Ève Curie

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Ève Curie (1937)

Ève Denise Curie Labouisse (* 6. Dezember 1904 in Paris; † 22. Oktober 2007 in New York City) war eine Schriftstellerin, Journalistin und politische Beraterin.

Leben und Wirken

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Ève (links) mit ihrer Mutter Marie Curie und Schwester Irène (1908). Die junge Familie hatte kurz zuvor (1906) den Vater durch einen tragischen Unfalltod verloren.

Ève Curie war die Tochter der Physiker Marie und Pierre Curie und die jüngere Schwester der Physikerin Irène Joliot-Curie. 1921 überquerte sie mit ihrer Mutter und Schwester erstmals den Atlantik; die Curies wurden in den USA äußerst herzlich empfangen.

Als Jugendliche strebte Curie danach, eine Pianistin zu werden, und unternahm ab 1925 Konzertreisen durch Frankreich und Belgien. Da ein großer Erfolg ausblieb, wurde Curie journalistisch und schriftstellerisch tätig. Nebenbei begleitete sie ihre Mutter, der sie nach ihrer Pubertät besonders nahestand, auf Reisen durch Europa, unter anderem nach Belgien, Spanien, Italien und der Schweiz. Nach dem Tod ihrer Mutter 1934 verfasste sie deren Biografie, in der sie Marie Curies Werdegang beschrieb. Das Buch wurde nach seinem Erscheinen im Herbst 1937 in zahlreiche Sprachen übersetzt und 1943 in Hollywood als Madame Curie mit Greer Garson verfilmt.

Während des Zweiten Weltkriegs war Curie zunächst die Assistentin des Dichters Jean Giraudoux. Während der deutschen Besatzungszeit entkam sie nach Großbritannien, wo sie sich als Freiwillige für die Kampfbewegung de Gaulles meldete. Als Kriegskorrespondentin bereiste sie zahlreiche Schauplätze des Krieges in der ganzen Welt und traf infolgedessen auch mit bedeutenden Persönlichkeiten wie Winston Churchill, Chiang Kai-Shek, Shah Mohammad, Mahatma Gandhi und Eleanor Roosevelt zusammen. Ihre in dem Buch Journey Among Warriors (dt.: Eine Frau an der Front) gesammelten Reportagen wurden 1944 für den Pulitzer-Preis nominiert. Für ihren Dienst wurde sie mit dem Croix de guerre ausgezeichnet.

Nach dem Ende des Kriegs arbeitete sie bis 1949 für die Tageszeitung Paris-Presse. Zudem beriet sie die Regierung von de Gaulle in Frauenangelegenheiten und plädierte vor den Vereinten Nationen für die Anerkennung des Staates Israel. Von 1952 bis 1954 war sie Beraterin des ersten NATO-Generalsekretärs Ismay. Ève Curie heiratete 1954 den amerikanischen Diplomaten Henry R. Labouisse (1904–1987). 1958 nahm sie die US-Staatsbürgerschaft an.

Ihr Mann war von 1954 bis 1958 UN-Hochkommissar für die palästinensische Flüchtlingshilfe, dann von 1962 bis 1965 US-Botschafter in Griechenland, danach bis 1979 der Exekutivdirektor des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Bereits seit 1954 engagierte sich Curie-Labouisse für Flüchtlingshilfe und später Kinderhilfe und war ebenfalls für UNICEF tätig. In dieser Funktion bereiste Ève Curie-Labouisse mit ihrem Mann über 100 Nationen. 1965 nahm das Ehepaar den Friedensnobelpreis entgegen, der an die UNICEF vergeben wurde.

Nach dem Tod ihres Mannes 1987 lebte Curie-Labouisse in New York. Zu ihrem 100. Geburtstag nahm sie Glückwünsche aus der ganzen Welt entgegen, darunter vom US- und dem französischen Präsidenten. UN-Generalsekretär Kofi Annan besuchte sie persönlich in ihrer Wohnung. Sie starb dort am 22. Oktober 2007 im Alter von 102 Jahren.

Veröffentlichungen

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  • Madame Curie. Paris, Gallimard 1938.
  • Madame Curie. Deutsche Übersetzung von Maria Giustiniani. Wien, Bermann-Fischer 1937.
  • Eine Frau an der Front. Deutsche Übersetzung von Rose Richter. Zürich, Steinberg, 1946.
  • Madame Curie, eine Biographie. 24. Aufl., Frankfurt am Main, Fischer-Taschenbuch-Verlag 1999. (Fischer Taschenbücher; 2243.) ISBN 3-596-22243-5
  • Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 123
Commons: Ève Curie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien