Leichtbeton
Leichtbeton ist ein Beton mit einer Trockenrohdichte (Raumgewicht) zwischen 800 und 2000 kg/m³[1]. Die technische untere Grenze der Dichte von Leichtbetone liegt derzeit bei etwa 350 kg/m³.
Verantwortlich für die geringe Dichte ist die Beimischung von Gesteinskörnungen mit hoher Porosität bzw. geringer Dichte. Jedes Korn weist einen hohen Anteil von bis zu 85 Vol.-% feinster Luftporen auf. Diese Luftporen geben dem Leichtbeton wärmedämmtechnische Eigenschaften (geringere Wärmeleitfähigkeit). Die am meisten verwendeten leichten Gesteinskörnungen sind Blähton, Blähglas (recyceltes, gebranntes Glas), Blähschiefer oder Bimsstein. Diese können auch untereinander gemischt werden.[2]
Einsatzbereich
- Wände, Keller, Decken und anderen Bauelemente
- schlankere lastabtragende Bauteile auf Grund des geringen Eigengewichts
- Brückenträger und Balken
Verschiedene Leichtbetone
Es wird zwischen verschiedenen Leichtbetonen unterschieden:
- Gefügedichter Leichtbeton (LBG) mit Kornporosität (Konstruktionsleichtbeton)
- Haufwerksporiger Leichtbeton (LBH) mit dichter oder poröser Gesteinskörnung
- Porenbeton
- Schaumbeton (Porenleichtbeton)
- Infraleichtbeton[3]
Mauersteine aus Leichtbeton werden als Vollsteine (DIN V 18152-100), Vollblöcke (DIN V 18152-100) und Hohlblocksteine (DIN V 18151-100) gefertigt. Auch besondere Block- und Bauelemente (bewehrte und unbewehrte), mit gesonderten Zulassungsbescheiden werden hergestellt.
Vorteile
- Universeller Einsatz: Leichtbeton ist in den Druckfestigkeitsklassen LC 8/9 bis LC80/88 lieferbar. Damit ist er besonders für den Einsatz in Wänden, Kellern und anderen Bauelementen beim Gebäudebau geeignet.
- Wärmedämmend. Geringere Rohdichte bedeutet bessere Wärmedämmung – ideal bei Leichtbeton mit seiner porigen Struktur.
- Nicht brennbar: Leichtbeton gehört zur höchsten Brandschutzklasse A1 (DIN 4102, Brandschutz im Hochbau) und brennt nicht. Verschwelungen und schädliche Emissionen sind ebenfalls nicht zu befürchten.
- Umweltverträglich: Leichtbeton besteht aus natürlichen Stoffen wie Bims oder Blähton oder gesundheitlich unbedenklichen Recyclingstoffen, wie z. B. Blähglas. Seine Wärmedämmeigenschaften helfen bei der Einsparung von Heizenergie und bedeuten damit auch weniger Emissionen.
- Pumpfähig: Leichtbeton kann in spezieller Zusammensetzung mittels konventioneller Automastpumpe gepumpt werden.
Weblinks
Literatur
- Verein Deutscher Zementwerke e.V.: Zement-Merkblatt Betontechnik B13. Leichtbeton 2014
- W. Scholz: Baustoffkenntnis. 18., neu bearb. und aktual. Auflage. Werner Verlag, Neuwied 2016, ISBN 978-3-8462-0538-9.
- G. Neroth: Wendehorst Baustoffkunde. Grundlagen – Baustoffe – Oberflächenschutz. 27., vollst. überarb. Auflage. Vieweg + Teubner, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8351-0225-5.
Einzelnachweise
- ↑ Beuth Verlag (Hrsg.): DIN 1045 - Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton.
- ↑ Der Leichtbaustoff für anspruchsvolle Konstruktionen. In: http://www.heidelbergcement.de/. Abgerufen am 21. Januar 2018.
- ↑ infraleichtbeton |. Abgerufen am 2. März 2019 (deutsch).