„Hugo Boss“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt die Marke Hugo Boss. Für den gleichnamigen Gründer der Marke siehe [[Hugo Ferdinand Boss]].}}
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{{Infobox Unternehmen
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* [[Aufsichtsrat]]: Hermann Waldemer (Vorsitzender)
* Hermann Waldemer (AR-Vors.)
| Mitarbeiterzahl = 18.738 (2023)<ref name="GB23" />
| Mitarbeiterzahl = 16.930 <small>(2022)</small><ref name="GB22">[https://group.hugoboss.com/fileadmin/media/hbnews/user_upload/Investor_Relations/Finanzberichte/2022/HUGO_BOSS_Geschaeftsbericht_2022.pdf Hugo Boss Geschäftsbericht 2022]</ref>
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| Branche = [[Textilindustrie]]
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[[Datei:Boss-Zentrale-Metzingen.jpg|mini|hochkant=1.25|Gebäude auf dem Firmengelände in [[Metzingen]]]]
[[Datei:Boss-Zentrale-Metzingen.jpg|mini|hochkant=1.25|Gebäude auf dem Firmengelände in [[Metzingen]]]]
Die '''Hugo Boss AG''' (Eigenschreibweise ''HUGO BOSS'') ist ein [[Börsennotiertes Unternehmen|börsennotiertes]] [[Deutschland|deutsches]] [[Mode]]&shy;unternehmen mit Sitz in [[Metzingen]]. Das Unternehmen produziert und verkauft über eigene Ladengeschäfte, den gehobenen Einzelhandel sowie online und mobil Bekleidung, [[Leder]]waren und [[Accessoire]]s für Herren und Damen und vertreibt über [[Lizenz]]nehmer zudem Produkte wie Kindermode, [[Parfüm]], [[Brille]]n, [[Uhr]]en und Hunde-Accessoires. Die [[Markenartikel|Modemarken]] des Unternehmens sind ''Boss'' und ''Hugo''.
Die '''Hugo Boss AG''' (Eigenschreibweise ''HUGO BOSS'') ist ein [[Börsennotiertes Unternehmen|börsennotiertes]] [[Deutschland|deutsches]] [[Mode]]&shy;unternehmen mit Sitz in [[Metzingen]].
Das Unternehmen produziert und verkauft über eigene Ladengeschäfte, den gehobenen Einzelhandel sowie online Bekleidung, [[Leder]]waren, [[Schuh]]e und [[Accessoire]]s für Herren und Damen und vertreibt über [[Lizenz]]nehmer zudem Kindermode, [[Parfüm]], [[Brille]]n, [[Uhr]]en, [[Heimtextilien]], Reitbekleidung, Schreibutensilien sowie Hunde-Accessoires. Die [[Markenartikel|Modemarken]] des Unternehmens sind unter anderem ''Boss'' und ''Hugo'' (Eigenschreibweise BOSS und HUGO).<ref>{{Internetquelle |url=https://euipo.europa.eu/eSearch/#basic/1+1+1+1/100+100+100+100/HUGO%20Boss |titel=Search results Hugo Boss, Marken |werk=euipo.europa.eu |hrsg=EUIPO |datum= |abruf=2024-04-19}}</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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[[Datei:Boss 1933 adv.jpg|170px|mini|[[Anzeige (Medien)|Anzeige]] in der Alb-Neckar-Zeitung, 1933]]
[[Datei:Boss 1933 adv.jpg|170px|mini|[[Anzeige (Medien)|Anzeige]] in der Alb-Neckar-Zeitung, 1933]]
=== Anfangsjahre ===
=== Anfangsjahre ===
[[Hugo Ferdinand Boss]] (1885–1948) meldete 1922 in Metzingen sein Geschäft für Manufakturwaren als Gewerbe an. Die eigentliche Gründung der Fabrik zur Herstellung von [[Arbeitskleidung|Berufskleidung]] folgte 1924.<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924-1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und "Drittem Reich"'', C.H.Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 27 f.</ref>
Nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] übernahm [[Hugo Ferdinand Boss]] (1885–1948) in Metzingen den Bekleidungseinzelhandel seiner Eltern und meldete dieses Geschäft 1922 als Gewerbebetrieb für Manufakturwaren an. Die eigentliche Gründung der Fabrik zur Herstellung von [[Arbeitskleidung|Berufskleidung]] folgte erst 1924 mit der finanziellen Beteiligung der Brüder Albert und Theodor Bräuchle als [[Gesellschafter]]. Die Firma produzierte anfangs [[Regenjacke|Windjacken]], Wäsche und [[Hemd|Herrenoberhemden]], später auch [[Arbeitskleidung]], Sportartikel und [[Mantel#Regenmantel|Regenmäntel]].<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“'', C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 27–29.</ref>


In den 1930er-Jahren und während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] bestand die Unternehmensleitung aus bekennenden [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]]<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“.'' München 2011, S. 63.</ref> und erhielt unter anderem Aufträge zur Lieferung von [[Uniformen der SS|Uniformen]] an die [[Sturmabteilung|SA]], [[Schutzstaffel|SS]], [[Wehrmacht]] und die [[Hitlerjugend]].<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“.'' München 2011, S. 10.</ref>
Für die Jahre 1925 und 1926 meldete Hugo Boss, wie alle Metzinger Betriebe, für seine knapp 30 Beschäftigten [[Kurzarbeit]] an. Im Zusammenhang mit der [[Weltwirtschaftskrise]] nach dem [[Schwarzer Donnerstag|New Yorker Börsencrash]] von 1929, musste der Betrieb die Belegschaft um knapp ein Viertel reduzieren und 1931 [[Insolvenz]] anmelden. Hugo Boss einigte sich auf einen Vergleich mit seinen Gläubigern und die Produktion konnte fortgesetzt werden. Im selben Jahr trat Hugo Ferdinand Boss in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ein und bekam zeitgleich Aufträge über die Produktion von Bekleidung für die NSDAP und deren Organisationen.<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“'', C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 30–32.</ref> Die Aufträge halfen Hugo Boss, den Betrieb wieder zu stabilisieren.<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“'', C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 33.</ref>
Hugo Boss trat 1931 in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ein.<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“.'' München 2011, S. 26.</ref> Das Unternehmen fertigte als eines der ersten [[Sturmabteilung#Uniformierung|Braunhemden]], Kopien der 1924 von [[Gerhard Roßbach]] eher zufällig in der SA eingeführten „Lettow-Hemden“, und warb 1930 stolz: „Parteiausrüster bereits seit 1924“.<ref>{{Literatur |Autor=Heinz Höhne |Titel=Der Orden unter dem Totenkopf: Die Geschichte der SS. |Verlag=Bertelsmann Verlag |Datum=1976 |ISBN=978-3-570-05019-4}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Redaktion Berliner Zeitung |url=https://archiv.berliner-zeitung.de/berlin/berlin-im-jahr-1937--stuermerkasten--und-erntedank-bei-hertie-27980820 |titel=Berlin im Jahr 1937 „Stürmerkasten“ und Erntedank bei Hertie |werk=https://archiv.berliner-zeitung.de/ |hrsg=Berliner Zeitung |datum=2017-07-16 |offline=1 |abruf=2019-11-03}}</ref> An den Entwürfen der Uniformen war Hugo Boss nicht beteiligt.<ref name="sz-studien">{{Internetquelle |autor=Frederik Obermaier |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nazi-vergangenheit-von-hugo-boss-braune-hemden-1.1146339 |titel=Mode mit brauner Vergangenheit |werk=Süddeutsche Zeitung |abruf=2016-09-11}}</ref><ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“.'' München 2011, S. 41.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://dpa-factchecking.com/germany/230127-99-379029/ |titel=Hugo Boss hält sich heutzutage von Militäruniformen fern |werk=dpa-factchecking.co |hrsg=[[Deutsche Presse-Agentur]] (dpa)|datum=2023-02-06 |abruf=2023-02-08}}</ref><ref>Für die Entwürfe waren die Organisationen selbst zuständig. So wurde die SS-Uniform zum Beispiel durch die SS-Mitglieder [[Karl Diebitsch]] und Walter Heck entworfen, siehe {{Internetquelle |autor=[[Ralf Raths]] |url=https://www.youtube.com/watch?v=Iv79ohU1968 |titel=Stimmt es eigentlich … dass Hugo Boss Uniformen für Wehrmacht und SS entworfen hat? |werk=[[Deutsches Panzermuseum Munster]], ([[YouTube|YouTube-Kanal]]) |abruf=2021-01-30}}</ref> 1931 musste Hugo Boss Konkurs anmelden; eine Einigung mit den Gläubigern ermöglichte jedoch die Fortsetzung der Produktion.<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“.'' München 2011, S. 31.</ref> Zusätzlich zu den ca. 300 Mitarbeitern beschäftigte das Unternehmen während des Zweiten Weltkriegs ungefähr 140 [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeiter]], hauptsächlich Frauen, in der Mehrzahl aus der [[Sowjetunion]] und [[Polen]],<ref>{{Internetquelle |autor=[[Sven Felix Kellerhoff|Sven Felix Kellerhof]] |url=https://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article13621080/Hugo-Boss-im-Dritten-Reich-Verstrickt-aber-nicht-Hitlers-Schneider.html |titel=Hugo Boss im Dritten Reich |werk=[[Die Welt]] |datum= 2011-09-23|abruf=2022-11-07}}</ref><ref name="deutschlandfunk">{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/historiker-hugo-boss-hat-nachweislich-vom-100.html |titel=Historiker: Hugo Boss hat nachweislich vom Nationalsozialismus profitiert |werk=[[Deutschlandfunk Kultur]] |kommentar=Roman Köster im Gespräch mit Katrin Heise |datum=2011-09-12 |abruf=2022-11-07}}</ref> zudem rund 40 [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges#Westalliierte Soldaten in deutschem Gewahrsam|Kriegsgefangene aus Frankreich]].<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“.'' München 2011, S. 74.</ref>


In den 1930er-Jahren und während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] bestand die Unternehmensleitung aus bekennenden [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]]<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“'', C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 63.</ref> und erhielt weiterhin Aufträge zur Lieferung von [[Uniformen der SS|Uniformen]] an die [[Sturmabteilung|SA]], [[Schutzstaffel|SS]], [[Wehrmacht]] und die [[Hitlerjugend]].<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“'', C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 10.</ref> Das Unternehmen fertigte als eines der ersten [[Sturmabteilung#Uniformierung|Braunhemden]], Kopien der 1924 von [[Gerhard Roßbach]] eher zufällig in der SA eingeführten „Lettow-Hemden“, und warb 1930 stolz: „Parteiausrüster bereits seit 1924“.<ref>{{Literatur |Autor=Heinz Höhne |Titel=Der Orden unter dem Totenkopf: Die Geschichte der SS. |Verlag=Bertelsmann Verlag |Datum=1976 |ISBN=978-3-570-05019-4}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Redaktion Berliner Zeitung |url=https://archiv.berliner-zeitung.de/berlin/berlin-im-jahr-1937--stuermerkasten--und-erntedank-bei-hertie-27980820 |titel=Berlin im Jahr 1937 „Stürmerkasten“ und Erntedank bei Hertie |werk=https://archiv.berliner-zeitung.de/ |hrsg=Berliner Zeitung |datum=2017-07-16 |offline=1 |abruf=2019-11-03}}</ref> Die Fabrik war „einer von zahlreichen kleineren Fertigungsbetrieben, die an der Uniformproduktion beteiligt waren“.<ref>{{Literatur |Autor=Roman Köster |Titel=Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“ |Hrsg= |Verlag=C. H. Beck |Ort=München |Datum=2011 |ISBN=978-3-406-61992-2 |Seiten=105}}</ref> An den Entwürfen der Uniformen war Hugo Boss nicht beteiligt.<ref name="sz-studien">{{Internetquelle |autor=Frederik Obermaier |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nazi-vergangenheit-von-hugo-boss-braune-hemden-1.1146339 |titel=Mode mit brauner Vergangenheit |werk=Süddeutsche Zeitung |abruf=2016-09-11}}</ref><ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“'', C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 41.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://dpa-factchecking.com/germany/230127-99-379029/ |titel=Hugo Boss hält sich heutzutage von Militäruniformen fern |werk=dpa-factchecking.co |hrsg=[[Deutsche Presse-Agentur]] (dpa) |datum=2023-02-06 |abruf=2023-02-08}}</ref><ref>Für die Entwürfe waren die Organisationen selbst zuständig. So wurde die SS-Uniform zum Beispiel durch die SS-Mitglieder [[Karl Diebitsch]] und Walter Heck entworfen, siehe {{Internetquelle |autor=[[Ralf Raths]] |url=https://www.youtube.com/watch?v=Iv79ohU1968 |titel=Stimmt es eigentlich … dass Hugo Boss Uniformen für Wehrmacht und SS entworfen hat? |werk=[[Deutsches Panzermuseum Munster]], ([[YouTube|YouTube-Kanal]]) |abruf=2021-01-30}}</ref> Zusätzlich zu den ca. 300 Mitarbeitern beschäftigte das Unternehmen während des Zweiten Weltkriegs ungefähr 140 [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeiter]], hauptsächlich Frauen, in der Mehrzahl aus der [[Sowjetunion]] und [[Polen]],<ref>{{Internetquelle |autor=[[Sven Felix Kellerhoff|Sven Felix Kellerhof]] |url=https://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article13621080/Hugo-Boss-im-Dritten-Reich-Verstrickt-aber-nicht-Hitlers-Schneider.html |titel=Hugo Boss im Dritten Reich |werk=[[Die Welt]] |datum= 2011-09-23|abruf=2022-11-07}}</ref><ref name="deutschlandfunk">{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/historiker-hugo-boss-hat-nachweislich-vom-100.html |titel=Historiker: Hugo Boss hat nachweislich vom Nationalsozialismus profitiert |werk=[[Deutschlandfunk Kultur]] |kommentar=Roman Köster im Gespräch mit Katrin Heise |datum=2011-09-12 |abruf=2022-11-07}}</ref> zudem rund 40 [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges#Westalliierte Soldaten in deutschem Gewahrsam|Kriegsgefangene aus Frankreich]].<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“'', C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 74.</ref>
Im [[Entnazifizierung]]sverfahren wurde Hugo Ferdinand Boss zunächst als „Belasteter“, dann als „Mitläufer“ eingestuft; die anfänglich verhängte Geldstrafe über 100.000 Reichsmark wurde auf 25.000 Reichsmark reduziert.<ref name="E-Timm">Elisabeth Timm: ''Hugo Ferdinand Boss (1885–1948) und die Firma Hugo Boss. Eine Dokumentation'' (1999), [http://www.metzingen-zwangsarbeit.de/hugo_boss.pdf Online (PDF) unter metzingen-zwangsarbeit.de], abgerufen am 9. Mai 2010.</ref><ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“.'' München 2011, S. 96–99.</ref> Im Juni 2000 trat das Unternehmen Hugo Boss der [[Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“|Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft zur Entschädigung der Zwangsarbeiter]] bei.<ref name="deutschlandfunk" />


Eine erste, vom Unternehmen Ende der 1990er Jahre in Auftrag gegebene und finanzierte Studie über die Situation im „[[Drittes Reich|Dritten Reich]]“ wurde vom Konzern nicht veröffentlicht. Die Autorin, [[Elisabeth Timm]], stellte diese später selbst ins Internet.<ref name="E-Timm" /> Eine zweite, ebenfalls unternehmensseitig finanzierte Studie von [[Roman Köster]] erschien 2011 im [[Verlag C. H. Beck]].<ref name="sz-studien" /><ref>{{Internetquelle |url=http://group.hugoboss.com/files/Kurzfassung_Unternehmensstudie_d_final_0911.pdf |titel=Hugo Boss: Unternehmensstudie 1924–1945 (Memento vom 16. Juni 2012 im Internet Archive) |datum=2012-06-16 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120616224500/http://group.hugoboss.com/files/Kurzfassung_Unternehmensstudie_d_final_0911.pdf |archiv-datum=2012-06-16 |abruf=2019-09-05}}</ref>
Im [[Entnazifizierung]]sverfahren wurde Hugo Ferdinand Boss zunächst als „Belasteter“, dann als „Mitläufer“ eingestuft; die anfänglich verhängte Geldstrafe über 100.000 Reichsmark wurde auf 25.000 Reichsmark reduziert.<ref name="E-Timm">Elisabeth Timm: ''Hugo Ferdinand Boss (1885–1948) und die Firma Hugo Boss. Eine Dokumentation'' (1999), [http://www.metzingen-zwangsarbeit.de/hugo_boss.pdf Online (PDF) unter metzingen-zwangsarbeit.de], abgerufen am 9. Mai 2010.</ref><ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“'', C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 96–99.</ref> Im Juni 2000 trat das Unternehmen Hugo Boss der [[Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“|Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft zur Entschädigung der Zwangsarbeiter]] bei,<ref name="deutschlandfunk" /> und beteiligte sich finanziell am Fonds.<ref>{{Literatur |Titel=Noch kein Nachfolger |Hrsg=[[Neue Württembergische Zeitung]] |Datum=2016-03-04 |Seiten=10}}</ref> Eine erste, vom Unternehmen Ende der 1990er Jahre in Auftrag gegebene Studie über die Situation im „[[Drittes Reich|Dritten Reich]]“ wurde vom Unternehmen nicht veröffentlicht. Die Autorin, [[Elisabeth Timm]], stellte diese später selbst ins Internet.<ref name="E-Timm" /> Im späteren Nachgang führte der Wirtschaftshistoriker [[Roman Köster]] eine eigenständige Untersuchung durch, welche ebenfalls unternehmensseitig finanziert wurde und 2011 im [[Verlag C. H. Beck]] erschien.<ref name="sz-studien" /><ref>{{Internetquelle |url=http://group.hugoboss.com/files/Kurzfassung_Unternehmensstudie_d_final_0911.pdf |titel=Hugo Boss: Unternehmensstudie 1924–1945 (Memento vom 16. Juni 2012 im Internet Archive) |datum=2012-06-16 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120616224500/http://group.hugoboss.com/files/Kurzfassung_Unternehmensstudie_d_final_0911.pdf |archiv-datum=2012-06-16 |abruf=2019-09-05}}</ref>

Das Modeunternehmen entschuldigte sich in demselben Jahr bei allen Menschen, „die durch den Fertigungsbetrieb von Hugo Ferdinand Boss zu Zeiten des Nationalsozialismus Leid erfahren haben“.<ref name="sz-studien" />


