, deuten einige Verbindungen an. Aus dieser Zeit stammt das Virket, ein großes wikingerzeitliches Erdwerk (Ausgrabungsbeginn 2020) in der Inselmitte. Mit der Zentralisierung dänischer Macht im Königtum wächst ab 1000 n. Chr. der Widerstand gegen die eingesickerten Wenden.

Die Inseloberfläche mit Moränen, Toteisseen und Höhenrücken wurde durch die Eiszeit geprägt. Der Süden verdankt sein heutiges Bild den Deichprojekten die der König Christian II. ab 1522 mit Hilfe niederländischer Experten schuf. Im 19. Jahrhundert kamen weitere Eindeichungen dazu, die durch die Sturmflut von 1872 unterbrochen wurden.

Als Folge der globalen Erwärmung und deren Ursachen wird erwartet, dass bis 2100 etwa ein Fünftel der Landmasse Falsters wiederkehrend oder dauerhaft von Überflutung betroffen sein könnte, was dem Siedlungsgebiet von knapp 40 Prozent der jetzigen Bevölkerung entspricht. Dabei sind Sekundäreffekte auf Infrastruktur und Versorgungswege nicht berücksichtigt.[4] Frühere Studien gehen davon aus, dass der Hochwasserschutz erheblich von der Instandhaltung existierender Deichanlagen und deren erosionssensiblem Ausbau abhängen wird.[5]

Höchste Erhebung ist im Norden der Insel der Bavnehøj mit 44 Metern.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kirche von Nørre Alslev

Falster ist mit der nördlich gelegenen Insel Seeland durch die Storstrømbrücke verbunden, eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke (Vogelfluglinie) über die kleine Insel Masnedø. Über die kleine Insel Farø besteht ferner mit der Farø-Brücke eine Straßenbrücke im Verlauf der E 47 von Hamburg nach Kopenhagen. Auf Farø zweigt eine Straße zu den Inseln Bogø und Møn ab.

Mit Lolland ist Falster durch Tunnel und Brücken verbunden: Der Guldborgsundtunnelen (deutsch: Guldborgsund-Tunnel) bei Ønslev (Falster) im Verlauf der E47 (Vogelfluglinie); die Kong Frederik d. IX’s Bro (deutsch: König-Frederik-d.-IX.-Brücke), eine Eisenbahn- und Straßenbrücke in Nykøbing; die Guldborgsundbroen, eine Straßenbrücke in Guldborg.

Über Falster führen mehrere Radfernwege, u. a. der Ostseeküsten-Radweg, welcher als europäische EuroVelo-Route 10 einmal um die Ostsee führt.[7]

Es gibt im Südosten der Insel Falster einen circa 20 km langen Sandbadestrand. Dieser ist sehr kinderfreundlich, weil er flach ins Wasser abfällt. Bekannte Badeorte/Ferienhausgebiete in Südfalster sind unter anderem Gedesby und Marielyst/Bøtø.

Berühmte Einwohner

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren oder Wohnsitz auf der Insel.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Danmarks Statistik: Statistical Yearbook 2009 - Geography and climate, Table 3 Area and population. Regions and inhabited islands (englisch; PDF; 39 kB)
  2. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF4: Folketal pr. 1. januar fordelt på øer (dänisch)
  3. Statistikbanken › BY1: Befolkningen 1. januar efter byområder, landdistrikter, alder og køn (dänisch).
  4. Alexander Boest-Petersen, Piotr Michalak, Jamal Jokar Arsanjani: Impact Assessment Analysis of Sea Level Rise in Denmark: A Case Study of Falster Island, Guldborgsund. In: Sustainability. Band 13, Nr. 13, 6. Juli 2021, ISSN 2071-1050, S. 7503, doi:10.3390/su13137503 (mdpi.com [abgerufen am 8. Mai 2023]).
  5. Andreas Kortenhaus, David Schürenkamp, Thorsten Piontkowitz, Hocine Oumeraci: RELIABILITY ASSESSMENT OF A COASTAL DIKE AND DUNE SYSTEM AT THE SOUTH OF FALSTER, DENMARK. In: Coastal Engineering Proceedings. Band 1, Nr. 33, 14. Dezember 2012, ISSN 2156-1028, S. 59, doi:10.9753/icce.v33.management.59 (tdl.org [abgerufen am 8. Mai 2023]).
  6. Lars Bjarke Christensen: Ørnehøj. In: 1001 fortællinger om Danmark. Abgerufen am 7. Juli 2017 (englisch).
  7. admin: Denmark — EuroVelo. Abgerufen am 18. Mai 2017 (englisch).
Commons: Falster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien