Diathese (Linguistik)

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Die Diathese (altgriechisch διάθεσις diáthesis ‚Aufstellung, Zustand‘), deutsch auch Handlungsrichtung, ist in der Sprachwissenschaft eine grammatische Kategorie des Verbs. Es gibt verschiedenartige Konzeptionen, welche Erscheinungen als Diathese bezeichnet werden und wie der Begriff insgesamt bestimmt wird. Der typischste und bekannteste Fall von Diathese ist das Passiv; in der deutschen Grammatik wird Diathese oft nur als die Kategorie definiert, die Aktiv und Passiv zusammenfasst.

Dieser Diathesenbegriff sowie andere, weiter gefasste fußen auf dem Konzept der semantischen Rollen, die ein Verb an seine Ergänzungen vergibt: Eine häufige Definition ist dann, dass Diathesen regeln, ob und in welcher Form diese von der Verbbedeutung vorgegebenen Teilnehmerrollen im Satzbau erscheinen. Durch die Variantenbildung hierbei wird Diathese zu einem Sammelbegriff, der je nach theoretischem Ansatz verschiedene Untertypen umfassen kann wie Medium, Kausativ, Antikausativ, Reflexiv etc. Beim Begriff der Diathese handelt es sich um den Versuch, Gemeinsamkeiten in der Funktionsweise solcher verschiedener grammatischer Kategorien herauszustellen, insofern ist Diathese eine besonders abstrakte Kategorie.

Die sprachwissenschaftliche Literatur verhält sich nicht nur uneinheitlich darin, welche Phänomene mit dem Ausdruck „Diathese“ belegt werden, sondern auch darin, ob der traditionelle Begriff Genus Verbi (lateinisch: „Gattung (Art, Geschlecht) des Zeitworts“) mit Diathese gleichgesetzt oder von Diathese unterschieden wird. Die Bezeichnung Genus Verbi ist zusätzlich in spätantiken und mittelalterlichen Traditionen durch Vox Verbi ersetzt worden, wovon sich der englische Ausdruck Voice herleitet.[1] (Im vorliegenden Artikel wird daher davon ausgegangen, dass „Genus Verbi“ in deutschen Texten und „Voice“ in englischen Texten äquivalent sind.) – In neuerer Literatur wird häufig dahingehend unterschieden, dass Genus Verbi bzw. Voice beim Verb die konkreten grammatischen Formen bezeichnen soll, die eine Diathese anzeigen; dann ist Diathese im entsprechenden engeren Sinn eine Operation, die in der Grammatik an der Schnittstelle von Verbbedeutung und Syntax stattfindet, unabhängig davon, ob und wie sie äußerlich angezeigt wird. Dies ist allerdings eine Umdeutung dessen, was Genus Verbi ursprünglich in der lateinischen Grammatik bedeutete.

Das Passiv als typischste Diathese

Einer der einfachsten Diathesebegriffe – der auch in der deutschen Grammatik am meisten verwendet wird – definiert Diathese als diejenige Kategorie, die Aktiv und Passiv zusammenfasst.[2] Die Funktionsweise des Passivs zeigt also auch wichtige Grundlinien dessen, worauf es bei den anderen Diathese-Kategorien ankommt.

Das Passiv hat die Funktion, die Zahl der Ergänzungen zu reduzieren, die im Satz mit einem Verb erscheinen müssen. Beispiel:

  • „Die großen Fische fressen die kleinen Fische“
→ PASSIV → „Die kleinen Fische werden gefressen.“

Die Passivierung, und Diathese allgemein, kann modelliert werden, indem zwei Ebenen unterschieden werden: Die inhaltlichen Beschreibungen, die für die Rolle der Teilnehmer im Ereignis gegeben werden können, und Regeln, wie die Teilnehmerrollen auf grammatische Funktionen wie Subjekt und Objekt abgebildet werden sollen. Hierzu wird eine Hierarchie der Rollen gebildet, die vor allem danach geht, in welcher Reihenfolge verschiedene Rollen „subjektwürdig“ sind (dies wird im Artikel Semantische Rolle im Einzelnen dargestellt). Wenn ein aktiv handelnder, verursachender Teilnehmer vorhanden ist (Agens), hat er die höchste Priorität für die Subjektstelle. Im obigen Beispiel ist sonst noch ein Teilnehmer beteiligt, der sich verändert bzw. etwas „erleidet“, Patiens genannt. Ein Patiens hat als Rolle einen niedrigeren Rang und wird nur Subjekt, wenn kein Agens da ist. Im transitiven Satz bleibt dem Patiens die Objektposition. Diese Abbildungsregeln ergeben also die Anordnung der Teilnehmer im Satz:

fressen: AGENS,  PATIENS
         <1,       2    >
         Subjekt   Objekt

Das Passiv unterdrückt die Übernahme der Agensrolle in den Satz (die Agensrolle verschwindet aber nicht aus der Darstellung der Bedeutung). Typischerweise führt dies dazu, dass das Patiens an die Subjektstelle gesetzt wird (so wie es auch bei dem Verb „sterben“ geschehen würde, wo von vornherein kein aktiver Teilnehmer da ist):

wird gefressen: AGENS,  PATIENS
                < 1 ,   2    >
                  ***  Subjekt

(Manche Sprachen, etwa Polnisch oder Ukrainisch haben jedoch Passivkonstruktionen, wo die Ergänzung Nr. 2 Akkusativobjekt bleibt.[3])

