Anika Nilles

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Anika Nilles (2017)

Anika Nilles (* 29. Mai 1983 in Aschaffenburg) ist eine deutsche Schlagzeugerin, Komponistin, Solo-Musikerin und Musik-Dozentin. Ihre Karriere begann während der frühen 2010er-Jahre auf YouTube. Ihre Musik-Veröffentlichungen umfassen bislang mehrere Singles sowie drei Alben. Alle wurden zusammen mit ihrer Band Nevell eingespielt: Pikalar im Jahr 2017, For a Colorful Soul 2020 und Opuntia 2022.

Nilles lebt in Mannheim. Sie kommt aus einer musikalischen Familie. Geprägt von ihrem Vater, selbst Schlagzeuger, begann Nilles im Alter von 5 Jahren Schlagzeug zu spielen. Während eines Interviews mit South African Drummer erwähnte sie, dass es in ihrer Familie mehrere Schlagzeuger gab. Ihr Vater habe ihr die ersten Grooves beigebracht, als er merkte, dass sie Interesse am Schlagzeugspielen habe.

Nach dem Schulabschluss absolvierte Nilles eine Ausbildung zur Erzieherin und leitete danach eine Kindertagesstätte. Im Alter von 26 Jahren bestand sie die Aufnahmeprüfung für Schlagzeug an der Popakademie Baden-Württemberg und schloss diese 2013 mit Bestnote ab.[1]

Mit den Videos zu ihren Solostücken „Wild Boy“ (2013) und „Alter Ego“ (2014) explodierte die Aufmerksamkeit quasi über Nacht. Mehr als 6,5 Millionen Mal wurden die Clips abgerufen. Nilles war damit die erste Schlagzeugerin seit Jahrzehnten, die nach Sheila E. und Cindy Blackmann in der Drummer - Musikszene Szene große Aufmerksamkeit erhielt. Seitdem ist sie von Europa über Asien bis Nordamerika als Musikerin, Komponistin und Dozentin gefragt. 2022 wurde sie schließlich von der mittlerweile verstorbenen Gitarren-Legende Jeff Beck in seine Tour Band geholt. Sie spielte auf seiner letzten Tour in Europe und den USA.

Für ihre Videos und eigene Musik, welche sich zwischen urbanen Jazz, Funk und progressiven Elementen bewegt, kooperiert sie mit dem Produzenten und Gitarristen Joachim Schneiss. Im Jahr 2017 veröffentlichte Nilles ihr Debütalbum Pikalar. Es enthält 10 instrumentale Tracks. Zur Promotion des Albums erschien Nilles auf dem Cover der Juni-Ausgabe 2017 des Modern Drummer Magazine und wurde hierfür ebenso interviewt. Im Interview gab Nilles an, das der Titel „Pikalar“ als Synonym für Dinge im Leben stehe, die man nicht erklären kann.

Im Oktober 2018 folgte eine Clinic-Tour mit sechs Terminen in den Vereinigten Staaten. Dort trat sie in Veranstaltungsstätten wie dem Chicago Music Exchange, dem Sweetwater Sound in Fort Wayne, Indiana[2] und den Salt City Drums in Salt Lake City (Utah) auf.[3] Ihr zweites Album, folgte in Zusammenarbeit mit ihrer Band "Nevell" unter dem Titel For A Colorful Soul und wurde im Jahr 2020 veröffentlicht. Es erreichte Platz 3 der US-amerikanischen iTunes-Top40-Jazzcharts sowie Platz 3 in Deutschland.[4] 2021 folgte eine EP unter dem Titel Opuntia. Für dieses Album hat Nilles den Namen eines Kaktus ausgewählt. Die Musikerin verarbeitet darin die Zeit der Pandemie und bezieht sich dabei auf das Beispiel einer Pflanze die längere Zeit ohne Wasser auskommen muss. Seit 2021 ist sie außerdem Leiterin der Schlagzeug-Abteilung der Popakademie Baden-Württemberg.[5]

Jeff Porcaro, Mitglied der Band Toto und Session-Schlagzeuger, ist ein primärer Einfluss für Nilles. Weitere Einflüsse sind Carter Beauford, Jojo Mayer, Sheryl Crow, Joe Satriani, Dave Matthews Band, Joss Stone, Stanton Moore und Prince.

Nilles wurde zweimal als „#1 Rising Star“ im Magazin DRUM! gewählt. Das erste Mal geschah dies im Jahr 2015,[6] das zweite Mal im darauf folgenden Jahr.[7] Sie gewann zudem die Abstimmung „Modern Drummer Readers Poll“ als „Up And Coming Artist“ im Jahr 2016.[8] Des Weiteren wurde sie als „#2 Best Fusion Drummer“ im DRUM! und als „#3 best educator“ bei den Drummie Awards im Jahr 2017 gekürt.[9] Später wurde sie ebenso als #1 „best clinician“ durch MusicRadar im Jahr 2018[10] und als #3 im Jahr 2019 gewählt.[11]

