„Telepharmazie“ – Versionsunterschied

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Unter '''Telepharmazie''' versteht man die Kommunikation des pharmazeutischen Personals von öffentlichen [[Apotheke|Apotheken]] und Krankenhausapotheken im Rahmen einer pharmazeutischen Tätigkeit, bei der sich das Apothekenpersonal sowie die Leistungsempfänger (Patienten und Kunden) nicht am gleichen Ort aufhalten.
Unter '''Telepharmazie''' versteht man die Kommunikation des pharmazeutischen Personals von öffentlichen [[Apotheke|Apotheken]] und Krankenhausapotheken im Rahmen einer pharmazeutischen Tätigkeit, bei der sich das Apothekenpersonal sowie die Leistungsempfänger (Patienten und Kunden) nicht am gleichen Ort aufhalten. Sie erfolgt unter Zuhilfenahme von digitalen Telekommunikationsmethoden (z. B. [[Videotechnik|Videoverbindung]], Telefonie, andere synchrone und asynchrone digitale Kommunikationsanwendungen). Telepharmazeutische Angebote könnte prinzipiell auch aus dem Home Office erfolgen.


Dabei kann das [[Pharmazeutisches Personal|pharmazeutische Personal]] Beratungen zu [[Verschreibungspflicht|verschreibungspflichtigen]] Arzneimitteln, [[Rezeptfreies Medikament|OTC-Arzneimitteln]], [[Hilfsmittel (Rehabilitation)|Hilfsmittel]]n, [[Kosmetika]], pharmazeutischen Dienstleistungen und anderen apothekenüblichen Waren unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durchführen und berechnen.
Sie erfolgt unter Zuhilfenahme von digitalen Telekommunikationsmethoden (z. B. [[Videotechnik|Videoverbindung]], Telefonie, andere synchrone und asynchrone digitale Kommunikationsanwendungen).


In Deutschland haben erste deutsche Apotheken 2020 die telepharmazeutische Beratung aufgenommen. Verschiedene Anbieter haben Anwendungen (Apps) für diesen Zweck entwickelt. Besonders das Verschwimmen der Trennung von Arzt und Apotheke durch den Erwerb des Anbieters Teleclinic ([[Videosprechstunde]]n für Ärzte) durch den [[DocMorris]]-Mutterkonzern [[Zur Rose Group|Zur Rose]] hat im Juli 2020 hat für kritische Stimmen in Deutschland gesorgt.
Hierbei kann von [[Pharmazeutisches Personal|pharmazeutischem Personal]] eine Beratung zu [[Verschreibungspflicht|verschreibungspflichtigen]] Arzneimitteln, [[Rezeptfreies Medikament|OTC-Arzneimitteln]], [[Hilfsmittel (Rehabilitation)|Hilfsmittel]]n, [[Kosmetika]], pharmazeutischen Dienstleistungen und anderen apothekenüblichen Waren unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben durchgeführt.

Diese Beratung kann kostenpflichtig sein und stellt eine apothekenübliche Dienstleistung dar. In Zeiten der [[COVID-19-Pandemie]] („Corona“) ermöglicht es die Telepharmazie,<ref name="daz-22-05-2020" /> Menschen ohne direkten Kontakt, dennoch persönlich und [[Empathie|empathisch]] zu beraten. Dies ist insbesondere ein Vorteil bei der Beratung von Senioren, Risikopatienten, Eltern mit Kleinkindern oder Menschen mit körperlicher Einschränkung.

In Deutschland haben erste deutsche Apotheken 2020 die telepharmazeutische Beratung aufgenommen. Verschiedene Anbieter haben Anwendungen (Apps) für diesen Zweck entwickelt, darunter das apothekereigene Unternehmen Apomondo GmbH. Besonders das Verschwimmen der Trennung von Arzt und Apotheke durch den Erwerb des Anbieters Teleclinic ([[Videosprechstunde]]n für Ärzte) durch den [[DocMorris]]-Mutterkonzern [[Zur Rose Group|Zur Rose]] hat im Juli 2020 hat für kritische Stimmen in Deutschland gesorgt.


In Frankreich ist im September 2019 der Rahmenvertrag zweier französischer Apothekerverbände (Fédération des syndicats pharmaceutiques de France (FSPF) und Union des Syndicats de Pharmaciens d'Officine (USPO)) mit der nationalen Union der Krankenversicherungen (Uncam) über die Einführung von Telekonsultationen in Apotheken um Details zur technischen Umsetzung ergänzt worden. Nach Umfrageergebnissen von „Direct Medica“ und „Les Échos Études“ zufolge gab zirka ein Viertel der französischen Apotheken an, bald in die Teleberatung einzusteigen zu wollen.<ref name="daz-17-09-2019" />
In Frankreich ist im September 2019 der Rahmenvertrag zweier französischer Apothekerverbände (Fédération des syndicats pharmaceutiques de France (FSPF) und Union des Syndicats de Pharmaciens d'Officine (USPO)) mit der nationalen Union der Krankenversicherungen (Uncam) über die Einführung von Telekonsultationen in Apotheken um Details zur technischen Umsetzung ergänzt worden. Nach Umfrageergebnissen von „Direct Medica“ und „Les Échos Études“ zufolge gab zirka ein Viertel der französischen Apotheken an, bald in die Teleberatung einzusteigen zu wollen.<ref name="daz-17-09-2019" />


