Gottlieb Muffat
Gottlieb (Theophil) Muffat (* get. 25. April 1690 in Passau; † 9. Dezember 1770 in Wien) war ein österreichischer Organist und Komponist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gottlieb Muffat war ein Sohn des Komponisten Georg Muffat, von welchem er wahrscheinlich seinen ersten Musikunterricht erhielt. Nach dem Tod des Vaters ließ er sich in Wien nieder, wo sein Bruder Franz Georg Muffat (1681–1710) ab 1701 als Kammermusiker in der Hofkapelle tätig war. Dort wurde er Hofscholar (Schüler der Hofkapelle), wo er Schüler von Johann Joseph Fux war.
Im Jahr 1717 wurde er von Karl VI. zum kaiserlichen Hof- und Kammerorganisten ernannt. Er erteilte den Kindern der kaiserlichen Familie Musikunterricht, darunter auch der späteren Kaiserin Maria Theresia. 1729 erfolgte die Ernennung zum zweiten Organisten und 1741 zum Hoforganisten. 1764 wurde Muffat mit einer ansehnlichen Jahrespension von 900 Gulden pensioniert. Zu seinen Schülern zählte höchstwahrscheinlich Georg Christoph Wagenseil.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Muffat schrieb überwiegend Kompositionen für Orgel und Cembalo, darunter zahlreiche Fugen und Toccaten. Seine Kompositionen für das Cembalo erschienen unter dem Titel Componimenti musicali (1739). Außerdem schuf er ein Salve regina, eine Sonata pastorale und drei Cembalokonzerte, in denen er bereits Elemente des modernen galanten Stils verwendet.
Im Jahr 1940 wurde in Wien-Meidling (12. Bezirk) die Muffatgasse nach ihm benannt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alison J. Dunlop: The Life and Works of Gottlieb Muffat (1690-1770). Hollitzer, Wien 2013, ISBN 978-3-99012-084-2.
- Ernst Hintermaier: Muffat, Gottlieb. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 567 f. (Digitalisat).
- Philipp Spitta: Muffat, Gottlieb. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 443.
- Constantin von Wurzbach: Muffat, Gottlieb. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 19. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1868, S. 447 f. (Digitalisat).
- In: Alfred Baumgartner: Propyläen Welt der Musik – Die Komponisten – Ein Lexikon in fünf Bänden. Propyläen Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-549-07830-7, S. 131/132, Band 4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Gottlieb Muffat im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Gottlieb Muffat in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Noten und Audiodateien von Gottlieb Muffat im International Music Score Library Project
- Digitalisat der Componimenti Musicali per il Cembalo (Supplement-Band der Händel-Werkausgabe, hrsg. v. Friedrich Chrysander, Leipzig 1896)
Personendaten | |
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NAME | Muffat, Gottlieb |
ALTERNATIVNAMEN | Muffat, Theophil |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Organist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 25. April 1690 |
GEBURTSORT | Passau |
STERBEDATUM | 9. Dezember 1770 |
STERBEORT | Wien |