Das Passiv ist also ein Eingriff in die normale Wiedergabe der Teilnehmerrollen, das Aktiv ist die Wiedergabe ohne Eingriff. Beiden, also auch dem Passiv, liegt dieselbe Hierarchie der Teilnehmerrollen zugrunde – denn das Passiv soll die höchste Teilnehmerrolle in der Hierarchie finden und diese nur für die grammatische Wiedergabe blockieren. Daher sind Aktiv und Passiv Mechanismen der gleichen Art (Abbildungen von Rollen auf syntaktische Funktionen) und werden beide als Diathesen bezeichnet, auch wenn das Aktiv ein besonders neutraler Fall ist, manchmal daher als „Basisdiathese“ oder auch „Nulldiathese“ bezeichnet.[4]

Die Diathese Passiv wird ferner durch eine grammatische Form angezeigt: Dies kann eine Endung am Verb sein oder, wie im Deutschen, die Verbindung mit einem Hilfsverb. Daher kann unterschieden werden zwischen der eigentlichen Diathese als grammatischer Operation („unterbreche die Verbindung AGENS → Subjekt“) und dem Genus Verbi (englisch voice) als Konjugationsform: „Hilfsverb werden + Partizipform signalisiert Diathese Passiv.“

Merkmale der Diathese Passiv sind also: (1) Sie reduziert die Anzahl der grammatischen Verbergänzungen, (2) sie ist sonst bedeutungsneutral, (3) sie steht im Kontrast zum Aktiv, (4) sie wird durch eine Konjugationsform des Verbs markiert (die ebenfalls im Kontrast zur Aktivform steht).

Diathese als Valenzalternation

Motivation des erweiterten Begriffs

Das Passiv ist der typischste Fall einer Diathese und wird in allen Theorievarianten in diesen Begriff einbezogen. Von da ab unterscheiden sich verschiedene Ansätze aber darin, was sie noch alles zu den Diathesen dazurechnen und mit welcher Begründung.

Zunächst wird hier eine Konzeption besprochen, die analog zum Passiv eine Ausweitung des Begriffs Diathese auf beliebige Prozesse vornimmt, durch die Verbergänzungen auf andere grammatische Funktionen im Satz umverteilt werden.[5] Die Diathese erscheint so als Valenzalternation (Valenzveränderung), d. h. ein Wechsel in der Menge der vom Verb verlangten Ergänzungen (der sogenannten Valenz des Verbs).[6] Die Motivation dafür sieht man an folgenden Beispielen:

  • Aktiv → Passiv
„Die großen Fische fressen die kleinen Fische“ →
„Die kleinen Fische werden gefressen.“
  • Einfaches Verb → Kausativ, und dieser in verschiedenen Varianten
„Ein Mechaniker schaute den Wagen durch.“ →
„Otto ließ einen Mechaniker den Wagen durchschauen“ – oder –
„Otto ließ den Wagen (von einem Mechaniker) durchschauen.“

Nicht nur das Passiv, auch die kausative Konstruktion mit „lassen“ bildet also Varianten, die sich gegenüber dem einfachen Verb als eine Umordnung von Ergänzungen beschreiben lassen (Umordnung im weitesten Sinn: einschließlich Weglassung und Hinzufügung von Ergänzungen).

Bei einer solchen Ausweitung des Diathesenbegriffs werden allerdings verschiedene Typen von grammatischen Kategorien zusammengenommen: Zum einen liegt die Veränderung beim Kausativ auch an der Bedeutung des zusätzlichen Verbs lassen. Das Passiv ist dann eher ein Sonderfall einer Valenzalternation, weil Passivierung nicht von einer Fusion zweier Prädikate mit eigenen Bedeutungen getrieben ist. Dazu kommt: Im Deutschen gilt das Passiv-Hilfsverb als Konjugation des Hauptverbs (nicht als Wortform, aber als „periphrastische Konjugation“), eine Kausativkonstruktion mit lassen zählt aber nicht als Konjugation. Bei diesen anderen Valenzalternationen handelt es sich stattdessen eher um Wortbildung (Derivation)[7] oder um beliebige Typen zusammengesetzter Prädikate.

Beispiel: Kausativ als Diathese

Beim Kausativ tritt im Deutschen ein Verb hinzu, das einen Verursacher und ein Verursachungsereignis zusätzlich einführt. In Verbindung mit dem Vollverb ergibt sich eine Verschmelzung von zwei Prädikaten zu einem zusammengesetzten Prädikat. Hierbei kann die erste Ergänzung des Vollverbs wegfallen oder zum Akkusativobjekt des Ganzen werden.

  • Beispiel:
(a) „dass er den Wagen (von einem Mechaniker) durchsehen lässt“
(b) „dass er einen Mechaniker den Wagen durchsehen lässt.“
lassen: AGENS   EREIGNIS
                = durchsehen: AGENS THEMA
durchsehen-lassen:
(a)
      <  1,  		     (2,)     3  >
        Subjekt          (Adverbial) Objekt
(b)
      <  1,  		     2,       3  >
        Subjekt          Objekt-1    Objekt-2

Beispiel: Antikausativ

Ein weiteres Beispiel für eine Valenzalternation ist der sogenannte Antikausativ, der seinen Namen daher hat, dass er in gewissem Sinne die Umkehrung dessen ist, was beim Kausativ geschieht: Eine im Verb vorhandene Bedeutungskomponente der Verursachung wird wegenommen. In manchen Sprachen geschieht auch dies durch ein zweites Verb, im Deutschen ist die Markierung dieser Valenzalternation aber anders als der Kausativ und besteht meist aus einem bedeutungsleeren Reflexivpronomen (bei anderen Verben kann sie auch ganz ohne Markierung bleiben).

