Eyerlohe
Eyerlohe Gemeinde Aurach
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Koordinaten: | 49° 16′ N, 10° 25′ O |
Höhe: | 425 m ü. NHN |
Einwohner: | 67 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91589 |
Vorwahl: | 09804 |
Eyerlohe, Luftaufnahme (2016)
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Eyerlohe (fränkisch: Aiala[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Aurach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Eyerlohe liegt in der Gemarkung Büchelberg.[4]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt an dem Großen Aurachbach, ein rechter Zufluss der Altmühl. Südöstlich des Ortes liegt die Herbstwiesen, südwestlich das Hartfeld, im Osten das Kreuzfeld. 0,5 km westlich liegt das Steinleinfeld, 0,5 km nördlich das Mönchsholz.
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Aurach zur Staatsstraße 1066 (2 km südlich), eine weitere führt über Görchsheim zur Staatsstraße 2249 (1,7 km nördlich) bzw. die St 1066 bei Neunstetten kreuzend nach Hilsbach (4 km südöstlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1327 als „Urauwelin“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Siedlung zu der kleinen Aurach. Der Flussname selbst leitet sich von Auerochsen ab, die offenbar an diesem Bach zur Tränke gegangen sind. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts erhielt der Ort zur Unterscheidung von der in der Nähe gelegenen älteren Siedlung Aurach zuweilen die Vorsilbe „Klein-“. Erst seit 1732 ist die Form „Eyerlohe“ bezeugt, die durch Verschleifung in der Aussprache entstanden ist.[6]
Im 16-Punkte-Bericht des brandenburg-ansbachischen Amts Leutershausen aus dem Jahr 1681 sind für Eyerlohe 12 Mannschaften verzeichnet, von denen 10 Mannschaften den Herren von Eyb unterstanden, 1 Mannschaft dem eichstättischen Kastenamt Herrieden und 1 Mannschaft einem Johann Gottfried Schwartz aus Fürth. Außerdem gab es ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das Amt Leutershausen aus.[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Eyerlohe 14 Anwesen. Das Hochgericht übte das Rittergut Eyerlohe der Herren von Eyb im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das Stadtvogteiamt Leutershausen auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Eyerlohe. Grundherren waren das Rittergut Eyerlohe (2 Halbhöfe, 7 Güter), das Fürstentum Ansbach (Hofkastenamt Ansbach: 3 Halbhöfe; Ansbacher Rat: 1 Halbhof) und das Kastenamt Herrieden (1 Köblergut. Neben den Anwesen gab es noch das Schlösslein als herrschaftliches Gebäude und das Hirtenhaus und Brechhaus als kommunale Gebäude.[8][9][10][11] Das Rittergut Eyerlohe gehörte zum Ritterkanton Altmühl. Es hatte die Grundherrschaft über insgesamt 25 Anwesen, die sich in folgenden Orten verteilten (in Klammern ist die Zahl der Anwesen angegeben): Auerbach (10), Deßmannsdorf (1), Eyerlohe (9), Schalkhausen (1), Wicklesgreuth (4).[12] Auch nach der Säkularisation (1803) hatte das Rittergut Eyerlohe über seine Anwesen bis 1836 das Patrimonialgericht inne. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.
Der Ort gehörte gemäß einer Auflistung von 1830 zu einem „die Brünst“ oder „die Brunst“ genannten, seit dem Mittelalter stellenweise gerodeten umfangreichen Waldgebiet zwischen Leutershausen und Kloster Sulz mit dem Hauptort Brunst. Die Brünst war für ihre gute Rinderviehzucht bekannt; ihre 22 Dörfer galten als reich.[13]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Eyerlohe dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Büchelberg zugeordnet. Es gehörte auch der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Büchelberg an.[14] Am 1. Juli 1972 wurde Eyerlohe im Zuge der Gebietsreform nach Aurach eingemeindet.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kapelle (römisch-katholisch), bezeichnet 1747, erneuert und erweitert 1952. Kleiner verputzter Kapellenbau mit toskanischen Pilastern als Fassadengliederung. Für den Altar wurden 1952 Teile eines Rokoko-Altars aus der katholischen Pfarrkirche in Aurach wiederverwendet.
- Ehemaliges Sommerschlösschen der Freiherren von Eyb (Haus Nr. 16). Eingeschossiger Bau des 18. Jahrhunderts (1756?) mit Mansarddach und Putzfeldergliederung (heute im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim zu sehen).
- Modernes Feldkreuz mit Fußstein, bezeichnet 1708
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 90 | 86 | 110 | 99 | 97 | 90 | 86 | 127 | 83 | 84 | 67 |
Häuser[15] | 16 | 19 | 17 | 17 | 15 | 16 | 16 | 14 | |||
Quelle | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Peter und Paul (Aurach) gepfarrt.[8][26] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach St. Peter (Leutershausen) gepfarrt,[24] seit 1999 ist die Pfarrei St. Wenzeslaus (Weißenkirchberg) zuständig.[27]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Eierlohe. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 782–783 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 73.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 93.
- Georg Paul Hönn: Eyerloh. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 329 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Hermann Schreiber: Leutershausen. Leutershausen 1975, ISBN 3-922175-02-3, S. 354–358.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eyerlohe und Hilsbach. In: aurach.de. Abgerufen am 26. Juni 2023.
- Eyerlohe in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 24. November 2021.
- Eyerlohe in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Eyerlohe im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 324 (Digitalisat).
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 73. Dort folgendermaßen transkribiert: „aiəʳla“.
- ↑ Gemeinde Aurach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 73.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 22, 90. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 720.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 853f.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 971.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Eierlohe. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 105 (Digitalisat). Hiernach gab es 15 Untertansfamilien, von denen nur eine ansbachisch gewesen sein soll.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 782f.: „Eierlohe, Eyerlohe, Weiler im Fraischbezirke des Ansbachischen Vogtamtes Leutershausen im ehemaligen Oberamte Colmberg von 15 Unterthanen. Einer ist Eichstättisch und zwar zum Vogtamte Wahrberg-Aurach gehörig. Die Einwohner pfarren auch nach Aurach.“
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 822.
- ↑ Friedrich Oechsle: Beiträge zur Geschichte des Bauernkrieges in den schwäbisch-fränkischen Grenzlanden, Heilbronn 1830, S. 320, Fußnote.
Friedrich Benedict Weber: Bemerkungen und Notizen über verschiedene Gegenstände der Landwirthschaft, Leipzig 1815, S. 194.
Heinrich Wilhelm Bensen: Kurze Beschreibung und Geschichte der Stadt Rotenburg ob der Tauber, Erlangen 1856, S. 29. - ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 24 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 187 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 987, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1153, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1087 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1024 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 753 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Herrieden-Aurach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 20. März 2023.
- ↑ Über die Kirchengemeinde Weißenkirchberg. In: weissenkirchberg.de. Abgerufen am 20. März 2023.