Gérard Genette
Gérard Genette (* 1930 in Paris) ist ein französischer Literaturwissenschaftler, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts großen Einfluss auf die Entwicklung der Erzähltheorie hatte.
Nach dem Abschluss der École Normale Supérieure wurde Genette zunächst als Assistent und 1967 als Professor für französische Literatur an die Sorbonne berufen. 1970 war er an der Gründung der Zeitschrift Poétique beteiligt.
Genette beschäftigte sich hauptsächlich mit Fragen der Textanalyse auf Grundlage des Strukturalismus. Er publizierte einflussreiche Beiträge, u.a. zur Rolle des Autors und der Intertextualität (auch in Auseinandersetzung mit den Arbeiten Julia Kristevas), die er als eine Unterkategorie der "Transtextualität" auffasst.
Auf Genette geht unter anderem die Neuprägung des Begriffs Diegese zurück, mitsamt der daraus entwickelten Kriterien zur Bestimmung von Fokus bzw. Erzählerposition eines narrativen Textes.
Werke (Auswahl)
- Gérard Genette: Figures I-III. Paris 1966-1972.
- ders.: Mimologiques. Paris 1976.
- ders.: Introduction à l'Architexte. Paris 1979.
- ders.: Fiction et diction. Paris 1991. (deutsch:Fiktion und Diktion. München 1992.)
Übersetzungen
- ders.: Diskurs der Erzählung. Ein methodologischer Versuch (aus: Figures I-III)
- ders.: Neuer Diskurs der Erzählung
Beide enthalten in: ders.: Die Erzählung. Hrsg. von Jochen Vogt. München 1998.
Literatur
- Shlomith Rimmon-Kenan: A comprehensive Theory of Narrative: Genettes 'Figures III' and the Structuralist Study of Fiction. In: PTL. A Journal for Poetics and Theory of Literature. 1976, 1, 33-62.
Siehe auch
Personendaten | |
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NAME | Genette, Gérard |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Literaturwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1930 |
GEBURTSORT | Paris |