=== Entwicklung zum Modeunternehmen ===
=== Entwicklung zum Modeunternehmen ===
Nach dem Tod von Hugo Ferdinand Boss (1948) leiteten sein Sohn Siegfried Boss und sein Schwiegersohn Eugen Holy das Unternehmen. Die Produktion konzentrierte sich zunächst auf Uniformen für die [[Französische Streitkräfte|französische Armee]] und das [[Französisches Rotes Kreuz|französische Rote Kreuz]],<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“.'' München 2011, S. 101.</ref> dann auf Uniformen für Post, Bahn und Polizei.<ref name="MLX">{{Internetquelle |autor=Toralf Czartowski |url=https://www.brandslex.de/markenlexikon/cover/h/markenlexikon-hugo-boss |titel=Hugo Boss |werk=www.brandslex.de |abruf=2023-02-06}}</ref> Ende der 1950er Jahre nahm das Unternehmen erste Auftragsarbeiten für Herrenanzüge an.<ref name=HBHist>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://group.hugoboss.com/de/unternehmen/geschichte |titel=Unternehmensgeschichte |werk=group.hugoboss.com |kommentar=Informationen der Unternehmenswebsite |abruf=2022-12-05}}</ref> 1967 übernahmen die Söhne von Eugen Holy, die Brüder [[Uwe Holy]] und [[Jochen Holy]], den Betrieb.<ref>Charles P. Alexander, Lawrence Mondi, Uwe Wolf: ''A Boss Look for the Boardroom''. In: [[Time|Time-Magazine]] 1984, Heft 11 (9. Oktober 1984).<br/>''Mekka Metzingen.'' In: ''Textilwirtschaft'' 11-2019 (14. März 2019).</ref> 1975 wurde der österreichische Designer [[Werner Baldessarini]] eingestellt, der schließlich zum Chefdesigner aufstieg.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mode.net/designer/werner-baldessarini |text=''Werner Baldessarini'' |wayback=20100524094307}}, Mode.net, abgerufen am 16. Mai 2010.</ref> 1972 eröffneten die Holy-Brüder in einer Lagerhalle unweit des Fabrikgeländes den ersten [[Fabrikverkauf]] von Hugo Boss, woraus sich im Laufe der Jahre die [[Outletcity Metzingen]] entwickelte.<ref>{{Internetquelle |autor=Uwe Bogen |url=https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.50-jahre-outlet-city-metzingen-la-dolce-vita-bei-promi-party-in-harter-zeit.fbfe4cef-1a5b-4d7f-9427-8e68b489a49e.html |titel=„La Dolce Vita“ bei Promi-Party in harter Zeit |werk=[[Stuttgarter Nachrichten]] |datum=2022-10-21 |abruf=2023-02-06}}</ref> Die Marke ''Boss'' wurde 1977 in das Markenregister eingetragen.<ref name=HBHist /> 1984 vergab das Unternehmen seine erste Parfumlizenz.<ref name=HBHist /> Im Jahr darauf ging das Unternehmen [[Börsengang|an die Börse]].<ref>{{Internetquelle |autor=Solveig Gode |url=https://www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/sportkleidung-statt-anzug-wie-die-angeschlagene-modemarke-hugo-boss-die-corona-krise-ueberleben-will-a/ |titel=Sportkleidung statt Anzug: Die angeschlagene Modemarke Hugo Boss macht Verluste in Millionenhöhe |werk=[[Business Insider]] |datum=2021-03-11 |abruf=2023-02-06}}</ref>
Nach dem Tod von Hugo Ferdinand Boss (1948) leiteten sein Sohn Siegfried Boss und sein Schwiegersohn Eugen Holy das Unternehmen. Die Produktion konzentrierte sich zunächst auf Uniformen für die [[Französische Streitkräfte|französische Armee]] und das [[Französisches Rotes Kreuz|französische Rote Kreuz]],<ref>Roman Köster: ''Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“'', C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 101.</ref> dann auf Uniformen für Post, Bahn und Polizei. 1953 wurde der erste Herrenanzug von Boss auf den Markt gebracht.<ref name="MLX">{{Internetquelle |autor=Toralf Czartowski |url=https://www.brandslex.de/markenlexikon/cover/h/markenlexikon-hugo-boss |titel=Hugo Boss |werk=Brandslex |abruf=2023-02-06}}</ref> 1967 übernahmen die Söhne von Eugen Holy, die Brüder [[Uwe Holy]] und [[Jochen Holy]], den Betrieb.<ref>Charles P. Alexander, Lawrence Mondi, Uwe Wolf: ''A Boss Look for the Boardroom''. In: [[Time|Time-Magazine]] 1984, Heft 11 (9. Oktober 1984).<br/>''Mekka Metzingen.'' In: ''Textilwirtschaft'' 11-2019 (14. März 2019).</ref> 1972 eröffneten die Holy-Brüder in einer nahegelegenen Lagerhalle den ersten [[Fabrikverkauf]], woraus sich die [[Outletcity Metzingen]] entwickelte.<ref>{{Internetquelle |autor=Uwe Bogen |url=https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.50-jahre-outlet-city-metzingen-la-dolce-vita-bei-promi-party-in-harter-zeit.fbfe4cef-1a5b-4d7f-9427-8e68b489a49e.html |titel=„La Dolce Vita“ bei Promi-Party in harter Zeit |werk=[[Stuttgarter Nachrichten]] |datum=2022-10-21 |abruf=2023-02-06}}</ref> 1975 wurde der österreichische Designer [[Werner Baldessarini]] eingestellt, der schließlich zum Chefdesigner aufstieg.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Alexia Angelopoulou |Titel=Stilsicherer Überzeugungstäter |Hrsg= |Sammelwerk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |Nummer=198 |Datum=2006-08-26 |Seiten=14}}</ref> Die Marke ''Boss'' wurde 1977 in das Markenregister eingetragen.<ref name="HBHist">{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://group.hugoboss.com/de/unternehmen/geschichte |titel=Unternehmensgeschichte |werk=Hugo Boss |abruf=2023-10-12 |kommentar=Informationen der Unternehmenswebsite}}</ref> 1984 vergab das Unternehmen seine erste Parfümlizenz<ref name=HBHist /> und das erste Boss-Parfüm ''Hugo Boss'' (1998 in ''Boss Number One'' umbenannt) wurde 1985 vorgestellt.<ref name=":6" />


1991 wurde die italienische [[Marzotto Group|Marzotto]]-Gruppe Mehrheitsaktionär.<ref name="MLX" /> Die Holy-Brüder verließen das Unternehmen 1993, [[Vorstandsvorsitzender]] wurde [[Peter Littmann]].<ref>Joachim Dorfs: ''„Ab heute herrscht Wettbewerb zu den Holys“ – Gespräch mit Vorstandschef Dr. Peter Littmann. Die Trennung des Herrenmodeherstellers von den Brüdern wird komplett vollzogen''. In: [[Handelsblatt]], 1. März 1993.</ref> Er setzte 1993 ein Dreimarken-Konzept durch: Neben der Kernmarke ''Boss'' wurden die Linie ''Hugo'' und die nach dem Chef-Designer benannte Linie ''Baldessarini'' eingeführt.<ref name="Vol-128">''Hugo Boss AG''. In: ''International Directory of Company Histories'', Vol. 128. St. James Press, Detroit (u.&nbsp;a.) 2012, ISBN 978-1-55862-795-6, S. 264–269.</ref> 1998 wurde erstmals in der Firmengeschichte für die [[Marke (Marketing)|Marke]] ''Hugo'' Damenmode von Hugo Boss (''Hugo Womenswear'') vermarktet.<ref name="MLX" /><ref>''Hugo soll jetzt damenhaft den Markt erobern''. In: ''Handelsblatt'', 2. Februar 1998.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.instyle.de/designer-labels/hugo-boss |titel=Hugo Boss |werk=[[InStyle]] |datum=2022-07-08 |abruf=2022-12-13}}</ref>
1985 ging das Unternehmen [[Börsengang|an die Börse]];<ref>{{Internetquelle |autor=Solveig Gode |url=https://www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/sportkleidung-statt-anzug-wie-die-angeschlagene-modemarke-hugo-boss-die-corona-krise-ueberleben-will-a/ |titel=Sportkleidung statt Anzug: Die angeschlagene Modemarke Hugo Boss macht Verluste in Millionenhöhe |werk=[[Business Insider]] |datum=2021-03-11 |abruf=2023-02-06}}</ref> 1991 wurde die italienische [[Marzotto Group|Marzotto]]-Gruppe Mehrheitsaktionär.<ref name="MLX" /> Die Holy-Brüder verließen das Unternehmen 1993. Unter dem neuen [[Vorstandsvorsitzender|Vorstandsvorsitzenden]] [[Peter Littmann]]<ref>Joachim Dorfs: ''„Ab heute herrscht Wettbewerb zu den Holys“ – Gespräch mit Vorstandschef Dr. Peter Littmann. Die Trennung des Herrenmodeherstellers von den Brüdern wird komplett vollzogen''. In: [[Handelsblatt]], 1. März 1993.</ref> wurde ein Drei-[[Marke (Marketing)|Marken]]-Konzept durchgesetzt: Neben der Kernmarke ''Boss'' wurden die Linien ''Hugo'' und ''Baldessarini'' eingeführt.<ref name="Vol-128">''Hugo Boss AG''. In: ''International Directory of Company Histories'', Vol. 128. St. James Press, Detroit (u.&nbsp;a.) 2012, ISBN 978-1-55862-795-6, S. 264–269.</ref> Littmann verließ das Unternehmen 1997 nach Meinungsverschiedenheiten mit der Marzotto-Gruppe<ref>{{Literatur |Autor=Leo Pesch |Titel=Hugo Boss: Ich bin hier der Boss |Hrsg= |Sammelwerk=[[Focus]] |Nummer=4 |Datum=1997-01-20 |Seiten=172-173}}</ref> und Baldessarini wurde 1998 zum Vorstandsvorsitzenden berufen.<ref name=":0" />


1998 wurde erstmals Damenmode (''Hugo Womenswear'') vermarktet,<ref name=":10">{{Literatur |Titel=Hugo soll jetzt damenhaft den Markt erobern |Hrsg= |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=22 |Datum=1998-02-02 |Seiten=17}}</ref> wobei zeitgleich der erste Damenduft (''Hugo Woman'') erschien.<ref>''Boss: Hugo für die Damen''. In: ''Textilwirtschaft'', 10. April 1997.</ref> Seither ist eine große Anzahl von Düften und Pflegeserien lanciert worden. 2016 übernahm [[Coty Inc.|Coty]] die Parfümlizenzen für Hugo Boss von [[Procter & Gamble]].<ref>Dörner, A.; Kapalschinski, C.: ''„Ein haariger Deal“''. In: ''[[Handelsblatt]]'', Nr. 130, 10. Juli 2015.</ref> Im Januar 1999 ging Hugo Boss mit dem eigenen [[Website|Internetauftritt]] erstmals online.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.textilwirtschaft.de/suche/show.php?ids[]=424372 |titel=Hugo Boss ist online |werk=textilwirtschaft,de |datum=1999-01-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141231175556/http://www.textilwirtschaft.de/suche/show.php?ids[]=424372 |archiv-datum=2014-12-31 |abruf=2023-02-06}}</ref>
Littmann verließ das Unternehmen 1997 nach Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und der Marzotto-Gruppe.<ref>{{Internetquelle |autor=Leo Pesch |url=https://www.focus.de/finanzen/news/ich-bin-hier-der-boss-hugo-boss_id_1881231.html |titel=Ich bin hier der Boss |werk=[[Focus]], Heft 4-1997 |abruf=2023-02-06}}</ref> 1998 berief das Unternehmen Werner Baldessarini zum Vorstandsvorsitzenden, der unter anderem 1999<ref name=HBHist /> mit ''Boss Orange'' als Nachfolgekollektion für die eingestellte ''Boss-Sport''-Linie in die Sportswear-Sparte vorstieß und der bereits 1997 eingeführten [[Golf (Sport)|Golf]]-Linie<ref name=HBHist /> zum Erfolg verhalf.<ref>{{Internetquelle |autor=Marco Dalan |url=https://www.welt.de/print-welt/article510266/Hugo-Boss-erhoeht-Gewinnprognose-fuer-2000.html |titel=Hugo Boss erhöht Gewinnprognose für 2000 |werk=Die Welt |datum=2000-04-04 |abruf=2022-12-05}}</ref> 2000 kam ''Boss Woman'' auf den Markt, eine in [[Mailand]] unter der deutschen Designerin [[Grit Seymour]] produzierte Hauptkollektion für Damenmode,<ref>Peter Paul Polte: ''Boss Woman: Die Premiere''. In: [[Textilwirtschaft (Zeitschrift)|Textilwirtschaft]], 23. März 2000.</ref> die allerdings anfangs hohe Verluste einfuhr und erst 2002 nach einer [[Positionierung (Marketing)|Neupositionierung]] mit einem Design-Team am Standort Metzingen langsam erfolgreich wurde.<ref>Dorothee Liebing: ''Mode in Germany''. In: [[Wirtschaftswoche]], 7. März 2002.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Anke Schipp |url=http://www.faz.net/aktuell/stil/mode-design/mode/modezaren-vom-verschwinden-der-stardesigner-1208328.html |titel=Vom Verschwinden der Star-Designer |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2005-02-07 |abruf=2023-02-06}}</ref>

Ebenfalls 1999 wurde die Marke ''Boss'' ''Orange'' als eigene Linie für Freizeitbekleidung eingeführt, gefolgt von ''Boss Selection'' (2004) sowie ''Boss Green'', die 2004 aus ''Boss Golf'' hervorging.<ref>{{Literatur |Autor=Gabi Schreier |Titel=Selbst gestrickte Werbung: Der Modekonzern Hugo Boss nimmt die Markenführung selbst in die Hand |Hrsg=[[Werben & Verkaufen]] |Nummer=24 |Datum=2008-06-12 |Seiten=24}}</ref> 2000 kam ''Boss Woman'' auf den Markt, eine zunächst in [[Mailand]] von [[Grit Seymour]] verantwortete Produktlinie,<ref name="Vol-128" /> die seitdem auch auf der [[Berlin Fashion Week]]<ref>Michael Werner: ''Fashion Week: Big Bang in Berlin''. In: ''Textilwirtschaft'', 17. Juli 2007.</ref> sowie der [[New York Fashion Week]] zu sehen war.<ref>{{Internetquelle |autor=Alexandra Kusserow |url=http://www.stylebook.de/artikel/Erste-Hugo-Boss-Kollektion-von-Jason-Wu-252276.html |titel=Jason Wow! |werk=stylebook.de |datum=2014-02-13 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170705162030/http://www.stylebook.de/artikel/Erste-Hugo-Boss-Kollektion-von-Jason-Wu-252276.html |archiv-datum=2017-07-05 |abruf=2023-02-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://ww.fashionnetwork.com/news/hugo-boss-opts-out-of-new-york-fashion-week,755815.html |titel=Hugo Boss opts out of New York Fashion Week |werk=FashionNetwork |datum=2016-11-21 |sprache=en |abruf=2023-10-13}}</ref> 2002 erfolgte eine [[Positionierung (Marketing)|Neupositionierung]] mit einem Design-Team am Standort Metzingen.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Liane Borghardt, Stefanie Bilen, Patrick Mönnighoff |Titel=Ware Schönheit > Beauty Business Nicht nur schön |Hrsg= |Sammelwerk=[[Junge Karriere]] |Nummer=3 |Datum=2006-03-01 |Seiten=16}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Anke Schipp |url=https://www.faz.net/aktuell/stil/mode-design/mode/modezaren-vom-verschwinden-der-stardesigner-1208328.html |titel=Vom Verschwinden der Star-Designer |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2005-02-07 |abruf=2023-02-06}}</ref> Die Marke ''Baldessarini'' wurde 2006 an Werner Baldessarini verkauft<ref name="WV93">''Boss setzt auf Drei. Hugo, die Modische, Boss, die Klassische, und Baldessarini, die Edle, sind die drei neuen Marken, die die Hugo Boss AG unter der Dachmarke Hugo Boss ab 1994 ins Markt-Rennen schickt''. In: [[Werben & Verkaufen]], 20. August 1993.</ref><ref>''ABC eines Preisträgers''. In: [[Absatzwirtschaft (Zeitschrift)|Absatzwirtschaft]] (Sonderausgabe ''Marketing für die Zukunft''), 10. Oktober 2006.</ref> und im Boss-Sortiment durch die Kollektion ''Boss Selection'' ersetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Peter Paul Polte |Titel=Boss Woman ist aus dem Schneider |Hrsg= |Sammelwerk=Textilwirtschaft |Nummer=15 |Datum=2004-04-08 |Seiten=6}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Sönke Iwersen |Titel=Boss trotzt der Krise mit Beharrlichkeit |Hrsg= |Sammelwerk=Stuttgarter Zeitung |Datum=2004-07-30|Seiten=14}}</ref> ''Boss Selection'' wurde 2009 um ''Boss Selection Tailored Line'' erweitert,<ref>{{Internetquelle |autor=Anja Probe |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/Boss-Selection-bringt-Tailored-Line-auf-den-Markt-54928 |titel=Unternehmen: Boss Selection bringt Tailored Line auf den Markt |werk=Textilwirtschaft |datum=2009-03-10 |sprache=de |abruf=2023-10-13}}</ref> jedoch Mitte 2012 in die Kernmarke ''Boss'' integriert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/newsticker/finanzen_nt/Standardwerte_nt/article108272230/Modekonzern-strafft-Markenstruktur-und-staerkt-seine-Kernmarke.html |titel=Modekonzern strafft Markenstruktur und stärkt seine Kernmarke |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2012-07-12 |abruf=2023-02-08}}</ref>


=== Aufstieg zum internationalen Modekonzern ===
=== Aufstieg zum internationalen Modekonzern ===
[[Datei:Boss-Store-London.jpg|mini|hochkant|Store in [[London]], 2022]]
[[Datei:Boss-Store-London.jpg|mini|hochkant|Store in [[London]], 2022]]
2002 verließ Baldessarini das Unternehmen und der Boss-Manager Bruno Sälzer (ab 1995 Vertriebsvorstand) übernahm den Posten des Vorstandssprechers.<ref>''Stabwechsel bei Boss''. In: [[Börsen-Zeitung]], 29. Mai 2022.</ref> Sälzer erschuf den Lifestyle-Konzern Hugo Boss,<ref name="Steine">''Steine auf dem Weg in die Weltliga''. In [[Südwest Presse|Südwest-Presse]], 1. August 2008.</ref> rettete die Damenlinie ''Boss Woman''<ref>{{Internetquelle |autor=dpa |url=https://www.welt.de/welt_print/article2147551/Escada-Grossaktionaer-hofft-nach-Neuordnung-auf-Ruhe.html |titel=Escada-Großaktionär hofft nach Neuordnung auf Ruhe |werk=Die Welt |datum=2008-06-26 |abruf=2023-02-06}}</ref> und trieb die internationale Expansion voran.<ref name="Steine" /> 2005 trennte Marzotto seine Bekleidungs- und Modeaktivitäten in die [[Valentino Fashion Group]] ab,<ref name="MLX" /> die damit bis Ende 2009 Hauptaktionärin von Hugo Boss wurde.<ref name="wieder-Boss">''Marzotto wird wieder Boss-Großaktionär''. In: ''Börsen-Zeitung'', 11. Februar 2015.</ref>
2002 verließ Baldessarini das Unternehmen und Bruno Sälzer übernahm den Posten des Vorstandssprechers.<ref>{{Literatur |Titel=Personalie: Stabwechsel bei Boss |Hrsg= |Sammelwerk=[[Börsen-Zeitung]] |Nummer=101 |Datum=2002-05-29 |Seiten=13}}</ref> Unter seiner Leitung wurde Hugo Boss zu einem Lifestyle-Konzern umgewandelt, die Damenlinie neu positioniert sowie die internationale Expansion vorangetrieben, vor allem in den asiatischen Märkten.<ref name="Steine">{{Literatur |Titel=Steine auf dem Weg in die Weltliga |Hrsg= |Sammelwerk=[[Südwest Presse]] |Datum=2008-08-01 |Seiten=3}}</ref><ref name=":1" /> 2005 trennte Marzotto seine Bekleidungs- und Modeaktivitäten in die [[Valentino Fashion Group]] ab.<ref name="wieder-Boss">{{Literatur |Titel=Marzotto wird wieder Boss-Großaktionär |Hrsg= |Sammelwerk=Börsen-Zeitung |Nummer=28 |Datum=2015-02-11 |Seiten=9}}</ref> 2007 wurde ''Valentino'' vom Finanzinvestor [[Permira]] für 3,5 Mrd. Euro übernommen, der anschließend maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen Hugo Boss ausübte.<ref>{{Internetquelle |autor=Martin Noé |url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,658728,00.html |titel=Boss in Not |werk=[[Manager Magazin]] |datum=2009-11-02 |abruf=2023-02-06}}</ref> Sälzer schied im Februar 2008 aus.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hugo-boss-permira-boxt-dividende-durch-1.292421 |titel=Permira boxt Dividende durch |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2010-05-11 |abruf=2023-02-06}}</ref>


2007 wurde Valentino vom Finanzinvestor [[Permira]] für 3,5 Mrd. Euro übernommen, der anschließend maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen Hugo Boss ausübte.<ref>{{Internetquelle |autor=Martin Noé |url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,658728,00.html |titel=Boss in Not |werk=[[Manager Magazin]] |datum=2009-11-02 |abruf=2023-02-06}}</ref> Zu dem Zeitpunkt war die Hugo-Boss-Aktie mit rund 45 Euro bewertet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/permira-lasst-hugo-boss-endgultig-ziehen |titel=Permira lässt Hugo Boss endgültig ziehen |werk=[[Bilanz (Schweizer Wirtschaftsmagazin)|Bilanz]] |datum=2015-03-17 |abruf=2023-02-06}}</ref> Sälzer schied im Februar 2008, unter anderem aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Geschäftspolitik und über eine [[Sonderdividende]] zugunsten von Permira in Höhe von 345 Mio. Euro, aus dem Unternehmen aus.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hugo-boss-permira-boxt-dividende-durch-1.292421 |titel=Permira boxt Dividende durch |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2010-05-11 |abruf=2023-02-06}}</ref>
Mitte 2008 bestellte Permira [[Claus-Dietrich Lahrs]] zum Vorstandsvorsitzenden von Hugo Boss.<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Martin Dunzendorfer |url=https://www.boersen-zeitung.de/kapitalmaerkte/in-hugo-boss-sind-erfolge-eingepreist |titel=In Hugo Boss sind Erfolge eingepreist |werk=Börsen-Zeitung |datum=2023-03-30 |sprache=de |abruf=2023-10-12}}</ref> Kurz darauf startete das Unternehmen den [[Elektronischer Handel#Onlineshop|Onlinehandel]] in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], weitere Länder folgten.<ref>{{Literatur |Titel=Hugo Boss richtet Online Store ein |Hrsg= |Sammelwerk=Reutlinger General Anzeiger |Datum=2008-09-26}}</ref> Ende 2009 wurde Hugo Boss aus der Valentino Fashion Group herausgelöst;<ref name="wieder-Boss" /> fortan wurde der Hugo Boss-Anteil von Permira über deren Red & Black Holding gehalten.<ref name="wieder-Boss" /> Seit einer Aktienplatzierung an der Börse im November 2011 hielt Permira an Hugo Boss rund 66 % des gesamten Aktienkapitals und 89 % der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dpa |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.finanzinvestor-permira-verkauft-boss-aktien.36b8f200-47a1-47e4-9a02-68e061838196.html |titel=Permira verkauft Boss-Aktien |werk=[[Stuttgarter Zeitung]] |datum=2011-11-14 |abruf=2023-02-08}}</ref>
Mitte 2008 bestellte Permira den ehemaligen [[Louis Vuitton|Louis-Vuitton]]- und [[Christian Dior|Christian-Dior]]-Manager [[Claus-Dietrich Lahrs]] zum Vorstandsvorsitzenden von Hugo Boss.<ref>{{Internetquelle |autor= Manfred Gerzymisch |url=http://www.textilwirtschaft.de/business/Neuer-Hugo-Boss-Chef-Lahrs-Kein-Strategiewechsel_49232.html |titel=Neuer Hugo Boss Chef Lahrs: Kein Strategiewechsel |werk=textilwirtschaft.de |datum=2008-05-16 |abruf=2023-02-06|archiv-url=https://web.archive.org/web/20141231203348/http://www.textilwirtschaft.de/business/Neuer-Hugo-Boss-Chef-Lahrs-Kein-Strategiewechsel_49232.html |archiv-datum=2014-12-31}}</ref><ref>{{Munzinger|00000027865|Claus-Dietrich Lahrs||in: ''Internationales Biographisches Archiv'' 33/2009 vom 11. August 2009}}.</ref> Lahrs schied zum 29. Februar 2016 aus, ohne dass zunächst ein Nachfolger bekannt gegeben wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://group.hugoboss.com/files/user_upload/Investor_Relations/Kapitalmarktnachrichten/2016/DE/160225_Veraenderung_im_Vorstand_PM.pdf |titel=Vorstandsvorsitzender Claus-Dietrich Lahrs scheidet bei der Hugo Boss AG aus. Bernd Hake wird neues Vorstandsmitglied für den Bereich Vertrieb und Retail|werk=group.hugoboss.com |kommentar=Pressemitteilung des Unternehmens |datum=2016-02-25 |abruf=2023-02-06|archiv-url=https://web.archive.org/web/20160311082118/https://group.hugoboss.com/files/user_upload/Investor_Relations/Kapitalmarktnachrichten/2016/DE/160225_Veraenderung_im_Vorstand_PM.pdf |archiv-datum=2016-03-11}}</ref> Als Gründe wurden in der Presse insbesondere Absatzschwierigkeiten in den USA und China genannt, der nicht geglückte Versuch, Hugo Boss im Luxussegment zu positionieren, hohe Ausgaben für die Damenlinie sowie eine massive Vergrößerung des Filialnetzes.<ref>André Bangert, Ulrike Howe, Sebastian Schwarz, Marcelo Crescenti: ''Ausgereizt und abgestraft''. In: ''Textilwirtschaft'', 3. März 2016.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/finanzen/boerse/aktienanalyse-no-pain-no-gain_id_6274143.html |titel=No pain, no gain |werk=[[Focus Money]] |datum=2016-11-30 |abruf=2023-02-06}}</ref> Mitte Mai 2016 wurde der bisherige Finanzvorstand Mark Langer zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/hugo-boss-finanzvorstand-wird-neuer-chef/13601874.html |titel=Finanzvorstand wird neuer Chef |werk=Wirtschaftswoche |datum=2016-05-17 |abruf=2023-02-06}}</ref> ihm folgte im Juni 2021 Daniel Grieder.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/nun-offiziell-daniel-grieder-geht-nachstes-jahr-zu-hugo-boss |titel=Nun offiziell: Daniel Grieder geht nächstes Jahr zu Hugo Boss |werk=Handelszeitung |datum=2020-06-17 |abruf=2020-07-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Rüdiger Oberschür |url=https://de.fashionnetwork.com/news/Hugo-boss-daniel-grieder-tritt-als-ceo-an,1306679.html |titel=Hugo Boss: Daniel Grieder tritt als CEO an |werk=de.fashionnetwork.com |datum=2021-06-01 |abruf=2023-02-06}}</ref>


Ende 2009 wurde Hugo Boss aus der Valentino Fashion Group herausgelöst;<ref name="wieder-Boss" /> fortan wurde der Boss-Anteil von Permira über deren Red & Black Holding gehalten.<ref name="wieder-Boss" /> Im April 2010 waren Mitglieder der Familie Marzotto in den Aufsichtsrat bestellt worden, was Verkaufsgerüchte aufkommen ließ, die Permira aber dementierte.<ref>''„Hugo Boss steht definitiv nicht zum Verkauf“'' (Interview von Hans G. Nagl mit Jörg Rockenhäuser). In: ''Handelsblatt'', 22. April 2010.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://archiv.sueddeutsche.de/m5z38F/3312455/Spekulation-um-Hugo-Boss.html |titel=Spekulation um Hugo Boss |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2010-04-16 |abruf=2023-02-06|archiv-url=https://web.archive.org/web/20100703130412/http://archiv.sueddeutsche.de/m5z38F/3312455/Spekulation-um-Hugo-Boss.html |archiv-datum=2010-07-03}}</ref> Seit einer Aktienplatzierung an der Börse im November 2011 hielt die Red & Black Holding an Hugo Boss rund 66 % des gesamten Aktienkapitals und 89 % der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dpa |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.finanzinvestor-permira-verkauft-boss-aktien.36b8f200-47a1-47e4-9a02-68e061838196.html |titel=Permira verkauft Boss-Aktien |werk=[[Stuttgarter Zeitung]] |datum=2011-11-14 |abruf=2023-02-08}}</ref> In den folgenden Jahren veräußerte Permira über die Red & Black Holding weitere Boss-Anteile und trennte sich Anfang 2015 bei einem Preis pro Boss-Aktie von ca. 112 Euro komplett von der Boss-Beteiligung.<ref>{{Internetquelle |autor=dpa |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/finanzinvestor-permira-steigt-bei-hugo-boss-aus-13487227.html |titel=Permira steigt bei Hugo Boss aus |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|faz.net]] |datum=2015-03-16 |abruf=2023-02-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Ruth David, Kiel Porter |url=https://www.bloomberg.com/news/articles/2015-03-16/permira-said-to-double-returns-as-it-exits-stake-in-hugo-boss |titel=Permira Said to Double Returns as It Exits Stake in Hugo Boss |werk=[[Bloomberg L.P.|Bloomberg]] |datum= 2015-03-16|abruf=2023-02-08}}</ref> Die Marzotto-Familie hat seither ihren Anteil von rund 7 %<ref>{{Internetquelle |autor=Muna Ikk |url=https://de.fashionnetwork.com/news/marzotto-erhoht-hugo-boss-anteile,703199.html |titel=Marzotto erhöht Hugo-Boss-Anteile |werk=de.fashionnetwork.com |datum=2016-06-14 |abruf=2023-02-08}}</ref> auf knapp über 15 % im Februar 2020 ausgebaut.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/marzotto-mehr-anteile-an-hugo-boss-1.4800130 |titel=Mehr Anteile an Hugo Boss |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2020-02-16 |abruf=2023-02-08}}</ref>
2013 wurde der Designer [[Jason Wu]] als künstlerischer Leiter der Boss-Damenkollektion eingestellt.<ref>{{Literatur |Titel=Hugo Boss baut mehr Läden für Asiaten |Hrsg= |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |Nummer=276 |Datum=2013-11-27 |Seiten=13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.vogue.de/mode/mode-news/designer-jason-wu-wird-artistic-director-fuer-boss-womenswear |titel=Jason Wu wird Artistic Director für Boss Womenswear |werk=[[Vogue (Zeitschrift)|vogue.de]] |datum=2013-06-10 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150414185603/http://www.vogue.de/mode/mode-news/designer-jason-wu-wird-artistic-director-fuer-boss-womenswear |archiv-datum=2015-04-14 |abruf=2023-02-08}}</ref> Die Kooperation endete 2018.<ref>{{Literatur |Autor=Jorg Nowicki |Titel=Die Köpfe des Jahres |Hrsg= |Sammelwerk=Textilwirtschaft |Nummer=51 |Datum=2018-12-20 |Seiten=38-40}}</ref> Währenddessen trennte sich Permira sukzessive bis Anfang 2015 von ihrer Hugo Boss-Beteiligung.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/finanzinvestor-permira-steigt-bei-hugo-boss-aus-13487227.html |titel=Permira steigt bei Hugo Boss aus |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2015-03-16 |abruf=2023-02-08}}</ref> Seitdem hat die Marzotto-Familie ihren Anteil auf 15 % ausgebaut.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/marzotto-mehr-anteile-an-hugo-boss-1.4800130 |titel=Mehr Anteile an Hugo Boss |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2020-02-16 |abruf=2023-02-08}}</ref>


2016 schied Lahrs aus dem Konzern aus und Mitte Mai wurde der bisherige Finanzvorstand Mark Langer zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt.<ref name=":2" /> Kurz darauf erfolgte eine Neuausrichtung. In der Folge wurden nur noch die Marken ''Boss'' und ''Hugo'' geführt, die Linien ''Boss Orange'' und ''Boss Green'' wurden eingestellt. Weiterhin wurde die Harmonisierung der eigenen globalen Preise fortgesetzt, während unrentable Läden geschlossen wurden. Zudem wurde die Modernisierung bestehender Läden vorangetrieben und dem Ausbau des [[Elektronischer Handel|E-Commerce]]-Geschäfts Vorrang gegeben.<ref name=":3">{{Internetquelle |autor=Mario Brück |url=https://www.wiwo.de/unternehmen/mittelstand/hugo-boss-boss-anzuege-werden-in-deutschland-teurer/14849638.html |titel=Boss-Anzüge werden in Deutschland teurer |werk=Wirtschaftswoche |datum=2016-11-16 |abruf=2023-02-08}}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/iconist/maenner/article174613129/Hugo-Boss-stattet-jetzt-die-Formel-E-aus-Was-steckt-dahinter.html |titel=Hugo Boss stattet jetzt die Formel E aus: Was steckt dahinter? |werk=Die Welt |datum=2018-03-18 |sprache=de |abruf=2023-10-12}}</ref> 2017 wurde Hugo Boss zudem erstmals in den [[Dow Jones Sustainability Index]] aufgenommen.<ref name=":4" /> 2020 stieg die britische [[Frasers Group]] von [[Mike Ashley (Geschäftsmann)|Mike Ashley]] mit rund 5 % bei Hugo Boss ein.<ref>{{Internetquelle |autor=Huw Hughes |url=https://fashionunited.de/nachrichten/business/britischer-einzelhaendler-frasers-group-steigt-bei-hugo-boss-ein/2020061535962 |titel=Britischer Einzelhändler Frasers Group steigt bei Hugo Boss ein |werk=Fashion United |datum=2020-06-15 |abruf=2023-02-08}}</ref> Dieser Anteil wurde bis Februar 2023 auf 2,63 % reduziert, Ashley hält aber über [[Finanzinstrument#Börsenwesen|Finanzinstrumente]] Zugriff auf weitere 24,69 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://www.eqs-news.com/de/news/pvr/hugo-boss-ag-release-according-to-article-40-section-1-of-the-wphg-the-german-securities-trading-act-with-the-objective-of-europe-wide-distribution/1758397 |titel=Release according to Article 40, Section 1 of the WpHG &#91;the German Securities Trading Act&#93; with the objective of Europe-wide distribution |werk=eqs-news.com |datum=2023-02-22 |sprache=EN |abruf=2023-02-24}}</ref>
Im Januar 1999 ging Hugo Boss mit dem eigenen [[Website|Internetauftritt]] erstmals online.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.textilwirtschaft.de/suche/show.php?ids[]=424372 |titel=Hugo Boss ist online |werk=textilwirtschaft,de |datum=1999-01-28 |abruf=2023-02-06|archiv-url=https://web.archive.org/web/20141231175556/http://www.textilwirtschaft.de/suche/show.php?ids[]=424372 |archiv-datum=2014-12-31}}</ref> 2008 startete das Unternehmen den [[Elektronischer Handel#Onlineshop|Onlinehandel]] in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], weitere Länder folgten.<ref name=HBHist />


Im Juni 2021 übernahm [[Daniel Grieder]] den Vorstandsvorsitz des Konzerns.<ref name=":2" /> Unter seiner Leitung wurde die Wachstumsstrategie Claim 5 eingeführt, mit dem Ziel, die Kundenerfahrung und das Produktangebot zu verbessern, die Relevanz zu erhöhen und das Wachstum in allen geografischen Regionen voranzutreiben. Die Strategie soll das nachhaltige Wachstum des Unternehmens sicherstellen und gleichzeitig den Schwerpunkt der Strategie auf Kunden und Nachhaltigkeit setzen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Scherbaum |Titel=Hugo Boss: Schwäbische Eleganz |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |Datum=2023-03-17 |ISSN=0174-4909 | |Abruf=2023-10-13}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Modehändler mit Wachstum: Hugo Boss spürt wenig von der Konsumzurückhaltung |Hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung |Sammelwerk= |Datum=2023-08-02 |ISSN=0174-4909 | |Abruf=2023-10-13}}</ref> Daniel Grieder rief 2021 das Ziel aus, bis 2025 4 Milliarden Euro Umsatz zu generieren. Da dieses Umsatzziel zwei Jahre früher erreicht wurde, erhöhte Hugo Boss im Juni 2023 das Umsatzziel für 2025 auf 5 Milliarden Euro.<ref>{{Internetquelle |autor=Tobias Bayer |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/kapitalmarkttag-hugo-boss-hebt-umsatzziel-auf-5-mrd.-euro-an-240680 |titel=Kapitalmarkttag: Hugo Boss hebt Umsatzziel auf 5 Mrd. Euro an |werk=Textilwirtschaft |datum=2023-06-15 |sprache=de |abruf=2024-03-15}}</ref> Anfang 2024 gab Grieder jedoch bekannt, das Umsatzziel von 5 Milliarden Euro vermutlich erst verspätet erreichen zu können, woraufhin die Hugo Boss-Aktie kurzzeitig um 18 % sank.<ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Kapalschinski |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article250448024/Hugo-Boss-18-Prozent-im-Minus-Warum-die-Boerse-ploetzlich-Hugo-Boss-abstraft.html |titel=Hugo Boss: 18 Prozent im Minus – Warum die Börse plötzlich Hugo Boss abstraft |werk=[[Die Welt]] |datum=2024-03-07 |sprache=de |abruf=2024-03-15}}</ref>
== Marken ==
Bis zur Saison Sommer 2017 unterhielt das Unternehmen die Kernmarke ''Boss'' mit der darunter angesiedelten Linie ''Boss Orange'' sowie der 1997 als ''Boss Golf'' eingeführten und 2003 in ''Boss Green'' umbenannten zweiten Linie,<ref>''Boss Green startet mit Schuhen''. In: [[Textilwirtschaft (Zeitschrift)|twnetwork.de]], 15. Juni 2007.</ref> ferner die Marke ''Hugo''; alle Marken und Linien jeweils für Herren und bis auf ''Boss Green'' auch für Damen. Unter der Marke ''Boss'' wurde außerdem eine Kinderkollektion in [[Lizenz#Lizenzverträge|Lizenz]] vertrieben. Mitte November 2016 kündigte Hugo Boss an, im Rahmen einer Neuausrichtung das Markenportfolio zu verkleinern und sich im Rahmen einer Zweimarkenstrategie auf die Kernmarke ''Boss'' und die jüngere Marke ''Hugo'' zu konzentrieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Mario Brück |url=https://www.wiwo.de/unternehmen/mittelstand/hugo-boss-boss-anzuege-werden-in-deutschland-teurer/14849638.html |titel=Boss-Anzüge werden in Deutschland teurer |werk=Wirtschaftswoche |datum=2016-11-16 |abruf=2023-02-08}}</ref> Auch gegenwärtig (Stand: Ende 2022) gilt diese Konzentration auf die beiden Marken ''Boss'' und ''Hugo'';<ref name="Wiwo-Nov-22">Stephan Knieps: ''Wie Daniel Grieder bei Hugo Boss die Wende schafft''. In: ''Wirtschaftswoche'', 7. November 2022.</ref> unterhalb der Marke ''Boss'' sind seit 2021 erneut Linien etabliert, diesmal drei: ''Boss Orange'', ''Boss Green'' sowie ''Boss Camel''.<ref>André Bangert, Tobias Bayer: ''Rekordumsatz, Marketingfeuerwerk und Willkommensgruß für Mike Ashley''. In: ''Textilwirtschaft'', 10. November 2022.</ref>


