Hans Saalfeld
Hans Saalfeld (* 3. Juni 1928 in Hamburg) ist ein deutscher Gewerkschafter und ehemaliger Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft für die SPD.
Familie
Hans Saalfeld entstammt einer Hamburger Arbeiterfamilie mit enger Bindung an Sozialdemokratie und Gewerkschaftsbewegung. Er gehört schon in dritter Generation sowohl der SPD, der Gewerkschaft als auch der Bürgerschaft an. Sein Vater Hermann Saalfeld arbeitete zudem als Mitglied im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold mit, während der Zeit des Nationalsozialismus ein gefährliches Unterfangen. Sein Onkel Rudolf Saalfeld war als Industriegewerkschaft-Metall-Bevollmächtigter in Hamburg bekannt. Die Familie hatte während der nationalsozialistischen Herrschaft unter schweren politischen Repressalien zu leiden.
Leben
Nach dem Abschluss der Volksschule machte Hans Saalfeld eine Lehre zum Maschinenbauer bei der Firma Heidenreich & Harbeck in Hamburg. 1944/45 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in Gefangenschaft. Nach der Entlassung fand er in der Metallindustrie keine Arbeit mehr, weil die Branche völlig danieder lag. So ging er als Betriebshandwerker zur damaligen GEG und wurde im selben Jahr Mitglied von Gewerkschaft und SPD. Für deren Jugendorganisation Die Falken arbeitete er ehrenamtlich als Jugendgruppenleiter. Die Kollegen der GEG wählten ihn zum Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrates und die Gewerkschaft schickte ihn in den Aufsichtsrat der GEG.
Hans Saalfeld bildete sich in volks- und wirtschaftspolitischen Seminaren weiter und auch im sozialpolitischen Bereich. Es folgte 1956 der Besuch der Internationale Genossenschaftsschule in Wien. 1961 entsandte ihn die SPD-Landesorganisation als Deputierten in die Behörde für Ernährung und Landwirtschaft. 1960 erfolgte seine Wahl zum Hamburger Vorsitzenden der Gewerkschaft NGG. 1969 stieg er zum Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes Kreis Hamburg auf und übte das Amt bis 1988 aus. In die Hamburger Bürgerschaft zog er im Mai 1966 ein und arbeitete dort insgesamt 25 Jahre, darunter sechs Jahre als stellvertretender Fraktionsvorsitzender seiner Partei und zwölf Jahre als Vizepräsident des Parlaments.
Als wichtigste politische Aufgabe aller demokratischen Kräfte sehe ich die Wahrung freiheitlicher Rechte, so wird seine Rede bei seinem 75. Geburtstag zitiert: Wer die Freiheit nie verloren hat, wird nie ermessen können, wie schwer es ist, sie zurückzugewinnen.
Mitgliedschaften
In seiner Eigenschaft als DGB-Vorsitzender:
- Mitglied im Kuratorium Berufsfortbildungswerk des DGB
- Verwaltungsausschuss Arbeitsamt Hamburg
- Hochschulbeirat der Hochschule für Wirtschaft und Politik
darüber hinaus:
- Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft ARBEIT und LEBEN
- Vorstandsmitglied Großhamburger Bestattungsinstitut
- Ehrenvorsitzender des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.
- stellvertretender Vorsitzender der Fluglärmschutzkommission
- Beirat Weltweite Partnerschaft
Aufsichtsratsmandate:
- Norddeutsche Werbefernsehen GmbH
- AGEKA Klempnereigenossenschaft
Ehrungen
Für durch öffentliche Wirken erworbene bleibende Verdienste um Hamburg wurde ihm am 5. Oktober 1993 vom Hamburger Senat die Bürgermeister-Stolten-Medaille verliehen.
Literatur
- Handbuch der Hamburgischen Bürgerschaft 11. Wahlperiode. Redaktion: Hinnerk Fock
- Veröffentlichung DGB Hamburg vom 26. Mai 2003 Hans Saalfeld Mann der ersten Stunde wird 75.
Personendaten | |
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NAME | Saalfeld, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gewerkschaftsfunktionär und Politiker (SPD), MdHB |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1928 |
GEBURTSORT | Hamburg |