Nilles ist Endorserin für Meinl Cymbals,[12] Tama Drums und Evans Drumheads.[13] Meinl veröffentlichte ein maßgeschneidertes 18" Artist Concept Model Deep-Hats-Becken, das Nilles entwickelte.[14] Sie verwendet außerdem Promark-Sticks und ehemals Mapex-Drums, Sabian-Becken und VicFirth-Sticks.[15]

Nilles ist bekannt für ihr polyrhythmisches Spiel mit beispielsweise Quintolen und Sextolen über 4/4-Backbeats.[16]

Auszeichnungen / Nominierungen

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Jahr Wettbewerb Preis
2015 Drummie Awards Rising Star[17]
2016 Drummie Awards Rising Star[18]
2016 Modern Drummer Readers Poll Up And Coming Artist[19]
2017 DRUM! #2 Best Fusion Drummer[9]
2017 Drummie Awards #3 Best Educator[9]
2018 MusicRadar Awards #1 Best Clinician[20]
2019 MusicRadar Awards #3 Best Clinician[21]
2022 Music Radar Awards #2 Best Prog Drummer
2022 Drumeo Awards #1 Best contemporary Drummer
2023 Drumeo Awards #1 Best contemporary Drummer
Jahr Wettbewerb Preis
2023 Deutscher Jazzpreis Schlagzeug / Percussion[22]

Diskografie (Auswahl)

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  • Chary Life (Sakurai Records, Single, 2014)
  • Synergy (Sakurai Records, Single, 2015)
  • Pikalar (Sakurai Records, Album, 2017)
  • For a Colorful Soul (Sakurai Records, Album, 2020)
  • Florida (Sakurai Records, Single, 2021)
  • Opuntia (Sakurai Records, Album, 2022)

Einzelnachweise

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  1. David Hugendick: Die Quintolenkönigin. 5. März 2020, abgerufen am 12. März 2023.
  2. Tama Star Drums & An Evening with Anika Nilles. In: Sweetwater. 25. Oktober 2018, abgerufen am 16. November 2018.
  3. Tama Star Drums & An Evening with Anika Nilles. In: tama.com. Archiviert vom Original am 17. November 2018; abgerufen am 16. November 2018.
  4. Farbenfrohe musikalische Seele: Anika Nilles' neues Album. In: drumsundpercussion.de. Abgerufen am 11. Juli 2021 (deutsch).
  5. Popakademie Baden-Württemberg: Lecturers Pop Music Design B.A. - Academics Popakademie Baden-Württemberg. In: www.popakademie.de. Abgerufen am 11. Juli 2021 (englisch).
  6. Anika Nilles. In: DRUM! Magazine. 17. März 2015, abgerufen am 11. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
  7. DRUMMIES 2016: Drum Set Categories. In: DRUM! Magazine. 28. April 2016, abgerufen am 11. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
  8. Modern Drummer’s Readers Poll Archive, 1979–2017 | Modern Drummer Magazine |. In: Modern Drummer Magazine. Abgerufen am 11. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
  9. a b c Award Winning Drummer & Educator | Anika Nilles. In: Nexus ICA. Archiviert vom Original am 11. Juli 2021; abgerufen am 11. Juli 2021 (britisches Englisch).
  10. Popakademie Baden-Württemberg: Lecturers Pop Music Design B.A. - Academics Popakademie Baden-Württemberg. In: www.popakademie.de. Abgerufen am 11. Juli 2021 (englisch).
  11. David West 29 November 2019: The best drum clinicians in the world today. In: MusicRadar. Abgerufen am 11. Juli 2021 (englisch).
  12. Anika Nilles. In: meinlcymbals.com. Abgerufen am 16. November 2018.
  13. Anika Nilles. In: daddario.com. Archiviert vom Original am 17. November 2018; abgerufen am 16. November 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/daddario.com
  14. 18"/18" Artist Concept Model – Anika Nilles – Deep Hats. In: meinlcymbals.com. Abgerufen am 16. November 2018.
  15. Nick Robbins: Anika Nilles: Viral virtuoso. In: iDrum Magazine. 8. April 2015, abgerufen am 16. November 2018.
  16. Mike Haid: Up & Coming – Anika Nilles. In: Modern Drummer Magazine. März 2015, abgerufen am 16. November 2018.
  17. Andy Doerschuk: Drummies! 2015 Artist Awards: Tim Alexander Wins Big. In: Drum! 27. Februar 2015, archiviert vom Original am 18. Januar 2016; abgerufen am 16. November 2018.
  18. Drummies 2016: Drum Set Categories. In: Drum! 28. April 2016, abgerufen am 16. November 2018.
  19. Modern Drummer’s Readers Poll Archive, 1979–2017 | Modern Drummer Magazine |. In: Modern Drummer Magazine. Abgerufen am 11. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
  20. Popakademie Baden-Württemberg: Lecturers Pop Music Design B.A. - Academics Popakademie Baden-Württemberg. In: www.popakademie.de. Abgerufen am 11. Juli 2021 (englisch).
  21. David West 29 November 2019: The best drum clinicians in the world today. In: MusicRadar. Abgerufen am 11. Juli 2021 (englisch).
  22. Nominierte – Deutscher Jazzpreis (deutscher-jazzpreis.de).