2022 wurde Marco Falcioni zum Kreativchef ernannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Gräfe |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kreativchef-marco-falcioni-der-mann-der-hugo-boss-wieder-hip-machte.caff8bd0-4272-45ce-8bc4-50b35058c31d.html |titel=Kreativchef Marco Falcioni: Der Mann, der Hugo Boss wieder hip machte |werk=[[Stuttgarter Zeitung]] |datum=2023-10-25 |sprache=de |abruf=2024-03-15}}</ref><ref>André Bangert: ''Kommt, jetzt zieh’n wir noch den Hoodie an''. In: ''[[Textilwirtschaft (Zeitschrift)|Textilwirtschaft]]''. 17. März 2022, S. 18–21.</ref> Im selben Jahr investierte Hugo Boss in das [[Start-up-Unternehmen|Start-up]] Heiq, das den Zellulose-Stoff Heiq Aeoniq entwickelt. 2023 begann die Nutzung der Faser in Textilien des Unternehmens.<ref name=":9">{{Internetquelle |autor=Melanie Gropler |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/nach-5-millionen-dollar-investition-boss-weitet-einsatz-von-nachhaltigerem-gewebe-auf-mode-aus-241810 |titel=Nach der 5 Millionen-Investition: Boss weitet Einsatz von nachhaltigerem Gewebe auf Mode aus |werk=[[Textilwirtschaft (Zeitschrift)|Textilwirtschaft]] |datum=2023-09-12 |sprache=de |abruf=2023-10-25}}</ref>
=== Herren-Bekleidung ===
Unter der Kernmarke ''Boss'' werden Businesskleidung und Freizeitmode von klassisch bis modisch und freizeitlich-sportlich angeboten.<ref name="Wiwo-Nov-22" /> Die Marke ''Hugo'' bietet junge Mode für Herren an<ref name="Wiwo-Nov-22" /> und wurde als jugendliche Mode 1993 für Herren konzipiert.<ref name="WV93">''Boss setzt auf Drei. Hugo, die Modische, Boss, die Klassische, und Baldessarini, die Edle, sind die drei neuen Marken, die die Hugo Boss AG unter der Dachmarke Hugo Boss ab 1994 ins Markt-Rennen schickt''. In: [[Werben & Verkaufen]], 20. August 1993.</ref>


Um erhöhte Nachfragen bedienen zu können, investierte der Konzern im selben Jahr 100 Mio. Euro in den Neubau am Standort [[Bonlanden (Filderstadt)|Bonladen-Filderstadt]] in der Nähe von Stuttgart. Die Investitionen fließen in die Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse und Robotikanwendungen.<ref>{{Internetquelle |autor=Tim Dörpmund |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/ausbau-des-logistikzentrums-hugo-boss-investiert-100-mio.-euro-in-filderstadt-242350 |titel=Ausbau des Logistikzentrums: Hugo Boss investiert 100 Mio. Euro in Filderstadt |werk=Textilwirtschaft |datum=2023-10-26 |sprache=de |abruf=2023-11-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Gräfe |url=https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ausbau-des-logistikzentrums-hugo-boss-will-in-filderstadt-bis-zu-350-jobs-schaffen.dabbed68-d058-4948-b408-538b3547ee9a.html |titel=Ausbau des Logistikzentrums: Hugo Boss will in Filderstadt bis zu 300 Jobs schaffen |werk=Stuttgarter Nachrichten |datum=2023-10-26 |sprache=de |abruf=2023-11-06}}</ref>
Die 1994 als Top-Marke im Boss-Portfolio eingeführte Herren-Marke ''Baldessarini''<ref name="WV93" /> wurde 2006 an [[Werner Baldessarini]] verkauft, der sie an [[Ahlers (Unternehmen)|Ahlers]] weiterreichte.<ref>''ABC eines Preisträgers''. In: [[Absatzwirtschaft (Zeitschrift)|Absatzwirtschaft]] (Sonderausgabe ''Marketing für die Zukunft''), 10. Oktober 2006.</ref> Im Boss-Sortiment wurde die Marke durch die bereits 2004<ref>Peter Paul Polte: ''Boss Woman ist aus dem Schneider''. In: ''Textilwirtschaft'', 8. April 2004.</ref> herausgebrachte Kollektion ''Boss Selection'' ersetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/luxusmode-kollektion-boss-laesst-baldessarini-fallen/2598538.html |titel=Boss lässt Baldessarini fallen |werk=Handelsblatt |datum=2006-01-10 |abruf=2023-02-08}}</ref> ''Boss Selection'' wurde 2009 um ''Boss Selection Tailored Line'' erweitert,<ref>Anja Probe: Neue ''Luxus-Linie von Boss Selection''. In. ''Textilwirtschaft'', 19. März 2009.</ref> Mitte 2012 jedoch in die Kernmarke ''Boss'' integriert und damit als eigenständige Kollektion aufgegeben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.morgenpost.de/newsticker/finanzen_nt/Standardwerte_nt/article108272230/Modekonzern-strafft-Markenstruktur-und-staerkt-seine-Kernmarke.html |titel=Modekonzern strafft Markenstruktur und stärkt seine Kernmarke |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2012-07-12 |abruf=2023-02-08}}</ref><ref>''„Marke braucht Präsenz und Raum“''. In: ''Textilwirtschaft'', 16. Januar 2014.</ref>


Im Juni 2023 eröffnete Hugo Boss im portugiesischen [[Gondomar]] den ''Hugo Boss Digital Campus''.<ref>{{Internetquelle |autor=Stephan Knieps |url=https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/hugo-boss-mit-rekordzahlen-der-trick-hinter-hugo-boss-neuem-hoehenflug/29207746.html |titel=Hugo Boss mit Rekordzahlen: Der Trick hinter Hugo Boss' neuem Höhenflug |werk=Wirtschaftswoche |datum=2023-06-15 |sprache=de |abruf=2023-10-13}}</ref>
=== Damen-Bekleidung ===
Die ''Boss-Woman''-Kollektion wurde im Jahr 2000 erstmals in Mailand präsentiert.<ref name="Vol-128" /> 2007 wurde die ''Hugo''-Damenkollektion zur Premiere der [[Berlin Fashion Week]] auf dem Laufsteg gezeigt.<ref>Michael Werner: ''Fashion Week: Big Bang in Berlin''. In: ''Textilwirtschaft'', 17. Juli 2007.</ref> Nachdem Mitte 2013 der US-amerikanische Designer [[Jason Wu]] als künstlerischer Leiter der Boss-Damenkollektion eingestellt worden war,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.vogue.de/mode/mode-news/designer-jason-wu-wird-artistic-director-fuer-boss-womenswear |titel=Jason Wu wird Artistic Director für Boss Womenswear |werk=[[Vogue (Zeitschrift)|vogue.de]] |datum=2013-06-10 |abruf=2023-02-08 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150414185603/http://www.vogue.de/mode/mode-news/designer-jason-wu-wird-artistic-director-fuer-boss-womenswear |archiv-datum=2015-04-14}}</ref> wurden seine Kollektionen ab Anfang 2014 im Rahmen der [[New York Fashion Week]] in [[Modenschau]]en vorgeführt.<ref>{{Internetquelle |autor=Alexandra Kusserow |url=http://www.stylebook.de/artikel/Erste-Hugo-Boss-Kollektion-von-Jason-Wu-252276.html |titel=Jason Wow! |werk=stylebook.de |datum=2014-02-13 |abruf=2023-02-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170705162030/http://www.stylebook.de/artikel/Erste-Hugo-Boss-Kollektion-von-Jason-Wu-252276.html
|archiv-datum=2017-07-05}}</ref> Für Wu wurde ein Boss-Atelier in [[New York City|New York]] eingerichtet.<ref>{{Internetquelle |autor=Silke Wichert |url=https://www.sueddeutsche.de/stil/designer-jason-wu-bei-boss-eine-nummer-groesser-1.2367831-0 |titel=Eine Nummer größer |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2015-03-03 |abruf=2023-02-08}}</ref> 2022 belief sich der Anteil von ''Boss Womenswear'' am Gesamtumsatz des Unternehmens auf 10 Prozent.<ref name="GB22" />


=== Kinder-Bekleidung ===
== Geschäftsbereiche ==
Seit 2017 führt Hugo Boss eine Zweimarkenstrategie mit der Kernmarke ''Boss'' für gehobene Business- und Freizeitkleidung und ''Hugo'' für eine junge Zielgruppe.<ref name=":3" /><ref>{{Literatur |Autor=Georg Weishaupt |Titel=Modebranche: Hugo Boss setzt auf eigene Läden |Hrsg= |Sammelwerk=Handelsblatt |Datum=2017-11-02}}</ref><ref name="Wiwo-Nov-22">Stephan Knieps: ''Wie Daniel Grieder bei Hugo Boss die Wende schafft''. In: ''Wirtschaftswoche'', 7. November 2022.</ref> Hugo Boss ist in folgenden Segmenten tätig:
Seit 2008<ref>''In Kürze – Hugo Boss''. In: ''Textilwirtschaft'', 6. Dezember 2007.</ref> gibt es Kollektionen für Kinder. Sie lief zunächst unter der Marke ''Boss Orange''. 2009 wurde die Lizenz für Kinder-Kleidung an eine französische Kindermode-Gruppe vergeben.<ref>Martina Metzner: ''Cleane Couture für den kleinen Boss''. In: ''Textilwirtschaft'', 23. Juli 2009.</ref> Diese produzierte ausschließlich unter der Marke ''Boss'' und seit 2022 auch unter der Marke ''Hugo''.<ref>''Erweiterung des Lizenzabkommens mit der CWF Group: Hugo will die Kids und Teenager''. In: ''Textilwirtschaft'' (online), 19. Juli 2022.</ref>


* Boss: Unter der Kernmarke ''Boss'' und deren Sublinien ''Boss Black, Boss Orange, Boss Green'' sowie ''Boss Camel'' werden Businesskleidung und Freizeitmode von klassisch bis modisch und freizeitlich-sportlich angeboten.<ref name="WV93" /><ref name="Wiwo-Nov-22" /> Die Marke führt Damen- und Herrenbekleidung und richtet sich an eine ältere Zielgruppe ([[Generation Y|Millenials]]).<ref name=":7">{{Internetquelle |autor=Stephan Knieps |url=https://www.wiwo.de/my/unternehmen/handel/hugo-boss-chef-daniel-grieder-mit-unserem-anzug-kann-man-sogar-rad-fahren/29103868.html |titel=Hugo-Boss-Chef Daniel Grieder: „Mit unserem Anzug kann man sogar Rad fahren“ |werk=[[Wirtschaftswoche]] |datum=2023-04-21 |sprache=de |abruf=2023-10-23}}</ref><ref name=":8">{{Literatur |Autor=Oliver Schmale |Titel=Daniel Grieder krempelt Hugo Boss um |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum=2023-08-26 |ISSN=0174-4909 | |Abruf=2023-10-23}}</ref> 2022 belief sich der Anteil von ''Boss Womenswear'' am Gesamtumsatz des Unternehmens auf 10 %.<ref name="GB22">[https://group.hugoboss.com/fileadmin/media/hbnews/user_upload/Investor_Relations/Finanzberichte/2022/HUGO_BOSS_Geschaeftsbericht_2022.pdf Hugo Boss Geschäftsbericht 2022]</ref>
=== Fragrances ===
* Hugo: Die Marke ''Hugo'' produzierte ab 1993 Mode für Herren,<ref name="WV93" /><ref name="Wiwo-Nov-22" /> 1998 folgte Mode für Damen (''Hugo Womenswear'').<ref name=":10" /> Mittlerweile richtet sich die Marke geschlechterübergreifend an die [[Generation Z]].<ref name=":7" /><ref name=":8" /> Im Februar 2024 führte Hugo Boss eine weitere Markenlinie namens ''Hugo Blue'' mit Kleidung aus Denim und anderen Stoffen ein.<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Schasche |url=https://www.wuv.de/Themen/Marke/Hugo-Blue-Hugo-Boss-startet-neue-Markenlinie |titel=Hugo Blue: Hugo Boss startet neue Markenlinie |werk=Werben & Verkaufen |datum=2023-05-08 |sprache=de |abruf=2024-03-15}}</ref>
Unter dem Namen ''Boss'' und ''Hugo'' werden [[Parfüm]]s, Cremes, Deodorants und Duschgels für Herren und Damen angeboten. Das erste Boss-Parfüm, der Herrenduft ''Hugo Boss'' (1998 in ''Boss Number One'' umbenannt), wurde 1985 in Zusammenarbeit mit dem Parfümhersteller ''Ellen Betrix'' aus [[Sprendlingen (Dreieich)]] auf den Markt gebracht<ref>''Hugo Boss: Von Socken bis Parfuems''. In: ''Wirtschaftswoche'', 12. Dezember 1986.</ref> und ist bis heute erhältlich. Ellen Betrix, und damit die Boss-Lizenz, wurde 1989 an [[Revlon]] verkauft und letztere wiederum 1991 von [[Procter & Gamble]] (P&G) aufgekauft.<ref>{{Internetquelle |autor=Toralf Czartowski |url=https://www.brandslex.de/markenlexikon/cover/e/markenlexikon-ellen-betrix |titel=Ellen Betrix |werk=brandslex.de |abruf=2023-02-08}}</ref>
* Kinderbekleidung: Seit 2008 gibt es Kollektionen für Kinder,<ref>''In Kürze – Hugo Boss''. In: ''Textilwirtschaft'', 6. Dezember 2007.</ref> zunächst unter der Marke ''Boss Orange''. 2009 wurde die Lizenz für Kinderkleidung an eine französische Kindermode-Gruppe vergeben.<ref>{{Literatur |Autor=Martina Metzner |Titel=Cleane Couture für den kleinen Boss |Hrsg= |Sammelwerk=Textilwirtschaft |Nummer=30 |Datum=2009-07-23 |Seiten=61}}</ref> Diese produzierte anfangs ausschließlich unter der Marke ''Boss,'' seit 2022 nun auch unter der Marke ''Hugo''.<ref>{{Internetquelle |autor=Tim Dörpmund |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/erweiterung-des-lizenzabkommens-mit-der-cwf-group-hugo-will-die-teenager-236663 |titel=Hugo Boss erweitert Lizenzabkommen für Kindermode |werk=Textilwirtschaft |datum=2022-07-19 |sprache=de |abruf=2023-10-13}}</ref>

* Schuhe: Seit 1995 stellt Hugo Boss Schuhe her. Zunächst war ''MH Shoes & Accessories'' Lizenznehmer, seit 2004 stellt der Konzern die Schuhe unter ''Boss Shoes'' selbst her.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/-Hugo-Boss-fertigt-Schuhe-und-Leder-zukuenftig-selbst-48204 |titel=Hugo Boss fertigt Schuhe und Leder zukünftig selbst |werk=Horizont |datum=2003-12-15 |sprache=de |abruf=2023-11-06}}</ref>
Der erste Damenduft, ''Hugo Woman'', erschien zeitgleich mit der Einführung der Hugo-Damenmode 1998<ref>''Boss: Hugo für die Damen''. In: ''Textilwirtschaft'', 10. April 1997.</ref> Seither ist eine große Anzahl von Boss-Düften und -Pflegeserien lanciert worden. Mit der 2016 behördlich genehmigten Übernahme der Körper- und Schönheitspflegesparte von P&G durch den US-Parfümkonzern [[Coty Inc.|Coty]] übernahm letzterer die Lizenz für die Marken ''Boss'' und ''Hugo''.<ref>''P& G-Marken: EU-Kommission gibt Coty grünes Licht''. In: [[Lebensmittel Zeitung]] (online), 17. Februar 2016.</ref>
* Fragrances: Unter den Namen ''Boss'' und ''Hugo'' werden [[Parfüm]]s, Cremes, Deodorants und Duschgels für Herren und Damen angeboten. Das erste ''Boss''-Parfüm, der Herrenduft ''Hugo Boss'', das 1998 in ''Boss Number One'' umbenannt wurde, ist bis heute erhältlich.<ref name=":6">{{Literatur |Titel=Hugo Boss: Von Socken bis Parfuems |Hrsg= |Sammelwerk=[[Wirtschaftswoche]] |Nummer=51 |Datum=1986-12-12 |Seiten=52}}</ref>

* Brillen und Uhren: Seit 1989 lässt das Unternehmen Brillen in Lizenz herstellen, seit 1996 Uhren.<ref>{{Literatur |Autor=Bernd Hake, Kathrin Hüsgen |Titel=Changing the Model − Hugo Boss wandelt sich vom statischen Wholesale-Unternehmen zum dynamischen Retailer |Hrsg=Hans-Christian Riekhof |Sammelwerk=Retail business. Perspektiven, Strategien, Erfolgsmuster. Mit Fallstudien und Praxisbeispielen von Aldi, Budnikowsky, Dell, Görtz, Hugo Boss, Keen On fashion, Kiehl´s, Lush, Otto Group, Sport Scheck, Takko |Auflage=3 |Verlag=Springer Gabler |Ort=Wiesbaden |Datum=2013 |ISBN=978-3-8349-4554-9 |Seiten=345–368, hier S. 358}}</ref>
=== Brillen und Uhren ===
* Heimtextilien: 2011 wurde die ''Boss Home''-Kollektion mit [[Bettwäsche]], [[Frottee|Frottierwaren]] und anderen Heimtextilien ebenfalls in Lizenz hergestellt, auf einer Fachmesse präsentiert und anschließend vermarktet.<ref>''Kuscheln mit Hugo und Bruno''. In: ''Handelsjournal'', Heft 10-2011.</ref>
Seit 1989 lässt das Unternehmen Brillen in Lizenz herstellen, seit 1996 Uhren.<ref>{{Literatur |Autor=Bernd Hake, Kathrin Hüsgen |Titel=Changing the Model − Hugo Boss wandelt sich vom statischen Wholesale-Unternehmen zum dynamischen Retailer |Hrsg=Hans-Christian Riekhof |Sammelwerk=Retail business. Perspektiven, Strategien, Erfolgsmuster. Mit Fallstudien und Praxisbeispielen von Aldi, Budnikowsky, Dell, Görtz, Hugo Boss, Keen On fashion, Kiehl´s, Lush, Otto Group, Sport Scheck, Takko |Auflage=3 |Verlag=Springer Gabler |Ort=Wiesbaden |Datum=2013 |ISBN=978-3-8349-4554-9 |Seiten=345–368, hier S. 358}}</ref>
* Reitbekleidung: Seit August 2023 lässt Hugo Boss unter der Marke ''Boss Equestrian'' von ''Bold Equestrian Ltd.'' Reitbekleidung produzieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Ole Spötter |url=https://fashionunited.de/nachrichten/mode/hugo-boss-schwingt-sich-in-den-sattel-und-startet-reitbekleidungslinie/2023083152871 |titel=Hugo Boss schwingt sich in den Sattel und startet Reitbekleidungslinie |werk=FashionUnited |datum=2023-08-31 |sprache=de |abruf=2023-11-06}}</ref>

* Schreibgeräte: Zudem lässt Hugo Boss Schreibgeräte in Lizenz herstellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://geschaeftsbericht-2015.hugoboss.com/ |titel=Hugo Boss Geschäftsbericht 2015 |werk=Hugo Boss |datum=2016-02-23 |sprache=de |abruf=2023-11-06}}</ref>
=== Heimtextilien ===
* Hundeaccessoires: Seit 2022 lässt das Unternehmen in Lizenz Accessoires für Hunde produzieren.<ref>''Hugo Boss ist auf den Hund gekommen''. In: [[Reutlinger General-Anzeiger]], 19. Mai 2022.</ref>
2011 wurde die ''Boss-Home''-Kollektion mit [[Bettwäsche]], [[Frottee|Frottierwaren]] und anderen Heimtextilien, ebenfalls in Lizenz hergestellt, auf einer Fachmesse präsentiert und anschließend vermarktet.<ref>''Kuscheln mit Hugo und Bruno''. In: ''Handelsjournal'', Heft 10-2011.</ref>

=== Hunde-Accessoires ===
Seit 2022 lässt das Unternehmen in Lizenz Accessoires für Hunde produzieren.<ref>''Hugo Boss ist auf den Hund gekommen''. In: [[Reutlinger General-Anzeiger]], 19. Mai 2022.</ref>


== Anteilseigner und Börse ==
== Anteilseigner und Börse ==
Die Aktie Hugo Boss ist seit März 1999 Bestandteil des Börsenindex [[MDAX]].<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://group.hugoboss.com/de/investoren/service-kontakt/faq |titel=FAQ Investor Relations |abruf=2023-02-08}}</ref> Bis Juni 2012 war das [[Grundkapital]] in auf den Inhaber lautende Stamm- und Vorzugsaktien eingeteilt. Am 15. Juni 2012 nach Börsenschluss wurden die Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt und alle Aktien auf [[Namensaktie]]n umgestellt.<ref>Lars Lusebrink: ''Analysten-Kommentar zu Hugo Boss''. In: ''Textilwirtschaft'', 19. Juli 2012.</ref> Das Grundkapital der Gesellschaft besteht seither aus rund 70,4 Millionen nennwertlosen Namensstammaktien.<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://group.hugoboss.com/de/investoren/aktie |titel=Aktie |abruf=2023-02-08}}</ref> 2023 wurde erstmals ein Schuldschein-Darlehen im Gesamtwert von 175 Mio. Euro platziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Tim Dörpmund |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/premiere-fuer-den-modekonzern-hugo-boss-175-mio.-euro-via-schuldscheindarlehen-242335 |titel=Premiere für den Modekonzern: Hugo Boss: 175 Mio. Euro via Schuldscheindarlehen |werk=Textilwirtschaft |datum=2023-10-25 |sprache=de |abruf=2023-11-06}}</ref>
Mit Stand November 2022 war die Aktionärsstruktur folgende:<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG|url=https://group.hugoboss.com/de/investoren/aktie/aktionaersstruktur |titel=Aktionärsstruktur |kommentar=Angaben auf Website des Unternehmens |abruf=2023-02-08}}</ref>

Mit Stand März 2024 war die Aktionärsstruktur folgende:<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://group.hugoboss.com/de/investoren/aktie/aktionaersstruktur |titel=Aktionärsstruktur |abruf=2024-03-15 |kommentar=Angaben auf Website des Unternehmens}}</ref>
* [[Streubesitz]]: 83,00 %
* [[Streubesitz]]: 83,00 %
* Marzotto-Familie (über PFC S.r.l. / Zignago Holding S.p.A): 15,00 %
* Marzotto-Familie (über PFC S.r.l. / Zignago Holding S.p.A): 15,00 %
* Eigene Aktien: 2,00 %
* Eigene Aktien: 2,00 %


== Marketing ==
Bis Juni 2012 war das [[Grundkapital]] in auf den Inhaber lautende Stamm- und Vorzugsaktien eingeteilt. Am 15. Juni 2012 nach Börsenschluss wurden die Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt und alle Aktien auf [[Namensaktie]]n umgestellt.<ref>Lars Lusebrink: ''Analysten-Kommentar zu Hugo Boss''. In: ''Textilwirtschaft'', 19. Juli 2012.</ref> Das Grundkapital der Gesellschaft besteht seither aus rund 70,4 Millionen nennwertlosen Namensstammaktien.<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://group.hugoboss.com/de/investoren/aktie |titel=Aktie |abruf=2023-02-08}}</ref>
Bereits in den 1980er Jahren begann Hugo Boss mit Produktplatzierungen und der Ausstattungen von bekannten Personen. Unter anderem stattete Hugo Boss die Darsteller der in den [[Vereinigte Staaten|USA]] sehr populären Anwaltsserie ''[[L.A. Law – Staranwälte, Tricks, Prozesse|L.A. Law]]'' aus und wurde fortan als Ausstatter von [[Yuppie]]s gesehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Clark |url=https://www.theguardian.com/business/2001/feb/24/2 |titel=Dressed for success |werk=[[The Guardian]] |sprache=EN |datum=2001-02-24 |abruf=2021-01-27}}</ref> Als Ankleider der Hauptdarsteller [[Don Johnson]] und [[Philip Michael Thomas]] betätigte sich Hugo Boss bei der ebenfalls populären und aus Modesicht stilbildenden Krimiserie [[Miami Vice]].<ref name="MLX" /> Weitere bekannte Persönlichkeiten trugen in der Zeit Boss-Outfits, beispielsweise [[Michael Jackson]], der auf dem Album-Cover von [[Thriller (Album)|Thriller]] einen weißen Boss-Anzug trug,<ref>{{Literatur |Autor=Adriano Sack |Titel=Der weiße Anzug |Hrsg=[[Welt am Sonntag]] |Nummer=35 |Datum=2018-09-02 |Seiten=61}}</ref> oder [[Sylvester Stallone]], der als [[Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts|Rocky]] einen Boss-Pullover trug.<ref>{{Literatur |Autor=Ernst Meier |Titel=Die Stadt Zug steht Hugo Boss gut |Hrsg=[[Neue Zuger Zeitung]] |Datum=2015-06-10 |Seiten=45}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Silke Emig, Tobias Bayer |Titel=„Da passen wir wahnsinnig auf“ |Hrsg=Textilwirtschaft |Datum=2021-09-30 |Seiten=50-51}}</ref>


Die Hugo Boss AG förderte von 1996 bis 2022 alle zwei Jahre als [[Sponsoring#Kunst- und Kultursponsoring|Kultur-Sponsor]] den von der [[Solomon R. Guggenheim Foundation]] verliehenen [[Hugo Boss Prize]] und unterstützte internationale zeitgenössische Ausstellungen.<ref>{{Internetquelle |autor=Maximilíano Durón |url=https://www.artnews.com/art-news/news/guggenheim-museum-nixes-hugo-boss-prize-1234640407/ |titel=Guggenheim Museum Nixes Closely Watched $100,000 Hugo Boss Prize |werk=[[Art news]] |sprache=EN |datum=2022-09-23 |abruf=2022-12-06}}</ref> In Zusammenarbeit mit der Staatlichen Modeschule Stuttgart vergibt das Unternehmen seit 1987 den ''Hugo Boss Fashion Award'' an Modestudenten.<ref>{{Literatur |Autor=Daniela Eberhardt |Titel=Die schwarze Krawatte hat Kleckse in Kupferrot Schauplatz Stuttgart |Hrsg= |Sammelwerk=Stuttgarter Zeitung |Datum=2010-03-13 |Seiten=22}}</ref>
Im Februar 2023 hielt der britische Einzelhändler und Sportmodehersteller [[Frasers Group]], gegründet von [[Mike Ashley (Geschäftsmann)|Mike Ashley]], direkt 2,63 % der Stammaktien und hatte über [[Finanzinstrument#Börsenwesen|Finanzinstrumente]] Zugriff auf weitere 24,69 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://www.eqs-news.com/de/news/pvr/hugo-boss-ag-release-according-to-article-40-section-1-of-the-wphg-the-german-securities-trading-act-with-the-objective-of-europe-wide-distribution/1758397|titel=Release according to Article 40, Section 1 of the WpHG &#91;the German Securities Trading Act&#93; with the objective of Europe-wide distribution |werk=eqs-news.com |sprache=EN |datum=2023-02-22 |abruf=2023-02-24}}</ref> Die Frasers Group war 2020 mit rund 5 % bei Hugo Boss eingestiegen.<ref>{{Internetquelle |autor=Huw Hughes |url=https://fashionunited.de/nachrichten/business/britischer-einzelhaendler-frasers-group-steigt-bei-hugo-boss-ein/2020061535962 |titel=Britischer Einzelhändler Frasers Group steigt bei Hugo Boss ein |werk=fashionunited.de |datum=2020-06-15 |abruf=2023-02-08}}</ref>


Im Segment [[Sponsoring#Sportsponsoring|Sport-Sponsoring]] ist Hugo Boss in den Bereichen [[Motorsport]], [[Golf (Sport)|Golf]], [[Fußball]], [[Segeln]], [[Tennis]] und [[Wintersport]] aktiv. Die Aktivitäten des Unternehmens begannen 1972 mit der Unterstützung des Rennfahrers [[Jochen Mass]]<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://group.hugoboss.com/de/sponsoring/sportsponsoring |titel=Sportsponsoring |kommentar=Angaben auf der Website des Unternehmens |abruf=2023-02-08}}<br>Aziza Freutel: ''Fußball in Mode''. In: ''Textilwirtschaft'', 1. Mai 2008.<br />{{Internetquelle |autor=Reinhold Schnupp |url=https://www.welt.de/motor/boote-yachten/article111887786/Und-wenn-Segelprofi-Alex-Thomson-auf-See-stirbt.html |titel=Und wenn Segelprofi Alex Thomson auf See stirbt? |werk=[[Die Welt]] |datum=2012-07-12 |abruf=2023-02-08}}<br />{{Internetquelle |autor=[[Deutscher Tennis Bund]] |url=https://www.dtb-tennis.de/Tennis-International/News/Hugo-Boss-ist-neuer-Titelsponsor-am-Weissenhof |titel=Hugo Boss ist neuer Titelsponsor am Weissenhof |werk=dtb-tennis.de |datum=2022-05-24 |abruf=2023-02-08}}</ref> und wurden im Bereich Motorsport vor allem durch den Einstieg als Ausrüster des [[Formel 1]]-Rennstalls von [[McLaren Racing|McLaren]] 1982 weiter ausgebaut. Damit wurden mehrere Fahrer mit der Kleidung von Hugo Boss ausgestattet, unter anderem [[Alain Prost]], [[Mika Häkkinen]], [[Ayrton Senna]] und [[Niki Lauda]]. Die Partnerschaft endete 2014 und war eine der längsten Partnerschaften im Motorsport.<ref>{{Internetquelle |autor=Andre Zengler |url=https://www.speedweek.com/amp/formel1/news/12228/McLaren-und-HUGO-BOSS-gehen-ins-30-Jahr.html |titel=McLaren und Hugo Boss gehen ins 30. Jahr |werk=Speedweek |datum=2010-05-18 |abruf=2023-11-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Adam Cooper |url=https://www.speedweek.com/formel1/news/59629/McLaren-und-Hugo-Boss-Aus-nach-33-Jahren.html |titel=McLaren und Hugo Boss: Aus nach 33 Jahren! |werk=Speedweek |datum=2014-07-06 |sprache=de |abruf=2023-11-10}}</ref> Mit der Strategie ''Claim 5'' ist Hugo Boss verstärkt ins Sportsponsoring zurückgekehrt. Seitdem steht es z.&nbsp;B. hinter dem [[ATP Stuttgart|Tennis-Turnier Weissenhof]] in [[Stuttgart]] und dem [[Hahnenkammrennen|Hahnenkamm-Skirennen]] in [[Kitzbühel]].<ref name=":11">{{Internetquelle |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/sportsponsoring-boss-bindet-fernando-alonso-an-sich-241252 |titel=Sportsponsoring: Boss bindet Fernando Alonso an sich |werk=Textilwirtschaft |hrsg=Tobias Bayer |datum=2023-07-24 |sprache=de |abruf=2023-10-13}}</ref>
Die Aktie Hugo Boss ist seit März 1999 Bestandteil des Börsenindices [[MDAX]].<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://group.hugoboss.com/de/investoren/service-kontakt/faq |titel=FAQ Investor Relations |abruf=2023-02-08}}</ref>


2022 wurde eine globale Kampagne mit Social-First-Inhalten gestartet, vor allem in den [[Soziale Medien|sozialen Medien]] sowie durch großformatige Außenwerbung in 35 Metropolen. Die Kampagne wird mit rund 200 Musikern, Schauspielern und Influencern umgesetzt.<ref>{{Internetquelle |autor=Claudia Bayer |url=https://www.meedia.de/marketing/marken-relaunch-claim-5-wie-hugo-boss-sich-neu-erfinden-will-6e72c06b9b042c7883842f6274750f3c |titel=Claim 5 – Wie Hugo Boss sich neu erfinden will |werk=[[Meedia]] |datum=2022-02-17 |sprache=de |abruf=2023-10-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Rüdiger Oberschür |url=https://de.fashionnetwork.com/news/Hugo-boss-zelebriert-neue-markenauftritte-mit-starbesetztem-kampagnen-duo,1372098.html |titel=Hugo Boss zelebriert neue Markenauftritte mit starbesetztem Kampagnen-Duo |werk=Fashion Network |datum=2022-01-26 |sprache=de |abruf=2023-10-13}}</ref>
== Marketing ==
Bereits in den 1980er Jahren rüstete Hugo Boss die Darsteller der in den [[Vereinigte Staaten|USA]] sehr populären Anwaltsserie ''[[L.A. Law – Staranwälte, Tricks, Prozesse|L.A. Law]]'' aus und erwarb sich dadurch international das Image, Ausstatter von [[Yuppie]]s zu sein.<ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Clark |url=https://www.theguardian.com/business/2001/feb/24/2 |titel=Dressed for success |werk=[[The Guardian]] |sprache=EN |datum=2001-02-24 |abruf=2021-01-27}}</ref> Als regelmäßiger Ausstatter der Hauptdarsteller [[Don Johnson]] und [[Philip Michael Thomas]] betätigte sich Hugo Boss neben weiteren namhaften Modeunternehmen bei der ebenfalls populären und aus Modesicht stilbildenden Krimiserie [[Miami Vice]], ebenfalls in den 1980er Jahren.<ref name="MLX" />


Boss ist seit Juli 2022 offizieller Partner des [[Aston Martin F1 Team|Aston Martin Aramco Cognizant Formel 1 Team]] (AMF1). Ein Jahr später ernannte Boss Aston-Martin-Fahrer [[Fernando Alonso]] zum Botschafter der Marke.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |autor=Cassidy Stephens |url=https://uk.fashionnetwork.com/news/Boss-names-fernando-alonso-brand-ambassador-with-sports-clearly-key-for-label,1539571.html |titel=Boss names Fernando Alonso brand ambassador with sports clearly key for label |werk=Fashion Network |datum=2023-07-24 |sprache=en-GB |abruf=2024-03-15}}</ref> Im Februar 2024 wurde bekannt gegeben, dass die Marke Hugo Partner des Teams [[Racing Bulls|Visa Cash App RB]] (VCARB) wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Danielle Wightman-Stone |url=https://fashionunited.uk/news/fashion/hugo-named-official-apparel-partner-of-visa-cash-app-rb-f1-team/2024021274061 |titel=Hugo named official apparel partner of Visa Cash App RB F1 team |werk=Fashion United |datum=2024-02-12 |sprache=en |abruf=2024-03-15}}</ref>
Die Hugo Boss AG förderte von 1996 bis 2022 alle zwei Jahre als [[Sponsoring#Kunst- und Kultursponsoring|Kultur-Sponsor]] den von der [[Solomon R. Guggenheim Foundation]] verliehenen [[Hugo Boss Prize]] und unterstützte internationale zeitgenössische Ausstellungen.<ref>{{Internetquelle |autor=Maximilíano Durón |url=https://www.artnews.com/art-news/news/guggenheim-museum-nixes-hugo-boss-prize-1234640407/ |titel=Guggenheim Museum Nixes Closely Watched $100,000 Hugo Boss Prize |werk=[[Art news]] |sprache=EN |datum=2022-09-23 |abruf=2022-12-06}}</ref> In Zusammenarbeit mit der Staatlichen Modeschule Stuttgart vergibt das Unternehmen seit 1987 den ''Hugo Boss Fashion Award'' an Modestudenten.<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=http://group.hugoboss.com/files/HUGOBOSS_GB2011_Lagebericht_De_AGAbschluss.pdf |titel=Lagebericht |kommentar=Lagebericht im Rahmen des Jahresabschlusses 2011 |abruf=2023-02-08|archiv-url=https://web.archive.org/web/20160923141058/https://group.hugoboss.com/files/HUGOBOSS_GB2011_Lagebericht_De_AGAbschluss.pdf |archiv-datum=2016-09-23}}</ref>


Weiterhin kam im Februar 2024 eine eigene Kollektion des Supermodels [[Naomi Campbell]] auf den Markt.<ref>{{Literatur |Autor=Anita Singh |Titel=‘Germophobe’ Naomi Campbell creates line of antibacterial clothing with Hugo Boss |Sammelwerk=[[The Daily Telegraph]] |Datum=2024-02-14 |ISSN=0307-1235 | |Abruf=2024-03-15}}</ref>
Im Segment [[Sponsoring#Sportsponsoring|Sport-Sponsoring]] ist beziehungsweise war Hugo Boss in den Bereichen [[Motorsport]], Golf, Fußball, Segeln, Tennis, Fußball und Wintersport aktiv. Die Sponsoring-Aktivitäten des Unternehmens begannen 1972 mit der Unterstützung des Rennfahrers [[Jochen Mass]].<ref>{{Internetquelle |autor=Hugo Boss AG |url=https://group.hugoboss.com/de/sponsoring/sportsponsoring |titel=Sportsponsoring |kommentar=Angaben auf der Website des Unternehmens |abruf=2023-02-08}}<br/ >Aziza Freutel: ''Fußball in Mode''. In: ''Textilwirtschaft'', 1. Mai 2008.<br />{{Internetquelle |autor=Reinhold Schnupp |url=https://www.welt.de/motor/boote-yachten/article111887786/Und-wenn-Segelprofi-Alex-Thomson-auf-See-stirbt.html |titel=Und wenn Segelprofi Alex Thomson auf See stirbt? |werk=[[Die Welt]] |datum=2012-07-12 |abruf=2023-02-08}}<br />{{Internetquelle |autor=[[Deutscher Tennis Bund]] |url=https://www.dtb-tennis.de/Tennis-International/News/Hugo-Boss-ist-neuer-Titelsponsor-am-Weissenhof |titel=Hugo Boss ist neuer Titelsponsor am Weissenhof |werk=dtb-tennis.de |datum=2022-05-24 |abruf=2023-02-08}}</ref>

