Partschins

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Partschins
(ital.: Parcines)
Wappen
Wappen von Partschins
Wappen von Partschins
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Burggrafenamt
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2022)
3.539/3.887
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
95,94 % deutsch
3,79 % italienisch
0,27 % ladinisch
Koordinaten 46° 41′ N, 11° 4′ OKoordinaten: 46° 41′ N, 11° 4′ O
Meereshöhe: 500–3337 m s.l.m. (Zentrum: 626 m s.l.m.)
Fläche: 55,4 km²
Dauersiedlungsraum: 7,3 km²
Fraktionen: Rabland, Sonnenberg, Töll, Partschins, Quadrat, Vertigen, Tabland
Nachbargemeinden: Algund, Lana, Marling, Moos in Passeier, Naturns, Plaus, Schnals, Tirol
Partnerschaft mit: Kleinkarlbach (D)
Postleitzahl: 39020
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021062
Steuernummer: 82003190210
Bürgermeister (2010): Albert Gögele (SVP)

Partschins (italienisch: Parcines) ist eine Gemeinde in Südtirol (Italien), ca. 8 km von Meran entfernt, mit 3887 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

Sie liegt geografisch im Vinschgau, unweit von Meran am Fuße der Texelgruppe. Politisch ist die Gemeinde jedoch der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt zugehörig. Wirtschaftlich bedeutsam sind vor allem Tourismus und Obstanbau (Äpfel).

Zu Partschins gehören auch die Fraktionen Rabland und die Töll. Partschins ist eine Ortschaft mit einem der größten Höhenunterschiede im Vinschgau: das Gemeindegebiet erstreckt sich vom im Tal gelegenen Rabland (525 m s.l.m.) bis zum Roteck (3337 m s.l.m.) in der Texelgruppe.

Geschichte

Partschins (in der Bildmitte) und Rabland (gleich dahinter) von der Mutspitze aus gesehen

Vorgeschichte

Funden an prähistorischen Stätten zufolge siedelten sich die ersten Bewohner in Partschins vor ungefähr 6000 Jahren an. Die Hänge von Sonnenberg bis Vellau eigneten sich als Siedlungsgebiet; es waren Jäger und Sammler, später sesshafte Bauern, die sich auf Hügeln und erhöhten Punkten ihre primitiven Wohnstätten errichteten, die sie oft mit Ringwällen sicherten. Zeitzeugen dieser Ursiedler sind die Menhire, Felszeichnungen und Schalensteine, die in die Jungsteinzeit reichen.

Römerzeit und Via Claudia Augusta

Um das Jahr 15 v. Chr. kamen die Römer ins Land und unterwarfen es ihrer Herrschaft. Die neuen Machthaber nannten die Bewohner Räter und gehörten zu einem Teil zur römischen Provinz Rätien. Zur damaligen Zeit führte oberhalb der Töll die Römerstraße, die Via Claudia Augusta vorbei, welche im Jahre 46 n. Chr. Fertiggestellt wurde. Durch den Bau der Straße wurde das Gemeindegebiet um Partschins mit dem Strom der Weltgeschichte verbunden. Auf der Töll war zeitweise die Zollgrenze der römischen Provinz Raetia; der Name Töll kommt von telonium=Zollstätte. Die Existenz dieser Zolleinhebungsstätte wird durch den Fund des Sockels eines Diana-Altars belegt. Das Fundstück befindet sich im Ferdinandeum in Innsbruck. Auch im Mittelalter und in der Neuzeit war auf der Töll eine Zollstation (Zollwirt, Kontrollerhaus).

Römischer Meilenstein

Durch den Fund eines wertvollen römischen Meilensteins in Rabland (1552 beim heutigen Hotel Restaurant Hanswirt, 14. Jahrhundert, ehemals Supphaus ‚Superhof‘, später „Steiner“ und dann „Löwenwirt“) ist bewiesen, dass einst die berühmte Via Claudia Augusta, eine wichtige römische Kaiserstraße über die Alpen, oberhalb der Töll vorbeiführte. Der Meilenstein stammt aus dem Jahr 46 n. Chr. und besteht aus Quadrater Marmor (Quadrat = Ortsteil der Gemeinde Partschins am Nörderberg), dessen Inschrift den Bau und Verlauf der Via Claudia Augusta belegt. Das Original ist im Stadtmuseum von Bozen zu besichtigen eine Kopie befindet sich vor dem Eingangsbereich des Hanswirt. Neben dem Meilenstein im Eingangsbereich ist ein kleines Stück der „Via Claudia Augusta“ unter Glas geschützt, zu sehen.

Grabstein aus der Römerzeit

Am Hochhueben Hof in Partschins, einem Feudo der Salzburger Bischhöfe aus dem 14. Jahrhundert befindet sich in der vorderen Hausmauer, rechts neben der Eingangstür, ein eingemauerter römischer Grabstein: ein Offizier der Zollstation auf der Töll verewigt auf diese Art seinen erstgeboren Sohn, der nur 21 Jahre und 11 Monate alt geworden war. Das Buchstabensiegel „D.M.“ (Dis manibs – den Totengöttern) sowie die Ausführung der Buchstaben weisen in die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Gegenüber dem Hof waren außerdem römische Grabstätten und Münzen gefunden worden.

Der römische Diana-Altar

Im 17. Jahrhundert wurde am Salten oberhalb von Partschins der Sockel einer römischen Diana-Statue gefunden. Wie aus einem Manuskript des Zamser Zisterzienserpaters Franz Lachemayr von 1696 hervorgeht, handelt es sich um den Sockel eines Altars zu Ehren der römischen Jagdgöttin Diana. Dieser Weihestein – das Bildnis der Göttin Diana ist leider zugrunde gegangen – ist der Beweis für die Existenz des Römerortes Maia und ebenso der Zollstation Töll. Das berühmte Fundstück ist aus Quadrater Marmor am Partschinser Nörderberg; die Höhe der Schriftfläche beträgt 32 cm. Die lateinische Inschrift auf dem Sockel dieser Statue belegt, dass ein gewisser Aetetus, im 3. Jahrhundert Vorsteher des römischen Zollamtes Töll, den Altar zu Ehren des göttlichen Kaiserhauses und der heiligen Diana errichten ließ. Am naturgegebenen Engpass in Töll befand sich die römische Zollstation, wo die Weggebühr für Waren und Fahrzeuge entlang der Via Claudia Augusta eingehoben wurde. Das Original befindet sich im Tiroler Landesmuseum „Ferdinandeum“ in Innsbruck.

Die römische Zollstation in Töll

Entlang dieser wichtigen Verkehrsroute, der Via Claudia Augusta, entstanden Gasthöfe und Straßenstationen für den Wechsel der Pferde. Nach dem Abzug der Römer gegen Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr., liegen für Jahrhunderte keine Niederschriften über die Existenz einer Zollstation vor. 1160 wird das erste Mal wieder von einem Zöllner berichtet und der landesfürstliche Zoll wird 1271 erstmals und als Besitz des Grafen von Tirol (Meinard II) erwähnt. 1388 wurde die Zollstation von Plars auf die Töll (ins heutige Gasthaus „Rössl“, seit seiner Renovierung vor einigen Jahren wieder „Zollwirt“ genannt) verlegt und entwickelte sich zur wichtigsten in Tirol. Die Zöllner hatten über die Einnahmen genau Buch zu führen – im so genannten „Zollregister“ – und vierteljährlich an die Kammer des Grafen abzuliefern. Die Einkünfte aus dem Zollhof kamen dem jeweiligen Zöllner als landesfürstlichem Beamten zugute. 1808 verkaufte die bairische Regierung den Bauernhof und 1829 wurde die Zollstation ganz aufgelassen, weil inzwischen die „Verzehrungssteuer“ eingeführt worden war. Seit 1400 kennt man namentlich 27 Zöllner. Zum Zollhof gehörten der Zollbaur, das Gasthaus mit Zollstube auf der linken Seite des Hauses, ein Kramerhaus rechts davon, sowie, etwas rückwärts gelegen, der Steidlhof. Zu Gast beim „Steidl-Jos“ war einst Erzherzog Ferdinand (1503 – 1564), römisch-deutscher Kaiser, König von Ungarn und Böhmen, Erzherzog von Österreich. An seine Krönung zum Kaiser (1525) erinnert eine der Renaissance-Fresken in der Trinkstube der Zöllner, sicherlich vor 1530 entstanden und wunderbar restauriert.

Der Weihestein von Montelbon

Im Ansitz Montelbon wurde vor vielen Jahren bei Fensterreperaturarbeiten im ersten Stock der obere Teil eines Inschriftblocks aus weißem Marmor gefunden, der lange unbeachtet im Hause liegen blieb. Im Frühjahr 1954 wurde schließlich in der gegenüberliegenden Sennerei bei der Anlage eines neuen Betonbodens der untere, genau anpassende Teil dieses Steines entdeckt. Der insgesamt 34cm hohe Steinblock trägt eine nur unvollständig erhaltene und schwer lesbare Inschrift, die Marcus Genicius Vectius für die Genesung des Benefiziar des Statthalters der Schutzgöttin Nemesis an dem kleinen Weihealtar hatte anbringen lassen. Hierbei soll es sich um einen Grenzsoldaten handeln, der um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. seinen Dienst an der rätisch-italienischen Grenze im Raum Partschins-Töll versah.

Bad Egart – Heilbad schon zur Römerzeit

Bad Egart gilt als älteste Quelle Tirols. Josef Thaler, ehemaliger Pfarrer von Kuens und verdienter Heimatforscher vermutet, dass schon die Römer die Heilkraft des Quellwassers von Bad Egart auf der Töll zu schätzen wussten. Er leitet den Namen Egart aus „Egerietum“ oder „Egeretum“ ab. Demnach wäre das Heilbad als Heiligtum der Nymphe Egeria, Helferin insbesondere bei Frauenleiden, zu betrachten. Naheliegend ist, dass die römischen Beamten der Zollstation telonium und Legionäre und Reisende der in der Nähe vorbeiführenden Via Claudia Augusta, das Heilbad aufsuchten. 1430 wurde Bad Egart das erste Mal urkundlich erwähnt, ein „Badhaus mit Schwefelwasser, Kapelle und Behausung … Kupferwasser und kühles Trinkwasser“, liest man im 18. Jahrhundert. 1730 wurde das Badhaus von Joseph Joachim von Wolfenthal zu Spauregg und Gaudententurm neu errichtet und ausgestattet, daran erinnert auch das Datum im Brunnentrog aus Stein, sowie das Kirchlein, der „Lieben Frau Maria“ geweiht. Höhen und Tiefen wechseln sich ab und eine Blütezeit erlebt das Bad, als 1906 die Eisenbahnlinie eröffnet wird und der damalige Besitzer kostenlos den Grund für den Bahnhof zur Verfügung stellt. Kaiserin Elisabeth und Erzherzog Ferdinand (der spätere in Sarajewo ermordete Kronprinz) waren hier zu Gast und Peter Mitterhofer trat abends als „Sänger, Musikant, Tonkünstler und Bauchredner“ auf. 3 Quellen entspringen beim Bad Egart, die so genannte 12 ° warme radioaktive Schwefelquelle, die im September versiegt und im Frühjahr erneut sprudelt. Etwas westlich davon entspringt die Eisenquelle und oberhalb im Birkenwäldchen die Mineralquelle, inzwischen offiziell getestet und heute als Mineralwasser in der Gaststube ausgeschenkt. 1956 wurde das Heilbad endgültig aufgelassen und später von Cav. Karl Platino, dem „Schneckenkönig“, gekauft und als historische Gaststube wiedereröffnet.

