Esther Kinsky

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Esther Kinsky auf der Leipziger Buchmesse 2018

Esther Kinsky (* 12. September 1956 in Engelskirchen[1]) ist eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin.

Esther Kinsky wuchs im Rheinland auf und studierte in Bonn Slawistik. Sie arbeitet als literarische Übersetzerin aus dem Polnischen, Englischen und Russischen und ist Autorin von Prosa und Lyrik. Nach Jahren in London lebt sie derzeit in Berlin.

Sowohl für ihre übersetzerische als auch für ihre schriftstellerische Arbeit wurde Kinsky mehrfach ausgezeichnet. 2015 erhielt sie u. a. den Kranichsteiner Literaturpreis sowie den Preis der SWR-Bestenliste für Am Fluss. Wiederkehrende Themen ihrer Arbeit sind die Erfassbarkeit der Wahrnehmung durch Sprache und die damit verbundenen Erinnerungsprozesse, vor allem im Kontext von Fremde. 2016 übernahm Kinsky die einjährige Thomas Kling-Poetikdozentur an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn[2] und 2017/2018 die August-Wilhelm-von Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin[3]. Ende 2019 wurde Kinsky in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen.

Kinsky war mit dem britischen Übersetzer Martin Chalmers (1948–2014) verheiratet.

2018 erschien Hain: Geländeroman, worin sie den Blick eines trauernden Menschen auf die Welt beschreibt.[4] In der Sendereihe Essay und Diskurs des Deutschlandfunks grenzte sie diesen Roman von der literarischen Form des nature writing ab.[5] Der Roman gewann den Preis der Leipziger Buchmesse 2018 in der Kategorie „Belletristik“. 2019 hielt Kinsky die Hildesheimer Poetikvorlesung im Literaturhaus St. Jakobi.[6]

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk 2019 erklärte sie ihre Entscheidung, nach der Übersetzung von Olga Tokarczuks Roman Unrast 2009 keine weiteren Bücher der späteren Literaturnobelpreisträgerin (2018) zu übersetzen. Die literarische Sprache der Autorin habe sie nie genug herausgefordert. In dem Interview äußerte Kinsky die Vermutung, Tokarczuks Texte seien im Original mangelhaft lektoriert, während die Übersetzungen andere Anforderungen hätten. Stilistische Fehler würden dann von der Literaturkritik den Übersetzungen vorgeworfen.[7]

„Ich sehe Übersetzer von Literatur als Künstler an der Sprache. Es ist eine schwierige Gratwanderung natürlich, zu sagen, wo ist Kunst, wo ist Handwerk dabei, damit habe ich mich ja auch länger auseinandergesetzt, aber ich glaube nicht, dass es für mein Verständnis dieser Tätigkeit – und ich möchte da auch wirklich ganz speziell nur von mir sprechen, zuträglich ist so einer Rollenzuweisung.“

Esther Kinsky: im Interview mit Susanne Burg, Deutschlandradio, 13. August 2013[8]

Auszeichnungen und Stipendien

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Als Übersetzerin (Auswahl)

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Als Herausgeberin

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Einzelnachweise

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  1. Esther Kinsky im Munzinger-Archiv, abgerufen am 4. April 2019 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Als sechste Thomas Kling-Poetikdozentin wird Esther Kinsky berufen. (Memento vom 13. April 2021 im Internet Archive) Germanistisches Seminar, Bonn, abgerufen am 7. Oktober 2016
  3. Esther Kinsky wird August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin. Pressemitteilung der Freien Universität Berlin, Berlin, abgerufen am 17. Oktober 2018
  4. „Tröstliche Landschaften“, Hain von Esther Kinsky vorgestellt von Andrea Gerk, ndr.de am 1. März 2018
  5. Katharina Teutsch: Nature Writing: Über Natur schreiben heißt über den Menschen schreiben. Deutschlandfunk, 28. Januar 2018, abgerufen am 28. Januar 2018.
  6. Hildesheimer Poetikvorlesung › Literaturhaus St. Jakobi Hildesheim. Archiviert vom Original am 29. April 2020; abgerufen am 13. Juni 2019.
  7. Literaturnobelpreis für Olga Tokarczuk - Preiswürdig oder uninteressant? Abgerufen am 13. Dezember 2019.
  8. Susanne Burg: „Künstler an der Sprache“ – Die Autorin Esther Kinsky über das Übersetzen, bei: Deutschlandfunk Kultur, 13. August 2013
  9. Arbeits- und Recherchestipendien für 29 Berliner Autorinnen und Autoren vergeben, Meldung auf Buchmarkt.de vom 26. November 2019, abgerufen am 30. November 2019.
  10. Deutsche Autorin Esther Kinsky erhält heuer den Erich-Fried-Preis. 9. Juni 2020, abgerufen am 9. Juni 2020.
  11. W.-G.-Sebald-Literaturpreis geht an die Autorin Esther Kinsky, buchmarkt.de, erschienen und abgerufen am 22. Juli 2020.
  12. Deutscher Preis für Nature Writing, Börsenblatt vom 17. August 2020, abgerufen am 17. August 2020.
  13. Kleist-Preis 2022 an Schriftstellerin Esther Kinsky. In: Wiener Zeitung. 4. April 2022, abgerufen am 4. April 2022.
  14. Zuerst eine Veranstaltungsreihe in der Buchhandlung buch/bund, Berlin-Neukölln. Moderation der Lesungen E. K. Ausgewählte Gedichte wurden zweisprachig vorgetragen und sind hier abgedruckt, dazu Gespräche mit den Dichtern.