== Soziales Engagement ==
Seit 2007 ist Hugo Boss Partner der Kinderschutzorganisation [[UNICEF]].<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/firma/hugo-boss/ |titel=Hugo Boss |werk=Aktiv gegen Kinderarbeit |datum=2012-07-25 |sprache=de |abruf=2023-10-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=liver Luft |url=https://www.campaignlive.co.uk/article/sienna-miller-orlando-bloom-star-hugo-boss-african-schools-campaign/1089085 |titel=Sienna Miller and Orlando Bloom star in Hugo Boss African schools campaign |werk=Campaign |datum=2011-09-02 |sprache=en |abruf=2023-10-13}}</ref> Im Rahmen dieser Kooperation unterstützte das Unternehmen beispielsweise die Projekte ''Let us learn'' oder [[Schulen für Afrika]]<ref>{{Internetquelle |autor=Grant Osborne |url=https://basenotes.com/perfume-news/sales-of-boss-orange-limited-edition-to-to-support-unicefs-schools-for-africa-initiative/ |titel=Sales of Boss Orange Limited Edition to to support UNICEF's 'Schools for Africa' initiative |werk=Basenotes |datum=2012-02-14 |sprache=en-GB |abruf=2023-10-13}}</ref> und kreierte 2022 einen individuell gestalteten Teddybären für die Marke [[Steiff]].<ref>{{Literatur |Titel=Steiff-Aktion für Unicef |Hrsg= |Sammelwerk=Heidenheimer Zeitung |Datum=2022-10-20 |Seiten=11}}</ref> Weiterhin gründete der Konzern die firmeneigene ''Hugo Boss Stiftung'', deren Haupteinnahmequelle die Initiative „Jeder Kauf zählt“ ist. Über diese werden seit 2023 je 5 Cent von jedem verkauften eigenen Produkt (ausgenommen Lizenzprodukte) gespendet. Die Spenden sind für die Unterstützung lokaler, regionaler und globaler wirkungsorientierter Klima- und Umweltschutzprojekte vorgesehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Sandra Halliday |url=https://ww.fashionnetwork.com/news/Hugo-boss-launches-eco-supporting-foundation-percentage-of-all-sales-to-be-donated,1468600.html |titel=Hugo Boss launches eco-supporting foundation, percentage of all sales to be donated |werk=Fashion Network |datum=2022-12-15 |sprache=en |abruf=2023-10-13}}</ref> Die Stiftung engagierte sich 2023 beispielsweise in den von [[Erdbeben in der Türkei und Syrien 2023|Erdbeben in der Türkei und Syrien]] betroffenen Krisengebieten.<ref>{{Internetquelle |autor=Jörg Nowicki |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/von-adidas-bis-zara-so-hilft-die-branche-in-der-erdbeben-region-239187 |titel=Von Adidas bis Zara: So hilft die Branche in der Erdbeben-Region |werk=Textilwirtschaft |datum=2023-02-09 |sprache=de |abruf=2023-10-13}}</ref>

== Nachhaltigkeit ==
2016 wurde Hugo Boss Mitglied der Stiftung ''ZDHC'' („Zero Discharge of Hazardous Chemicals“), welche sich für Vermeidung von Schadstoffen in der Produktion einsetzt.<ref>{{Internetquelle |autor=Andrea Hackenberg |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/Unternehmen-oeko-Stiftung-ZDHC-Hugo-Boss-wird-Mitglied-204220 |titel=Unternehmen: Öko-Stiftung ZDHC: Hugo Boss wird Mitglied |werk=Textilwirtschaft |datum=2017-04-27 |sprache=de |abruf=2023-10-13}}</ref> Seit 2017 beschäftigt sich Hugo Boss mit dem eigenen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der [[Ziele für nachhaltige Entwicklung|UN-Nachhaltigkeitsziele]].<ref>{{Internetquelle |autor=David Styles |url=https://www.ecotextile.com/2018043023450/social-compliance-csr-news/hugo-boss-outlines-un-sdg-contribution-targets.html |titel=Hugo Boss outlines UN SDG contribution targets |werk=Eco Textile |datum=2018-04-30 |sprache=en-GB |abruf=2023-10-13}}</ref> Im Weiteren war Hugo Boss Teil der von der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] initiierten ''Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030''<ref>{{Literatur |Autor=Manfred Ronzheimer |Titel=Lösungsbeschleuniger für die Weltprobleme |Hrsg= |Sammelwerk=[[Die Tageszeitung]] |Datum=2017-05-12 |Seiten=18}}</ref> und trat 2024 dem Klimabündnis Baden-Württemberg bei.<ref>''Hugo Boss: Beitritt zum Klimabündnis''. In: ''Metzinger Uracher Volksblatt,'' 3. Februar 2024, Seite 13.</ref> Nachhaltigkeit ist auch Teil der von Grieder implementierten ''Claim 5-''Strategie. In diesem Rahmen wurde 2022 die Wiederverkaufswebsite „Hugo Boss Pre-Loved“ gestartet, die eine [[Kreislaufwirtschaft]] verfolgt.<ref>Uwe Rogowski: ''Hugo Boss plant Resale-Plattform.'' In: ''[[Reutlinger General-Anzeiger]]'', 22. April 2022.</ref> Die Investition in das Start-up Heiq Materials LLC unterstützt die Entwicklung von deren Zellulose-Faser Heiq Aeoniq, welche Chemiefasern wie Polyester ersetzen soll. Heiq Aeoniq wird hauptsächlich aus den Abfällen von Algen, Zuckerrohren, Stroh, Hanf, Nussschalen, Zigarettenstummeln und Kaffeesatz gewonnen.<ref name=":9" /><ref>{{Internetquelle |autor=Kirsten Reinhold |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/tw-spezial-fokus-greenwashing-das-polyester-problem-237705 |titel=Fokus Greenwashing: Das Polyester-Problem |werk=[[Textilwirtschaft (Zeitschrift)|Textilwirtschaft]] |datum=2022-10-13 |sprache=de |abruf=2023-10-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Brooke Roberts-Islam |url=https://www.forbes.com/sites/brookerobertsislam/2023/07/05/mas-holdings-and-heiq-take-sustainable-plant-polyester-mass-market/ |titel=MAS Holdings And HeiQ Take Sustainable ‘plant polyester’ Mass Market |werk=[[Forbes]] |datum=2023-07-05 |sprache=en |abruf=2024-03-15}}</ref>

Im Hugo Boss Digital Campus werden Daten verarbeitet, um die Unternehmensprozesse effizienter zu gestalten und so die Nachfrage nach Produkten besser zu bestimmen, womit die Überproduktion von Bekleidung vermieden wird. Weiterhin werden Strukturen geschaffen, mit denen Lieferketten besser nachvollzogen werden. Dies ist im Einklang mit dem [[Lieferkettengesetz]], das darauf abzielt, dass Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Zudem kündigte das Unternehmen an, bis 2050 CO<sub>2</sub>-neutral zu werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Ulrike Mix |url=https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/hugo-boss-ist-nicht-zu-bremsen-100.html |titel=Deshalb läuft es so gut beim Modekonzern HUGO BOSS aus Metzingen |werk=[[SWR Aktuell]] |datum=2023-09-02 |sprache=de |abruf=2023-10-13}}</ref>

Seit Dezember 2023 investiert Hugo Boss als erstes Unternehmen in ''Collateral Good Ventures Fashion I'', einen klimabezogenen Venture-Capital-Fonds zur Förderung von Nachhaltigkeit in der Modeindustrie.<ref>{{Internetquelle |autor=Ben Sillitoe |url=https://greenretail.world/2023/12/07/collateral-good-hugo-boss-backs-venture-capital-fund-dedicated-to-sustainable-fashion/ |titel=Collateral Good: Hugo Boss backs venture capital fund dedicated to sustainable fashion |werk=Green Retail World |datum=2023-12-07 |sprache=en-US |abruf=2024-03-15}}</ref>


== Compliance ==
== Compliance ==
Das Unternehmen hat Strukturen zur Wahrung von [[Compliance (Recht)|Compliance]] eingeführt. Es arbeitet in diesem Kontext mit der [[Fair Labor Association]] zusammen, hat ein [[Ombudsmann]]-System etabliert, lässt [[Audit|Sozialaudits]] zu den Arbeitsbedingungen durchführen und bietet die Möglichkeit, das umfassende externe und anonyme [[Beschwerdemanagement]] der ''Fair Labour Association'' zu nutzen.<ref>{{Literatur |Autor=Isabel Ebert |Titel=Sustainability Strategies in Luxury Fashion: Company Disclosure on Human Rights |Hrsg=Sarah Margaretha Jastram, Anna-Maria Schneider |Sammelwerk=Sustainable Fashion. Governance and New Management Approaches |Auflage=1 |Verlag=Springer International Publishing |Ort=Cham |Datum=2018 |ISBN=978-3-319-74366-0 |Seiten=97-108, hier S. 103f}}</ref>
Das Unternehmen hat Strukturen zur Wahrung von [[Compliance (Recht)|Compliance]] eingeführt. Es arbeitet in diesem Kontext mit der [[Fair Labor Association]] zusammen, hat ein [[Ombudsmann]]-System etabliert, lässt [[Audit|Sozialaudits]] zu den Arbeitsbedingungen durchführen und bietet die Möglichkeit, das umfassende externe und anonyme [[Beschwerdemanagement]] der ''Fair Labour Association'' zu nutzen.<ref>{{Literatur |Autor=Isabel Ebert |Titel=Sustainability Strategies in Luxury Fashion: Company Disclosure on Human Rights |Hrsg=Sarah Margaretha Jastram, Anna-Maria Schneider |Sammelwerk=Sustainable Fashion. Governance and New Management Approaches |Auflage=1 |Verlag=Springer International Publishing |Ort=Cham |Datum=2018 |ISBN=978-3-319-74366-0 |Seiten=97-108, hier S. 103f}}</ref>


== Kritik ==
== Kritik ==

=== Lohnniveau an ausländischen Standorten ===
=== Lohnniveau an ausländischen Standorten ===
Im Juni 2014 berichteten Medien, unter anderem [[Der Spiegel (online)|Spiegel Online]], dass Hugo Boss seine Mitarbeiter in der [[Türkei]] und [[Kroatien]] im Durchschnitt weit unter den eigenen „[[Sozialstandard]]s“ bezahle. Nur 308 bis 440 Euro habe die Luxusmarke ihren Angestellten in den beiden Ländern durchschnittlich gezahlt, damit habe der Lohn, je nach Auszahlung, zwischen 562 und 694 Euro, unter dem türkischen [[Existenzminimum]] von 1002 Euro gelegen. Der Konzern reagierte zudem nicht auf den Fragebogen der [[Kampagne für Saubere Kleidung]], welche die Missstände recherchiert hatte. Hugo Boss habe zudem dafür gesorgt, dass der Name „Hugo Boss“ aus einer Pressemitteilung getilgt worden sei.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/hugo-boss-modekonzern-zahlt-in-der-tuerkei-und-in-kroatien-hungerloehne-a-975293.html |titel=Hugo Boss soll in der Türkei und in Kroatien Armutslöhne zahlen |werk=[[Der Spiegel (online)|Spiegel online]] |datum=2014-06-15 |abruf=2014-06-15}}</ref> Bereits drei Monate zuvor hatte das Unternehmen die auf die Türkei bezogenen Vorwürfe der die Kritik auslösenden ''Kampagne-für-Saubere-Kleidung''-Studie<ref>Clean Clothes Campaign: ''Poverty wages for garment workers in eastern Europe and Turkey'', 2014.</ref> als „haltlos“ und „falsch“ zurückgewiesen.<ref>Anja Probe: ''Hugo Boss: Ärger in Izmir''. Erschien in ''Textilwirtschaft'', Nr. 11 vom 12. März 2015.</ref> Hinsichtlich Kroatien kritisierte die Studie die Lohnhöhe beim Zulieferer ''Varteks''; diese lag allerdings nicht unter dem [[Mindestlohn]]-Niveau.<ref>{{Internetquelle |autor=Sinisa Bogdanic |url=https://www.dw.com/de/kroatiens-textilindustrie-edle-marken-elendige-l%C3%B6hne/a-17767381 |titel=Kroatiens Textilindustrie: Edle Marken, elendige Löhne |werk=[[Deutsche Welle]] |datum=2014-07-09 |abruf=2023-01-17}}</ref>
Im Juni 2014 berichteten Medien, unter anderem [[Der Spiegel (online)|Spiegel Online]], dass Hugo Boss laut einer Studie von [[Kampagne für Saubere Kleidung]] seine Mitarbeiter in der [[Türkei]] und [[Kroatien]] unter den eigenen „[[Sozialstandard]]s“ bezahle. 308 bis 440 Euro habe die Luxusmarke ihren Angestellten in den beiden Ländern Netto durchschnittlich gezahlt. Die Löhne lagen somit unter dem von der Studie selbst geschätzten Existenzminimum<ref>{{Literatur |Autor=Clean Clothes Campaign |Titel=Poverty wages for garment workers in eastern Europe and Turkey |Datum=2014 |Seiten=56 | sowie unter der EU-Armutsuntergrenze für Kroatien von 554 Euro.<ref name=":5" /> Der Durchschnitts-Nettolohn der Branche lag zu der Zeit in der Türkei bei 251 Euro und in Kroatien bei 378 Euro.<ref>{{Literatur |Autor=Clean Clothes Campaign |Titel=Poverty wages for garment workers in eastern Europe and Turkey |Datum=2014 |Seiten=32 | Auf einen Fragebogen der Kampagne, welche die Umstände recherchierte, reagierte das Unternehmen nicht.<ref name=":5">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/hugo-boss-modekonzern-zahlt-in-der-tuerkei-und-in-kroatien-hungerloehne-a-975293.html |titel=Hugo Boss soll in der Türkei und in Kroatien Armutslöhne zahlen |werk=[[Der Spiegel (online)|Spiegel online]] |datum=2014-06-15 |abruf=2014-06-15}}</ref> Drei Monate zuvor hatte das Unternehmen die auf die Türkei bezogenen Vorwürfe der die Kritik auslösenden Studie als „haltlos“ und „falsch“ zurückgewiesen.<ref>{{Internetquelle |autor=Anja Probe |url=https://www.textilwirtschaft.de/business/news/Hugo-Boss-Aerger-und-Erweiterung-in-Izmir-96168 |titel=Unternehmen: Hugo Boss: Ärger und Erweiterung in Izmir |werk=Textilwirtschaft |datum=2015-03-05 |sprache=de |abruf=2023-10-12}}</ref> Hinsichtlich Kroatien kritisierte die Studie die Lohnhöhe beim Zulieferer ''Varteks''; diese lag allerdings nicht unter dem Mindestlohn-Niveau.<ref>{{Internetquelle |autor=Sinisa Bogdanic |url=https://www.dw.com/de/kroatiens-textilindustrie-edle-marken-elendige-l%C3%B6hne/a-17767381 |titel=Kroatiens Textilindustrie: Edle Marken, elendige Löhne |werk=[[Deutsche Welle]] |datum=2014-07-09 |abruf=2023-01-17}}</ref>


=== Baumwolle aus Xinjiang ===
=== Baumwolle aus Xinjiang ===
[[STRG_F]] hat Baumwolle von Hugo Boss-Produkten analysiert. Diese zeigten 2022, dass Hugo Boss entgegen eigener Behauptungen Baumwolle aus [[Xinjiang]] bezieht. In Xinjiang gibt es [[Umerziehungslager in Xinjiang|Umerziehungslager]] der chinesischen Regierung, in denen Minderheiten zum Ernten und Weiterverarbeiten von Baumwolle gezwungen werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Manuel Daubenberger, Florian Guckelsberger |url=https://magazin.zenith.me/de/wirtschaft/risiko-von-zwangsarbeit-xinjiang-baumwolle-wohl-kleidung-deutscher-marken |titel=Das Geschäft mit der blutigen Baumwolle |datum=2022-05-05 |werk=[[zenith (Magazin)|zenith]] |abruf=2022-05-05}}</ref> Das Unternehmen wies die Darstellung zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=Gustav Theile |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/hugo-boss-chef-wir-haben-keine-stoffe-aus-xinjiang-18098184.html |titel=„Wir haben keine Stoffe aus Xinjiang“ |werk=faz.net |datum=2022-06-13 |abruf=2023-02-08}}</ref>
[[STRG F]] hatte 2021 Baumwolle von Hugo Boss-Produkten analysieren lassen. Laut dieser Analyse beziehe Hugo Boss entgegen eigener Darstellung Baumwolle aus [[Xinjiang]]. In Xinjiang gibt es [[Umerziehungslager in Xinjiang|Umerziehungslager]] der chinesischen Regierung, in denen Minderheiten zum Ernten und Weiterverarbeiten von Baumwolle gezwungen werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Manuel Daubenberger, Florian Guckelsberger |url=https://magazin.zenith.me/de/wirtschaft/risiko-von-zwangsarbeit-xinjiang-baumwolle-wohl-kleidung-deutscher-marken |titel=Das Geschäft mit der blutigen Baumwolle |datum=2022-05-05 |werk=[[zenith (Magazin)|zenith]] |abruf=2022-05-05}}</ref> Das Unternehmen wies die Darstellung zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=Gustav Theile |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/hugo-boss-chef-wir-haben-keine-stoffe-aus-xinjiang-18098184.html |titel=„Wir haben keine Stoffe aus Xinjiang“ |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2022-06-13 |abruf=2023-02-08}}</ref> Hugo Boss wurde zuvor hingegen zur Zielscheibe von offenbar staatlich gesteuerten Boykottkampagnen in China, nachdem das Unternehmen im September 2020 gegenüber [[NBC News]] mitteilte, dass man aufgrund der Situation in Xinjiang keine Produkte mehr von dort annimmt.<ref>{{Internetquelle |autor=Tobias Kaiser |url=https://www.welt.de/wirtschaft/plus241925551/Olaf-Scholz-in-China-Es-ist-der-falsche-Besuch-zur-falschen-Zeit.html |titel=Olaf Scholz in China: „Es ist der falsche Besuch zur falschen Zeit“ |werk=Die Welt |datum=2022-11-07 |sprache=de |abruf=2023-10-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Aliza Nadi, Anna Schecter und Didi Martinez |url=https://www.nbcnews.com/news/china/major-brands-try-determine-if-cotton-their-clothes-uighur-forced-n1240756 |titel=Is the cotton in your shirt from Chinese forced labor? |werk=[[NBC News]] |datum=2020-09-22 |sprache=en |abruf=2023-10-12}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.hugoboss.com/de/ Website von Hugo Boss] mit [https://group.hugoboss.com/de/ Unternehmenswebseiten]
* [http://www.hugoboss.com/de/ Website von Hugo Boss] mit [https://group.hugoboss.com/de/ Unternehmenswebseiten]
* [http://www.metzingen-zwangsarbeit.de/hugo_boss.pdf Elisabeth Timm: ''Hugo Ferdinand Boss (1885–1948) und die Firma Hugo Boss. Eine Dokumentation'' (1999)]
* [http://www.metzingen-zwangsarbeit.de/hugo_boss.pdf Elisabeth Timm: ''Hugo Ferdinand Boss (1885–1948) und die Firma Hugo Boss. Eine Dokumentation'' (1999)]


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=Roman Köster |Titel=Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“ |Verlag=C.H.Beck |Ort=München |Datum=2011 |ISBN=978-3-406-61992-2}}
* {{Literatur |Autor=Roman Köster |Titel=Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“ |Verlag=C. H. Beck |Ort=München |Datum=2011 |ISBN=978-3-406-61992-2}}
* Rudolf Renz: ''Hugo Boss: Metzinger Uniformschneider im „Dritten Reich“''. In: [[Wolfgang Proske]] (Hrsg.): ''Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus Baden-Württemberg'', Band 9: ''NS-Belastete aus dem Süden des heutigen Baden-Württemberg''. Kugelberg Verlag, Gerstetten 2018, S. 44–58, ISBN 978-3-945893-10-4.
* Rudolf Renz: ''Hugo Boss: Metzinger Uniformschneider im „Dritten Reich“''. In: [[Wolfgang Proske]] (Hrsg.): ''Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus Baden-Württemberg'', Band 9: ''NS-Belastete aus dem Süden des heutigen Baden-Württemberg''. Kugelberg Verlag, Gerstetten 2018, S. 44–58, ISBN 978-3-945893-10-4.


