Schwarzkollm

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Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Im Bau befindliche "Krabat-Mühle" im Koselbruch

Schwarzkollm, sorbisch Čorny Chołmc, ist eine Ortschaft in Ostsachsen. Seit dem 1. Januar 1996 gehört das Straßenangerdorf zur 10 Kilometer östlich liegenden Stadt Hoyerswerda.

Bekannt wurde der Ort im Landschaftsschutzgebiet Leippe-Schwarzkollmer Niederung vor allem durch die sorbische Sagengestalt des Krabat und die „Schwarze Mühle“ bei Koselbruch, die gegenwärtig zur Touristenattraktion ausgebaut wird. Schwarzkollm ist Start- und Endpunkt des Krabat-Radweges.

Geografie

Schwarzkollm liegt am Rand des Lausitzer Seenlands in einer waldreichen Landschaft. Von den 3034 Hektar der Gemarkung sind etwa 2200 Hektar bewaldet, dabei ist die Kiefer der häufigste Baum. Umgebende Ortschaften sind Leippe-Torno im Westen, Lauta im Nordwesten, Laubusch im Norden, Nardt und Bröthen im Osten.

Die Bundesstraße 97 führt zwischen Hoyerswerda und Bernsdorf durch Neukollm, einem zu Schwarzkollm gehörendem Weiler im südlichen Teil der Gemarkung. Abseits der Straße zwischen Schwarzkollm und Neukollm liegen die Kolonien Koselbruch und Petzerberg. Die Siedlungen Sandwäsche und Waldesruh liegen direkt an der Eisenbahnstrecke Ruhland–Hoyerswerda, an der Schwarzkollm einen Bahnhof hat.

Östlich des Ortes befindet sich der 153,5 m hohe Steinberg, der als Steinbruch genutzt wird. Weitere Hügel in Ortsnähe sind Gerichtsberg, Kubitzberg, und Petzerberg.

Geschichte

Jahr Einwohner
1825 349
1871 446
1885 433
1905 680
1925 770
1933 803
1939 911
1946 912
1990 539
1994 574
2004 899

Das Dorf Cholm wurde im Jahr 1394 erstmals erwähnt. Seit 1759 ist die Bezeichnung Schwarzkollm nachweislich, die zur Unterscheidung vom gleichnamigen Dorf östlich von Hoyerswerda, dem heutigen Weißkollm, eingeführt worden ist. Der deutsche Ortsname Kollm geht dabei auf den sorbischen zurück, der einen Ort an oder auf einem Hügel bezeichnet.

Kirche Schwarzkollms

Seit dem 12. oder 13. Jahrhundert ist Schwarzkollm Kirchort. Die ursprünglich gotische Marienkirche wurde 1858 durch einen Brand zerstört und nach romanischem Stil wiederaufgebaut.

Nachdem 1815 der östliche Teil der Oberlausitz von Sachsen an Preußen abgetreten werden musste, wurde die Gemeinde dem Landkreis Hoyerswerda zugeordnet. Bei seinen Untersuchungen der sorbischen Bevölkerung stellte Arnošt Muka Mitte der 1880er Jahre eine nahezu gänzlich sorbische Bevölkerung fest. Nur etwa drei Prozent (14 von 438 Einwohnern) waren Deutsche.

Nach der Verwaltungsreform von 1952, die unter anderem die Aufteilung des Landkreises Hoyerswerda zur Folge hatte, wurde Schwarzkollm dem neuen Kreis Hoyerswerda zugeordnet.

Schwarzkollm wurde 1993 mit der goldenen Plakette im bundesweiten Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ ausgezeichnet; zwei Jahre später erhielt es Silber.

Das Dorf besitzt ein reges Vereinsleben. Mit dem 1998 aus einem Stall ausgebauten Frentzelhaus wurde ein Domizil für die örtlichen Vereine geschaffen.

Im Ortsteil Waldesruh befindet sich ein Schullandheim in einem ehemaligen Gasthof.

2009 baut man eine alte 'Krabat-Mühle' wieder auf.

Politik

Ortspartnerschaften

Wappen

Wappen Schwarzkollms

Im Schwarzkollmer Wappen sind typische Symbole des Ortes und der Ortsgeschichte vereint. Der Krabatsage ist die Figur des Krabat entnommen. Das Mühlrad steht symbolisch für die Schwarze Mühle bei Koselbruch, in der Krabat das Zauberhandwerk erlernte. Die vier Hügel symbolisieren die vier Hügel in der Umgebung, von denen sich einst der Name ableitete. Die Bäume auf diesen Hügeln weisen auf den Waldreichtum der Landschaft um Schwarzkollm hin.

Ortsbild

Markant im Ortsbild sind durch Torbögen oder Torhäuser verschlossene Vierseitenhöfe.