Partschins gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Meran und war Teil des Bezirks Meran.

Aus der Dorfchronik

Jahr 480: Die Inhaber des Weger- und Schwaigerhofes nehmen als erste den christlichen Glauben an. Die Bewohner links der Etsch schlossen sich bald dem christlichen Glauben an, während die auf der rechten Seite der Etsch noch längere Zeit heidnisch blieben. 1076: Partschins wird zum ersten Mal erwähnt. Im Dorf befand sich eine „Thingstätte“ oder „Schranne“ (Gerichtsplatz). Die Dorfherrschaft lag in den Händen der „Herren von Perzins“, deren Geschlecht um 1360 mit Ritter Passegaun ausstarb. 1178: Gerwick von Montelban erscheint in den Gemeindebüchern als mächtiger Freibauer. 1250: Der erste urkundlich bezeugte Kirchenbau, die St. Nikolaus-Kapelle, entsteht an der Stelle des heutigen Presbyteriums. Es ist anzunehmen, dass die unterirdische Krypta die erste Urkirche (10. Jahrhundert) war. 1264: Der erste bezeugte Pfarrer in Partschins, Erhard Preiß, wohnt im „Weberhaus“. 1282: Friedrich von Montelbon wird Bischof von Freising. 1320: Die Ritter von Tarandi, Besitzer des Rablandhofes (heute Mairhof), stehen bei König Heinrich von Böhmen und Graf von Tirol in Diensten und genießen hohes Ansehen. 1342: Dietrich von Reichenhall aus Baiern wird Pfarrer von Partschins. In einer Urkunde vom 25.01.1342 nennt er Randold (Rändel), Pränlein und Nicolaus von Partchindes seine „ehrbaren Herren“. Um diese Zeit werden auch die Ritter Thomas von Rabland und Wernle von Tabland (in der Sage vom Schloss am Salten heißt er Werdomer) erwähnt. 1350: Die St. Nikolaus-Kapelle wird durch den Zubau des Seitenschiffes (Unser-Frauen-Kapelle) erweitert und am 10.10.1360 von Abt Weiso von Marienberg eingeweiht. 1361: Partschins und Rabland sind beim großen Landtag in Meran unter Gräfin Margarete Maultasch durch ihre jeweiligen Dorfmeister vertreten. 1371: Das Dorfrecht von Partschins wird erstmals schriftlich festgestellt. 1520: Hanns und sein Bruder Gaudenz Guet lassen das Jakobuskirchlein in Rabland erbauen. 1521: Die erweiterte Kirche zu den Heiligen Petrus und Paulus und zum Hl. Nikolaus wird vom Generalvikar des Bischofs von Chur, F. Stephanus aus dem Predigerorden (Dominikaner) zusammen mit zwei Seitenaltären geweiht (25.05.1521); zugleich wird die Rekonziliation des Friedhofs vorgenommen. 1555: Hanns Guet von Rabland stiftet „zum Unterhalt der Armen jährlich 8 Star Roggen, 1 Quantum Salz und 3 Zentner Fleisch“. Auch das Krämerhaus (früher Schmiedhaus) neben dem Straßerhof in Rabland wird von ihm als „Refugium für Arme, Kranke und Bedürftige“ gestiftet. Erster Anhaltspunkt über die Existenz einer Schule im „Mesnerhaus“ (heute Rathaus) in Partschins: „Im Erdgeschoss befindet sich die Wohnung des Mesners, im ersten Stock das Knabenzimmer, nun Musikzimmer. Die Gemeindekanzlei und die Wohnräume für den Mesner und Lehrer sind im zweiten Stock untergebracht“. 1572: Missernte, Erdbeben und Vermurungen durch den Katraunbach (Zielbach) verursachen Hungersnot. 1580: 40 Kinder werden getauft und ebensoviele Menschen sterben. 1584: Tauf-, Firm-, Ehe- und Sterbebücher werden eingeführt. Als erster Täufling wird am 21.12. Thoman Österreicher, Sohn des Klausen, eingetragen. 1585/86: Zweite Eintragung über eine Schule in Partschins im Kirchpropst-Raitbuch (raiten-rechnen): „Auf Anhalten des Pfarrherrn Erasmus von Neuhaus (1582-1598) und etlicher Nachbarn wurden den Schülern bei den Chorstühlen „Sitzbanklen“ gemacht“. 1592: Zum ersten Mal wird ein Partschinser, Gall Platzgummer, in einem Sarg begraben. 1607: Großbrand im Partschinser Unterdorf: „Die Funken flogen bis Vertigen hinauf“, berichtet die Chronik. 1623: Erzherzog Leopold zieht 185 Mann aus der Gemeinde zum Kriegsdienst gegen den Engadin ein. Dabei wird Chur besetzt. 1632: Gründung der Schützenkompanie Partschins (seit 1986 „Graf Johann von Stachlburg) 1652: Notiz über eine Schule in Partschins: „Es wird eine neue Schultafel errichtet“. 1636: Kriegsunruhen (30jähriger Krieg). Von Fronleichnam bis Allerheiligen wütet die Pest. Die Hälfte der Bevölkerung stirbt daran; kein einziges Haus bleibt verschont. Die Gemeindevorstehung musste große Mengen an Kalkstaub, Wein, Essig u. dgl. Herbeischaffen, um den „Schwarzen Tod“ zu bekämpfen. Da die Felder zum Großteil nicht mehr bearbeitet wurden, geriet die Gemeinde in große Schulden, die Steuern wurden um das Vierzehnfache erhöht. Die Schuldenlast erhöhte sich auf 981 Gulden. Daher ordnete der Landrichter von Meran am 16.02.1640 die Pfändung der Gemeinde an, wodurch die Bürger gezwungen wurden, die Schulden in Naturalien abzuzahlen. 1656: Streit zwischen den Bauern von Partschins und Rabland um das Wasser des Zielbachs. 1688: Maul und Klauenseuche; so mancher Bauer verliert das ganze Vieh. 1689: Ein verheerender Sturm verursacht große Schäden im Gemeindewald. 1689: Jakob Graf von Stachlburg stiftet „ein Urbarium und drei Kapitalien für den Armenfond“ (weitere Stiftungen folgen 1742, 1774, 1787, 1790). 1693: Pfarrer Veith Amort (1677-1699) baut das erste Pfarrhaus. 1701: Kaiser Leopold zieht mit einem Heer durch die Gemeinde. Große Schäden entstehen. „Gerät wird zertrümmert, die Fenster eingeschlagen, Geld, Wein und Fleisch in Überfluss gefordert, die Leute aus den Häusern gejagt“, berichtet die Chronik (Spanischer Erbfolgekrieg). 1703: Beim Durchzug von Churfürst Maximilian Emanuel von Bayern mit seinem Heer kommt es erneut zu Plünderungen und Verwüstungen. 1734: Bei Einquartierungen französischer Soldaten werden „bösartige Krankheiten eingeschleppt, an denen nicht wenige Menschen sterben“. 1745: In Rabland werden die ersten Kartoffel angebaut. 1760: 15.03. Großbrand in Rabland. Das Feuer brach in der Waschküche des Mairhofes aus, griff blitzschnell auf das Herrschafts-, Baumann- und Rädermacherhaus und auf die Stallungen und Scheunen über. Durch den starken Wind griff das Feuer auf das Neuwirtshaus und dem gegenüberliegenden Krämerhaus über, der Straßer Stadel brannte ebenfalls nieder. 1773: Eigener Priester für Rabland. 1796: Durchzug von 110 neapolitanischen Reitern und vielen Flüchtlingen, Frauen und Kinder flüchten auf die Bergerhöfe hinauf. 1797-1799: Durchzug von Franzosenheeren mit ihren Verbündeten. 1802: Hungersnot durch Missernte und Krieg. 1805: 8000 Österreicher kommen vom Vinschgau herab, verfolgt von den Franzosen. 1806: Die bayerische Regierung hebt alle kleinen Schulen der Gemeinde auf und belässt nur die Hauptschule in Partschins. Es folgt ein empfindlicher Steuerdruck durch die neuen Machthaber. 1809: Tiroler Freiheitskriege: Im Mai ziehen 90 Mann aus Partschins, unter ihnen Graf Johann von Stachlburg, nach Innsbruck und beteiligen sich an den Kämpfen am Bergisel. Graf Johann, der letzte männliche Spross dieses Geschlechts, erleidet am 25.05. den Heldentod. Im August beteiligen sich erneut 105, im September 102 und im November 200 Mann an den Freiheitskämpfen. Es gibt insgesamt 14 Tote und zahlreiche Verwundete. 1818: Gründung der Musikkapelle Partschins. 1822: Am 20. September wird Peter Mitterhofer, der Erfinder der Schreibmaschine, geboren. 1864: Peter Mitterhofer baut das erste seiner 6 Schreibmaschinenmodelle. 1868: Der Schindelbach zerstört den Oberhuberhof in Rabland, der nicht mehr aufgebaut wird. 1877: Gründung der Feuerwehr Partschins. 1887: Großbrand in der „Tschattergoss“ (heute Spaureggstraße). 5 Häuser werden ein Raub der Flammen, eine Person kommt ums Leben. 1891: Gründung der Raiffeisenkasse Partschins. 1893: Am 27. August stirbt Peter Mitterhofer im Alter von 71 Jahren. 1901: Am 29. Dezember wird der Imkerverein Partschins gegründet. 1907: Bau der Feuerwehrhalle und der „Kinderbewahranstalt“ (Kindergarten) in Partschins. 1908: Einweihung des Elektrizitätswerkes am Partschinser Wasserfall. 1910: Bau des Schulhauses in Rabland. 1914-1918: Erster Weltkrieg. Aus der Gemeinde sind 45 Gefallene zu beklagen. 1921: Gründung einer Feuerwehrgruppe in Rabland. 1926: Simon Gamper (1882-1979), „Zollwirt“ auf der Töll, der letzte demokratisch gewählte Bürgermeister von Partschins wird von den faschistischen Machthabern abgesetzt. An seiner Stelle tritt ein italienischer Amtsbürgermeister. 1935: Simon Gamper, „Zollwirt“ kauft erstes Privatauto in der Gemeinde, mit dem er auch Taxidienste durchführt. 1939: Am 23.06.1939 wird zwischen Hitler und Mussolini ein Umsiedlungsabkommen abgeschlossen, welches die Aussiedlung der Südtiroler ins Deutsche Reich vorsieht. Die Gemeinde Partschins hatte damals 2.005 Einwohner, von welchen 1.739 Personen (93%) für Deutschland optierten. 7% waren „Nichtoptanten“, bzw. „Dableiber“. Diese Zeit ist eine der dunkelsten Kapitel in der Südtiroler Geschichte. Die schicksalshafte Entscheidung , die den Südtirolern aufgezwungen wurde, entzweite nicht nur Dorfgemeinschaften, sondern auch Familien und Verwandtschaften. Bis 1943, als die Auswanderung durch die Kriegsereignisse ins Stocken kam, wanderten rund 400 Bewohner aus der Gemeinde Partschins aus, von denen nach dem Krieg etwa ein Viertel wieder zurückkehrten. 1939-1945: Zweiter Weltkrieg. Das grausame Völkerringen fordert in der Gemeinde Partschins 54 Gefallene. 1945: Gründung des Jagdverbandes Partschins. 1950: Gründung der Obstgenossenschaft Partschins (POG). 1951: Abgang einer riesigen Nassschneelawine durch das Schindeltal auf die Unterhuber-Lahn. 1953: Der Alpenverein Partschins errichtet auf der Zielspitz ein Gipfelkreuz. 1956: Zwischen Meran und Partschins verkehrt erstmals ein Linienbus. 1958: Gründung der Ortsstelle Partschins des Alpenvereins Südtirol (AVS). 1959: Einweihung der Feuerwehrhalle in Töll. 1962: Einweihung der Grundschule Partschins. 1964: Gründung des Sportvereins Partschins 1966: Das Schwimmbad „Birkenwald“ beim Hotel Weiss in Rabland wird eröffnet, der Sportfischereiverein Partschins wird gegründet. 1967: Inbetriebnahme des Kraftwerkes Salten. 1970: Die Gemeinden Partschins und Kleinkarlbach/Pfalz (D) beschließen eine gegenseitige Partnerschaft. 1991: Der Sonnenberger Panoramaweg, der Naturns mit Rabland auf dem Fußweg verbindet, wird fertiggestellt. 1998: Das Mehrzweckgebäude „Teisenhaus“ wird am 31.05. eingeweiht. Es beherbergt das Schreibmaschinenmuseum, die Bibliothek, Sanitätsstützpunkt, Archivräume und das Musikprobelokal. Gründung der Schützenkompanie St. Jakob in Rabland. 2005: Errichtung des Kulturwanderweges „Peter Mitterhofer“ und des Partschinser Sagenweges. 2009: Inbetriebnahme der Texelbahn 2011: Felssturz auf 1.700 m Höhe bei der Longahr. 2013: Inbetriebnahme der Seilbahn Aschbach. Im August fällt der Greiterhof einem Großbrand zum Opfer.