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[[Kategorie:Unternehmen im MDAX]]
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[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Landkreis Reutlingen)]]
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[[Kategorie:Kosmetikhersteller]]
[[Kategorie:Kosmetikhersteller]]

Aktuelle Version vom 11. Oktober 2024, 17:29 Uhr

HUGO BOSS AG

Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000A1PHFF7
Gründung 1924
Sitz Metzingen, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Oliver Timm (CSO)
  • Hermann Waldemer (AR-Vors.)
Mitarbeiterzahl 18.738 (2023)[1]
Umsatz 4,2 Mrd. Euro (2023)[1]
Branche Textilindustrie
Website https://group.hugoboss.com/de
Stand: 31. Dezember 2023
Gebäude auf dem Firmengelände in Metzingen

Die Hugo Boss AG (Eigenschreibweise HUGO BOSS) ist ein börsennotiertes deutsches Mode­unternehmen mit Sitz in Metzingen.

Das Unternehmen produziert und verkauft über eigene Ladengeschäfte, den gehobenen Einzelhandel sowie online Bekleidung, Lederwaren, Schuhe und Accessoires für Herren und Damen und vertreibt über Lizenznehmer zudem Kindermode, Parfüm, Brillen, Uhren, Heimtextilien, Reitbekleidung, Schreibutensilien sowie Hunde-Accessoires. Die Modemarken des Unternehmens sind unter anderem Boss und Hugo (Eigenschreibweise BOSS und HUGO).[2]

Anzeige, 1922
Anzeige in der Alb-Neckar-Zeitung, 1933

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges übernahm Hugo Ferdinand Boss (1885–1948) in Metzingen den Bekleidungseinzelhandel seiner Eltern und meldete dieses Geschäft 1922 als Gewerbebetrieb für Manufakturwaren an. Die eigentliche Gründung der Fabrik zur Herstellung von Berufskleidung folgte erst 1924 mit der finanziellen Beteiligung der Brüder Albert und Theodor Bräuchle als Gesellschafter. Die Firma produzierte anfangs Windjacken, Wäsche und Herrenoberhemden, später auch Arbeitskleidung, Sportartikel und Regenmäntel.[3]

Für die Jahre 1925 und 1926 meldete Hugo Boss, wie alle Metzinger Betriebe, für seine knapp 30 Beschäftigten Kurzarbeit an. Im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise nach dem New Yorker Börsencrash von 1929, musste der Betrieb die Belegschaft um knapp ein Viertel reduzieren und 1931 Insolvenz anmelden. Hugo Boss einigte sich auf einen Vergleich mit seinen Gläubigern und die Produktion konnte fortgesetzt werden. Im selben Jahr trat Hugo Ferdinand Boss in die NSDAP ein und bekam zeitgleich Aufträge über die Produktion von Bekleidung für die NSDAP und deren Organisationen.[4] Die Aufträge halfen Hugo Boss, den Betrieb wieder zu stabilisieren.[5]

In den 1930er-Jahren und während des Zweiten Weltkriegs bestand die Unternehmensleitung aus bekennenden Nationalsozialisten[6] und erhielt weiterhin Aufträge zur Lieferung von Uniformen an die SA, SS, Wehrmacht und die Hitlerjugend.[7] Das Unternehmen fertigte als eines der ersten Braunhemden, Kopien der 1924 von Gerhard Roßbach eher zufällig in der SA eingeführten „Lettow-Hemden“, und warb 1930 stolz: „Parteiausrüster bereits seit 1924“.[8][9] Die Fabrik war „einer von zahlreichen kleineren Fertigungsbetrieben, die an der Uniformproduktion beteiligt waren“.[10] An den Entwürfen der Uniformen war Hugo Boss nicht beteiligt.[11][12][13][14] Zusätzlich zu den ca. 300 Mitarbeitern beschäftigte das Unternehmen während des Zweiten Weltkriegs ungefähr 140 Zwangsarbeiter, hauptsächlich Frauen, in der Mehrzahl aus der Sowjetunion und Polen,[15][16] zudem rund 40 Kriegsgefangene aus Frankreich.[17]

Im Entnazifizierungsverfahren wurde Hugo Ferdinand Boss zunächst als „Belasteter“, dann als „Mitläufer“ eingestuft; die anfänglich verhängte Geldstrafe über 100.000 Reichsmark wurde auf 25.000 Reichsmark reduziert.[18][19] Im Juni 2000 trat das Unternehmen Hugo Boss der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft zur Entschädigung der Zwangsarbeiter bei,[16] und beteiligte sich finanziell am Fonds.[20] Eine erste, vom Unternehmen Ende der 1990er Jahre in Auftrag gegebene Studie über die Situation im „Dritten Reich“ wurde vom Unternehmen nicht veröffentlicht. Die Autorin, Elisabeth Timm, stellte diese später selbst ins Internet.[18] Im späteren Nachgang führte der Wirtschaftshistoriker Roman Köster eine eigenständige Untersuchung durch, welche ebenfalls unternehmensseitig finanziert wurde und 2011 im Verlag C. H. Beck erschien.[11][21]

Das Modeunternehmen entschuldigte sich in demselben Jahr bei allen Menschen, „die durch den Fertigungsbetrieb von Hugo Ferdinand Boss zu Zeiten des Nationalsozialismus Leid erfahren haben“.[11]

Entwicklung zum Modeunternehmen

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Nach dem Tod von Hugo Ferdinand Boss (1948) leiteten sein Sohn Siegfried Boss und sein Schwiegersohn Eugen Holy das Unternehmen. Die Produktion konzentrierte sich zunächst auf Uniformen für die französische Armee und das französische Rote Kreuz,[22] dann auf Uniformen für Post, Bahn und Polizei. 1953 wurde der erste Herrenanzug von Boss auf den Markt gebracht.[23] 1967 übernahmen die Söhne von Eugen Holy, die Brüder Uwe Holy und Jochen Holy, den Betrieb.[24] 1972 eröffneten die Holy-Brüder in einer nahegelegenen Lagerhalle den ersten Fabrikverkauf, woraus sich die Outletcity Metzingen entwickelte.[25] 1975 wurde der österreichische Designer Werner Baldessarini eingestellt, der schließlich zum Chefdesigner aufstieg.[26] Die Marke Boss wurde 1977 in das Markenregister eingetragen.[27] 1984 vergab das Unternehmen seine erste Parfümlizenz[27] und das erste Boss-Parfüm Hugo Boss (1998 in Boss Number One umbenannt) wurde 1985 vorgestellt.[28]

1985 ging das Unternehmen an die Börse;[29] 1991 wurde die italienische Marzotto-Gruppe Mehrheitsaktionär.[23] Die Holy-Brüder verließen das Unternehmen 1993. Unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Peter Littmann[30] wurde ein Drei-Marken-Konzept durchgesetzt: Neben der Kernmarke Boss wurden die Linien Hugo und Baldessarini eingeführt.[31] Littmann verließ das Unternehmen 1997 nach Meinungsverschiedenheiten mit der Marzotto-Gruppe[32] und Baldessarini wurde 1998 zum Vorstandsvorsitzenden berufen.[26]

1998 wurde erstmals Damenmode (Hugo Womenswear) vermarktet,[33] wobei zeitgleich der erste Damenduft (Hugo Woman) erschien.[34] Seither ist eine große Anzahl von Düften und Pflegeserien lanciert worden. 2016 übernahm Coty die Parfümlizenzen für Hugo Boss von Procter & Gamble.[35] Im Januar 1999 ging Hugo Boss mit dem eigenen Internetauftritt erstmals online.[36]

Ebenfalls 1999 wurde die Marke Boss Orange als eigene Linie für Freizeitbekleidung eingeführt, gefolgt von Boss Selection (2004) sowie Boss Green, die 2004 aus Boss Golf hervorging.[37] 2000 kam Boss Woman auf den Markt, eine zunächst in Mailand von Grit Seymour verantwortete Produktlinie,[31] die seitdem auch auf der Berlin Fashion Week[38] sowie der New York Fashion Week zu sehen war.[39][40] 2002 erfolgte eine Neupositionierung mit einem Design-Team am Standort Metzingen.[41][42] Die Marke Baldessarini wurde 2006 an Werner Baldessarini verkauft[43][44] und im Boss-Sortiment durch die Kollektion Boss Selection ersetzt.[45][46] Boss Selection wurde 2009 um Boss Selection Tailored Line erweitert,[47] jedoch Mitte 2012 in die Kernmarke Boss integriert.[48]

Aufstieg zum internationalen Modekonzern

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Store in London, 2022

2002 verließ Baldessarini das Unternehmen und Bruno Sälzer übernahm den Posten des Vorstandssprechers.[49] Unter seiner Leitung wurde Hugo Boss zu einem Lifestyle-Konzern umgewandelt, die Damenlinie neu positioniert sowie die internationale Expansion vorangetrieben, vor allem in den asiatischen Märkten.[50][41] 2005 trennte Marzotto seine Bekleidungs- und Modeaktivitäten in die Valentino Fashion Group ab.[51] 2007 wurde Valentino vom Finanzinvestor Permira für 3,5 Mrd. Euro übernommen, der anschließend maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen Hugo Boss ausübte.[52] Sälzer schied im Februar 2008 aus.[53]

Mitte 2008 bestellte Permira Claus-Dietrich Lahrs zum Vorstandsvorsitzenden von Hugo Boss.[54] Kurz darauf startete das Unternehmen den Onlinehandel in Großbritannien, weitere Länder folgten.[55] Ende 2009 wurde Hugo Boss aus der Valentino Fashion Group herausgelöst;[51] fortan wurde der Hugo Boss-Anteil von Permira über deren Red & Black Holding gehalten.[51] Seit einer Aktienplatzierung an der Börse im November 2011 hielt Permira an Hugo Boss rund 66 % des gesamten Aktienkapitals und 89 % der Stimmrechte.[56]

2013 wurde der Designer Jason Wu als künstlerischer Leiter der Boss-Damenkollektion eingestellt.[57][58] Die Kooperation endete 2018.[59] Währenddessen trennte sich Permira sukzessive bis Anfang 2015 von ihrer Hugo Boss-Beteiligung.[60] Seitdem hat die Marzotto-Familie ihren Anteil auf 15 % ausgebaut.[61]

2016 schied Lahrs aus dem Konzern aus und Mitte Mai wurde der bisherige Finanzvorstand Mark Langer zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt.[54] Kurz darauf erfolgte eine Neuausrichtung. In der Folge wurden nur noch die Marken Boss und Hugo geführt, die Linien Boss Orange und Boss Green wurden eingestellt. Weiterhin wurde die Harmonisierung der eigenen globalen Preise fortgesetzt, während unrentable Läden geschlossen wurden. Zudem wurde die Modernisierung bestehender Läden vorangetrieben und dem Ausbau des E-Commerce-Geschäfts Vorrang gegeben.[62][63] 2017 wurde Hugo Boss zudem erstmals in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen.[63] 2020 stieg die britische Frasers Group von Mike Ashley mit rund 5 % bei Hugo Boss ein.[64] Dieser Anteil wurde bis Februar 2023 auf 2,63 % reduziert, Ashley hält aber über Finanzinstrumente Zugriff auf weitere 24,69 %.[65]

Im Juni 2021 übernahm Daniel Grieder den Vorstandsvorsitz des Konzerns.[54] Unter seiner Leitung wurde die Wachstumsstrategie Claim 5 eingeführt, mit dem Ziel, die Kundenerfahrung und das Produktangebot zu verbessern, die Relevanz zu erhöhen und das Wachstum in allen geografischen Regionen voranzutreiben. Die Strategie soll das nachhaltige Wachstum des Unternehmens sicherstellen und gleichzeitig den Schwerpunkt der Strategie auf Kunden und Nachhaltigkeit setzen.[66][67] Daniel Grieder rief 2021 das Ziel aus, bis 2025 4 Milliarden Euro Umsatz zu generieren. Da dieses Umsatzziel zwei Jahre früher erreicht wurde, erhöhte Hugo Boss im Juni 2023 das Umsatzziel für 2025 auf 5 Milliarden Euro.[68] Anfang 2024 gab Grieder jedoch bekannt, das Umsatzziel von 5 Milliarden Euro vermutlich erst verspätet erreichen zu können, woraufhin die Hugo Boss-Aktie kurzzeitig um 18 % sank.[69]

2022 wurde Marco Falcioni zum Kreativchef ernannt.[70][71] Im selben Jahr investierte Hugo Boss in das Start-up Heiq, das den Zellulose-Stoff Heiq Aeoniq entwickelt. 2023 begann die Nutzung der Faser in Textilien des Unternehmens.[72]

Um erhöhte Nachfragen bedienen zu können, investierte der Konzern im selben Jahr 100 Mio. Euro in den Neubau am Standort Bonladen-Filderstadt in der Nähe von Stuttgart. Die Investitionen fließen in die Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse und Robotikanwendungen.[73][74]

Im Juni 2023 eröffnete Hugo Boss im portugiesischen Gondomar den Hugo Boss Digital Campus.[75]

Geschäftsbereiche

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Seit 2017 führt Hugo Boss eine Zweimarkenstrategie mit der Kernmarke Boss für gehobene Business- und Freizeitkleidung und Hugo für eine junge Zielgruppe.[62][76][77] Hugo Boss ist in folgenden Segmenten tätig:

  • Boss: Unter der Kernmarke Boss und deren Sublinien Boss Black, Boss Orange, Boss Green sowie Boss Camel werden Businesskleidung und Freizeitmode von klassisch bis modisch und freizeitlich-sportlich angeboten.[43][77] Die Marke führt Damen- und Herrenbekleidung und richtet sich an eine ältere Zielgruppe (Millenials).[78][79] 2022 belief sich der Anteil von Boss Womenswear am Gesamtumsatz des Unternehmens auf 10 %.[80]
  • Hugo: Die Marke Hugo produzierte ab 1993 Mode für Herren,[43][77] 1998 folgte Mode für Damen (Hugo Womenswear).[33] Mittlerweile richtet sich die Marke geschlechterübergreifend an die Generation Z.[78][79] Im Februar 2024 führte Hugo Boss eine weitere Markenlinie namens Hugo Blue mit Kleidung aus Denim und anderen Stoffen ein.[81]
  • Kinderbekleidung: Seit 2008 gibt es Kollektionen für Kinder,[82] zunächst unter der Marke Boss Orange. 2009 wurde die Lizenz für Kinderkleidung an eine französische Kindermode-Gruppe vergeben.[83] Diese produzierte anfangs ausschließlich unter der Marke Boss, seit 2022 nun auch unter der Marke Hugo.[84]
  • Schuhe: Seit 1995 stellt Hugo Boss Schuhe her. Zunächst war MH Shoes & Accessories Lizenznehmer, seit 2004 stellt der Konzern die Schuhe unter Boss Shoes selbst her.[85]
  • Fragrances: Unter den Namen Boss und Hugo werden Parfüms, Cremes, Deodorants und Duschgels für Herren und Damen angeboten. Das erste Boss-Parfüm, der Herrenduft Hugo Boss, das 1998 in Boss Number One umbenannt wurde, ist bis heute erhältlich.[28]
  • Brillen und Uhren: Seit 1989 lässt das Unternehmen Brillen in Lizenz herstellen, seit 1996 Uhren.[86]
  • Heimtextilien: 2011 wurde die Boss Home-Kollektion mit Bettwäsche, Frottierwaren und anderen Heimtextilien ebenfalls in Lizenz hergestellt, auf einer Fachmesse präsentiert und anschließend vermarktet.[87]
  • Reitbekleidung: Seit August 2023 lässt Hugo Boss unter der Marke Boss Equestrian von Bold Equestrian Ltd. Reitbekleidung produzieren.[88]
  • Schreibgeräte: Zudem lässt Hugo Boss Schreibgeräte in Lizenz herstellen.[89]
  • Hundeaccessoires: Seit 2022 lässt das Unternehmen in Lizenz Accessoires für Hunde produzieren.[90]

Anteilseigner und Börse

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Die Aktie Hugo Boss ist seit März 1999 Bestandteil des Börsenindex MDAX.[91] Bis Juni 2012 war das Grundkapital in auf den Inhaber lautende Stamm- und Vorzugsaktien eingeteilt. Am 15. Juni 2012 nach Börsenschluss wurden die Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt und alle Aktien auf Namensaktien umgestellt.[92] Das Grundkapital der Gesellschaft besteht seither aus rund 70,4 Millionen nennwertlosen Namensstammaktien.[93] 2023 wurde erstmals ein Schuldschein-Darlehen im Gesamtwert von 175 Mio. Euro platziert.[94]

Mit Stand März 2024 war die Aktionärsstruktur folgende:[95]

  • Streubesitz: 83,00 %
  • Marzotto-Familie (über PFC S.r.l. / Zignago Holding S.p.A): 15,00 %
  • Eigene Aktien: 2,00 %

Bereits in den 1980er Jahren begann Hugo Boss mit Produktplatzierungen und der Ausstattungen von bekannten Personen. Unter anderem stattete Hugo Boss die Darsteller der in den USA sehr populären Anwaltsserie L.A. Law aus und wurde fortan als Ausstatter von Yuppies gesehen.[96] Als Ankleider der Hauptdarsteller Don Johnson und Philip Michael Thomas betätigte sich Hugo Boss bei der ebenfalls populären und aus Modesicht stilbildenden Krimiserie Miami Vice.[23] Weitere bekannte Persönlichkeiten trugen in der Zeit Boss-Outfits, beispielsweise Michael Jackson, der auf dem Album-Cover von Thriller einen weißen Boss-Anzug trug,[97] oder Sylvester Stallone, der als Rocky einen Boss-Pullover trug.[98][99]

Die Hugo Boss AG förderte von 1996 bis 2022 alle zwei Jahre als Kultur-Sponsor den von der Solomon R. Guggenheim Foundation verliehenen Hugo Boss Prize und unterstützte internationale zeitgenössische Ausstellungen.[100] In Zusammenarbeit mit der Staatlichen Modeschule Stuttgart vergibt das Unternehmen seit 1987 den Hugo Boss Fashion Award an Modestudenten.[101]

