Benutzer:Zieglhar/'S Gotte-Stübli
'S Gotte-Stübli[1] war ein kurzlebiges literarisches Jahrbuch mit schriftdeutschen und alemannischen Beiträgen das nur 1881 und 1882 erschienen ist, wobei der dominierende Beitrag jeweils von Anton Hermann Albrecht kam.
Zur Namensgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Gotte“ ist der alemannische Ausdruck für Patin und das „Stübli“ ist deren gute Stube, die Gemütlichkeit und Geborgenheit ausstrahlt. Im alemannischen Sprachraum wurde der Begriff Gotte-Stüble durch das Werk von Johann Peter Hebel bekannt, der in seinem Gedicht Riedligers Tochter die gute Stube der Patin als Ort der Geborgenheit beschreibt.
„O Her Jesis, wo bini? Frau Gotte, bini im Himmel?“ –
Nei doch, du närrisch Chind. In mi’m verborgene Stübli
Bisch, bi diner Gotte. Sitz nieder und biß mer Gottwilche![2]
Eine schriftdeutsche Übersetzung findet sich bei Johann Valentin Adrian.
"O Herr Jesu, wo bin ich? Frau Pathe bin ich im Himmel?"
Nein doch, du närrisches Kind! In meinem verborgenen Stübchen
Bist du, bei deiner Pathe! Sitz nieder und sei mir willkommen![3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Verleger, Drucker, Schriftsteller und Dichter Johann Georg Uehlin wurde 1881 im Verein mit Volksschriftstellern und Dichtern beider Ufer des Oberrheins Herausgeber des Jahrbuches 'S Gotte-Stübli. Ein Oberrheinisches Jahrbuch. Haus- und Familienbibliothek, dem alemannischen Volke und seinen Freunden in Deutschland und der Schweiz.
Als 1939 der Geschichtsverein Markgräflerland das Markgräfler Jahrbuch herausgab, sahen sich die Akteure in der Tradition von Hebel mit seinem „Rheinländischer Hausfreund“ und Hermann Albrecht mit seinem „s Gotte-Stuebli. Ein oberrheinisches Jahrbuch“.
Autoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Uehlin
- (Anton) Hermann Albrecht
- August Eberlin
- Friedrich Oser
- Robert Reitzel
- Friedrich Strübe[4]
- Carl Muser[5]
- August Reitzel
- Johann Ziegler
- Rudolf Kelterborn[6]
- Arnold Fischer
- Emil Faller
- Philipp Roser
Beiträge (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Hermann Albrecht: Der Präzeptoratsvikari. Erzählung aus Hebels Jugendjahren. Band 1 (1881), S. 1–162 Internet Archive
- Anton Hermann Albrecht: Der Leibmedicus. Erzählung aus den Tagen des Türken-Ludwig. Band 2 (1882), S. 1–136
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm E. Oeftering: Geschichte der Literatur in Baden, III. Teil, Karlsruhe 1939
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ZDB-ID 352724-4
- ↑ Wikisource: Riedligers Tochter (Badisches Sagen-Buch) – Quellen und VolltexteZeile 55–57
- ↑ Johann Peter Hebel, Johann Valentin Adrian (Übersetzer): Hebel's Allemannische Gedichte : für Freunde ländlicher Natur und Sitten / aus der allemannischen Mundart übersetzt. Stuttgart ; Tübingen : Cotta, 1824; S 238 Digitalisat der BLB Karlsruhe
- ↑ Johannes Helm: Wer - wann - wo? Biographische Notizen aus dem Markgräflerland. In: Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur, 37.1975, Heft 3/4.1975, S. 228
- ↑ Eintrag Karl Muser auf leobw
- ↑ Lutz Hagestedt (Herausgeber): Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographisch-bibliographisches Handbuch, Band 27 Kelterborn - Kippenberger