Bezirksamt Jestetten
Basisdaten | |
---|---|
Staat | Großherzogtum Baden |
Landeskommissärbezirk | Konstanz |
Sitz | Jestetten |
Bestandszeitraum | 1809–1872 |
Einwohner | 8264 (1864) |
Gemeinden | 17 (1864) |
Das Bezirksamt Jestetten, auch als Stabsamt Jestetten oder Amt Jestetten bezeichnet, war von 1809 bis 1872 ein Verwaltungsbezirk im Großherzogtum Baden. Sein Gebiet gehört heute zum Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jestetten mitsamt den umliegenden Dörfern des Jestetter Zipfels gehörte im 18. Jahrhundert zur Herrschaft Schwarzenberg im Klettgau. Durch die Rheinbundakte fiel das Gebiet 1806 an das Großherzogtum Baden und bildete in der Folgezeit ein Amt, damals auch Stabsamt genannt, im Donaukreis des Großherzogtums.[1][2] Das Amt wurde 1813 mit leicht modifizierten Grenzen in den badischen Wiesenkreis umgegliedert und kam nach dessen Auflösung 1815 zum Dreisamkreis.[3][4][5]
1817 wurde das Amt Jestetten mit dem Amt Tiengen vereinigt und 1819 als Stabsamt wiederhergestellt.[6][7] Ab 1832 gehörte das Amt zum Oberrheinkreis.[8]
1857 wurde das Bezirksamt Jestetten vorübergehend aufgehoben und dem Bezirksamt Waldshut zugeschlagen. 1864 wurde es wiederhergestellt und gehörte nun zum Landeskommissärbezirk Konstanz.[9]
Durch eine Landesherrliche Verordnung wurde das Bezirksamt Jestetten zum 1. Mai 1872 aufgelöst. Seine Gemeinden wurden in das Bezirksamt Waldshut eingegliedert.[10]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1814 | 5126 | [11] |
1834 | 7624 | [12] |
1852 | 8509 | [13] |
1864 | 8264 | [14] |
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Tabelle enthält die Gemeinden, die dem Bezirksamt Jestetten angehörten, ihre Einwohnerzahl bei der Volkszählung von 1864 sowie ihre heutige Zugehörigkeit. Alle heutigen Gemeinden gehören zum Landkreis Waldshut.
Gemeinde | Einwohner[14] | Heutige Zugehörigkeit |
---|---|---|
Altenburg | 456 | Jestetten |
Baltersweil | 258 | Dettighofen |
Bergöschingen | 349 | Hohentengen am Hochrhein |
Berwangen | 208 | Dettighofen |
Bühl | 399 | Klettgau |
Dettighofen | 305 | Dettighofen |
Erzingen | 937 | Klettgau |
Geißlingen | 567 | Klettgau |
Grießen | 1018 | Klettgau |
Günzgen | 135 | Hohentengen am Hochrhein |
Hohentengen | 631 | Hohentengen am Hochrhein |
Jestetten | 1004 | Jestetten |
Lottstetten | 896 | Lottstetten |
Rechberg | 261 | Klettgau |
Riedern am Sand | 281 | Klettgau |
Stetten | 253 | Hohentengen am Hochrhein |
Weisweil | 306 | Klettgau |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Grossherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt 1809, S. 404
- ↑ Grossherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt 1810, S. 357
- ↑ Grossherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt 1813, S. 79
- ↑ Grossherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt 1813, S. 133
- ↑ Großherzoglich Badisches Regierungs-Blatt 1815, S. 125–126
- ↑ Großherzoglich Badisches Regierungs-Blatt 1817, S. 118
- ↑ Großherzoglich Badisches Regierungs-Blatt 1819, S. 196
- ↑ Großherzoglich Badisches Staats- und Regierungs-Blatt 1832, S. 134
- ↑ Großherzoglich Badisches Regierungs-Blatt 1864, S. 311
- ↑ Gesetzes- und Verordnungs-Blatt für das Großherzogthum Baden 1872, S. 7
- ↑ Johann L. Büchler: Das Großherzogthum Baden : nach seinen Kreisen, Hofgerichts-Provinzen u. Amtsbezirken. Müller, Karlsruhe 1814, OCLC 1069161075, S. 13, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11253526-1 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Großherzogtum Baden (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogthums Baden. Volkszählung 1834. Band 1836. Braun, Karlsruhe 1836, S. 270, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11040955-0 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Badisches Ministerium des Inneren (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogthums Baden. Volkszählung 1852. Müller, Karlsruhe 1856, S. 18, urn:nbn:de:bsz:31-217873 (blb-karlsruhe.de).
- ↑ a b Badisches Handelsministerium (Hrsg.): Beiträge zur Statistik der inneren Verwaltung. Volkszählung 1864. Nr. 35. Müller, Karlsruhe 1865, S. 13 (google.de).
Koordinaten: 47° 39′ 1,1″ N, 8° 34′ 14,5″ O