Guderhandviertel
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 33′ N, 9° 37′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Stade | |
Samtgemeinde: | Lühe | |
Höhe: | 2 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,94 km2 | |
Einwohner: | 1084 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 121 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 21720 | |
Vorwahlen: | 04142, 04163 | |
Kfz-Kennzeichen: | STD | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 59 021 | |
LOCODE: | DE GDV | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Alter Marktplatz 1A 21720 Steinkirchen | |
Website: | www.luehe.de/guderhandviertel | |
Bürgermeister: | Marco Hartlef (CDU) | |
Lage der Gemeinde Guderhandviertel im Landkreis Stade | ||
Guderhandviertel (plattdeutsch Gauderhandviddel) ist eine Gemeinde im Landkreis Stade in Niedersachsen. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Lühe an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Steinkirchen hat.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Guderhandviertel wurde im Jahre 1524 zum ersten Mal erwähnt. Wissenschaftler vermuten, dass die Eindeichung des Sietlandes in Guderhandviertel von Steinkirchen aus zuerst, das heißt kurz vor 1150, nur bis zum Nessbogen erfolgte und dass erst später Anfang des 13. Jahrhunderts das schmalere Sietland entlang der Lühe bis kurz vor Horneburg kultiviert wurde. Deshalb liegen die älteren Häuser des Deichhufendorfs Guderhandviertel meistens auf dem Sietland neben der Lühe. Erst als später das restliche Marschland westlich der Lühe kultiviert wurde, entstanden hier Neubausiedlungen.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Bevölkerung |
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1995 (Schätzung) | 1.271 |
2001 (Schätzung) | 1.265 |
2011 (Zählung) | 1.140 |
2019 (Schätzung) | 1.094 |
2021 (Zählung) | 1.107 |
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt westlich von Hamburg im Zentrum des Alten Landes, eines der größten Obstanbaugebiete in Europa. Die Lühe begrenzt das Gemeindegebiet zu den östlich gelegenen Nachbargemeinden Mittelnkirchen und Neuenkirchen. Die weiteren Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn): Horneburg, Dollern, Agathenburg und Steinkirchen mit dem Verwaltungszentrum.
Namensherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Guderhandviertel wurde erstmals 1524 erwähnt: Im Ghuderhandeverndeil. Aus dem Spätmittelalter wurde die Einteilung der großen Siedlungsgemeinde Lu (auch to der Lu und bi der Lu) in vier Viertel überliefert. Es gab drei Kirchviertel (Im Kerckverndeil): Steinkirchen, Mittelnkirchen und Neuenkirchen sowie ein Viertel ohne Kirche, das Guderhandviertel. Die Namensherkunft ist unklar, es gibt jedoch verschiedene Theorien:
- Das Guderhandviertel liegt – von Steinkirchen aus betrachtet – zur guten rechten Hand
- Die Siedlung ist – ohne Kirche mit Pfarrer – der guten Hand Gottes anvertraut
- „Verendeel der Gudemannen“ – ein „Viertel“ oft adliger Hofbesitzer, die von bestimmten Abgaben befreit waren[2][3]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat setzt sich wie folgt zusammen:[4]
(Stand: Kommunalwahl am 12. September 2021)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In abweichender Darstellung der Messer führt die Gemeinde Guderhandviertel das Wappen ab 1950. Ein blaues Schild mit drei übereinander liegenden silbernen Messern mit goldenen Griffen. Auf den Messern sind oben rechts kleine blaue Kreuze.[5]
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grundschule Guderhandviertel
- Freiwillige Feuerwehr Guderhandviertel
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bauwerke
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Wohn- und Wirtschaftsgebäude, erbaut 1822. In den 1970er-Jahren im Besitz der Schauspielerin Elisabeth Flickenschildt[6]
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Wohn- und Wirtschaftsgebäude, erbaut 1618
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Fachwerk-Speichergebäude, erbaut 1587, ältester erhaltener Fachwerkbau des Alten Landes
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde Guderhandviertel
- Eintrag von Stefan Eismann zu Guderhandviertel in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Deichhufendorf Guderhandviertel im Denkmalatlas Niedersachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Das Viertel der "guten Mannen". Hamburger Abendblatt, 9. November 1999, abgerufen am 12. April 2023.
- ↑ Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen e. V., 1960, S. 68, abgerufen am 12. April 2023.
- ↑ Wahl des Gemeinderates. Samtgemeinde Lühe, abgerufen am 31. Mai 2022.
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Guderhandviertel in der Fassung vom 10. Juli 1990
- ↑ Giebelinschrift: Dit Hus is min - un doch nich min - de no mi kumt, nennt' ok noch sin. In hochdeutscher Übersetzung: „Das Haus ist meins und doch nicht meins, der nach mir kommt, nennt's auch noch seins.“ Dörte Hansen nutzte diesen Satz in leicht abweichender Orthographie in ihrem Roman Altes Land.