Die Telepharmazie wird eine immer größere Rolle in der Patientenversorgung spielen, insbesondere in Gebieten, in den medizinische Unterversorgung ein Problem darstellt. Die Zusammenarbeit zwischen Apotheken, Ärzten und anderen Leistungserbringern sowie die Integration teemedizinischer Leistungen wird entscheidend sein, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu verbessern. Herausforderungen bestehen insbesondere in der technischen Implementierung und der Sicherstellung der Datensicherheit.<ref>{{Internetquelle |autor=Ausschuss für Digitalisierung, AKNR |url=https://www.aknr.de/files/downloads/publikationen/whitepaper-und-positionspapier-zum-thema-telepharmazie.pdf |titel=Whitepaper und Positionspapier zum Thema Telepharmazie |werk=AKNR.de |hrsg=Apothekerkammer Nordrhein |datum=04.06.2024 |abruf=14.09.2024}}</ref>
Die Telepharmazie wird nach Ansicht der Apothekerkammer Nordrhein eine immer größere Rolle in der Patientenversorgung spielen, insbesondere in Gebieten mit medizinischer Unterversorgung. Herausforderungen bestünden insbesondere in der technischen Implementierung und der Datensicherheit.<ref>{{Internetquelle |autor=Ausschuss für Digitalisierung, AKNR |url=https://www.aknr.de/files/downloads/publikationen/whitepaper-und-positionspapier-zum-thema-telepharmazie.pdf |titel=Whitepaper und Positionspapier zum Thema Telepharmazie |werk=AKNR.de |hrsg=Apothekerkammer Nordrhein |datum=04.06.2024 |abruf=14.09.2024}}</ref>

Die Telepharmazie birgt vor allem weitere Chancen bei folgenden Entwicklungen:

* Personalengpass: Die Nutzung von teepharmazeutischen Angeboten aus dem Home Office bietet die Chance der Einbindung von aktuell nicht verfügbaren pharmazeutischen Kräften (z. B. freiwillig in Elternzeit, Kinderbetreuung, Pflegesituation etc.). Dies kann zu einer Entspannung und Flexibilisierung der Personalsituation führen (New Work).
* Telepharmazeutische Angebote in digitalen Ökosystemen: Längst sind Apotheker in der digitalen Welt durch Apps und andere digitale Lösungen vertreten. Telepharmazie ermöglicht die Integration der Apotheke vor Ort in die digitalen Ökosysteme.
* Telepharmazie als Teil des Customer Journey: Kund:innen sind heute übergangslose Lösungen im Bereich des digitalen und physischen Einkaufen gewohnt. Telepharmazie verbindet die Online- und Offline-Welt der Kunden miteinander und bietet einen weiteren Kontakkanal im Omnichannel-Angebot der Apotheken vor Ort.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 23. September 2024, 14:45 Uhr

Unter Telepharmazie versteht man die Kommunikation des pharmazeutischen Personals von öffentlichen Apotheken und Krankenhausapotheken im Rahmen einer pharmazeutischen Tätigkeit, bei der sich das Apothekenpersonal sowie die Leistungsempfänger (Patienten und Kunden) nicht am gleichen Ort aufhalten. Sie erfolgt unter Zuhilfenahme von digitalen Telekommunikationsmethoden (z. B. Videoverbindung, Telefonie, andere synchrone und asynchrone digitale Kommunikationsanwendungen). Telepharmazeutische Angebote könnte prinzipiell auch aus dem Home Office erfolgen.

Dabei kann das pharmazeutische Personal Beratungen zu verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, OTC-Arzneimitteln, Hilfsmitteln, Kosmetika, pharmazeutischen Dienstleistungen und anderen apothekenüblichen Waren unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durchführen und berechnen.

In Deutschland haben erste deutsche Apotheken 2020 die telepharmazeutische Beratung aufgenommen. Verschiedene Anbieter haben Anwendungen (Apps) für diesen Zweck entwickelt. Besonders das Verschwimmen der Trennung von Arzt und Apotheke durch den Erwerb des Anbieters Teleclinic (Videosprechstunden für Ärzte) durch den DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose hat im Juli 2020 hat für kritische Stimmen in Deutschland gesorgt.

In Frankreich ist im September 2019 der Rahmenvertrag zweier französischer Apothekerverbände (Fédération des syndicats pharmaceutiques de France (FSPF) und Union des Syndicats de Pharmaciens d'Officine (USPO)) mit der nationalen Union der Krankenversicherungen (Uncam) über die Einführung von Telekonsultationen in Apotheken um Details zur technischen Umsetzung ergänzt worden. Nach Umfrageergebnissen von „Direct Medica“ und „Les Échos Études“ zufolge gab zirka ein Viertel der französischen Apotheken an, bald in die Teleberatung einzusteigen zu wollen.[1]

Die Telepharmazie wird nach Ansicht der Apothekerkammer Nordrhein eine immer größere Rolle in der Patientenversorgung spielen, insbesondere in Gebieten mit medizinischer Unterversorgung. Herausforderungen bestünden insbesondere in der technischen Implementierung und der Datensicherheit.[2]

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

  1. H. Blasius: In Frankreich startet die Telepharmazie, Deutsche Apothekerzeitung, 17. September 2029.
  2. Ausschuss für Digitalisierung, AKNR: Whitepaper und Positionspapier zum Thema Telepharmazie. In: AKNR.de. Apothekerkammer Nordrhein, 4. Juni 2024, abgerufen am 14. September 2024.

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