Deutsche Gesellschaft für Demographie
Die Deutsche Gesellschaft für Demographie (DGD) ist eine politisch unabhängige Vereinigung von Wissenschaftlern sowie wissenschaftlich interessierten oder tätigen Personen und Institutionen, die im Bereich der Demographie oder in angrenzenden Fächern tätig sind. Ihr Sitz ist Berlin.
Die Gesellschaft entstand 2001 aus der Zusammenlegung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft und der Johann-Peter-Süßmilch-Gesellschaft für Demographie.
DGD-Präsident ist seit 2022 Norbert F. Schneider, Vizepräsidentin Dr. Christina Westphal.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutsche Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Deutsche Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft (DGBW) wurde 1952 in Hamburg gegründet und war eine wissenschaftliche Vereinigung von Ärzten, Statistikern, Soziologen, Historikern und hochrangigen Verwaltungsbeamten, die bereits in der Weimarer Republik und während des nationalsozialistischen Regimes in den Feldern der Rassenhygiene und Bevölkerungswissenschaft tätig gewesen waren. Auch ihre akademischen Schüler waren in dieser Vereinigung organisiert.
Ergänzend zur DGBW wurde 1953 die Deutsche Akademie für Bevölkerungswissenschaft (DABW) an der Universität Hamburg gegründet. Sie war das Koordinierungszentrum universitärer Forschungsprojekte zu bevölkerungswissenschaftlichen Fragen.
Erster Vorsitzender der DGBW und erster Präsident der DABW war der Hamburger Sozialhygieniker Hans Harmsen. Letzter Vorsitzender war Rainer Mackensen.
Johann-Peter-Süßmilch-Gesellschaft für Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Johann-Peter-Süßmilch-Gesellschaft für Demographie wurde 1990 in Berlin auf Initiative von Demographen der ehemaligen DDR gegründet. Ihr Vorsitzender war Professor Eckart Elsner vom Statistischen Landesamt Berlin.
Zusammenschluss zur DGD
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund der wachsenden öffentlichen Bedeutung demographischer Fragen und um Synergien zu fördern, haben sich die beiden bisher in Deutschland auf dem Gebiet der Demographie tätigen wissenschaftlichen Gesellschaften – die Deutsche Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft und die Johann-Peter-Süßmilch-Gesellschaft für Demographie – am 22. Juni 2001 zur Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD) mit Sitz in Berlin vereinigt.
Erster Präsident wurde Herwig Birg, Vizepräsident wurde Eckart Elsner.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Ehmer (Hrsg.): Herausforderung Bevölkerung: zu Entwicklungen des modernen Denkens über die Bevölkerung vor, im und nach dem „Dritten Reich“. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-15556-2.
- Rainer Mackensen (Hrsg.): Bevölkerungsforschung und Politik in Deutschland im 20. Jahrhundert. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-15121-5.
- Rainer Mackensen (Hrsg.): Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik vor 1933. Leske + Budrich, Opladen 2002, ISBN 3-8100-3285-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der DGD
- Gründung der Deutschen Gesellschaft für Demographie, Link defekt am 26. Februar 2018
- „Lange braune Schatten“, Michael Sontheimer im SPIEGEL-Special 8/2006 über die Gründung und Vorläufer von DGBW und DABW
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Website der DGD. Abgerufen am 24. April 2022.