Flurnamen

2.336 Flurnamen gibt es in der Gemeinde Partschins. Diese können über das Orthofoto der Gemeindeverwaltung Partschins eingesehen werden. Unter den Toponymen gibt es einen hohen Prozentsatz von sprachwissenschaftlich interessanten vor- und alpenromanischen Namen, welche nur an der exakten dialektalen Aussprache und der entsprechend genauen Schreibweise zu erkennen sind. Die Sammlung der überlieferten Flurnamen mit 355 Erklärungen mundartlicher Ausdrücke wurde in jahrelanger Kleinarbeit zusammengetragen in die Orthofotos übertragen und 2014 auch erstmals abgedruckt.

Sagen und Legenden

Insgesamt 51 Sagen und Legenden sind aus der Gemeinde Partschins überliefert. Die Bekanntesten sind die Sage um die Durster- und Hasel-Hexe, der Königshofsennerin und den Nörggelen.

Die Durster Hex Auf dem Dursterhof am Sonnenberg lebte um das Jahr 1840 eine verwitwete Bäuerin, die eine Hexe gewesen sein soll. Sie verstand sich auf das Zubereiten von verschiedensten Zaubertränklein und beherrschte allerlei Zauberkünste. Da ihr Mann kurz nach ihrer Hochzeit plötzlich verstarb, blieb die Ehe kinderlos. Die Todesursache des jungen Ehemannes, der immer kerngesund gewesen war, konnte nie geklärt werden. Man vermutete daher, dass die Frau ihren Angetrauten „ins Jenseits beförderte“. Die Behörden konnten ihr jedoch nichts nachweisen, und so blieb sie unbehelligt. Über diese Frau wusste man lediglich, dass sie vom Nonsberg kam und dass sie aus ärmlichen Verhältnissen stammte. Nun war sie alleinige Besitzerin und bewirtschaftete mit zwei Knechten und einer Magd den Dursterhof. Da sie von der Landwirtschaft wenig verstand, behandelte sie ihre Dienstboten gezwungenermaßen gut und entlohnte sie ordentlich. So fühlten sich diese auf dem Hof wohl und arbeiteten fleißig und verlässlich in Haus, Stall und auf dem Feld. Zu gewissen Zeiten, besonders an Donnerstagen, war die Bäuerin nicht zu Hause. Sie erklärte ihre Abwesenheit damit, dass sie wichtige Dinge zu erledigen habe. In Wirklichkeit hielt sie sich bei den Hexen auf dem Hexenplatz, bei der „Stuaner – Geada – Hütt“ am „Kleinen Bergl“ auf. Dort trafen sich die Hexen der Umgebung und trieben allerlei Unfug.


Die Haselhex Bei einem Bauern in Partschins war eine Hexe im Dienst, die den Hütbuben gar nicht ausstehen konnte. Bald gab sie ihm eine Ohrfeige, dass ihm der ganze Kopf sang, bald malträtierte sie ihn auf andere Weise. Die Bäuerin sagte kein Wort dazu, weil die Dirn bei ihr in hohen Ehren stand, denn die Kühe gaben so viel Milch, wie früher nie und Butter und Käse gab es im Überfluss. An einem Donnerstag musste die Dirn mit dem Hütbuben zum Sonnenberg gehen, um Laub zu streifen. Als sie bei den Stauden war, sagte sie zum Knaben: "Jetzt klaube Laub, dass beide Körbe voll werden, denn ich muss weiter den Berg hinauf, um Haselnüsse zu suchen! Arbeite nur schnell und schau mir nicht nach! Sind nicht beide Körbe voll, wenn ich zurückkomme, will ich dich durchhauen, dass du's am Jüngsten Tage noch merkst!" Sie ging und dem Buben kam die ganze Sache bedenklich vor. Als er glaubte, sie sei schon eine Strecke fort, schlich er ihr nach - und sah bald viele Weiber auf einer ebenen Bergwiese tanzen und springen. Doch bald kamen sie zu streiten, fassten einander an den Haaren und rauften sich so lange, bis sie die Viehdirn zerrissen. Dann ging der Tanz von neuem an. Bald jedoch suchten einige Hexen die Gebeine der Toten zusammen und legten sie in Ordnung. Nur eines konnten sie nicht mehr finden. Nach langem vergeblichen Suchen brach ein Weib von einer Haselstaude einen Zweig und legte ihn statt des fehlenden Beinchens unter allerlei Sprüchen hin. Also gleich wurde die Zerrissene lebendig und sprang auf. "Nun bist du wieder ganz", sagte die Alte, "bis dich jemand 'Haselhexe' nennt. Dann ist aber der Zauber hin und du zerfällst in viele Stücke wie vorher. "Dies merkte sich der Knabe und schlich alsogleich zu seiner Arbeit zurück. Bald kam sie nach und fand die Körbe noch nicht gefüllt. Da fing sie an zu fluchen und zu schelten und schlug den Knaben. "Laß mich in Ruhe, sonst will ich dir helfen", drohte er. Doch umsonst - sie mißhandelte ihn nur umso mehr. Endlich rief er: "Du bist die Haselhexe!" - und augenblicklich fiel sie in Stücke. Der Knabe war nun von der Hexe erlöst, der Bäuerin aber war die ganze Geschichte unlieb, denn Milch und Butter nahmen ab und im ganzen Dorf wurde bekannt, dass sie eine Hexe im Dienst behalten habe.


Die Königshof-Sennerin Auf der Königshofalm wohnte vor langer Zeit eine junge, hübsche Sennerin, auf die es so mancher Hirte und Jäger abgesehen hatte. Es war die Zeit des aufkommenden Alpinismus, und es verirrte sich auch manch schneidiger Bergsteiger in diese einsame Gegend. Die jungen Burschen konnten dem Liebreiz der Sennerin nicht widerstehen und ein Schäferstündchen auf der Königshofalm blieb nicht ohne Folgen. Es stellte sich Nachwuchs ein und die Sennerin entband. Sie bettete das Neugeborene in einen Korb und schickte den jungen Hütbub mit der kostbaren Last hinunter nach Partschins zum Pfarrer, um es taufen zu lassen. Der strenge Pfarrherr fragte sogleich, wer denn wohl der Vater des Kindes wäre - das müsse er wissen, sonst kann er es nicht taufen. Darüber konnte der Bub keine Auskunft geben und so musste er mit dem Kind wiederum den weiten Weg auf die Königsalm hinaufsteigen. Er überbrachte der verdutzten Sennerin die Nachricht von der Forderung des Herrn Pfarrers. Da sagte diese zum Hirtenjungen: "Gehst noch einmal mit dem Kind zum Pfarrer hinunter und sagst ihm, sein Vater ist der 'Deutsche und Österreichische Alpenverein'. Erneut machte sich der brave Bub auf den Weg ins Tal hinunter zum Pfarrer. Als dieser von der Vaterschaft des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins hörte, war er zufrieden und spendete dem "Königshof-Seppele", wie es später allgemein genannt wurde, das Sakrament der Taufe.


