Carl Georg Kirchner

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Bürgerschulbrunnen in Weimar

Carl Georg Kirchner (18081858) war ein deutscher Schullehrer, Architekt und Bauinspektor in Weimar.

Kirchner erhielt ein Reisestipendium und wurde 1828 nach bestandenem „Bau-Conducteur-Examen“ und nach Rückkehr von seiner Studienreise in England und Frankreich in die Weimarer Oberbaubehörde übernommen, die unter der Leitung von Clemens Wenzeslaus Coudray stand. Coudray wiederum war es, der die Prüfungsordnung überhaupt festlegte.[1] Die Anstellung bei der Oberbaubehörde kam auch auf Betreiben Goethes zustande, weil Kirchner ihm die richtigen Voraussetzungen mitzubringen schien. Außerdem wollte Goethe Kirchner als Lehrer an der Weimarer Baugewerkeschule haben. Kirchner studierte in Berlin Mathematik, Physik und Chemie und legte in Jena sein Examen an.[2] Kirchner wurde als Lehrer für Chemie an der Baugewerkenschule angestellt.[3] Nach dem Tode Coudrays 1845 war er weiterhin in der Oberbaubehörde unter Carl Heinrich Ferdinand Streichhan tätig. So fertigte er 1847 eine Übersicht an über Wohnhäuser, die den Baubestimmungen nicht entsprachen. Er kam seiner Aufgabe ziemlich gründlich nach, was ihm zahlreiche Kritik Weimarer Bürger einbrachte.[4]

Kirchner entwarf den Bürgerschulbrunnen in Weimar.[5] Der Brunnen steht seit 1825 an dieser Stelle. Hauptsächlich entwarf Kirchner aber Pfarr- und Kirchenbauten. Kirchner entwarf u. a. die Kirche in Taubach.[6] Kirchner entwarf auch die Kirche in Kleinrudestedt und die Dorfkirche Rutha.[7] Kirchner entwarf aber auch Wohnbauten.[8] Insgesamt trat Kirchner eher als Baubeamter in Erscheinung als mit eigenen Entwürfen. Das gilt auch für seinen Kollegen Friedrich Christian Moeder.

Hinweis: Nicht zu verwechseln mit dem 1803 geborenen Carl Kirchner!

Einzelnachweise

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  1. Rolf Bothe: Clemens Wenzeslaus Coudray: 1775–1845; ein deutscher Architekt des Klassizismus, Köln; Weimar; Wien: Böhlau, 2013, S. 382. und S. 495. ISBN 978-3-412-20871-4
  2. Bothe, Coudray (2013), S. 487 f.
  3. Bothe, Coudray (2013), S. 495.
  4. Kerstin Vogel: Carl Heinrich Ferdinand Streichhan: Architekt und Oberbaudirektor im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach 1848 bis 1884, Diss. Weimar 2009, S. 60 (PDF (Memento des Originals vom 18. August 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/e-pub.uni-weimar.de).
  5. Hans Joachim Leithner: Von Brunnenstuben, Röhrenfahrten und Wasserleitungen, den historischen und jüngeren Brunnen in Weimar, Hrsg. Hans-Joachim Leithner im Eigenverlag 2018, Gutenberg Druckerei Weimar (WeimarWissen 1, Der Weimarer Brunnenschatz), S. 108 ff.
  6. Bothe, Coudray (2013), S. 518 f.
  7. Bothe, Coudray (2013), S. 528, S. 536 u.ö.
  8. [1] Hans Patze: Geschichte Thüringens: Kunstgeschichte und Numismatik in der Neuzeit, Böhlau, Weimar 1967, S. 112. Patze nennt hier Doppelwohnhaus Humboldtstraße 18/20 und Doppelwohnhaus Ackerwand 15/17. Bei dem Bau Ackerwand 15/17 ist jedoch Coudray eher wahrscheinlich. Fritz Kühnlenz: Erlebtes Weimar: Heimatgeschichtliche Wanderungen durch die Goethe- und Schiller-Stadt. Greifenverlag, Rudolstadt 2. Aufl. 1968.