„Sicherheitspolizei (Nationalsozialismus)“ – Versionsunterschied
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Das '''Hauptamt der Sicherheitspolizei''' (Abkürzung: '''Sipo''' oder '''SiPo''') war in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] eine für das gesamte [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutsche Reich]] zuständige Sicherheitsbehörde, in der [[Geheime Staatspolizei]] und [[Kriminalpolizei (Deutschland)|Kriminalpolizei]] zusammengefasst wurden. |
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Direkt unterstellt war die Sicherheitspolizei dem [[Reichsführer SS]] [[Heinrich Himmler]]. Sie wurde von [[Reinhard Heydrich]] bzw. ab Januar 1943 von dessen Nachfolger, [[Ernst Kaltenbrunner]], in der Funktion als [[Chef der Sicherheitspolizei und des SD]] geleitet. |
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Himmler hatte sofort nach seiner Ernennung am 17. Juni 1936 zum „[[Reichsführer SS|RFSS]] und Chef der deutschen Polizei“ (obwohl er bereits seit 1934 unter diesem Titel figurierte) die Vereinigung von [[Politische Polizei|Politischer Polizei]], das heißt der Polizeiabteilungen und -ämter, die sich bereits vor der [[NS-Diktatur]] um politische und staatsgefährdende Straftaten zu kümmern hatten, und Kriminalpolizei zu einer Einheit mit großer Nähe zur [[Schutzstaffel]] (SS) verfügt. Kripo und [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] bildeten von da an gemeinsam die Sicherheitspolizei. |
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Bereits vorher hatten [[Heinrich Himmler]] und [[Reinhard Heydrich]] zwischen [[1933]] und [[1934]] die Leitung der Ämter bzw. Abteilungen der Politischen Polizei in den Ländern des Deutschen Reiches übernommen und dabei die Politischen Polizeien meist bereits unter der Bezeichnung „Geheime Staatspolizei“ (Gestapo) aus der Zuständigkeit der Innenministerien gelöst. Damit waren sie durch eine engere Bindung an die SS auch dem Einfluss der [[Sturmabteilung]] (SA) entzogen, da die SA in Ländern und Kommunen des Deutschen Reiches nach der [[Machtergreifung|NS-Machtübernahme]] häufig die Polizeipräsidenten gestellt hatte. |
Bereits vorher hatten [[Heinrich Himmler]] und [[Reinhard Heydrich]] zwischen [[1933]] und [[1934]] die Leitung der Ämter bzw. Abteilungen der Politischen Polizei in den Ländern des Deutschen Reiches übernommen und dabei die Politischen Polizeien meist bereits unter der Bezeichnung „Geheime Staatspolizei“ (Gestapo) aus der Zuständigkeit der Innenministerien gelöst. Damit waren sie durch eine engere Bindung an die SS auch dem Einfluss der [[Sturmabteilung]] (SA) entzogen, da die SA in Ländern und Kommunen des Deutschen Reiches nach der [[Machtergreifung|NS-Machtübernahme]] häufig die Polizeipräsidenten gestellt hatte. |
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Der Eintritt von Polizeibeamten der Kripo in die SS wurde gefördert, Zwang oder eine automatische Übernahme gab es dagegen nicht.<ref>Ulrich Herbert, ''Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903–1989''. Dietz, Bonn 1996, S. 189 ff.</ref> Sie erhielten dort einen ihrem Polizeidienstgrad entsprechenden SS-Rang. |
Der Eintritt von Polizeibeamten der Kripo in die SS wurde gefördert, Zwang oder eine automatische Übernahme gab es dagegen nicht.<ref>Ulrich Herbert, ''Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903–1989''. Dietz, Bonn 1996, S. 189 ff.</ref> Sie erhielten dort einen ihrem Polizeidienstgrad entsprechenden SS-Rang. |
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Durch die Schaffung des [[Reichssicherheitshauptamt]]es (RSHA) am 27. September 1939 wurde die Sicherheitspolizei mit dem [[Sicherheitsdienst des Reichsführers SS|Sicherheitsdienst]] (SD) zusammengelegt und dadurch nahezu vollständig in die SS integriert. |
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Der Dienstsitz war in [[Berlin-Kreuzberg]]. Das Grundstück gehört heute zur ''Gedenkstätte [[Topographie des Terrors]].'' |
Version vom 13. April 2015, 19:55 Uhr
Das Hauptamt der Sicherheitspolizei (Abkürzung: Sipo oder SiPo) war in der Zeit des Nationalsozialismus eine für das gesamte Deutsche Reich zuständige Sicherheitsbehörde, in der Geheime Staatspolizei und Kriminalpolizei zusammengefasst wurden. Direkt unterstellt war die Sicherheitspolizei dem Reichsführer SS Heinrich Himmler. Sie wurde von Reinhard Heydrich bzw. ab Januar 1943 von dessen Nachfolger, Ernst Kaltenbrunner, in der Funktion als Chef der Sicherheitspolizei und des SD geleitet.
Geschichte
Himmler hatte sofort nach seiner Ernennung am 17. Juni 1936 zum „RFSS und Chef der deutschen Polizei“ (obwohl er bereits seit 1934 unter diesem Titel figurierte) die Vereinigung von Politischer Polizei, das heißt der Polizeiabteilungen und -ämter, die sich bereits vor der NS-Diktatur um politische und staatsgefährdende Straftaten zu kümmern hatten, und Kriminalpolizei zu einer Einheit mit großer Nähe zur Schutzstaffel (SS) verfügt. Kripo und Gestapo bildeten von da an gemeinsam die Sicherheitspolizei.
Bereits vorher hatten Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich zwischen 1933 und 1934 die Leitung der Ämter bzw. Abteilungen der Politischen Polizei in den Ländern des Deutschen Reiches übernommen und dabei die Politischen Polizeien meist bereits unter der Bezeichnung „Geheime Staatspolizei“ (Gestapo) aus der Zuständigkeit der Innenministerien gelöst. Damit waren sie durch eine engere Bindung an die SS auch dem Einfluss der Sturmabteilung (SA) entzogen, da die SA in Ländern und Kommunen des Deutschen Reiches nach der NS-Machtübernahme häufig die Polizeipräsidenten gestellt hatte.
Himmler wies dem SD im Juli 1939 die Gegnerermittlung und der Gestapo die Gegnerbekämpfung zu. Im Rahmen des weiteren Zentralisierungsvorganges wurde diese Aufteilung 1940 wieder aufgehoben, womit die Vermischung der Politischen Polizei und der Kripo mit dem SD und der SS noch weitergetrieben wurde.
Der Eintritt von Polizeibeamten der Kripo in die SS wurde gefördert, Zwang oder eine automatische Übernahme gab es dagegen nicht.[1] Sie erhielten dort einen ihrem Polizeidienstgrad entsprechenden SS-Rang.
Durch die Schaffung des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) am 27. September 1939 wurde die Sicherheitspolizei mit dem Sicherheitsdienst (SD) zusammengelegt und dadurch nahezu vollständig in die SS integriert.
Der Dienstsitz war in Berlin-Kreuzberg. Das Grundstück gehört heute zur Gedenkstätte Topographie des Terrors.
Siehe auch
Literatur
- Wolfgang Benz, Hermann Graml und Hermann Weiß (Hg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Stuttgart 1997.
- Ulrich Herbert: Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903–1989. Habilitationsschrift. Dietz, Bonn 1996, ISBN 3-8012-5030-X.
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Herbert, Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903–1989. Dietz, Bonn 1996, S. 189 ff.