Die Waise von Lowood (1943)

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Film
Titel Die Waise von Lowood
Originaltitel Jane Eyre
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1944
Länge 97 Minuten
Stab
Regie Robert Stevenson
Drehbuch John Houseman, Aldous Huxley, Robert Stevenson, Henry Koster (ungenannt), nach einem Roman von Charlotte Brontë
Produktion William Goetz, Kenneth Macgowan, Orson Welles, für 20th Century Fox
Musik Bernard Herrmann
Kamera George Barnes
Schnitt Walter Thompson
Besetzung

Die Waise von Lowood ist ein US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs Robert Stevenson aus dem Jahre 1944. Der Film basiert auf Charlotte Brontës 1847 veröffentlichtem Roman Jane Eyre und wurde für 20th Century Fox produziert.

Handlung

Ort der Handlung ist England, die Zeit zunächst das Jahr 1829. Die neunjährige Waise Jane Eyre befindet sich in der Obhut ihrer Tante, Mrs. Reed, einer grausamen Person, die das Mädchen nach Lowood schickt, ein strenges Internat für verarmte Kinder. Während der sadistische Leiter der Einrichtung, Henry Brocklehurst, versucht, Jane das Leben so schwer wie möglich zu machen, findet sie in Dr. Rivers einen human gesinnten Lehrer und in der Mitschülerin Helen eine treue Freundin, die allerdings bald stirbt.

Jane setzt ihre Ausbildung fort und geht 1839 als Gouvernante auf den Landsitz Thornfield, wo sie ein französisches Mädchen namens Adele erziehen soll. Deren Vater, Edward Rochester, verbindet mit Thornfield unglückliche Erinnerungen und hält sich dort darum nur selten auf. Als Rochester und Jane sich schließlich doch begegnen, entwickelt sich zwischen ihnen eine zunehmend enge Beziehung, die vorübergehend in Frage gestellt wird, als Rochester auch Interesse an der schönen Blanche Ingraham zeigt, die ihm – im Gegensatz zu Jane – sozial ebenbürtig ist. Als Rochester begreift, wie sehr Jane ihn liebt, bekennt er sich schließlich aber doch zu ihr.

Die Trauungszeremonie findet ein vorzeitiges Ende, als der aus Jamaica angereiste Mr. Mason berichtet, dass Rochester gar nicht heiraten könne, weil er bereits verheiratet sei, und zwar mit Masons Schwester Bertha. Bertha ist wahnsinnig und gewalttätig und wird seit Jahren in einem sonst unbenutzten Flügel des Anwesens versteckt gehalten.

Jane übersiedelt, weil sie keine andere Zuflucht hat, zu ihrer Tante, die sie bis zu deren Tod pflegt. Von einer düsteren Ahnung getrieben, kehrt sie jedoch nach Thornfield zurück, das inzwischen bis auf die Grundmauern abgebrannt ist. Bertha, die das Feuer gelegt hat, ist dabei ums Leben gekommen. Obwohl Rochester bei dem Versuch, sie zu retten, das Augenlicht verlor, ist Jane überglücklich, erneut mit ihm vereint zu sein.

Produktion und Rezeption

Die Waise von Lowood ist die mindestens 13. Verfilmung des Jane Eyre-Romans. Bereits 1926 entstand in Deutschland eine Stummfilmfassung mit Olaf Fønss und Evelyn Holt in den Hauptrollen und Kurt Bernhardt als Regisseur. 1934 hatte Christy Cabanne den Stoff mit Colin Clive und Virginia Bruce in den Hauptrollen für die amerikanischen Monogram Pictures verfilmt.

Die Dreharbeiten fanden in den 20th Century Fox Studios in Century City bei Los Angeles statt. Die Herstellung des in 35 mm und in Schwarzweiß produzierten Films kostete geschätzte 1,7 Mio Dollar. Uraufgeführt wurde er am 3. Februar 1944 in New York City. In Deutschland und Österreich wurde er zum ersten Mal im Juli 1947 gezeigt.

Joan Fontaine hatte eine eng verwandte Rolle kurz zuvor in dem Hitchcock-Film Rebecca (1940) gespielt. In der Rolle der Helen Burns war ungenannt die elfjährige Elizabeth Taylor zu sehen, für die dies nach There’s One Born Every Minute und Heimweh der dritte Film war. In einer später produzierten Fernsehfassung fehlten die Szenen mit Taylor vollständig.