Die Greiter Nörggelen Am Greiterhof in Tabland war einst eine Magd bedienstet, die ihre Stallarbeiten so schnell fertig brachte, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Dabei war alles ordentlich, das Vieh sauber, kräftig und gesund, die Kühe gaben zudem die doppelte Menge Milch. Aufgehetzt von der neugierigen Bäuerin, schlich der Bauer in den Stadel, wo er durch das Futterloch in den Stall spähte. Da sah er, wie drei Nörggelen der Magd füttern, striegeln, bürsten und melken halfen. Als der Bauer seiner Frau von den fleißigen Nörggelen berichtete, wurde sie neidisch auf die Stalldirn. Sie warf ihr vor, eine faule Dirn zu sein, da sie die Nörggelen für sich arbeiten lasse. Die ständigen Stänkereien und Meckereien der Bäuerin wurden schließlich unerträglich, sodass die Stalldirn zur nächsten Lichtmess (2. Sonntag im Februar) "schlenggelte" (Dienststelle wechselte). Ihrer Nachfolgerin waren die Nörggelen nicht gut gesinnt, denn schon am ersten Tag wurde ihr der Melkstuhl weggezogen, dass sie hinfiel und die ganze Milch verschüttete. Fluchend und voller Zorn warf sie die Mistgabel in die dunkle Ecke, aus der sie schadenfrohes Gelächter hörte. Von nun an gab es jeden Tag ärgere Neckereien, bis die Frau genervt den Dienstort vor der Zeit verließ. Die Kunde von den boshaften Nörggelen am Greiterhof verbreitete sich schnell. Die Folge davon war, dass die Bauersleute keine Dienstboten mehr fanden und daher die Stallarbeit selber verrichten mussten. Die Nörggelen waren jedoch für immer verschwunden.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zahlreiche historische Bauwerke, vorwiegend im Dorf von Partschins sind erhalten und geschützt. Hierzu gehören Ansitze, Hofstellen, Ensembles, Bauwerke und Häuser mit historischem Hintergrund. Das Wahrzeichen von Partschins ist der Partschinser Wasserfall. Er gilt mit seinen 97 Metern Fallhöhe als einer der schönsten Wasserfälle der Alpen.

Sehenswert sind unter anderem der alte Dorfkern, die spätgotische Pfarrkirche St. Peter und Paul, die Stachlburg aus dem 13. Jahrhundert (heute Bio-Schlossweingut), der Waalweg. Im Dorf befindet sich das Schreibmaschinen-Museum, das Peter Mitterhofer, dem Erfinder der Schreibmaschine gewidmet ist, der in Partschins geboren ist und gewirkt hat.[1]

2009 wurde die Schwebebahn Texelbahn eröffnet. Diese führt direkt an den Meraner Höhenweg im Naturpark Texelgruppe; 2013 wurde die Seilbahn Aschbach am Nörderberg eröffnet. In Rabland wurde am 30. Juni 2009 die größte Modelleisenbahnanlage Südtirols eröffnet.[3] Mit dem K.u.K. Museum Bad Egart, dem ältesten Badl Tirols sind in Partschins, Rabland und Töll drei unterschiedliche Museen zu besichtigen.

Historische Bauwerke

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Partschins

Stachlburg Erbaut vor 1300. Ehemaliger Stammsitz der Herren von Partschins. Heute Schlossweingut des Barons Sigmund von Kripp.

Ansitz Spauregg Das Schloss reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und ist im Besitz der Nachkommen des Ritters Franz Ferdinand von und zu Goldegg. Der idyllische Schlossgarten beheimatet Bäume aus dem Mittelmeerraum, so eine Elbe, eine Zeder und ein 150 Jahre alter und über 45m hoher Mammutbaum.

Ansitz Gaudententurm Der Edelsitz der Herren von Partschins stammt aus dem 12. Jahrhundert. Heute im Privatbesitz der Familie von Sölder. Hofbrennerei verschiedener Edeldestillate.

Mairhof Partschins Die Geschichte des Moarhof, wie er umgangssprachlich genannt wird, reicht bis 1357 zurück. Die heutige Fassade mit Zinnengiebel wurde nach einem Brand um 1500 (Engadinerkrieg) auf eine spätgotisch freskierte Fassade aufgesetzt.

Wohnhaus Peter Mitterhofer Das Haus Peter Mitterhofers, in dem er 31 Jahre lebte und 1864 die Schreibmaschine erfand ist in der gleichnamigen Straße in Partschins zu sehen. Das Grab und der Gedenkstein des Erfinders befinden sich im alten Friedhof an der Ostmauer der Pfarrkirche Partschins. Die Innenräume des Wohnhauses sind nicht zu besichtigen.

Hochhueben In der Hausmauer ist ein römischer Grabstein eingelassen mit der Inschrift (übersetzt) „Den Totengöttern des Quintus Caecilius Eutropius Marcus Ulpius Primigenius machte dies (den Grabstein) für seinen Sohn, der 21 Jahre und 11 Monate gelebt hat“.

Mairhof Rabland Die ältesten Eigentümer des Mairhofes waren um 1270 die Ritter von Tarandi, die um das Jahr 1320 bei König Heinrich von Böhmen, der auf Zenoburg residierte, in hohem Ansehen standen. Dem heutigen stattlichen Bauernhof geben die Freitreppe, die Spitzbogentür, die offene Loggia und die getäfelte Stube im Bauern- und Kapellenerker immer noch ein herrschaftliches Gepräge.

Hanswirt 14. Jahrhundert, ehemals Supphaus‚ Superhof, später „Steiner“ und dann „Löwenwirt“, früher Gasthof, heute Restaurant und großer Bau mit gemauerter Freitreppe zum Hotelbereich, im ersten Stock Wandgemälde (Belagerung einer Burg), 16. Jh. Vor dem Eingangsbereich befindet sich eine Kopie des 1552 nach einem Unwetter gefundenen Meilensteins aus römischer Zeit, das Kaiserdenkmal des Kaisers Claudius (14 – 54 n.Chr.), 75 cm hoch und 72 cm breit aus Quadrater Marmor (das Original ist im Bozner Stadtmuseum zu besichtigen) und davor ist ein kleines Stück der „Via Claudia Augusta“ unter Glas geschützt, zu sehen. Seit Sommer 2013 befindet sich in der ursprünglichen Kapelle und dem angrenzendem Raum eine “Friedrich Gurschler-Stube”, gewidmet, dem im Februar 1923 auf einem Hof bei Unsere Frau in Schnals geborenen Künstler und Ehrenbürger der Gemeinde Partschins.

Ziegelbrücke und Schleusenhäuschen In Töll stand einst das Sägewerk des Vaters des wohl berühmtesten Bürgers Partschins, Peter Mitterhofer, des Erfinders der Schreibmaschine. Um Spekulationen zu vermeiden, war es bereits 1893 enteignet und abgerissen worden. Wasserkraftwerk Töll (später AEC-EW und AE-EW genannt), erstes Großkraftwerk Südtirols und auf Initiative der Bürgermeister von Meran und Bozen und nach einem Projekt des Münchner Ingenieurs Oscar von Miller ab 1897 gebaut, war am 5. April 1998 ans Netz gegangen. Die erzeugte Elektroenergie wurde von dort aus zunächst über eine Freileitung nach Meran und über eine Kabelleitung nach Bozen geliefert. Später wurde eine 10.000 V-Freileitung von Töll nach Bozen gebaut. Das Wasser der Etsch wird durch eine 16 m lange Schützenwehr auf der Höhe von der Fraktion Töll gefasst, ein einzigartiges zeitgeschichtliches Denkmal. Über einen 480 m langen Freispiegelstollen gelangt das Wasser in das sich auf Kote 496 m ü.d.M., direkt oberhalb des Kraftwerkes befindliche Wasserschloss mit einem Gesamtvolumen von 6000 m3. Hier wird das Wasser der Etsch aufgestaut und hier steht das Schleusenhäuschen auf drei gemauerten, mit Porphyrsteinen verkleideten Säulen, 1925 zur Bedienung der Schleuse errichtet. 2003 wurde es, unter Beibehaltung seines ursprünglichen Stils, renoviert, wie auch die ehemalige „Zieglbrugg“ (Ziegelbrücke, so benannt, weil sie einst überdacht war). An dieser Stelle soll zur Zeit der Römer bereits eine Bogenbrücke gestanden haben, wie Dokumente aus dem 14. und 16. Jahrhundert, aufbewahrt im Johanneum in Innsbruck, bezeugen.

== Sehenswürdigkeiten ==[Bearbeiten]

Museen

Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer Mit über 2000 Exponaten dokumentiert das Museum die hoch interessante Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine. Angefangen von den ersten hölzernen Modellen des Partschinser Erfinders Peter Mitterhofer über die verschiedensten und außergewöhnlichsten Schreibmaschinentypen aus aller Welt bis hin zum Computerzeitalter. Ein besonderes Ausstellungsstück ist die „Enigma“, eine geheimnisumwitterte Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg.

Eisenbahnwelt mit Südtirol in Miniatur Die Eisenbahnwelt in Rabland ist die größte digitale Modelleisenbahnanlage Italiens und mit ihren über 20.000 Exemplaren eine der größten Privatsammlungen von Modellzügen in Europa. In der weltweit größten Panoramainszenierung wandelt der Besucher durch eine Miniaturlandschaft Südtirols im Maßstab 1:87. Wechselnde Sonderausstellungen

K.u.K. Museum Bad Egart Eine Fundgrube für Liebhaber der Habsburger Monarchie mit einer Vielfalt an Antiquitäten und kuriosen Ausstellungsstücken. Bad Egart gilt als ältestes Badl Tirols. Die Quelle wurde nachweislich seit 1430, vermutlich aber schon in der Römerzeit für Trink- und Badekuren benutzt. Prominente Gäste beehrten Bad Egart mit ihrem Besuch. Nach mündlicher Überlieferung soll auch Kaiserin Elisabeth (Sisi) anlässlich eines Kuraufenthaltes in Meran nach Bad Egart zur Badekur gekommen sein. Auch Erzherzog Ferdinand, der spätere Kronprinz, soll das Bad besucht haben. Peter Mitterhofer trat im Bad Egart als Sänger, Musikant, Tonkünstler und Bauchredner auf. 1970 wurde der Badebetrieb eingestellt. Neben einigen Exponaten des alten Bades kann man die Heilwasser-Quellgrotten, mehrere Stuben mit Habsburger Sammlung (Bilder, Lithographien, Stiche, Büsten und Motivteller von Kaiser Franz Josef und Sisi bis Kronprinz Rudolf), eine Biedermeierküche, sowie eine Vielfalt an volkskundlichen Antiquitäten besichtigen. Freilichtmuseum, Anlage mit Holz- und Steinmasken, Ötzi Habitat und Hauskapelle.

