Kanton Uri

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Kanton Uri
Wappen
Wappen
Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Kürzel/Kontrollschild: UR
Amtssprache: Deutsch
Hauptort: Altdorf
Beitritt zum Bund: 1291
Fläche: 1076,53 km²
Höhenbereich: 429–3629 m ü. M.
Website: www.ur.ch
Bevölkerung
Einwohner: 37'931 (31. Dezember 2023)[1]
Einwohnerdichte: 35 Einwohner pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne Bürgerrecht)
14,9 % (31. Dezember 2023)[2]
Arbeitslosenquote: 0,9 % (30. Juni 2021)[3]
Lage des Kantons in der Schweiz
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Karte des Kantons
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Einwohnergemeinden des Kantons
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Der Kanton Uri ist ein Kanton in der Zentralschweiz.

Geographie

Der Kanton Uri liegt in der Zentralschweiz zwischen dem Vierwaldstättersee im Norden und dem Gotthard im Süden. Uri ist einer der drei Urkantone (Gründungsmitglieder) der Eidgenossenschaft. Die anderen beiden sind: Schwyz und Unterwalden.

Uri grenzt an die Kantone Graubünden (SO), Tessin (S), Wallis (SW), Bern (W), Obwalden (W), Nidwalden (W), Schwyz (N) und Glarus (NO).

Der Kanton besteht aus 20 selbstständigen Gemeinden. Amtssprache ist Deutsch.

Der Fläche nach rangiert der Kanton auf Platz 11, der Einwohnerzahl nach auf Platz 23 unter den insgesamt 26 Schweizer Kantonen.

Lage des Kantons
Lage des Kantons

Bevölkerung

Sprachen

Die im Kanton Uri gesprochenen deutschen Mundarten gehören dem Höchstalemannischen an. Die Einwohner des Kantons nennt man Urner.

Hauptsprache 2000
Häufigste in % Deutsch 93,5
Zweithäufigste in % Italienisch 1,3

Religionen - Konfessionen

Es dominiert nach wie vor die römisch-katholische Konfession. Es ist aber auch die evangelisch-reformierte Konfession verbreitet.

Verfassung und Politik

Die Kantonsverfassung[4] datiert von 1984 (mit Änderungen).

Legislative

Gesetzgebende Behörde ist der Landrat, der vom Volk gemäss Verhältniswahlrecht auf vier Jahre gewählt wird und 64 Mitglieder umfasst.

Verfassungs- und Gesetzesänderungen unterliegen obligatorisch der Volksabstimmung. Gegen Landratsverordnungen können 300 Wahlberechtigte das Referendum ergreifen und sie somit der Volksabstimmung zuführen. Mittels Volksinitiative können 300 Wahlberechtigte auch den Erlass, die Änderung oder die Aufhebung von Verfassungs-, Gesetzes- oder Verordnungsbestimmungen vorschlagen, welche darauf der Volksabstimmung zu unterbreiten sind. Mittels Volksinitiative kann auch die Abberufung einer Behörde verlangt werden.

Im Folgenden die Sitzzahl nach den Wahlen von 2004 (in Klammer die Resultate von 2000 und 1996):

  • CVP: 29 (30 - 37) Mitglieder
  • FDP: 14 (20 - 19) Mitglieder
  • SP und Grüne: 10 (10 - 8) Mitglieder
  • SVP: 9 (4 - 0) Mitglieder

Bundesversammlung: Uri entsendet wie jeder Vollkanton zwei Abgeordnete in den Ständerat und aufgrund seiner Einwohnerzahl einen Vertreter in den Nationalrat.

Exekutive

Vollziehende Behörde ist der sieben Mitglieder zählende Regierungsrat, der direkt vom Volk gemäss Mehrheitswahlrecht für vier Jahre gewählt wird. Der/die Vorsitzende heisst Landammann, sein/e Stellvertreter/in Landesstatthalter und wird jeweils auf zwei Jahre gewählt.

Dem Regierungsrat gehören aktuell an:

  • Markus Stadler (parteilos) (Landammann) Finanzdirektion
  • Isidor Baumann (CVP) (Landesstatthalter) Volkswirtschaftsdirektion
  • Josef Arnold (CVP) Bildungs- und Kulturdirektion
  • Heidi Z'graggen (CVP) Justizdirektion
  • Josef Dittli (FDP) Sicherheitsdirektion
  • Markus Züst (SP) Baudirektion
  • Stefan Fryberg (FDP) Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion

Die aktuelle Legislatur begann am 1. Juni 2004 und endet am 31. Mai 2008.