  • Beispiel: „Die Tür öffnet sich“
öffnen (aufmachen):  AGENS verursacht:  THEMA geht auf
Valenz                 < 1,              2 >
sich öffnen:       ******************** THEMA geht auf
Valenz                                 < 2 >

Während die Bedeutung des transitiven „öffnen“ wie oben zerlegt werden kann (siehe Verb #Lexikalische Dekomposition), entsteht durch die Antikausativ-Bildung „sich öffnen“ eine Verbbedeutung des reinen Zustandswechsels. Es bleibt erkennbar, dass es sich um einen Zustandswechsel handelt, der von außen verursacht werden kann, der Verursachungsteil fehlt aber bereits auf der Bedeutungsebene. Dies ist anders als im Passiv: Hier wird nun das Agens nicht grammatisch unterdrückt, sondern auf einer vorgeschalteten Ebene zusammen mit einem Ereignisteil.

Die Unterscheidung „Genus Verbi“ und „Diathese“ in diesem Modell

Die Konzeption der Diathese als Valenzalternation verdankt ihre Entwicklung wesentlich der „Leningrader Schule“ der Sprachtypologie in den 1970er Jahren.[8][9] In deren Ansatz wird der Begriff Diathese als grammatische Operation definiert, die Abbildungen von semantischen Rollen auf grammatische Funktionen regelt und abwandelt. Im Unterschied dazu wird die Markierung an einem Verb, die eine solche Diathese anzeigt, (in englischer Übersetzung) als „Voice“, also „Genus Verbi“ bezeichnet. Dieses Modell hat sich seither auch in der englischsprachigen Fachliteratur sehr verbreitet, vgl. etwa das Übersichtswerk von Zúñiga & Kittilä (2019).[10]

Bei einigen Autoren wird jedoch Voice und besonders auch Genus Verbi auf Flexionskategorien beschränkt.[11] Beispielsweise ist die Bezeichnung „causative voice“ nur in der Leningrader Schule üblich, wird aber anderswo eher vermieden.[12]

Auch die Bezeichnung Diathese wird verschieden gehandhabt und in engeren oder weiteren Bedeutungen auf ein und dasselbe theoretische Gerüst angewandt. In weiter Bedeutung sind mit Diathese, wie oben gesagt, alle valenzverändernden Operationen gemeint, das Passiv ist dann als ein Untertyp inbegriffen.[13] Eine Variante bei dieser weitesten Bedeutung ist allerdings, dass Valenzänderungen, die nicht das Subjekt mitbetreffen, manchmal nicht einbezogen werden, also insbesondere Applikativ.[14]

Besonders in der deutschsprachigen Literatur ist jedoch auch eine engere Bedeutung anzutreffen, die Diathese (v. a. Passiv) als Gegensatz zu Valenzänderungen wie Kausativ, Antikausativ etc. benutzt. Beispielsweise bezeichnet die deutsche Grammatik von Eroms (2000) nur das Passiv als „Diathese“ neben den anderen Operationen, die dann als „Konversen“ bezeichnet werden (was auch als Oberbegriff für alles dient).[15] Hierbei kann auch eine Rolle spielen, dass der Unterschied zwischen Flexionskategorien und anderen grammatischen Kategorien berücksichtigt wird: Diathese erscheint dann für Flexionskategorien wie das Passiv und Valenzalternation für der Derivation (Wortbildung) zugeordnete Phänomene.[16][17]

Das Medium und die Diathese in den klassischen Sprachen

„Genus Verbi“ als Übersetzung von „Diathese“

Im Gegensatz zu der oben dargestellten Terminologie wird in manchen Quellen keine besondere Unterscheidung zwischen Genus Verbi und Diathese genannt,[18] sondern sie werden als alternative Bezeichnungen für dieselbe Sache genommen. Das lässt sich darauf zurückführen, dass die lateinische Bezeichnung Genus Verbi ursprünglich erschien, um als Übersetzung von Diathese aus dem Griechischen zu fungieren. In einer Lesart sind also auch in heutigen Quellen Genus Verbi, Vox, Voice, Diathese einfach austauschbare Bezeichnungen, vor allem dann, wenn es um Kategorien wie Passiv oder Medium geht, wie sie sich in den klassischen Sprachen zeigen. Im Bezug hierauf zeigt sich auch eine andere Konzeption von „Diathese“.

Das Medium des Altgriechischen

Im Lateinischen wird ebenso von einer Aktiv-Passiv-Unterscheidung gesprochen wie im Deutschen, nur geschieht der Ausdruck meist innerhalb ein und derselben Wortform, durch eine andere Serie von Endungen:

  • Maria bewegt den Stein.
Maria lapidem movet.
  • Der Stein wird bewegt.
Lapis movetur.

Die weitläufig verwandte altgriechische Sprache hat ebenfalls solche Wortformen, aber ein anderes System.

Formen und Bedeutungen

Der Hauptkontrast besteht im Griechischen nicht zwischen Aktiv- und Passivformen, sondern zwischen den Formen Aktiv und Medium, z. B.:

loú-ō    Aktiv 1.Pers.Sg. = „ich wasche“
loú-omai  Medium 1.Pers.Sg.