Im Segment Sport-Sponsoring ist Hugo Boss in den Bereichen Motorsport, Golf, Fußball, Segeln, Tennis und Wintersport aktiv. Die Aktivitäten des Unternehmens begannen 1972 mit der Unterstützung des Rennfahrers Jochen Mass[102] und wurden im Bereich Motorsport vor allem durch den Einstieg als Ausrüster des Formel 1-Rennstalls von McLaren 1982 weiter ausgebaut. Damit wurden mehrere Fahrer mit der Kleidung von Hugo Boss ausgestattet, unter anderem Alain Prost, Mika Häkkinen, Ayrton Senna und Niki Lauda. Die Partnerschaft endete 2014 und war eine der längsten Partnerschaften im Motorsport.[103][104] Mit der Strategie Claim 5 ist Hugo Boss verstärkt ins Sportsponsoring zurückgekehrt. Seitdem steht es z. B. hinter dem Tennis-Turnier Weissenhof in Stuttgart und dem Hahnenkamm-Skirennen in Kitzbühel.[105]

2022 wurde eine globale Kampagne mit Social-First-Inhalten gestartet, vor allem in den sozialen Medien sowie durch großformatige Außenwerbung in 35 Metropolen. Die Kampagne wird mit rund 200 Musikern, Schauspielern und Influencern umgesetzt.[106][107]

Boss ist seit Juli 2022 offizieller Partner des Aston Martin Aramco Cognizant Formel 1 Team (AMF1). Ein Jahr später ernannte Boss Aston-Martin-Fahrer Fernando Alonso zum Botschafter der Marke.[105][108] Im Februar 2024 wurde bekannt gegeben, dass die Marke Hugo Partner des Teams Visa Cash App RB (VCARB) wird.[109]

Weiterhin kam im Februar 2024 eine eigene Kollektion des Supermodels Naomi Campbell auf den Markt.[110]

Soziales Engagement

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Seit 2007 ist Hugo Boss Partner der Kinderschutzorganisation UNICEF.[111][112] Im Rahmen dieser Kooperation unterstützte das Unternehmen beispielsweise die Projekte Let us learn oder Schulen für Afrika[113] und kreierte 2022 einen individuell gestalteten Teddybären für die Marke Steiff.[114] Weiterhin gründete der Konzern die firmeneigene Hugo Boss Stiftung, deren Haupteinnahmequelle die Initiative „Jeder Kauf zählt“ ist. Über diese werden seit 2023 je 5 Cent von jedem verkauften eigenen Produkt (ausgenommen Lizenzprodukte) gespendet. Die Spenden sind für die Unterstützung lokaler, regionaler und globaler wirkungsorientierter Klima- und Umweltschutzprojekte vorgesehen.[115] Die Stiftung engagierte sich 2023 beispielsweise in den von Erdbeben in der Türkei und Syrien betroffenen Krisengebieten.[116]

2016 wurde Hugo Boss Mitglied der Stiftung ZDHC („Zero Discharge of Hazardous Chemicals“), welche sich für Vermeidung von Schadstoffen in der Produktion einsetzt.[117] Seit 2017 beschäftigt sich Hugo Boss mit dem eigenen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele.[118] Im Weiteren war Hugo Boss Teil der von der Bundesregierung initiierten Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030[119] und trat 2024 dem Klimabündnis Baden-Württemberg bei.[120] Nachhaltigkeit ist auch Teil der von Grieder implementierten Claim 5-Strategie. In diesem Rahmen wurde 2022 die Wiederverkaufswebsite „Hugo Boss Pre-Loved“ gestartet, die eine Kreislaufwirtschaft verfolgt.[121] Die Investition in das Start-up Heiq Materials LLC unterstützt die Entwicklung von deren Zellulose-Faser Heiq Aeoniq, welche Chemiefasern wie Polyester ersetzen soll. Heiq Aeoniq wird hauptsächlich aus den Abfällen von Algen, Zuckerrohren, Stroh, Hanf, Nussschalen, Zigarettenstummeln und Kaffeesatz gewonnen.[72][122][123]

Im Hugo Boss Digital Campus werden Daten verarbeitet, um die Unternehmensprozesse effizienter zu gestalten und so die Nachfrage nach Produkten besser zu bestimmen, womit die Überproduktion von Bekleidung vermieden wird. Weiterhin werden Strukturen geschaffen, mit denen Lieferketten besser nachvollzogen werden. Dies ist im Einklang mit dem Lieferkettengesetz, das darauf abzielt, dass Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Zudem kündigte das Unternehmen an, bis 2050 CO2-neutral zu werden.[124]

Seit Dezember 2023 investiert Hugo Boss als erstes Unternehmen in Collateral Good Ventures Fashion I, einen klimabezogenen Venture-Capital-Fonds zur Förderung von Nachhaltigkeit in der Modeindustrie.[125]

Das Unternehmen hat Strukturen zur Wahrung von Compliance eingeführt. Es arbeitet in diesem Kontext mit der Fair Labor Association zusammen, hat ein Ombudsmann-System etabliert, lässt Sozialaudits zu den Arbeitsbedingungen durchführen und bietet die Möglichkeit, das umfassende externe und anonyme Beschwerdemanagement der Fair Labour Association zu nutzen.[126]

Lohnniveau an ausländischen Standorten

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Im Juni 2014 berichteten Medien, unter anderem Spiegel Online, dass Hugo Boss laut einer Studie von Kampagne für Saubere Kleidung seine Mitarbeiter in der Türkei und Kroatien unter den eigenen „Sozialstandards“ bezahle. 308 bis 440 Euro habe die Luxusmarke ihren Angestellten in den beiden Ländern Netto durchschnittlich gezahlt. Die Löhne lagen somit unter dem von der Studie selbst geschätzten Existenzminimum[127] sowie unter der EU-Armutsuntergrenze für Kroatien von 554 Euro.[128] Der Durchschnitts-Nettolohn der Branche lag zu der Zeit in der Türkei bei 251 Euro und in Kroatien bei 378 Euro.[129] Auf einen Fragebogen der Kampagne, welche die Umstände recherchierte, reagierte das Unternehmen nicht.[128] Drei Monate zuvor hatte das Unternehmen die auf die Türkei bezogenen Vorwürfe der die Kritik auslösenden Studie als „haltlos“ und „falsch“ zurückgewiesen.[130] Hinsichtlich Kroatien kritisierte die Studie die Lohnhöhe beim Zulieferer Varteks; diese lag allerdings nicht unter dem Mindestlohn-Niveau.[131]

Baumwolle aus Xinjiang

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STRG F hatte 2021 Baumwolle von Hugo Boss-Produkten analysieren lassen. Laut dieser Analyse beziehe Hugo Boss entgegen eigener Darstellung Baumwolle aus Xinjiang. In Xinjiang gibt es Umerziehungslager der chinesischen Regierung, in denen Minderheiten zum Ernten und Weiterverarbeiten von Baumwolle gezwungen werden.[132] Das Unternehmen wies die Darstellung zurück.[133] Hugo Boss wurde zuvor hingegen zur Zielscheibe von offenbar staatlich gesteuerten Boykottkampagnen in China, nachdem das Unternehmen im September 2020 gegenüber NBC News mitteilte, dass man aufgrund der Situation in Xinjiang keine Produkte mehr von dort annimmt.[134][135]

Commons: Hugo Boss – Sammlung von Bildern
  • Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2.
  • Rudolf Renz: Hugo Boss: Metzinger Uniformschneider im „Dritten Reich“. In: Wolfgang Proske (Hrsg.): Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus Baden-Württemberg, Band 9: NS-Belastete aus dem Süden des heutigen Baden-Württemberg. Kugelberg Verlag, Gerstetten 2018, S. 44–58, ISBN 978-3-945893-10-4.

Einzelnachweise

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  1. a b Hugo Boss Geschäftsbericht 2023
  2. Search results Hugo Boss, Marken. In: euipo.europa.eu. EUIPO, abgerufen am 19. April 2024.
  3. Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“, C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 27–29.
  4. Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“, C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 30–32.
  5. Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“, C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 33.
  6. Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“, C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 63.
  7. Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“, C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 10.
  8. Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf: Die Geschichte der SS. Bertelsmann Verlag, 1976, ISBN 978-3-570-05019-4.
  9. Redaktion Berliner Zeitung: Berlin im Jahr 1937 „Stürmerkasten“ und Erntedank bei Hertie. In: https://archiv.berliner-zeitung.de/. Berliner Zeitung, 16. Juli 2017, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. November 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/archiv.berliner-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 105.
  11. a b c Frederik Obermaier: Mode mit brauner Vergangenheit. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 11. September 2016.
  12. Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“, C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 41.
  13. Hugo Boss hält sich heutzutage von Militäruniformen fern. In: dpa-factchecking.co. Deutsche Presse-Agentur (dpa), 6. Februar 2023, abgerufen am 8. Februar 2023.
  14. Für die Entwürfe waren die Organisationen selbst zuständig. So wurde die SS-Uniform zum Beispiel durch die SS-Mitglieder Karl Diebitsch und Walter Heck entworfen, siehe Ralf Raths: Stimmt es eigentlich … dass Hugo Boss Uniformen für Wehrmacht und SS entworfen hat? In: Deutsches Panzermuseum Munster, (YouTube-Kanal). Abgerufen am 30. Januar 2021.
  15. Sven Felix Kellerhof: Hugo Boss im Dritten Reich. In: Die Welt. 23. September 2011, abgerufen am 7. November 2022.
  16. a b Historiker: Hugo Boss hat nachweislich vom Nationalsozialismus profitiert. In: Deutschlandfunk Kultur. 12. September 2011, abgerufen am 7. November 2022 (Roman Köster im Gespräch mit Katrin Heise).
  17. Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“, C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 74.
  18. a b Elisabeth Timm: Hugo Ferdinand Boss (1885–1948) und die Firma Hugo Boss. Eine Dokumentation (1999), Online (PDF) unter metzingen-zwangsarbeit.de, abgerufen am 9. Mai 2010.
  19. Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“, C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 96–99.
  20. Neue Württembergische Zeitung (Hrsg.): Noch kein Nachfolger. 4. März 2016, S. 10.
  21. Hugo Boss: Unternehmensstudie 1924–1945 (Memento vom 16. Juni 2012 im Internet Archive). (PDF) 16. Juni 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2012; abgerufen am 5. September 2019.
  22. Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“, C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61992-2, S. 101.
  23. a b c Toralf Czartowski: Hugo Boss. In: Brandslex. Abgerufen am 6. Februar 2023.
  24. Charles P. Alexander, Lawrence Mondi, Uwe Wolf: A Boss Look for the Boardroom. In: Time-Magazine 1984, Heft 11 (9. Oktober 1984).
    Mekka Metzingen. In: Textilwirtschaft 11-2019 (14. März 2019).
  25. Uwe Bogen: „La Dolce Vita“ bei Promi-Party in harter Zeit. In: Stuttgarter Nachrichten. 21. Oktober 2022, abgerufen am 6. Februar 2023.
  26. a b Alexia Angelopoulou: Stilsicherer Überzeugungstäter. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 198, 26. August 2006, S. 14.
  27. a b Hugo Boss AG: Unternehmensgeschichte. In: Hugo Boss. Abgerufen am 12. Oktober 2023 (Informationen der Unternehmenswebsite).
  28. a b Hugo Boss: Von Socken bis Parfuems. In: Wirtschaftswoche. Nr. 51, 12. Dezember 1986, S. 52.
  29. Solveig Gode: Sportkleidung statt Anzug: Die angeschlagene Modemarke Hugo Boss macht Verluste in Millionenhöhe. In: Business Insider. 11. März 2021, abgerufen am 6. Februar 2023.
  30. Joachim Dorfs: „Ab heute herrscht Wettbewerb zu den Holys“ – Gespräch mit Vorstandschef Dr. Peter Littmann. Die Trennung des Herrenmodeherstellers von den Brüdern wird komplett vollzogen. In: Handelsblatt, 1. März 1993.
  31. a b Hugo Boss AG. In: International Directory of Company Histories, Vol. 128. St. James Press, Detroit (u. a.) 2012, ISBN 978-1-55862-795-6, S. 264–269.
  32. Leo Pesch: Hugo Boss: Ich bin hier der Boss. In: Focus. Nr. 4, 20. Januar 1997, S. 172–173.
  33. a b Hugo soll jetzt damenhaft den Markt erobern. In: Handelsblatt. Nr. 22, 2. Februar 1998, S. 17.
  34. Boss: Hugo für die Damen. In: Textilwirtschaft, 10. April 1997.
  35. Dörner, A.; Kapalschinski, C.: „Ein haariger Deal“. In: Handelsblatt, Nr. 130, 10. Juli 2015.
  36. Hugo Boss ist online. In: textilwirtschaft,de. 28. Januar 1999, archiviert vom Original am 31. Dezember 2014; abgerufen am 6. Februar 2023.
  37. Gabi Schreier: Selbst gestrickte Werbung: Der Modekonzern Hugo Boss nimmt die Markenführung selbst in die Hand. Hrsg.: Werben & Verkaufen. Nr. 24, 12. Juni 2008, S. 24.
  38. Michael Werner: Fashion Week: Big Bang in Berlin. In: Textilwirtschaft, 17. Juli 2007.
  39. Alexandra Kusserow: Jason Wow! In: stylebook.de. 13. Februar 2014, archiviert vom Original am 5. Juli 2017; abgerufen am 27. Februar 2023.
  40. Hugo Boss opts out of New York Fashion Week. In: FashionNetwork. 21. November 2016, abgerufen am 13. Oktober 2023 (englisch).
  41. a b Liane Borghardt, Stefanie Bilen, Patrick Mönnighoff: Ware Schönheit > Beauty Business Nicht nur schön. In: Junge Karriere. Nr. 3, 1. März 2006, S. 16.
  42. Anke Schipp: Vom Verschwinden der Star-Designer. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. Februar 2005, abgerufen am 6. Februar 2023.
  43. a b c Boss setzt auf Drei. Hugo, die Modische, Boss, die Klassische, und Baldessarini, die Edle, sind die drei neuen Marken, die die Hugo Boss AG unter der Dachmarke Hugo Boss ab 1994 ins Markt-Rennen schickt. In: Werben & Verkaufen, 20. August 1993.
  44. ABC eines Preisträgers. In: Absatzwirtschaft (Sonderausgabe Marketing für die Zukunft), 10. Oktober 2006.
  45. Peter Paul Polte: Boss Woman ist aus dem Schneider. In: Textilwirtschaft. Nr. 15, 8. April 2004, S. 6.
  46. Sönke Iwersen: Boss trotzt der Krise mit Beharrlichkeit. In: Stuttgarter Zeitung. 30. Juli 2004, S. 14.
  47. Anja Probe: Unternehmen: Boss Selection bringt Tailored Line auf den Markt. In: Textilwirtschaft. 10. März 2009, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  48. Modekonzern strafft Markenstruktur und stärkt seine Kernmarke. In: Berliner Morgenpost. 12. Juli 2012, abgerufen am 8. Februar 2023.
  49. Personalie: Stabwechsel bei Boss. In: Börsen-Zeitung. Nr. 101, 29. Mai 2002, S. 13.
  50. Steine auf dem Weg in die Weltliga. In: Südwest Presse. 1. August 2008, S. 3.
  51. a b c Marzotto wird wieder Boss-Großaktionär. In: Börsen-Zeitung. Nr. 28, 11. Februar 2015, S. 9.
  52. Martin Noé: Boss in Not. In: Manager Magazin. 2. November 2009, abgerufen am 6. Februar 2023.
  53. Permira boxt Dividende durch. In: Süddeutsche Zeitung. 11. Mai 2010, abgerufen am 6. Februar 2023.
  54. a b c Martin Dunzendorfer: In Hugo Boss sind Erfolge eingepreist. In: Börsen-Zeitung. 30. März 2023, abgerufen am 12. Oktober 2023.
  55. Hugo Boss richtet Online Store ein. In: Reutlinger General Anzeiger. 26. September 2008.
  56. dpa: Permira verkauft Boss-Aktien. In: Stuttgarter Zeitung. 14. November 2011, abgerufen am 8. Februar 2023.
  57. Hugo Boss baut mehr Läden für Asiaten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 276, 27. November 2013, S. 13.
  58. Jason Wu wird Artistic Director für Boss Womenswear. In: vogue.de. 10. Juni 2013, archiviert vom Original am 14. April 2015; abgerufen am 8. Februar 2023.
  59. Jorg Nowicki: Die Köpfe des Jahres. In: Textilwirtschaft. Nr. 51, 20. Dezember 2018, S. 38–40.
  60. Permira steigt bei Hugo Boss aus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 16. März 2015, abgerufen am 8. Februar 2023.
  61. Mehr Anteile an Hugo Boss. In: Süddeutsche Zeitung. 16. Februar 2020, abgerufen am 8. Februar 2023.
  62. a b Mario Brück: Boss-Anzüge werden in Deutschland teurer. In: Wirtschaftswoche. 16. November 2016, abgerufen am 8. Februar 2023.
  63. a b Hugo Boss stattet jetzt die Formel E aus: Was steckt dahinter? In: Die Welt. 18. März 2018, abgerufen am 12. Oktober 2023.
  64. Huw Hughes: Britischer Einzelhändler Frasers Group steigt bei Hugo Boss ein. In: Fashion United. 15. Juni 2020, abgerufen am 8. Februar 2023.
  65. Hugo Boss AG: Release according to Article 40, Section 1 of the WpHG [the German Securities Trading Act] with the objective of Europe-wide distribution. In: eqs-news.com. 22. Februar 2023, abgerufen am 24. Februar 2023 (englisch).
  66. Christoph Scherbaum: Hugo Boss: Schwäbische Eleganz. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 17. März 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 13. Oktober 2023]).
  67. Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hrsg.): Modehändler mit Wachstum: Hugo Boss spürt wenig von der Konsumzurückhaltung. 2. August 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 13. Oktober 2023]).
  68. Tobias Bayer: Kapitalmarkttag: Hugo Boss hebt Umsatzziel auf 5 Mrd. Euro an. In: Textilwirtschaft. 15. Juni 2023, abgerufen am 15. März 2024.
  69. Christoph Kapalschinski: Hugo Boss: 18 Prozent im Minus – Warum die Börse plötzlich Hugo Boss abstraft. In: Die Welt. 7. März 2024, abgerufen am 15. März 2024.
  70. Daniel Gräfe: Kreativchef Marco Falcioni: Der Mann, der Hugo Boss wieder hip machte. In: Stuttgarter Zeitung. 25. Oktober 2023, abgerufen am 15. März 2024.
  71. André Bangert: Kommt, jetzt zieh’n wir noch den Hoodie an. In: Textilwirtschaft. 17. März 2022, S. 18–21.
  72. a b Melanie Gropler: Nach der 5 Millionen-Investition: Boss weitet Einsatz von nachhaltigerem Gewebe auf Mode aus. In: Textilwirtschaft. 12. September 2023, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  73. Tim Dörpmund: Ausbau des Logistikzentrums: Hugo Boss investiert 100 Mio. Euro in Filderstadt. In: Textilwirtschaft. 26. Oktober 2023, abgerufen am 6. November 2023.
  74. Daniel Gräfe: Ausbau des Logistikzentrums: Hugo Boss will in Filderstadt bis zu 300 Jobs schaffen. In: Stuttgarter Nachrichten. 26. Oktober 2023, abgerufen am 6. November 2023.
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