Judikative

Uri hat ein Obergericht für den ganzen Kanton, diesem untergeordnet zwei Landgerichte (für das Reusstal und das Urserntal).

Parteiensystem

Gemeinden

Uri kennt Einwohnergemeinden (politische Gemeinden), Kirchgemeinden und Korporationsbürgergemeinden. Die Einwohnergemeinde ist die Trägerin der lokalen Selbstverwaltung. Die Korporationen sind in der Korporation Uri und in der Korporation Ursern organisiert. Die Korporationen sind die grössten Landeigentümer des Kantons.

Für die Einwohnergemeinden siehe auch: Gemeinden des Kantons Uri

Wirtschaft

Am schweizerischen Volkseinkommen ist Uri zu 0.4% beteiligt, seine Finanzkraft liegt nur etwa bei zwei Dritteln des Schweizer Durchschnitts. Da der Kanton Uri hohe Kosten für die Infrastruktur (Autobahn, Gotthardtunnel, fünf Passstrassen, usw.) tragen muss, ist er auf die finanzielle Unterstützung anderer Kantone angewiesen, welche diese Kosten teilweise mitfinanzieren.

Steuern

Die Steuern in Uri sinken stetig. Seit 2006 wird der Steuerfuss, dank einer Sonderausschüttung der Urner Kantonalbank gesenkt. Ab 2008 soll die NFA (kurz für: Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung) eingeführt werden.

Des weiteren sagte das Urner Stimmvolk am 26. November 2006 für weitere steuerliche Erlasse für juristische Personen und Familien. Diese werden per 1. Januar 2007 in Kraft treten. Uri wird durch diesen Schritt ein Steuerparadies für juristische Personen. Der Gewinnsteuersatz wurde von bis zu 22% Gewinnsteuerprozenten auf noch 11% gekürzt. Die Gewinnsteuer kann aber je nach Gemeinde noch weiter reduziert werden, denn nur zwei Prozent der Gewinnsteuer gehen an den Kanton und 9% bleiben bei den Gemeinden. Die wesentlichsten Änderung mit der Gesetztesrevision sind:

Massnahmen Altes Recht Neues Recht
Kinderabzug CHF 4'000 CHF 6'100
Kinderbetreuungsabzug max. CHF 2'000 max. CHF 8'0000
Unterstützungsabzug CHF 2'000 CHF 3'000
Gewinnsteuersatz bis zu 22% 11 Prozent
ordentlicher Kapitalsteuersatz (je nach Gemeinde 4.25 Promille max. 2.40 Promille
Kapitalsteuersatz für Holding- /Domizilgesellschaften 0.5 Promille 0.01 Promille
Wirtschaftliche Doppelbelastung auf Dividenden und Beteiligungen (Einkommen und Vermögen) keine Milderung Milderung um 60 Prozent
Vermögenssteuersatz (je nach Gemeinde) max. 7.2 Promille max. 5.7 Promille
Kapitalleistungen aus Vorsorge (Verheiratetentarif) max. 9.2 Prozent max. 5 Prozent

Weitere Entlastungen sind im Jahr 2009 vorgesehen, wenn die NFA eingeführt wurde. Dann werden auch die alleinstehenden Personen finanziell entlastet.

Die Steuersituation

Tourismus

Landschaft nahe der Sunniggrathütte

Uri erlebt einen eher sanften Tourismus, da die Infrastrukturen für Massentourismus weitgehend fehlen. Mit Andermatt, der Heimat des Olympiasiegers und Weltmeisters Bernhard Russi, kennt der Kanton Uri aber einen Skiort der ersten Stunde.

Insgesamt zählt der Kanton Uri rund 100 Hotelbetriebe, welche jährlich 220'000 Logiernächte (2005) generieren (Quelle: BFS 2006). Zudem weist der Kanton eine sehr hohe Seilbahndichte auf, rund 48 Bergbahnen bringen Touristen wie Einheimische in die Höhe.

Der ägyptische Financier Samih Sawiris plant bei Andermatt ein grosses Touristenresort, mit etlichen Hotels sowie einem Golfplatz mit 18 Löchern. Andermatt liegt etwa in der Mitte zwischen Zürich und Mailand und ist darum als Massentouristenort geeignet.