Es gibt daneben auch ein Passiv, aber nur in zwei Zeitformen: im Futur und im Aorist (einem Erzähltempus der Vergangenheit). Im Futur sieht man, dass das Passiv auf der Grundlage des Mediums mit einem zusätzlichen Affix gebildet wird:[19]

loú-s-ō        Futur Aktiv = „ich werde waschen“
loú-s-omai     Futur Medium = ...
lou-thḗ-s-omai Futur Passiv = „ich werde gewaschen werden.“

Das gewöhnliche Medium hat nun eine Vielzahl von Übersetzungen und Funktionen, wie in folgendem Beispiel.[20] Die Wortform des Mediums ist hier mehrdeutig zwischen verschiedenen inhaltlichen Kategorien: (1) Reflexiv, (2) Reziprok, (3) Antikausativ, (4) Passiv.

(„Sie stiegen in die Badewanne, und...“)
loú-sa-nto (Medium Aorist 3.Pers.Pl.)
= 1. „wuschen sich“
  2. „wuschen einander“
  3. „wurden sauber“
  4. „wurden gewaschen“

Das Passiv ist also im Präsens eine reguläre Interpretation der Medialform; im Futur wird diese Interpretation durch ein eigenes Affix eindeutig, auch diese Bildung verbleibt aber innerhalb der Kategorie Medium (im Aorist wirkt die Passivform selbständig, da nicht zerlegbar).

Es kommen aber noch weitere Funktionen hinzu, denn einige Verben erscheinen nur im Medium, oder bestimmte Bedeutungsvarianten eines Verbs entstehen spezifisch nur mit dem Aktiv bzw. dem Medium. Beispiele für letzteres:[21]

bouleúō (Aktiv) „ich plane, überlege“
bouleúomai (Medium) „ich plane, entscheide mich“

Eine auffällige Gruppe ist auch die Bedeutung „etwas für sich selbst, zum eigenen Nutzen tun“:

loú-ō    (Aktiv) = „ich wasche“
loúomai tà himátia  (Medium) = „ich wasche (mir) meine Kleider“[22]

Verben, die nur in einer der Formen vorkommen können, zeigen diesen Effekt noch deutlicherer. Solche Fälle werden media tantum genannt. Im Griechischen sind dies zum Beispiel regelmäßig Verben, die körperliche Bewegung oder geistige oder emotionale Vorgänge bezeichnen (etwa „tanzen, fliegen, vermuten, klagen“).[23] Als Gegenstück dazu gibt es activa tantum, Verben die keine Medialformen bilden.

Dies führt dazu, dass das Medium auch als eine Klassifikation von Verben und Verbbedeutungen erscheint. Sie wird so zusammengefasst, dass Verben oder Verbbedeutungen, die nur im Medium vorkommen, eine Klasse von Situationen bilden, in denen ein Agens Tätigkeiten vollführt, die auf es selbst zurückwirken.[24]

Im Lateinischen gibt es Züge der sogenannten Passivform, die diesen Verhältnissen ähneln, nur dass man im Lateinischen von einem Passiv spricht statt von einem Medium. Das Lateinische hat sich hier von den älteren Verhältnissen, wie sie im Griechischen noch anzutreffen sind, wegentwickelt; die lateinischen Deponentia – Verben, die nur im Passiv vorkommen können, ohne dass eine typische Passivfunktion zu erkennen wäre – sind also Reste eines medialen Systems.[25]

Die „mediale Diathese“ im Griechischen

Der Begriff der Diathese bzw. des Genus Verbi, wie er bei den antiken griechischen bzw. römischen Grammatikern gebraucht wird,[26] unterscheidet sich von der heutigen Verwendung dieser Bezeichnungen. Gemeint waren damit (also auch mit „Genus Verbi“) nicht die Konjugationsformen des Verbs, sondern deren Interpretationen. Das Medium hat seinen Namen davon, dass es bedeutungsmäßig in der Mitte zwischen zwei anderen Bedeutungskategorien gesehen wurde – im System der Konjugationsformen nehmen die Formen namens Medium tatsächlich in keiner Weise einen „mittleren“ Platz ein (wie im vorhergehenden Abschnitt zu sehen).

Die ersten zwei Bedeutungskategorien, die verwendet werden, heißen bei dem altgriechischen Grammatiker Dionysios Thrax energeia und pathos, ins Lateinische übersetzt als (genus) activum bzw. passivum. Hierbei bezeichnet energeia eine Bedeutung, wonach das Subjekt des Verbs aktiv handelt und auf anderes einwirkt; pathos ist die Bedeutung, wonach auf das Subjekt eingewirkt wird. Die Form loú-ō (energeia / activum) „ich wasche“ hat „aktive“ Bedeutung im buchstäblichen Sinn; die Konjugationsform loú-omai hat eine typische Interpretation als pathos / passivum, dann also: „ich werde gewaschen“. Der ursprüngliche Begriff der „mittleren Diathese“ medium, griech. mesotes, bezeichnete Interpretationen, die von beidem etwas hatten: ein handelndes Subjekt, das zugleich eine Einwirkung erfährt. Dies trifft insbesondere auf eine reflexive Interpretation derselben Form loú-omai zu, also als „ich wasche mich“.

