Diskussion:Pius VI.
Kardinalsernennungen von Verwandten
[Quelltext bearbeiten]- seinen Neffen Romoaldo Braschi-Onesti ernannte er zum Kardinal
- seinen Onkel Giovanni Carlo Bandi ernannte er zum Kardinal
- den späteren nachfolgenden Papst Pius VII. ernannte er zum Kardinal und war mit ihm mütterlicherseits verwandt. 92.72.102.193 13:01, 1. Mär. 2013 (CET)
Goethes Schilderungen
[Quelltext bearbeiten]Goethe beschrieb in seiner Italienischen Reise (Beck-Ausgabe, kommentiert von Herbert von Einem, München 1981, S. 127) ein Hochamt des Papstes Pius VI. zu Allerseelen am 3. November 1786 in der Hauskapelle Capella Paolina im Quirinalspalast in Rom in folgender bemerkenswerter Weise:
„Wir eilten mit der Menge durch den prächtig geräumigen Hof eine übergeräumige Treppe hinauf. In diesen Vorsälen, der Kapelle gegenüber, in der Ansicht der Reihe von Zimmern, fühlt man sich wunderbar unter einem Dache mit dem Statthalter Christi. Die Funkion war angegangen, Papst und Kardinäle schon in der Kirche. Der heilige Vater, die schönste, würdigste Männergestalt, Kardinäle von verschiedenem Alter und Bildung. Mich ergriff ein wunderbar Verlangen, das Oberhaupt der Kirche möge den goldenen Mund auftun und, von dem unaussprechlichen Heil der seligen Seelen mit Entzücken sprechend, uns in Entzücken versetzen. Da ich ihn aber vor dem Altare sich nur hin und her bewegen sah, bald nach dieser, bald nach jener Seite sich wendend, sich wie ein gemeiner Pfaffe gebärdend und murmelnd, da regte sich die protestantische Erbsünde, und mir wollte das bekannte und gewohnte Meßopfer hier keineswegs gefallen. Hat doch Christus schon als Knabe durch mündliche Auslegeung der Schrift und in seinem Jünglingsleben gewiß nicht schweigend gelehrt und gewirkt; denn er sprach gern, geistreich und gut, wie wir aus den Evangelien wissen. Was würde der sagen, dacht' ich, wenn er hereinträte und sein Ebenbild auf Erden summend und hin und wider wankend anträfe? Das „Venio iterum crucifigi!“ fiel mir ein, und ich zupfte meinen Gefährten, daß wir ins Freie der gewölbten und gemalten Säle kämen.“
Ähnlich am 10. Januar 1787:
„Am ersten Christfeste sah ich den Papst und die ganze Klerisei in der Peterskirche, da er zum Teil vor dem Thron, zum Teil vom Thron herab das Hochamt hielt. Es ist ein einziges Schauspiel in seiner Art, prächtig und würdig genug, ich bin aber im protestantischen Diogenismus so alt geworden, daß mir diese Herrlichkeit mehr nimmt als gibt; ich möchte auch wie mein frommer Vorfahre zu diesen geistlichen Weltüberwindern sagen: „Verdeckt mir doch nicht die Sonne höherer Kunst und reiner Menschheit.““