Verfügbarkeit von Pkw in der DDR
In der DDR gab es im Herbst 1988 7,5 Millionen zugelassene Kraftfahrzeuge, davon 3,7 Millionen Pkw. Etwa 95% dieser Fahrzeuge befanden sich in Privatbesitz. Da die DDR der Nachfrage der Bürger nach Kraftfahrzeugen nicht mit einer dementsprechenden Produktion befriedigen konnte, gab es lange Wartezeiten für den Erwerb eines fabrikneuen Wagens.
Aus diesem Grund herrschte im Bereich des Pkw-Handels, wie auch in anderen, ein reger Schwarzmarkt unter Privatleuten. Die langen Wartezeiten führten zu dem ungwöhnlichen Zustand, dass neue Autos wesentlich billiger waren als gebrauchte. Gebrauchte Autos kosteten so etwa das doppelte des Neupreises minus 1000 Mark pro Nutzungsjahr.
Übersicht: Wartezeiten beim Pkw-Erwerb in der DDR
Pkw-Typ | kürzeste Wartezeit | längste Wartzeit |
Trabant Limousine | 12,5 | 14 |
Trabant Uni | 13,5 | 15 |
Wartburg Limousine | 14 | 16 |
Wartburg Tourist | 14,5 | 16,5 |
Skoda | 15 | 16,5 |
Lada 21013 | 14,5 | 16,5 |
Lada 2105 | 15,5 | 17 |
Lada 2107 | 15,5 | 17 |
Dacia | 13,5 | 16 |
Quelle: Wolle, Stefan: Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1971 - 1989. Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung 1999. Die genaue Quelle der Daten ist dort nicht verzeichnet, der dazugehörige Artikel zitiert aber mehrfach das statistische Jahrbuch der DDR 1989 bzw. 1990.