Naturdenkmäler

Zu den Naturdenkmälern der Gemeinde gehören zu den unten angeführten auch zwei imposante Kastanienbäume beim Happichl, sowie ein Beispiel von schönen Rundbuckel-Gletscherschliffen unterhalb Quadrat. Die Gartenanlagen der Ansitze Spauregg und Gaudententurm, welche verschiedene besonders eindrucksvolle Einzelbäume beherbergen (Mammutbaum, Zeder, Eibe, exotische Fichten, Tannen und andere), die schon von weitem das Ortsbild von Partschins prägen, als „Parkanlagen“ unter besonderen Schutz gestellt.

Partschinser Wasserfall Das Wahrzeichen von Partschins steht als besonderes Naturdenkmal unter Schutz.

Naturpark Texelgruppe Partschins liegt im Herzen des Naturparks Texelgruppe. Der Naturpark Texelgruppe wurde im Jahr 1976 ausgewiesen. Der Naturpark ist Teil des europaweiten Schutzgebiets-Netzwerks Natura 2000, welches vorrangig den Schutz der Lebensräume sowie der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten zum Ziel hat. Die rechtlichen Grundlagen für dieses Projekt bilden die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, kurz FFH-Richtlinie, (92/43/EWG) und die Vogelschutzrichtlinie 2009/147/EG (79/409/EWG). Gemäß Artikel 6, Absatz 1 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie müssen die Mitgliedstaaten für die Natura-2000-Gebiete Erhaltungsmaßnahmen festlegen. Das Land Südtirol hat zu diesem Zweck so genannte Managementpläne ausarbeiten lassen. Im Naturpark Texelgruppe gibt es insgesamt 16 Dreitausender Gipfel. Allein davon entfallen 13 Dreitausender auf Gemeindegebiet Partschins. Zählt man jene ohne Gipfelkreuz dazu, sind’s insgesamt 20 Dreitausender in Partschins. Zielspitze (3.006 m), Tschigat (3.000 m), Roteck (3.337 m), Lodner (3.219 m), Texelspitz (3.317 m), Trübwand (3.256 m), Kreuzspitz (3.209 m), Gfallwand (3.175 m), Schwarze Wand (3.166 m), Blaulackenkopf (3.163 m), Lahnbachspitz (3.081 m), Auf dem Kreuz (3.073 m), Laziniser Rötelspitz (3.037 m)

Weirach-Rebe Den Unterweirachhof (heute auch Vertigner Buschn), aus dem frühen 14. Jahrhundert haben Napoleons Truppen 1809 niedergebrannt, aber der Weinstock, der „Heinische“, ist bald darauf wieder ausgetrieben – und liefert heute noch einen besonderen Tropfen.


Waalwege Die uralten Bewässerungskanäle werden in einer Urkunde vom 29. Mai 1331 erstmals erwähnt. König Heinrich von Böhmen und Graf von Tirol entscheidet über die Nutznießung des „Töllwassers, das da rinnt aus Vertigen“ zugunsten der Nachbargemeinde. Die Stachlburger Grafen ließen im 15. Jahrhundert den Partschinser Bergwaal erbauen, der seitdem das Wasser aus dem Zielbach nach Vertigen leitet, von wo es auf die Felder östlich von Partschins verteilt wird. 1427 wird ein sogenannter „Wesrer“, (Wasserer oder Waaler) erwähnt, womit die Existenz dieses Waales seit über einem halben Jahrtausend belegt ist. Der rund 3 km lange Partschinser Waalweg beginnt am mächtigen Saltenstein und ist umsäumt von einer reichhaltigen Vegetation. Der Rablander Waal bezieht sein Wasser ebenso aus dem Zielbach. Er dient zur Bewässerung der Obstwiesen, die sich an der West- und Südseite des Dorfes ausbreiten.

Schalensteine Ein prähistorischer Kultplatz mit einem großen Kultstein, einer Zählplatte, einem Beschwörungsstein und einem Menhir findet sich am Hochganghaus auf 1.839m. Schalensteine, Wallringspuren und Spuren von Wohnhöhlen finden sich weiters am „Lutznknott“, im Bereich von Ebnerhof und Golderskofel. Der Kalenderstein ist mit 12 Schalen versehen, jede mit einem Durchmesser von 3-6cm und einer Tiefe zwischen 0,5 und 14cm; Forschungen haben ergeben, dass er den Urmenschen zur Bestimmung des Sonnenaufgangs am 21.12. (Sonnenwende) und 21.06. (längster Tag), sowie zur Bestimmung der Tag- und Nachtgleiche (21.03. und 23.09.) diente. Weitere Schalensteine finden sich in der Nähe des Schönleithofes, bei der „Geldzöhl“ in der Nähe des Schindelbachs und in der Nähe der Platterhöfe. Der Partschinser Sagenweg führt an zahlreichen Schalensteinen, Steinplatten mit Kreuzen und Abdrücken vorbei, eine Dokumentation über die geschichtlichen Hintergründe liegen am Einstieg des Sagenweges auf.


Kalkofen Schon in der Kupferzeit (ca. 2.500 v. Chr.) wurde oberhalb Quadrat (Ortsteil von Partschins) Marmor gebrochen. Dies zeugen 4 Menhire, die vom Heimatforscher Matthias Ladurner-Parthanes 1932/42 am Töllgraben bei Plars entdeckt wurden. Es handelt sich um figurative Steinsäulen, grob zugehauen, die senkrecht im Boden aufgestellt wurden und Helden oder große Ahnen darstellen sollten. Die Langsteine sind ein Beweis dafür, dass diese Gegend schon vor 4.000 Jahren besiedelt war. Es wird wohl nie geklärt werden, wie die Urbewohner die rätselhaften, teils über tausend Kilogramm schwerden Kultsteine, die im Archäologiemuseum von Bozen zu bewundern sind, vom Quadrater Bruch transportiert worden sind. Auch die Römer holten sich die Marmorblöcke und schufen u. a. den Rablander Meilenstein (46 n. Chr.). Etwas oberhalb des Kalkbrandofens wird heute noch Kalkstein abgebaut.

Quadrathöfe Quadrat ist eine Fraktion am Nörderberg im Gemeindegebiet von Partschins. "Quadrathöfe" wird das Gebiet umgangssprachlich genannt, die korrekte Bezeichnung ist Quadrat. Die Bezeichnung Quadrat stammt vom Begriff „Steinquader“. Bereits zu Römerzeiten wurde in der Gegend Marmor abgebaut. Der seinerzeit gefundene und zur römischen Via Claudia Augusta gehörende Meilenstein in Rabland hat seinen Ursprung in dieser Gegend. Aufmerksame Wanderer stoßen beim Spaziergang in der Umgebung von Quadrat immer wieder auf Reste von alten, verlassenen Steinbrüchen. Obwohl sich der Wald alles wieder zurückgeholt hat, kann man Teile von Mauern, Wegen und Aufschüttungen entdecken und erahnen, was sich hier vor vielen Jahren abgespielt hat.Bis vor 35 Jahren waren war der Abbau von Steinen noch recht mühsam und aufwendig. Viele Männer aus der Umgebung fanden im „alten Steinbruch“ Arbeit. Die „alte Bruchhitt“, ein Haus, das den Beschäftigen während der Arbeitswoche als Behausung diente, zeugt noch heute von dieser Zeit. Ins Tal befördert wurden die Gesteinsbrocken durch eine Materialseilbahn, die hoch über die Quadrathöfe nach Töll führte. Im dortigen „Kalkofen“ wurden die Kalksteine gebrannt. Nach dem Bau der Zufahrtsstraße nach Mahlbach (ab Töll) im Jahre 1978 wurde die Seilbahn nicht mehr benötigt und abgebaut. Überbleibsel kann man heute noch erkennen. Der alte Traktorweg, der bis dahin Zufahrt zum Steinbruch war, wird weiterhin gepflegt und dient als Wanderweg. Mittlerweile ist der „alte Steinbruch“ längst geschlossen worden. Im Laufe der Zeit wurden die meisten Teile renaturiert, d.h. mit Erdreich aufgeschüttet und mit Bäumen aufgeforstet. Übrig geblieben sind verborgene Stollen, Schienen und Mauerreste, die uns stumm an die Geschichte von Quadrat erinnern. Zurzeit wird oberhalb von Quadrat Kalkstein übertage abgebaut. Dieses Material dient als Basis zur Produktion von Mörtel und Edelputz. Verarbeitet wird dieser Grundstoff in Töll.

Kirchen

Pfarrkirche St. Peter und Paul Pfarrkirche St. Peter und Paul und zum heiligen Nikolaus: Die Pfarrkirche St. Peter und Paul (ehemalige Nikolauskirche) wurde erstmals 1264 urkundlich erwähnt und 1502 im spätgotischen Stil umgebaut. Die ehemalige Nikolauskirche: etwa im 10. Jahrhundert auf eine frühere kleine Kirche – noch ost-west ausgerichtet – in romanischem Stil, teilweise aus Quadrater Marmor erbaut und den Heiligen Nikolaus geweiht; die ursprüngliche Kirche dient heute als Krypta und Aufbahrungsraum und die heutige Sakristei ist noch Bestandteil der alten aus dem 14. Jahrhundert. Im 16./17. Jahrhundert wurde die Kirche vergrößert und im 18. kamen die neuen großen Altäre hinzu. Der Hochaltar zeigt oben den heiligen Nikolaus, weiter unten stehen Petrus und Paulus und unten seitlich die heiligen Valentin und Vigilius. Die Seitenaltäre sind dem Herzen Jesu und der Schmerzhaften Muttergottes geweiht. Die Kanzel ist erst vor etwa 110 Jahren eingebaut worden und in der seitlichen Frauenkapelle, „Unsere Liebe Frau“ aus dem Jahr 1350 befindet sich der wunderschöne Marienaltar sowie der Engel vom Pestaltar. Eine sehr wertvolle Figurengruppe des Marientodes von Jörg Lederer († 1550) aus Kaufbeuren, einziges noch erhaltenes Bestandteil des ursprünglichen spätgotischen Altares, ist im Presbyterium aufbewahrt.

St. Helena Töll Gotischer Bau, erstmals 1326 urkundlich erwähnt. Im Inneren der Kirche befinden sich eine Statue der Hl. Helena, zwei neugotische Altäre, dem Hl. Nepomuk und dem Hl. Valentin geweiht, sowie ein Kruzifix aus dem 17. Jahrhundert.

St. Jakobus Rabland 1530 im spätgotischen Stil erbaut. An der Außenmauer sind zwei Sonnenuhren aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Das Innere der Kirche beherbergt ein Spitzbogenportal mit Türmchen, sowie zwei Altarbilder, die den Patron St. Jakob und die Patronin St. Margareta darstellen.

Neue Pfarrkirche Rabland Die 1961 erbaute Kirche ist „Christkönig“ geweiht. Im Inneren der Kirche befinden sich ein Kruzifix, zwei Skulpturen des Hl. Jakobus und Hl. Josef, sowie vier Reliefbilder des bekannten Künstlers Friedrich Gurschler aus Töll.

