Larzac

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Larzac
Larzac (Frankreich)
Larzac (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Dordogne (24)
Arrondissement Sarlat-la-Canéda
Kanton Belvès
Gemeindeverband Communauté de communes Vallée de la Dordogne et Forêt Bessède
Koordinaten 44° 45′ N, 1° 1′ OKoordinaten: 44° 45′ N, 1° 1′ O
Höhe 103–245 m
Fläche 6,78 km²
Einwohner 150 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 22 Einw./km²
Postleitzahl 24170
INSEE-Code

Larzac – Kirche Sainte-Madeleine

Larzac (okzitanisch: gleichlautend) ist ein Ort und eine südwestfranzösische Gemeinde (commune) mit 150 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) in der alten Kulturlandschaft des Périgord im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine.

Lage

Der Ort Larzac liegt im Périgord Noir in einer Höhe von ca. 140 m ü. d. M. etwa 37 Kilometer (Fahrtstrecke) südwestlich von Sarlat-la-Canéda; die Kantonshauptort Belvès befindet sich nur etwa sechs Kilometer nördlich.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2012
Einwohner 105 106 117 105 115 134 135

Im 19. Jahrhundert lag die Einwohnerzahl der Gemeinde stets zwischen 250 und 350. Die Reblauskrise im Weinbau und der Verlust von Arbeitsplätzen infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft führten zu einem kontinuierlichen Rückgang der Bevölkerung bis auf die Tiefststände in den 1960er und 1970er Jahren.

Wirtschaft

Die über Jahrhunderte zum Zweck der Selbstversorgung betriebene Landwirtschaft ist auch heute noch von großer ökonomischer Bedeutung für die Gemeinde. Der ehemals auch hier betriebene Weinbau ist jedoch nach der Reblauskrise gänzlich aufgegeben worden; Tabak und Mais sind ebenfalls auf dem Rückzug – stattdessen dominieren Wälder, Felder und Weiden, aber auch Walnuss-, Esskastanien- und Obstbäume die Region. Auch Gänseleberpastete und Trüffel zählen zu den regionalen Spezialitäten. Einige leerstehende Häuser werden als Ferienwohnungen (gîtes) vermietet.

Geschichte

Kirche Sainte-Madeleine (Apsis und Nordseite)
Viaduc de Larzac

Vom 13. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution gehörte Larzac zur Kastellanei von Belvès, die zeitweise unter der Kontrolle der Bischöfe von Bordeaux stand.

Sehenswürdigkeiten

  • Die der hl. Maria Magdalena geweihte örtliche Pfarrkirche ist ein einschiffiger romanischer Bau des ausgehenden 12. und frühen 13. Jahrhunderts. Die beim Bau verwendeten Steine sind halbwegs exakt behauen und im Verband vermauert. Die halbrunde Apsis hatte nur drei kleine und schmale Fenster; die später eingebauten Fenster des Langhauses sind dagegen etwas größer, gelaibt und zeigen im Spitzbogen einfaches gotisches Maßwerk: sie sind aber ansonsten ebenfalls ohne jegliche Begleitzier (Profile, Säulchen etc.). Auf der Südseite findet sich ein schlichtes Rundbogenportal. In der im 15. Jahrhundert insgesamt mit deutlich besser bearbeiteten Steinen neugestalteten Westfassade befinden sich ein spätgotisches Portal und ein Rundfenster mit Fischblasenmaßwerk, welche von mächtigen Strebepfeilern gerahmt werden. Die Fassade schließt nach oben mit einem dreigeteilten rechteckigen Glockengiebel (clocher mur) ab. Der Kirchenbau wurde bereits im Jahr 1913 als Monument historique[1] eingestuft.

Umgebung

Ho Sho Ji-Tempel
  • Ein etwa einen Kilometer östlich des Ortes (44° 44′ 59″ N, 1° 1′ 8″ O) stehendes Bauernhaus wurde in den 1990er Jahren zu einem buddhistischen Zen-Heiligtum (Ho Sho Ji = ‚erleuchteter Gipfel‘) mit einem japanischen Steingarten umgestaltet.
  • Für Eisenbahnfreunde interessant ist das nur 150 m nördlich des Ortes stehende Viaduc de Larzac (44° 44′ 58″ N, 1° 0′ 28″ O). Das imposante, eine leichte Kurve beschreibende Bauwerk wurde im Jahr 1863 fertiggestellt, ist ca. 321 m lang und mit 21 Bögen versehen. Ein Gleis der ursprünglich zweispurigen Strecke von Périgueux nach Agen wurde im Jahr 1943 von deutschen Soldaten demontiert und seitdem nicht wieder instandgesetzt.
Commons: Larzac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Église Sainte-Madeleine, Larzac in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)