Auch das lateinische Deponens ist dementsprechend in der antiken römischen Grammatik eine eigene Diathese neben dem genus activum und dem passivum, da es sich eben auch um ein Mittelding handelt.[27]

Somit ist für das System des Griechischen zu unterscheiden zwischen den Konjugationsformen und der Diathese, wobei es nicht naheliegt, die „Diathese Medium“ im heutigen Sinn als Valenzalternation einzustufen, da sie durch die Existenz von media tantum Züge einer Klassifikation von Verbbedeutungen hat. Aber wie die Valenzalternationen ist das Medium im ursprünglichen Sinne auf der Eben der grammatisch-semantischen Inhalte angesiedelt, nicht der Wortformen. Das antike Konzept der mittleren Diathese verallgemeinert über verschiedene Bedeutungsfunktionen, die im heutigen Sinn alle für sich als eigene Diathesen zählen (Passiv, Antikausativ etc.).[28] Das Medium bildet insofern keine einheitliche, bedeutungsmäßig definierte Diathese, sondern ein „Bedeutungsnetzwerk“.[29] Die Verallgemeinerung betrifft einen besonderen Faktor, von dem bei Valenzalternationen weniger die Rede ist, nämlich die Relation zwischen dem Prädikat und der semantischen Rolle, die sein Subjekt hat.

Das Medium als Gruppe ähnlicher Diathesen

Die traditionelle Kategorie des Mediums nimmt die Generalisierung vor, dass das Subjekt keine Kontrolle nach außen ausübt, sondern dass ein Geschehen auf das Subjekt wirkt, entweder weil das Subjekt nur betroffen ist oder als Komponente bei einer aktiven Handlung, von der das Subjekt auch selbst betroffen wird. Ein „nur betroffenes“ Subjekt wie bei Passiv oder Antikausativ und ein „auch betroffenes“ Subjekt wie beim Reflexiv sind verschiedene Diathesen im modernen Sinn. Das Medium ergibt aber eine Gruppe (oder „Cluster“) von Diathesen, die in verschiedenen Sprachen unabhängig voneinander zusammen auftreten. Beispielsweise besitzt die amerikanische Indianersprache Halkomelem ein Verbaffix -m, mit einer Verteilung, die an das griechische Medium erinnert:[30]

tə̉m̉š- „flechten“ → tə̉m̉š-ən̉ə-m   „seine Haare flechten“
kwən- „nehmen“   → kwən-ət-əm   „genommen werden“
ʔiləq- „kaufen“  → ʔiləq-əłc-əm „sich etwas kaufen“

Ein System für die Untertypen der Diathese

In diesem Abschnitt wird die Frage nach der Gesamt-Ordnung des Gebiets der Diathesen behandelt und weitere, noch nicht genannte Unterkategorien werden nachgetragen. In einem einflussreichen neueren Übersichtswerk, Zúñiga & Kittilä (2019), wird das Phänomen der Diathesen in vier Familien eingeteilt. Dabei sind jedoch terminologische Entscheidungen zu beachten: Erstens, diese Autoren folgen der Terminologie der „Leningrader Schule“ und verstehen unter Diathese den grammatisch-semantischen Prozess der Zuordnung von Teilnehmerrollen auf grammatische Funktionen („diathetical operation“) – nicht den Diathesebegriff wie er in der germanistischen Literatur vorherrscht, der sich auf das Passiv konzentriert. Zweitens besteht die Themenstellung dieses Übersichtswerks in Kategorien des Typs „Voice“ – dieser Begriff wird definiert als eine grammatische Kategorie bzw. grammatische Markierung für eine Diathese (im Sinn von „dathetical operation“). Zunächst ergibt sich aber aus jeder solcher Voice auch eine Diathese:

  • 1. Valenzänderungen durch Operationen auf der Bedeutungsebene,[31] z. B. Kausativ, Antikausativ
  • 2. Reine Valenzänderung ohne Bedeutungseffekte: v. a. Passiv.[32]
  • 3. Diathesen, die die semantische Rolle des Subjekts modifizieren, die es im Verhältnis zum Gesamtsatz hat. Beispiele: Reflexiv.[33]
  • 4. Diathesen, die die Gesamt-Anordnung aller Ergänzungen des Verbs ändern (aber nicht die Anzahl der Ergänzungen). – Hierzu gibt es keine Analogie im Deutschen; Beispiele sind die sogenannten „Fokus“-Formen des Verbs in den Austronesischen Sprachen sowie Direkt/Invers-Systeme in nordamerikanischen Indianersprachen.[34]

Diese Typen bilden nicht einfach eine Liste verschiedener möglicher Diathesen, sondern ordnen sich auf verschiedenen Ebenen an. Dies zeigt sich auch daran, dass verschiedene Fälle miteinander kombiniert werden können. Zum Beispiel gibt es oft (wie im Deutschen) die Ableitung eines Passivs (Typ 2) oder Reflexivs (Typ 3) vom Kausativ (Typ 1), oder Sprachen mit Direkt/Invers-Diathesen des vierten Typs haben zugleich „normales“ Passiv und Kausativ.[35]