Kapelle Bad Egart Die bis heute genutzte Pilgerkapelle stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde gleichzeitig mit dem Badl daneben erbaut.


Weitere Sehenswürdigkeiten

Technikschauplatz Am Etschradweg der Via Claudia Augusta sind drei um 1903 gebaute Landwirtschaftsmaschinen in 5 m Höhe zu sehen. Sie erinnern an die Zeit als der Vinschgau noch die Kornkammer Südtirols war. Durch eine Lichtanlage sind sie auch in der Dunkelheit sichtbar.

Töll Staustufe Das Wasserkraftwerk Töll wurde in nur drei Jahren zwischen 1895 und 1897 von Ing. Oscar von Miller aus München projektiert und gebaut. Die Anlage ging 1898 ans Netz. Vom Wasserkraftwerk auf der Töll wurde das erste Starkstromkabel (Hochspannungs-Fernkabel) der Welt, nach Bozen, verlegt. Dort, wo heute das Werk steht, stand bis 1892 die Töllsäge oder auch „Sagschneiderhaus“ genannt. Das „Sagschneiderhaus“ war das Geburtshaus des Erfinders Peter Mitterhofer.


Brauchtum

Noch heute sind Brauchtum und Traditionen in Partschins fest verwurzelt. An hohen Feiertagen gibt es Prozessionen und Standkonzerte der Musikkapelle. Den Wettersegen gibt es in den Sommermonaten bei den Hl. Messen regelmäßig, genauso das Wetterläuten beim Herannahen eines Sommergewitters.

Hollerpfannsunntig Ein besonderer Brauch wird am ersten Fastensonntag, oder auch Kas-Sonntag genannt, zelebriert. Nach Einbruch der Dunkelheit werden an verschiedenen Orten die Hollepfannfeuer entzündet. Man geht davon aus, dass es galt Hexen abzuwehren. Oder sich an "Holle" oder "Hulda", der Königin der "Saligen Fräulein" zu erinnern, die den Menschen in verschiedenen Nöten beistand. Der Brauch wird oft auch in Verbindung mit der Pestzeit gebracht. Sehr viele Menschen wurden zu jener Zeit dahingerafft und als die Seuche vorbei war, suchten Überlebende wieder miteinander in Verbindung zu kommen. Um Lebenszeichen zu geben und zu finden, wurden Feuer entzündet.

Prozessionen Sehr typisch für Südtirol und natürlich auch Partschins sind die vielen Prozessionen, die von feierlich bis prunkvoll, bis zu sehr alt und charakteristisch oder bescheiden und ortsgebunden reichen. Sie sind nicht reine folkloristische Veranstaltungen, sondern Ausdruck - ähnlich wie die Wallfahrten - einer religiösen Überzeugung. Dabei hat jedes Dorf seine eigenen Statuen und Bräuche. Im Takt der musikalischen Umrahmung der Musikkapelle bewegt sich der Umzug durch die Fluren und Gassen, wo die Fenster mit Heiligenbildern vielerorts, Kerzen und Blumen geschmückt sind. Dabei wird immer wieder zwischendurch laut gebetet. Auffällig sind die riesigen und farbigen, von starken Burschen getragenen Kirchenfahnen, die im Wind wehen und mittels zweier an der oberen Stange befestigter und von einem Helfer gezogenen Schnüre gegen den Wind gesichert werden. Solche Prozessionen finden an hohen kirchlichen Feiertagen wie Christi Himmelfahrt, Fronleichnam und am Herz-Jesu-Sonntag statt.

Herz Jesu Sonntag Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert werden auf den Bergen Tirols Herz-Jesu-Feuer als Zeichen der Erneuerung des Herz-Jesu-Gelöbnisses von 1796 entzündet. Als französische Truppen unter Napoleon I. das Land Tirol bedrohten, traten die Tiroler Landstände 1796 in Bozen zusammen, um die Situation zu beraten. Der Stamser Abt Sebastian Stöckl regte dort an, das Land dem “Heiligsten Herzen Jesu” anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen, die Landstände gelobten im Namen des Volkes, das Herz-Jesu-Fest jährlich feierlich zu begehen. Als Herz-Jesu-Tag wurde der 2. Freitag nach dem Fronleichnamsfest gewählt. Diesen Bund mit dem Herzen Jesu erneuerte Andreas Hofer mit seinen Schützen vor der Berg-Isel-Schlacht gegen die Franzosen und Bayern. Seitdem ist der Sonntag nach dem Herz-Jesu Freitag Tiroler Landesfeiertag, der mit Prozessionen und Bergfeuern hochgehalten wird. Diese Bergfeuer waren in Kriegszeiten Leuchtzeichen für einen abgesprochenen Kampfbeginn, die an weit sichtbaren Punkten und Gipfeln aufflammten. So werden heute noch in Südtirol am Herz-Jesu Sonntag im ganzen Land Herz-Jesu-Feuer entzündet. Sie gelten als “lodernder Beweis” der Unauflösbarkeit des Gelöbnisses der Tiroler Landstände aus dem Jahre 1796. Die Feuer ordnet man häufig in Form von Herzen, Kreuzen oder den Zeichen Christi “INRI” oder “IHS” an, aber auch in Schriftzügen, die meist auf die Tiroler Einheit hinweisen. Dabei werden keine Mühen und Kosten gescheut um auch auf den höchsten Gipfeln helle Feuer zu entflammen. Das „Robltr Herz“ und das „Partschinser Herz“ werden jährlich entzündet.

Krampus (Tuifltog) Der "Tuifltog" ist alljährlich am 05.12. ein schaurig-schönes Erlebnis. Gut zu wissen, dass hinter den furchteinflössenden Gestalten, doch ein paar nette Kerle stecken. Die „Höllntol-Tuifl“ (Krampusverein aus Partschins) ziehen mit viel Lärm und Schellen durch die schmalen Gassen. Gar einige Parschinser Sagen erzählen von gruseligen Tuifl-Geschichten. Einige Gehminuten oberhalb der "Stuanergeadahütt" befindet sich die Teufelsplatte. Auf der kleinen Steinplatte sind 2 Frauenfußabdrücke und 6 Paar Ziegenfußabdrücke zu erkennen. Die Sage berichtet, dass der Teufel, der bekanntlich einen Geißfuß hat, ein Mädchen aus dem Schnalstal im Fluge herübergetragen und hier gerastet habe. Auf dem Weg zu Hölle soll er der schönen Maid ihr langes blondes Haar gekämmt haben. Die Abdrücke der glühend heißen Klauen des Höllischen und der Feuerfüße der zu Höllenqualen verdammten Schnalserin haben gut erkennbar ihre Spuren hinterlassen.

Musikkapelle Traditionell und innovativ: Musikkapelle Partschins weltweit zu hören. Dass Tradition und Innovation sich nicht gegenseitig ausschließen müssen, beweist die Musikkapelle Partschins mit der Veröffentlichung ihrer CD „Dem Land Tirol die Treue“ im weltweiten Netz. Seit Anfang September sind die Partschinser Musikanten nun in den großen Online-Kaufhäusern für Musik präsent und senden somit eine klare Botschaft nach außen: Tradition hat im modernen Zeitalter nach wie vor ihren angestammten Platz, sie kann allerdings durch die digitalen Medien viel einfacher und weit über die Grenzen hinaus kommuniziert werden. Als erste von derzeit 211 Musikkapellen in Südtirol vertreibt die MK Partschins ihre CD in mehr als 38 Ländern der Erde über bekannte Musikanbieter wie iTunes (mit dem zurzeit wohl größten Musikangebot weltweit), AmazonMP3, Spotify oder auch Nokia Music. Im Unterschied zur klassischen CD kann die Musik in allen angebotenen Ländern nach dem Kauf einfach und bequem auf den PC oder Smartphone gedownloadet und sofort angehört werden.

Katzenmusi Am Tage vor der Hochzeit eines Paares wird lautstark durch die Partschinser Gassen gezogen. Mit Küchentöpfen- und Deckeln und anderem lärmenden Utensil wird auf die bevorstehende Heirat hingewiesen. Meistens wird die Katzenmusi von Männern ausgeführt, die so kundtun, dass wieder ein Mädchen weniger für die Brautschau für sie zur Verfügung steht.


Wirtschaft

100 Beherbergungsbetriebe 48 Gastronomiebetriebe 58 Handelsbetriebe 64 Handwerker Schreyögg Kaffeerösterei, Rabland Röfix, Baustoffe, Töll Alpiplast, Trinkhalme, Töll


Wandermöglichkeiten

2 Bergseiten mit je einer Aufstiegsanlage am Nörder- und Sonnenberg bieten beste Möglichkeiten. Am Nörderberg bestehen seit 2012 ausgewiesene Mountainbike-Wege.

Ein besonderes Erlebnis für Wanderer sind die Waale: ein vor Jahrhunderten ausgeklügeltes Bewässerungssystem, das das Wasser fasst und über weite Strecken transportiert. Unterirdische Rohrsysteme haben die Bewässerung durch Waale abgelöst, einige sind aber heute noch in Betrieb. Entlang des Sonnenbergs findet man ein Waalnetz, das bis in den oberen Vinschgau reicht. Zur Wartung der Waale gibt es schmale Pfade, die sich als beliebte Wanderwege etablierten. Der Sehenswerte Partschinser Waalweg[2] führt vom Ortskern zum Partschinser Wasserfall. Außerdem gibt es noch einen Waalweg in Rabland, der auch über eine Waalschelle verfügt. Beide Waale führen offenes Wasser. Partschins ist das Tor zum Naturpark der Texelgruppe.


Sonnenberg

Der Sonnenberg ist durch seine sonnenexponierte Lage besonders in den Winter-, Frühlings- und Herbstmonaten beliebt. Es gibt hier Panoramawege, Höhenweg, den Meraner Höhenweg im Naturpark Texelgruppe, Waalwege und mehrere Themenwege. Seit 2009 führt die Texelbahn auf 1.544 Höhenmeter direkt in den Meraner Höhenweg.

Nörderberg

Wegen der dicht bewaldeten Bergseite sehr beliebt in den Sommermonaten. Zahlreiche Almen- und Einkehrmöglichkeiten auf unterschiedlichen Themen- und Wanderwegen. Seit 2012 bestehen ausgewiesene Mountainbike-Strecken. Wöchentlich geführte Touren werden über die Bike-Schule angeboten. Seit 2013 führt die Seilbahn Aschbach zum gleichnamigen Weiler hoch über Rabland.