Das Urserental mit Andermatt, Hospental und Realp gilt als eigentliches Skisportparadies für Familien, Ski- und Snowboardfreaks. Zur Sommerszeit ist der Kanton Uri ein Paradies für Bikerinnen und Biker sowie für Wanderfreunde, Alpinistinnen und Alpinisten.

Verkehr

Der Verkehr ist seit Jahrhunderten ein treuer, wenn auch nicht immer gern gesehener, Begleiter des Kantons Uri. Der Gotthardpass als kürzester Nord-Süd-Übergang der Alpen hat seit Jahrhunderten eine grosse Anziehungskraft auf die Menschen dies- und jenseits des Alpenbogens ausgeübt. 1882 wurde der Gotthard-Eisenbahntunnel eröffnet. 1980 folgte der Gotthard-Autobahntunnel. Derzeit wird die grösste Flachbahn der Gegenwart gebaut, die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat). Mit rund 57 Kilometern wird am längsten Eisenbahntunnel der Welt bis 2015 gebaut, ehe die Flachbahn durch die Alpen eröffnet werden kann. Seit 2002 wird von Amsteg aus mittels eines Zwischenangriffs Richtung Süden gebohrt, 2005 wurde mit den Arbeiten für den letzten Abschnitt zwischen Erstfeld und Amsteg begonnen, welcher das Tunnel-Nordportal sowie eine Verzweigung im Berginnern für die allfällige Bergvariante, einer Verlängerung des Tunnels Richtung Norden bis nach Altdorf zur Schonung der bevölkerungsdichten Gegend, beinhaltet






























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Bildung

Die obligatorische Schulzeit beträgt 9 Jahre und beginnt mit dem Eintritt in die Primarschule im Alter von rund 7 Jahren. Die Primarschule dauert in der Regel 6 Jahre.

Danach erfolgt der Übertritt in die Oberstufe oder ans Gymnasium. Die Oberstufe dauert 3 Jahre und vollendet die Schulpflicht. In einigen Gemeinden hat es eine integrierte Oberstufe, in welcher Schüler in verschiedenen Fächer verschiedene Niveaus besuchen können (A und B). In anderen Gemeinden gibt es Sek- und Realklassen.

Am Gymnasium, welches 6 Jahre dauert (7. bis 12.Schuljahr), kann ein eidgenössisch anerkannter Maturitätsausweis erlangt werden. Um ans Gymnasium zu kommen genügt das Einverständnis des Lehrers der 6. Primarklasse. Auch der Übertritt aus der Oberstufe ans Gymnasium ist bei guter Leistung möglich.

Der Kanton Uri verfügt weder über Universitäten noch über Fachhochschulen.

Geschichte

Siehe Geschichte des Kantons Uri.

Städte und Orte

Gemeinden des Kantons Uri

Im Kanton Uri gibt es keine Städte (Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnern). Die gesamte ständige Wohnbevölkerung betrug am Jahresende 2004 35'121 Einwohner. Nachfolgend aufgelistet sind Gemeinden über 1000 Einwohner:

  • Altdorf (UR), 8'635 (2004) resp. 8'648 (2002)Einwohner
  • Schattdorf, 4'821 (2004) resp. 4'883 Einwohner (2002)
  • Bürglen (UR), 3'968 (2004) resp. 3'979 (2002) Einwohner
  • Erstfeld, 3'789 (2004) resp. 3'872 (2002) Einwohner
  • Silenen, 2'246 (2004) resp. 2'180 (2002)Einwohner
  • Flüelen, 1'839 (2004) resp. 1'834 (2002) Einwohner
  • Seedorf (UR), 1'585 (2004) resp. 1'525 (2002) Einwohner
  • Attinghausen, 1'535 (2004) resp. 1'509 (2002) Einwohner
  • Andermatt, 1'306 (2004) resp. 1'312 (2002) Einwohner

siehe auch: Gemeinden des Kantons Uri

Bezirke mit Hauptort

Der Kanton Uri ist nicht in Bezirke aufgeteilt. Dafür kommen den beiden Korporationen Uri (Seelisberg bis Göschenen - 17 Gemeinden) und Ursern (Andermatt, Hospenthal und Realp) viel mehr Bedeutung zu. Den Korporationen gehört praktisch das ganze Gebiet (Wasser, Boden, Alpen, ect.)

Commons: Kanton Uri – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  2. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  3. Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8. Juli 2021).
  4. Kantonsverfassung