Der Sonderfall „Aktiv“

Im System von Zúñiga & Kittilä (2019) wird das Aktiv aussortiert und nicht mitbehandelt. Dies liegt daran, dass das System dieser Autoren eigentlich sogenannte „Voice“ behandelt, definiert als grammatische Markierung für eine diathetische Operation. Das Aktiv ist im Deutschen jedoch gerade definitionsgemäß die unmarkierte Form (im Gegensatz zum Passiv als grammatisch markierter Kategorie). Aus diesem Grund kann definiert werden, dass das Aktiv keine Voice ist, was die Autoren aber als eine möglicherweise kontroverse Entscheidung eigens hervorheben.[36] Im Englischen ist sonst traditionell von einer active voice die Rede, ebenso wird im Deutschen das Aktiv zusammen mit dem Passiv als Genus Verbi bezeichnet. Hier ist jedoch die Mehrdeutigkeit der Terminologie zu beachten: Wenn in deutschsprachiger Literatur „Genus Verbi“ als gleichbedeutend mit „Diathese“ verstanden wird, ergibt sich kein Widerspruch, denn das Aktiv kann eine „diathetische Operation“ sein, ohne eine „Voice“ im Sinne von Zúñiga & Kittilä (2019) zu sein. Das Aktiv ist dann die „Nulldiathese“ (die unveränderte Abbildung aus der Hierarchie der Teilnehmerrollen auf grammatische Funktionen), aber insofern eine Diathese, selbst wenn es sich mangels Markierung zugleich nicht um „Voice / Genus Verbi“ handelt.

Das Aktiv ist vor allem im Kontrast zu Passiv und Medium identifizierbar. Auf Valenzalternationen trifft dies nicht unbedingt zu, beispielsweise ist ein Kausativ oder Applikativ selbst immer noch zugleich ein Aktiv. Eine unmarkierte Diathese ist das Aktiv in erster Linie im Kontrast zum Passiv. Bei Systemen wie dem des Griechischen, wo eine Kategorie Medium vorliegt, ist dies hingegen nicht so: Im Griechischen gibt es zwei verschiedene Konjugationen für Aktiv und Medium, und daneben Verben, die nie im Aktiv sondern nur im Medium vorkommen.[37] Das Medium ist also nicht vom Aktiv abgeleitet.

Die Kategorie der bedeutungshaltigen Valenzalternationen

Diese Kategorie wird definiert über „Operationen, die die morphosyntaktische Struktur des Satzes auf verschiedene Weisen ändern, wobei wesentlich ist, dass die semantische Struktur sich auch ändert.“[38] Dieser Beschreibung entsprechen:

  • Kausativ (siehe eigener Abschnitt oben): Dieser Konstruktionstyp ist außerordentlich vielfältig und produktiv und kann teils durch zusätzliche Verben gebildet werden, teils durch Affixe am Verb, manchmal auch unmarkiert sein. Es gibt unterschiedliche Bedeutungsnuancen, wie etwa direkte oder indirekte oder unwillentliche Verursachung. Die Gemeinsamkeit ist jedesmal der Zusatz eines externen Verursachers, wobei die Konstruktionen sich darin unterscheiden können, in wie weit die anderen Argumente übernommen werden.
  • Antikausativ (siehe eigener Abschnitt oben): Hier wird ein transitives Verb mit einer zusätzlichen Markierung versehen, um zu bezeichnen, dass das Agens und der ihm zugeordnete Ereignisteil ausgeblendet ist. Diese Bildungen sind nie bei allen agentiven Verben möglich, sondern eher nur bei solchen, die die Rolle des Agens als reinen Verursacher ohne nähere Beschreibung von Art und Weise zeichnen.[39] Die Bildung ist also wesentlich eingeschränkter als der Kausativ.[40]
  • Resultativ: Übergang von ereignisbeschreibendem Verb auf eine Form, die nur den Resultatszustand des Ereignisses bezeichnet, z. B. deutsch „die Tür ist geöffnet“ (im Deutschen als „Zustandspassiv“ bezeichnet, wobei nicht klar ist, ob es buchstäblich ein Passiv ist). Hierbei geschieht meist eine Argumentreduktion ähnlich der beim Antikausativ: Das Agens entfällt.[41] Jedoch bezeichnet das Antikausativ eine Veränderung, das Resultativ einen Zustand.
  • Applikativ: Dies ist eine valenzerweiternde Operation, die das Subjekt unverändert lässt und eine oblique Ergänzung – häufig von einer Präposition eingeführt – zu einem direkten Objekt hochstuft. Sie lässt sich in vielen Fällen als Inkorporation eines zweiten Prädikats ins Verb beschreiben.[42] Applikative können normalerweise passiviert werden, so dass das neugeschaffene direkte Objekt in die Subjektposition weitertransportiert wird.[43] Applikative lassen sich durch deutsche Verben mit be-Präfix illustrieren: „[auf den Berg] steigen“ → „den Berg besteigen“. Sprachen unterscheiden sich jedoch, ob es sich wie im Deutschen um Wortbildung handelt oder um einen stärker syntaktischen Prozess.
  • Possessor-Anhebung kann als ähnlich zum Applikativ eingestuft werden: Hierbei wird durch Inkorporation eines Objekts ins Verb ein Possessor des Objekts zum direkten Objekt. In der brasilianischen Indianersprache Tupinamba wird eine Konstruktion beschrieben, die übersetzt so funktioniert: „ich wasche [sein Gesicht]“ → „ich gesichtswasche ihn.“[44]
  • Sogenannte Nukleative sind Konstruktionen, in denen ein neues Subjekt zusätzlich im Satz hinzugefügt wird. Im Japanischen geschieht so etwas in einer Konstruktion, die oberflächlich einem Kausativ ähnelt, deren Bedeutung aber ist, dass das neue Subjekt vom Geschehen negativ betroffen ist, z. B.:[45]
Taro-ga Hanako=ni piano=o     hik-are-ta.
T.-nom   H.-dat   Klavier-acc spiel-NUCL-prät
Etwa: „Taro musste zu seinem Leidwesen erleben, dass Hanako Klavier spielte.“

Die Kategorie der reinen Valenzänderungen

Die wichtigste Unterkategorie in dieser zweiten Abteilung ist das Passiv, das in vielfältigen Ausformungen und Varianten vorkommt (siehe Passiv (Grammatik)). Typische Passivkonstruktionen entkoppeln das erste Argument aus der Hierarchie der Teilnehmerrollen (vor allem Agens) von der Subjektfunktion und können ein Objekt zum neuen Subjekt machen. In manchen Sprachen gibt es aber auch Konstruktionen, in denen ein Objekt auch im Passiv in dieser grammatischen Funktion bleibt. Das unterdrückte Agens kann in manchen Sprachen bzw. Konstruktionen herabgestuft auf die Funktion eines Adverbials oder obliquen Arguments wieder eingeführt werden, in anderen ist eine solche Wiedereinführung nicht möglich.

Entgegen einer häufig geäußerten Verallgemeinerung gibt es durchaus auch Ergativsprachen, die die Kategorie Passiv besitzen, z. B. unter den Eskimo- oder Maya-Sprachen.[46]

Als einzige weitere Kategorie wird zu dieser Abteilung noch das sogenannte Antipassiv gezählt. Es besteht darin, dass nicht das erste, sondern das zweite Argument eines transitiven Satzes von seiner normalen grammatischen Funktion (Objekt) entkoppelt wird und ggf. nur als Obliquus wiedereingeführt wird. In Ergativsprachen, wo dies besonders regelmäßig vorkommt, wechselt hierdurch auch der Kasus des anderen Arguments.

Die Kategorie der Modifikation von Subjektrollen

Das Medium wird als eine grammatische Kategorie analysiert, der eine ganze Schar von Diathesen als mögliche Interpretationen zugeordnet ist und die eine eher vage Verallgemeinerung über diese ausdrückt (wie es für die Interpretation von Flexionskategorien auch sonst typisch ist, vgl. Tempus oder Genus). Es geht dabei um ein besonderes Verhältnis zwischen Prädikat und semantischer Rolle des Subjekts. Darunter befinden sich auch Kategorien, die charakteristisch für diesen allgemeinen Typ des Mediums sind und eine eigene Gruppe unter den Diathesen bilden. Sie werden bei Zúñiga & Kittilä (2019) als „Duplex-Diathesen“ bezeichnet,[47] weil das grammatische Subjekt mit zwei semantischen Rollen zugleich ausgestattet ist. Dies ist bei der reflexiven und der reziproken Diathese der Fall.

Eine reflexive Diathese ist eine Verbform, die die Rollen eines Agens und eines Patiens auf dasselbe Individuum bezieht, z. B. wie bei der oben besprochenen griechischen Verbform loúomai „ich wasche mich“. Das Individuum erscheint mit einer solchen Verbform dann nur einmal im Satz (als Subjekt). Es handelt sich also um eine diathetische Operation, die zwei Rollen aus der semantischen Ebene fusioniert, sie macht hierdurch aus einem transitiven Verb eine Art intransitives.

Die inhärent reflexiven Verben des Deutschen bilden im Hinblick hierauf eine Zwischenstufe, man könnte entweder das Reflexivpronomen als Objekt oder als bedeutungsleere Medial-Markierung fürs Verb ansehen.

Die reziproke Diathese erfordert ein Plural-Subjekt, eine Gruppe, und besagt, dass die Verbalhandlung zwischen den Individuen dieser Gruppe abläuft. Diese Bedeutung wird sonst auch durch Reziprokpronomen ausgedrückt.

Literatur

  • Martin Haspelmath, Thomas Müller-Bardey: Valency change. In: Gert Booij, Christian Lehmann, Joachim Mugdan (Hrsg.): Morphologie / Morphology. Ein internationales Handbuch zur Flexion und Wortbildung / An International Handbook on Inflection and Word-Formation. Band 2. (= HSK, 17-2). Walter de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017278-X, Kapitel 107 = S. 1130–1145.
  • Guglielmo Inglese: The journey of the middle voice: from antiquity to linguistic typology. In: Language & History. Vol. 66-2 (2023), S. 201–222, doi:10.1080/17597536.2023.2172791.
  • Konstantin I. Kazenin: Verbal reflexives and the middle voice. In: Martin Haspelmath, Ekkehard König, Wulf Oesterreicher, Wolfgang Raible (Hrsg.): Language Typology and Language Universals / Sprachtypologie und sprachliche Universalien. An International Handbook / Ein internationales Handbuch. 2 Bände. Walter de Gruyter, Berlin 2001. – Band 2, ISBN 3-11-017154-6, Kap. 68 = S. 916–927.
  • Leonid Kulikov: Voice typology. In: Jae Jung Song (ed.): The Oxford Handbook of Linguistic Typology. Oxford University Press 2011, ISBN 978-0-19-928125-1, S. 368–398.
  • Masayoshi Shibatani: Voice. In: Gert Booij, Christian Lehmann, Joachim Mugdan (Hrsg.): Morphologie / Morphology. Ein internationales Handbuch zur Flexion und Wortbildung / An International Handbook on Inflection and Word-Formation. Band 2. (= HSK, 17-2). Walter de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017278-X, Kapitel 108 = S. 1145–1165.
  • Petra Maria Vogel: Genus Verbi. In: Elke Hentschel, Petra Maria Vogel (Hrsg.): Deutsche Morphologie. (= De Gruyter Lexikon). Walter de Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-11-018562-1, S. 154–168.
  • Fernando Zúñiga, Seppo Kittilä: Grammatical Voice. Cambridge University Press 2019, e-ISBN 978-1-316-67139-9.

Einzelnachweise

  1. Inglese (2023), S. 203, Fußnote 3.
  2. Duden. Die Grammatik (= Der Duden, Band 4). 10. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2022, e-ISBN 978-3-411-91447-0, S. 374 / Randnr. 602.
  3. Vogel (2009); S. 161f.
  4. Vgl. für die Darstellung der Passivierung Shibatani (2004), S. 1146.
  5. Michael Cysouw: Encylopedia of German Diatheses. Language Science Press, Berlin 2023, e-ISBN 978-3-96110-407-9. Aus der Formulierung auf S. 7 wurde hier „remapping“ als „Umverteilung“ übersetzt: „A diathesis is a clause alternation in which at least one of the lexical roles has a different form between the clausal alternants, i.e. at least one of the roles is remapped to a different grammatical expression.“
  6. Kulikov (2011), S. 370, Fußnote 2.
  7. Haspelmath & Müller-Bardey (2004), S. 1139.
  8. Kulikov (2011),  369
  9. Shibatani (2004), S. 1146.
  10. Voice so definiert auf S. 4.
  11. Nicht vertreten, aber erwähnt in Kulikov (2011), S. 370, Fußnote 2.
  12. Haspelmath & Müller-Bardey (2004), S. 1140 li. Sp.
  13. So Dieter Wunderlich: Diathesen. In: Joachim Jacobs, Arnim von Stechow, Wolfgang Sternefeld, Theo Vennemann (Hrsg.): Syntax (= HSK, 9). Band 1. De Gruyter, Berlin, 1993, ISBN 3-11-009586-6, S. 730–747. – Auch übernommen, allerdings mit Angabe von voice als englische Übersetzung hierfür, in Philipp Stöckle: Diathese. In: Stefan Schierholz, Pál Uzonyi (Hrsg.): Grammatik: Syntax. (= Wörterbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (WSK), 1.2). Walter de Gruyter, Berlin 2022, e-ISBN 978-3-11-069852-7),S. 204.
  14. Andeutungen, dass dies anderswo in der Literatur umstritten sei, finden sich in Zúñiga & Kittilä (2019), S. 2, sowie in Michael Dürr, Peter Schlobinski: Deskriptive Linguistik. Grundlagen und Methoden. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-26518-2, S. 138.
  15. Hans-Werner Eroms: Syntax der deutschen Sprache. Walter de Gruyter, Berlin 2000, ISBN 3-11-015666-0, S. 384ff.
  16. So unterschieden bei: Christian Lehmann: Valenz. In: Susanne Anschütz (Hrsg.): Texte, Sätze, Wörter und Moneme. Festschrift für Klaus Heger zum 65. Geburtstag. Orient-Verlag, Heidelberg 1992, S. 435–454. Manuskriptversion Online
  17. Haspelmath & Müller-Bardey (2004), S. 1140: Diese Einteilung sei „häufig“. Hier wird statt „Diathese“ allerdings die Bezeichnung voice verwendet, gemeint sind jedenfalls Kategorien wie v. a. Passiv.
  18. Zum Beispiel en passant in Kulikov (20011), S. 368.
  19. Aus Zúñiga & Kittilä (2019), S. 168f. – Vgl. auch Inglese (2023), S. 203 zum Aorist
  20. Zitiert in Shibatani (2004), S. 1148.
  21. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 170.
  22. Beispiel aus Zúñiga & Kittilä (2019), S. 169.
  23. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 170.
  24. Dies sei eine klassische Formulierung für die Funktion des Mediums, laut Inglese (2023), S. 205 unten.
  25. Karl Bayer, Josef Lindauer (bearb.): Lateinische Grammatik. C. C. Buchners Verlag, Bamberg 1977, ISBN 3-7661-5635-7, S. 83.
  26. Darstellung im Folgenden nach Shibatani (2004), S. 1149f. und Vogel (2009), S. 154f.
  27. Siehe die Tabelle Vogel (2009), S. 155.
  28. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 175f.
  29. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 171.
  30. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 176, dort zitiert aus einer Arbeit von Gerdts & Hukari.
  31. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 12.
  32. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 82.
  33. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 152.
  34. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 247.
  35. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 247.
  36. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 5.
  37. Ingrid Kaufmann: Aktiv. In: Stefan Schierholz, Pál Uzonyi (Hrsg.): Grammatik: Formenlehre. (= Wörterbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (WSK), 1.1). Walter de Gruyter, Berlin 2022, e-ISBN 978-3-11-070591-1, S. 162–165. Siehe S. 163 r. Sp.
  38. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 12.
  39. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 51.
  40. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 41.
  41. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 43.
  42. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 55.
  43. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 63 sowie S. 75.
  44. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 59f.
  45. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 77f., zur Vereinfachung mit Nominativsubjekt statt Topic, wie in den anderen Beispielen dort.
  46. Zúñiga & Kittilä (2019), S. 102.
  47. S. 153.