Seilbahnen

Texelbahn Partschins, 633-1.544m. Fahrten von März bis November. Seilbahn Aschbach Rabland, 525-1.350m. Ganzjährig in Betrieb. Weitere Seilbahnen in den Nachbargemeinden.

Panoramaweg

1991 wurde der wichtige Verbindungsweg nach Naturns fertiggestellt. Er führt am Sonnenberg entlang und bietet zahlreiche wunderschöne Ausblicke. Bei guter Witterung ist der Panoramaweg vom Happichl bis nach Naturns (Weg Nr. 91) ganzjährig begehbar.

Meraner Höhenweg

Der Meraner Höhenweg ist ein Weitwanderweg und umrundet den gesamten Naturpark Texelgruppe, den größten der 7 Naturparke Südtirols. Die Umrundung kann etappenweise (empfohlen sind 5-6 Tage) erfolgen. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten am Berg sind vorhanden.


Partschinser Wasserfall

Der Partschinser Wasserfall, ca. eine Stunde Fußmarsch vom Dorfkern entfernt, zählt zu den beeindruckendsten der Alpen. Die Fallhöhe beträgt 97 m. Zur Zeit der Schneeschmelze im Frühling oder bei starken Regenfällen kann der Wasserfall zwischen 4.000 und 10.000 Liter pro Sekunde führen. Um das Naturschauspiel hautnah erleben zu können, führt ein gut gesicherter Steg bis hin zum Sprungpunkt des Wasserfalls.[3]

Wappen

Das Wappen zeigt in Silber eine schrägrechts aufwärts gestellte natürliche Pflugschar (Wagnis). Das Adelsgeschlecht Götsch stammt von dem Ritter Randolf von Partschins ab. Das Wappen der Ritter von Partschins, welche im 13. Und 14. Jahrhundert ihren Sitz in Partschins hatten und deren um 1200 erbaute Dorfburg heute noch unter dem Namen Stachlburg besteht, existiert seit 1220 und ist seit dem 25. Juli 1967 ebenfalls das Wappen der Gemeinde Partschins.


Vereinsleben

Musikkapelle Partschins Die Gründung der Musikkapellen begann Anfang des 19. Jahrhunderts. Bis dahin gab es beim Blech, vor allem bei Trompete und Horn, nur Naturtoninstrumente, die nur Berufsmusiker bewältigen konnten. 1813 erfand Heinrich Stölzel aus Schlesien das System der Ventile. Von da an wurde ein konstruktives Musizieren von Laien erst möglich. Es war ein glücklicher Zufall, dass bald nach dieser Erfindung ein Mann in Partschins in Erscheinung getreten ist, der in den folgenden Jahrzehnten für das musikalische Leben in der Gemeinde von größter Bedeutung war: Franz Ferdinand Ritter von und zu Goldegg - der Begründer der Musikkapelle Partschins. Als begeisterter Musikliebhaber kaufte er alle Instrumente für den Kirchenchor und für die zukünftige Musikkapelle, sowie auch sämtliche Notenliteratur. Dem großen Mäzenatentum des Franz Ferdinand von Goldegg ist es zu verdanken, dass unsere Musikkapelle dieälteste des Burggrafenamtes ist. Noch Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts nahm man 1829 als Gründungsjahr an. 1929 fand deshalb auch eine schlichte 100-Jahr-Feier statt. Bald danach widerlegte Kapellmeister Benedikt Burger sen. diese These, in dem er Aufzeichnungen mit folgendem Wortlaut fand: "Die Prozession am Fronleichnamstage von 1818 wurde von einer 15-köpfigen Blaskapelle begleitet. Sie erhielt dafür laut Dorfmeisterrechnung den Betrag von 4 Gulden und 30 Kreuzern." Die Partschinser Kapelle muss auch bald ein relativ hohes Niveau erreicht haben, sonst würde ihr nicht die Ehre zugesprochen worden sein, 1820 den musikalischen Empfang der Erzherzogin Maria Luise von Österreich in Meran zu gestalten. Der gute Ruf der Partschinser Blasmusik verbreitete sich rasch und spornte auch die Bewohner anderer Orte an, ebenfalls eine Musikkapelle zu gründen. http://www.mk-partschins.com/home.php Freiwillige Feuerwehr Partschins Die Feuerwehr Partschins zählt knapp 80 Mitglieder. 50 aktive Kameraden, 13 Mitglieder außer Dienst, 11 Jugendfeuerwehrleute und 2 unterstützende Mitglieder.

Freiwillige Feuerwehr Rabland Die Feuerwehr Rabland zählt an die 50 aktive Mitglieder, davon 12 Jugendfeuerwehrleute.

Freiwillige Feuerwehr Töll Die Feuerwehr Töll zählt ca. 30 aktive Mitglieder, dazu mehere Ehren- und Fördermitglieder. Am 2. Oktober 1955 wurde die Freiwillige Feuerwehr Töll offiziell gegründet. Die erste Generalversammlung leitete der damalige erste Kommandant Artur Eisenkeil. Im Mai 1956 konnten die ersten Motorspritzen ihrer Bestimmung übergeben werden und ein Jahr später das erste Fahrzeug, ein gebrauchter Militärjeep. Der Anfang war schwer, wenige Mittel standen zur Verfügung, es gab noch keine öffentliche und nur wenige private Telefonapparate, um die Wehrmänner bei Notfall zusammenzurufen. 1959 wurde die erste eigene Feuerwehrhalle gesegnet, bis dahin hatte der Felberwirt eine Garage zur Unterbringung der Geräte und Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. 2003 konnte das neue Gerätehaus gesegnet werden. Hierfür hatte der Künstler Friedrich Gurschler einen Bronzeguss geschaffen, der Jesus darstellt und im Schulungsraum seinen Platz gefunden hat.


Amateursportverein und Sportzentrum mit Fußballplatz, Tennisplätzen, Kegelbahnen, Billiard http://www.asvpartschins.it/de/Information/index.asp

Imkerverein Der Partschinser Imkerverein besteht bereits seit über 100 Jahren mit etwa 30 aktiven Imkern und 358 Bienenvölkern.

Schützenkompanie Partschins Die Schützenkompanie "Johann Graf von Stachlburg" wurde im Jahre 1632 gegründet, während der Faschistenzeit aufgelassen und im Jahre 1958 wiedergegründet. Sie besteht aus 49 aktiven und 20 unterstützenden Mitgliedern.

Schützenkompanie Rabland Die Schützenkompanie „St. Jakob“ wurde im Jahr 1998 gegründet.

Kirchenchor Partschins Seit über 300 Jahren führt der Chor einen wichtigen Dienst bei der Gestaltung liturgischer Feierlichkeiten aus und leistet damit gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Entwicklung der Gemeinde. Am 9.11.2003 wurde dem Kirchenchor die Palästrina-Medaille als Dank für seine Bemühungen und als Anerkennung um die Verdienste der Kirchenmusik verliehen. Das alljährliche Muttertagskonzert ist mittlerweile Tradition

Fischereiverein Der Fischereiverein Partschins wurde im Jahre 1966 gegründet und besteht aus ca. 99 Fischern und hat folgende Gewässer in Konzession: Rablander Lacke, Zielbach und Tablander Lacke

Krampusverein Höllntol-Tuifl Der Krampusverein „Höllntol-Tuifl“ besteht seit 2012 und wird ausschließlich zum gemeinnützigen Zweck der Pflege, Förderung und Ausübung des Brauchtums geführt.

Tourismusverein Frühere Namen der Informationsstellen waren Verschönerungsverein und Verkehrsamt, heute Tourismusverein. Der Tourismusverein Partschins mit Rabland und Töll betreibt 2 Informationsbüros. Er zählt ca. 140 Mitglieder aus dem Bereich der Beherbergungsbetriebe, Gastronomie- und Handelsunternehmen

Heimatpflegeverein Partschins

Veranstaltungen

Saisonale wöchentliche Veranstaltungen

• Wussten Sie, …? Zeitreise durch Partschins Kultureller Spaziergang – der Geschichte auf der Spur mit anschließendem Umtrunk • Im Rausch der Sinne - Nachts am Wasserfall – Geführte Nachtwanderung der besonderen Art • Tandem-Paragliding-Sprung: Mit einem ausgebildeten Piloten durch die Lüfte schweben • Wildschau: In der Morgendämmerung mit einem Jagdführer Wildtiere beobachten und anschließend ein originales Bauernfrühstück genießen • Geführte Wanderung: Naturnser Hochwart und Almenrunde • Wussten Sie, … ? Zeitreise durch Rabland und Töll. Kultureller Spaziergang – der Geschichte auf der Spur mit anschließendem Umtrunk • Pures Adrenalin: Abseilen vom Wasserfall • Kinderklettern-Schnupperkurs am Fels für Kinder von 7-14 Jahre • Geführte Wanderung zum Herzen des Naturparks Texelgruppe: den Spronser Seen • Rafting auf der Etsch – Spritziger Schlauchbootfahrt • von der Frucht zum Edeldestillat – Besichtigung der historischen Hofbrennerei Gaudenz, inkl. Verkostung • Seen-Tour zum Kofelraster-, Zirmtal- und Plombodensee • Mountainbike Techniktraining mit professionellen Bike-Guides • Kleines Weinseminar • Mountainbike-Tour mit professionellen Bike-Guides • Gala, Golden, Morgenduft – Führung durch die Obstgärten mit Apfel-Verkostung • G’sund atmen und Wasser treten: Kneipp-Wanderung zum Partschinser Wasserfall, alternierend mit Partschinser/Rablander Waalweg und Biotop Rabland

Konzerte der Musikkapelle Partschins In der Saison finden regelmäßig Abendkonzerte statt. Weitere Konzerte an Feieertagen. Guats aus die Kuchltöpf afn Berg und in Tol – Gerichte mit Geschichte Traditionelle Buschenschänken, Jausenstationen und Einkehren kredenzen an besonderen Tagen Gerichte aus Großmutters Rezeptbuch. Dazu gibt es gemütliche Ziehharmonika-Musik.

Gluschtwandern auf Quadrat – Kulinarik am Nörderberg Gastronomiebetriebe am Nörderberg kreieren ein gemeinsames Menü. Bei einer Wanderung kann so die Vorspeise im einen und die Haupt- und Nachspeise bei den anderen Lokalen genossen werden. Gesamtgehzeit ca. 3 Stunden. Lukullischer Genuss garantiert.

Im Rausch der Sinne Nachtwanderung zum Partschinser Wasserfall mit anschließender Licht- und Musik-Show und Verkostung im Dunkeln von regionalen Produkten.

Mit Partschins verbundene Persönlichkeiten

In Partschins sind einige bekannte Persönlichkeiten hervorgegangen. Diese sind nicht nur die Bewohner der edlen Ansitze, auch Musiker und Erfinder haben sich in Partschins gerne niedergelassen.

