Bahnstrecke Siorac-en-Périgord–Cazoulès

Siorac-en-Périgord–Cazoulès
Bahnhof Saint-Cyprien, 2011
Streckennummer (SNCF):	628 000
Kursbuchstrecke (SNCF):	107
Streckenlänge:	49 km
Spurweite:	1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:	20[1] ‰
Legende Bahnstrecke Libourne–Buisson von Libourne Bahnstrecke Niversac–Agen von Niversac 643,0 Dordogne (220 m) 644,2 557,4 Le Buisson 63 m 564,4 Siorac-en-Périgord 74 m Bahnstrecke Niversac–Agen nach Agen D 710 (ehem. N 10) 570,6 Dordogne (205 m) ~570,7 D 703 (ehem. N 3) 571,7 Saint-Cyprien 64 m 577,5 Saint-Vincent-Bézenac 67 m 579,5 Dordogne (Viaduc du Pech, 186 m) 580,4 Castelnaud-Fayrac 71 m 581,4 Dordogne (Viaduc de Beynac, 202 m) 582,4 Vézac-Beynac 72 m 587,1 Tunnel de Coudournal (438 m) 589,0 Tunnel de la Guindonnie (101 m) ~589,2 D 704 (ehem. N 704A) Bahnstrecke Condat-Le Lardin–Sarlat von Condat von Sarlat-Ville und Depot Tramways de la Dordogne (TD) von Loubejac[2] (Viaduc du Pontet, 186 m) 590,1 Sarlat 145 m 591,0 Streckenende ~597,0 D 703 und D 704 (ehem. N 3 und N 4) 597,4 Carsac 99 m Bahnstrecke Carsac–Gourdon nach Gourdon 599,5 La Tache 95 m 600,7 Viaduc d’Aillac (65 m) 603,0 Calviac 86 m 604,9 Tunnel du Gard (464 m) 606,7 Carlux 87 m 611,3 Peyrillac 89 m 612,9 Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban von Toulouse 613,4 541,8 Cazoulès 101 m 540,4 Tunnel du Pas-de-Raysse (280 m) 538,5 Viaduc des Marjaudes (225 m) 537,8 Viaduc de Pressignac (150 m) 537,0 Souillac 125 m 536,5 Viaduc de la Borrèze (571 m) 536,6 Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban nach Le Brive-la-Gaillarde Bahnstrecke Souillac–Viescamp-sous-Jallès nach Aurillac

Die Bahnstrecke Siorac-en-Périgord–Cazoulès ist eine in West-Ost-Richtung laufende, eingleisige Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie ist knapp 50 km lang und zum Teil außer Betrieb. Sie verläuft überwiegend im Tal der Dordogne, verlässt dieses aber auf halbem Weg bei Vézac-Beynac, um Sarlat zu bedienen, wo sie von Siorac-en-Périgord im Westen kommend heute endet, erreicht aber nach wenigen Kilometern bei Carsac-Aillac den Fluss wieder und folgt ihm flussaufwärts bis Cazoulès an der Nord-Süd-gerichteten Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon. Für diesen „Umweg“ ist eine Steigung von 20 ‰ aus Richtung Westen und 14 ‰ aus Richtung Osten in Kauf zu nehmen.^[1] Personenzüge bis Sarlat werden von der TER Nouvelle-Aquitaine gestellt und verkehren auch an Wochenenden, aber nicht abends, von Bordeaux und Agen.^[3] Die Kilometrierung beginnt im Bahnhof Paris-Austerlitz und führt über Limoges und Périgueux.

Am 31. Dezember 1875 veröffentlichte der Französische Staat in seinem Amtsblatt unter der laufenden Nummer 4893-13 die Gemeinnützigkeit – also die Berechtigung zur Personenbeförderung – der Bahnstrecke „von Saint-Denis-lès-Martel nach Le Buisson durch oder bei Sarlat mit Abzweigung nach Gourdon“.^[4] Die in Saint-Denis-lès-Martel korrespondierende Bahnstrecke Brive-la-Gaillarde–Toulouse-Matabiau hatte im November 1862 seinen Betrieb aufgenommen.

Bauherr der Strecke war der Staat, betrieben wurde sie von der Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (P.O.). Dazu wurde am 28. Juni 1883 eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Unternehmen und dem Ministerium für öffentliche Arbeiten unterzeichnet, die am 20. November durch ein Gesetz genehmigt wurde.^[5]

Die Eröffnung der Strecke fand in zwei Teilen statt: Am 2. Juli 1882 konnte der östliche Abschnitt bis Sarlat freigegeben werden, zwei Jahre später, am 30. August 1884 folgte der Rest. Am 3. Juni 1940 wurde der Personenverkehr eingestellt, jedoch wegen öffentlicher Personenbeförderungsengpässe während des Zweiten Weltkriegs vorübergehend zwischen dem 25. September 1940 und 3. Mai 1942 wieder aufgenommen. Knapp 100 Jahre nach der Eröffnung wurde zum 1. Juni 1980 der Verkehr zwischen Sarlat und Cazoulès auf 21 km vollständig eingestellt. Am 5. Juni erfolgte die Entwidmung (BK 612,7 bis 591,0).^[6] Dieser aufgelassene Streckenteil wurde in einen Voie verte für die ausschließliche Benutzung für Fußgänger und Radfahrer umgewandelt.

Zwischen 1912 und 1934 bestand in Sarlat Verbindung zur 54 km langen Meterspur-Tramways de la Dordogne (TD) die den südlich gelegenen Wirtschaftsraum mit seiner Produktion von Holz, Eisen, Wein und Nussöl erschloss. Das Mittelzentrum Sarlat profitierte erheblich davon.^[7] Der Personenverkehr wurde 1930 eingestellt.^[2]

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1. ↑ ^{a b} SNCF: Région du sud-ouest. Carnet de profils et schémas, 1958
2. ↑ ^{a b} Sarlat-Croix-Rouge Villefranche-du-Périgord. In: Archéologie ferroviaire. Band 2. Atlas des lignes de chemins de fer disparues.
3. ↑ Lignes ferroviaires régionales. Plan du réseau TER en Nouvelle-Aquitaine, Januar 2021
4. ↑ Loi qui déclare d’utilité publique l’établissement de divers chemins de fer: 31 décembre 1975, In: Bulletin des lois de la République Française. Ausgabe XII, Band 11, Nr. 285, Paris 1875, S. 1288–1289.
5. ↑ Loi qui approuve la convention passée, le 28 juin 1883, entre le ministre des Travaux publics, et la Compagnie des chemins de fer de Paris à Orléans In: Bulletin des lois de la République Française. 20. November 1883, Ausgabe XII, Band 28, Nr. 834, Paris 1884, S. 352–359.
6. ↑ Ligne Siorac-en-Périgord - Cazoulès. Auf: Infrastructure ferroviaire française, Nouvelle-Aquitaine, Dordogne (24), 22. März 2020
7. ↑ Un tramway entre Sarlat et Villefranche-du-Périgord. Vorankündigung zu einer Veranstaltung am 13. Februar 2022 in Saint-Martial, Nabirat.