Schlosslabor (Tübingen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Januar 2016 um 12:07 Uhr durch Zollernalb (Diskussion | Beiträge) (HC: ±Kategorie:Schloss im Landkreis TübingenKategorie:Tübingen; ±Kategorie:MuseumKategorie:Museum im Landkreis Tübingen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ausstellung eines DNA-Hologramms im ehemaligen Schlosslabor
Historische Ansicht des Schlosslabors

Das Schlosslabor ist ein mit Gewölben versehener Raum in der ehemaligen Schlossküche des Schlosses Hohentübingen.

Geschichte

1817 entstand in der ehemaligen Schlossküche ein chemisches Laboratorium der Universität Tübingen. Hier arbeiteten unter anderem Julius Eugen Schlossberger (1846-60), der Begründer der Biochemie und Entdecker des Hämoglobins Felix Hoppe-Seyler (1861-72), und Gustav Hüfner (1872-85).

Im Jahr 1869 isolierte dort Hoppe-Seylers Schüler, der aus der Schweiz stammende Mediziner Friedrich Miescher, im Alter von 24 Jahren erstmals die menschliche Erbsubstanz. Diese Zellteile nannte er „Nuklein“, ohne allerdings ihre Funktion bereits ganz zu verstehen. Es waren die Nukleinsäuren DNA und RNA, die Träger der Erbinformation. Mieschers Forschungsresultat war bahnbrechend für die späteren Erkenntnisse in der Vererbungswissenschaft und gilt heute vielen als die bedeutendste Tübinger Entdeckung.

Heutige Ausstellung

Das auch als Wiege der Biochemie bezeichnete einstige Labor wurde viele Jahrzehnte lediglich als Technik- und Lagerraum genutzt. Seit November 2015 ist es als Teil des Museums der Universität MUT hergerichtet und zu besichtigen. Dies wurde unter anderem mit einer Spende des Tübinger Biotech-Unternehmens CureVac GmbH möglich.

Im neuen Museumsraum ist die Tübinger Biochemie von den Anfängen im Schlosslabor bis in die Gegenwart dargestellt. Historische Geräte und Präparate geben einen Eindruck von der Laborarbeit im 19. Jahrhundert, interaktive Medien vermitteln Einblicke in die moderne biochemische Forschung. Im Zentrum der Präsentation steht das bislang nicht öffentlich zugängliche, originale Reagenzglas Friedrich Mieschers mit Nukleinsäure. Der Raum kann während der Öffnungszeiten des Museums der Universität Tübingen MUT besucht werden.[1]

Weitere Bilder

Einzelnachweise

  1. Schlosslabor.