Peter Mitterhofer (1822-1893) Er hat bei seinem Vater das Tischler- und später Zimmermannshandwerk gelernt und die strenge Berufssitte erforderte mindestens 3 Jahre "auf der Walz", um den Meisterbrief zu erhalten. Seine Reisen, die er meist zu Fuß zurücklegte, führten ihn nach Österreich, Deutschland, die Schweiz, Frankreich und in die Balkanländer. Seinen Unterhalt hat er unter anderem auch durch Spielen auf seinen selbstgefertigten Instrumenten, durch Singen, Kunstpfeifen und Bauchreden verdient. Besonders in dieser Fertigkeit war er Meister und konnte zum Beispiel die Tritte eines die Stiege herauf und hinunter Gehenden vollkommen täuschend nachahmen, small-talk inklusive. Auf einem Anschlagzettel lädt "Peter Mitterhofer aus Meran in Tirol" zu einer "Abend-Unterhaltung ergebenst ein", bei der er sich als Tonkünstler und Bauchredner, sowie im "künstlichen Blasen mit freiem Munde", Singen und Pfeifen "produzieren" wird. Beliebt beim Publikum waren, so wird überliefert, ein kaum sichtbares, geheimnisvolles Blasinstrument, ein kurzer mit einem Draht versehener Gänsefederkiel, den Mitterhofer an einem seiner Vorderzähne befestigte und darauf die herrlichsten Melodien pfiff. Peter Mitterhofer galt alsbald als Sonderling, auch weil er bei einer seiner Unterhaltungsabende "seine Anschauung über den Glauben" zum Besten gab. Dies hat dem damaligen Pfarrer und dem Dorfvorsteher nicht gefallen und hat Peter Mitterhofer eine Anzeige und ein Aufenthalt im Gefängnis von Meran eingebracht. Als dann Mitterhofer in seinem vierzigsten Lebensjahr heiraten will, fiel das für die Erlangung der gemeindeamtlichen Ehebewilligung erforderliche Leumundszeugnis nicht so gut aus. In die Zeit bald nach Peters Eheschließung mit Marie Steidl, im Jahre 1864, fällt die Erfindung der Schreibmaschine.

Wilhelm Prantner (1861-1917) Wilhelm Prantner ist am 23.06.1862 in Partschins geboren und war Komponist und Chormeister. Er besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Bregenz und anschließend das Konservatorium für Musik und darstellende Kunst in Wien. Er war Schüler von Anton Bruckner und als Komponist und Chormeister in Wien sehr erfolgreich. Obwohl er in den einschlägigen Nachschlagewerken über Wien um 1900 als Bruckner-Schüler angeführt wurde, geriet er später in Vergessenheit. Die Bibliothek der „Gesellschaft der Musikfreunde“ in Wien verwahrt das Aufnahmegesuch Wilhelm Prantners in das Konservatorium für Musik und darstellende Kunst, sowie seine Bewertung durch Anton Bruckner vom Jahr 1882. Seine Werke reichen von Kompositionen und Märchen bis zu Walzern und Liedern, geeignet für Musikkapellen und Chöre.

Franz Ferdinand von und zu Goldegg und Lindenburg (1794-1874) Als begeisterter Musikliebhaber kaufte er alle Instrumente für den Kirchenchor. Ebenso ließ er in den Jahren 1822-1823 die Orgelempore auf seine Kosten erbauen. Dem großen Mäzen, Herrn Franz Ferdinand von Goldegg und Lindenburg, Herr zu Spauregg und auf der Töll, Tiroler Landmann (1798-1878) ist es zu verdanken, dass die Musikkapelle Partschins gegründet werden konnte. Er kaufte alle Instrumente für die Musikkapelle, sowie sämtliche Notenliteratur. Er verpflichtete außerdem namhafte Kapellmeister, Musiklehrer und Komponisten, denen er außer einem reichlichen Jahresgehalt auch noch freie Wohnung und Verpflegung im Schloss Spauregg bot. Er ist somit Gründer der Musikkapelle Partschins, der ältesten im gesamten Burggrafenamt.

Hanns Guet Hanns Guet besaß in Rabland mehrere Liegenschaften; Freihaus (Neuwirt), Straßerhof, Mühlguet, Krämerhaus, Götschengüetl und Mosguot. Um sich für diesen reichen Segen gegenüber Gott erkenntlich zu zeigen, erbaute er mit seinem Bruder Gaudenz um das Jahr 1520 auf eigene Kosten und zur Ehre des Allmächtigen und des heiligen Apostels Sankt Jakobus in Rabland eine Kapelle. Er galt als Wohltäter der Armen, Kranke und Bedürftigen.

Josef Ladurner (1770-1832) Josef Ladurner war Priester und Heimatforscher. Er befasste sich hauptsächlich mit der Geschichte seiner engeren Heimat und verfasste mehrere Abhandlungen theologischen Inhalts. In seinen Musestunden schrieb er Erzählungen und Gesänge, meist in Versen. Besonders wertvoll sind seine Manuskripte, weil in einigen wichtige Auszüge oder auch vollständige Abschriften von Urkunden beigefügt sind. Nach ihm sind die Grundschule und eine Straße in Rabland benannt.

Anton Kob (1822-1895) Schon früh zeigte der „Plattmüllersohn“ Anton Kob seine künstlerischen Anlagen, wobei ihm besonders das Figurenzeichnen Freude bereitete. Als er 8 Jahre alt war, wurden die 3 Altäre in der Partschinser Pfarrkirche vom Innsbrucker Meister Wackernell neu gefasst. Gebannt schaute Anton Kob dem Meister bei seiner Arbeit zu. Neben dem Zeichnen liebte er die Musik, spielte bei der Musikkapelle die Klarinette und war Mitglied des Kirchenchores. Seine erste größere Arbeit war das Fassen von drei Altären im Ultental, es folgten die drei Altäre in der St. Helena Kirche in Töll, ein Altar in der Pfarrkirche Naturns, der Altar im St. Jakobuskirchlein in Rabland, die neue Kirchenorgel in Algund und vier Altäre in der Kapuzinerkirche in Meran. Er arbeitete ein Jahr als Vergolder in Augsburg und München und kehrte 1852 wieder nach Partschins zurück. Neben seiner Kunst war Kob als Zeichenlehrer tätig. In den Jahren 1851-1895 schuf er 349 Werke, darunter 152 Kruzifixe, 61 Marien- und Jsefsstatuen, 27 Figuren und Reliefbilder für Altäre, 3 Krippen, 10 lebensgroße Gruppenfiguren, 24 Christus-, 30 Engels- und 6 Christkindstatuen. Seine Werke gingen nach Russland, England, Süd- und Nordamerika und Australien. Der große Hochaltar in Villanders (Eisacktal) stammt vom Partschinser Meister Anton Kob.

Pfarrer Johann Mantinger (1865-1915) Pfarrer Johann Mantinger war von einem außerordentlichen Pioniergeist erfüllt. Er war die treibende Kraft beim Bau der „Spritzenhalle“ (heute Feurerwehrhalle) und der „Kinderbewahrantalt“ (heute Kindergarten). Er maßgeblich beim Bau des Elektizitätswerkes Wasserfall und des Schulhauses von Rabland beteiligt. Der für neue technische Errungenschaften aufgeschlossene Pfarrer kaufte das erste elektrisch beheizte Bügeleisen in der Gemeinde Partschins. Die Errichtung der neuen Kirchenuhr mit Zifferblättern aus Mosaik (1908), die hl. Familie darstellend, sowie der 3 Vorhäuschen an den Krichenportalen sind ihm zuzuschreiben.

Friedrich Gurschler Friedrich Gurschler ist am 8. Februar 1923 im Schnalstal geboren. Er ist freischaffender Künstler, und hat 2013 im 90sten Lebensjahr einige seiner Werke im Schloss Kastelbell ausgestellt. Seine Werke reichen von Skulpturen, Tierplastiken über Holzschnitte und Malereien. Vielfach haben die Bronzewerke sakralen Charakter. Die Bildsäule im Friedhof von Partschins zeigt Schöpfung, Sündenfall und Erlösung. [[1]]


Literatur

http://www.provinz.bz.it/natur-raum/themen/texlergruppe-stellt-sich-vor.asp Wasserfall-Blog: http://tvpartschins.blogspot.it 50 Jahre Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Töll mit Dorfgeschichte, 2005 Reimo Lunz, Archäologische Streifzüge durch Südtirol, Band 2, Athesia Bozen, 2006 Karl Finsterwalder, Tiroler Ortsnamenkunde, Band 1, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1990 Karl Gruber, Partschins und seine Kirchenkunst, Tappeiner Verlag, 1991 Josef Ladurner, Jahrbüchlein von Rabland, 1806 Josef Ladurner, Stammenbuch von Rabland, 1806 Josef Ladurner, Jahrbüchlein von Partschins, 1808 Matthias Ladurner-Parthanes, Die Ladurner, Ferrari-Auer Bozen, 1960 Eugen Guido Lammer, Die Texelgruppe, Zeitschrift des DuÖAV, Innsbruck 1901 und 1902 Ewald Lassnig, Peter Mitterhofer Festschrift, Poetzelberger Meran, 1972 Ewald Lassnig, Führer von Partschins, Rabland und Töll, Tappeiner Meran, 1980 Ewald Lassnig, Peter Mitterhofer - Ein Pionnier der Schreibmaschine, Athesia Bozen, 1993 Ewald Lassnig, Die neue Kirchenorgel - Rabland einst und jetzt, Union Meran, 2002 Ewald Lassnig, Freiwillige Feuerwehr Partschins 1877-2002, Union Meran, 2002 Ewald Lassnig, 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rabland, Gruber Lana, 1996 Ewald Lassnig, Führer durch das Schreibmaschinenmuseum, Union Meran, 1. Auflage 1998, 2. Auflage 2002, 3. erw. Auflage 2008 Bruno Mahlknecht, Südtiroler Sagen, Athesia Bozen 1981 Verein für Heimatpflege Partschins, Partschins und seine Fraktionen, 1998 Oswald Wallnöfer, Das Burggrafenamt in Sage und Geschichte, Poetzelberger Meran, 1977 Josef Weingartner, Die Kunstdenkmäler Südtirols, II. Band, Athesia Bozen, 1977 Robert Winkler, Sagen aus dem Vinschgau, 2. erw. Auflage, Poetzelberger Meran, 1995 Ewald Lassnig, Flurnamen der Gemeinde Partschins, Union Meran, 2014

Einzelnachweise

  1. Schreibmaschinenmuseum "Peter Mitterhofer"
  2. Partschinser Waalweg
  3. Partschinser Wasserfall


Commons: Partschins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien