Deutsch-guineische Beziehungen
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Geschichte
Otto Friedrich von der Groeben führte 1682 im Auftrag des kurbrandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm 1682 eine Kolonialexpedition an der Guineaküste an. Seine Reisebeschreibungen veröffentlichte er 1692, womit die Region erstmals einem größeren deutschsprachigen Publikum bekannt wurde. Im späten 19. Jahrhundert begründete Friedrich Colin entlang des Flusses Dubréka im heutigen Guinea Handelsniederlassungen und erbittet 1884 von Reichskanzler Otto von Bismarck einen Schutzbrief für seine Besitzungen. Ein Jahr später gründet Colin in Frankfurt am Main die Gesellschaft Fr. Colin, Deutsch-Afrikanisches Geschäft und am 6. Januar 1885 stellte Kaiser Wilhelm I. einen offiziellen Schutzbrief des Reichs für die Dubréka-Kolonie die Dembia-Kolonie (Siehe auch Kapitaï und Koba) aus. Im Dezember 1885 erkennt das Deutsche Reich allerdings im Deutsch-Französischen Protokoll die Souveränität Frankreichs über die von Colins erworbenen Schutzgebiete an.[1]
Nach der Unabhängigkeit Guineas werden 1958 diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland etabliert. Nachdem Guinea 1960 einen Diplomaten in die Deutsche Demokratische Republik nach Ost-Berlin entsendet, kommt es zu einem diplomatischen Eklat und die Bundesrepublik zieht seinen Botschafter in Guinea im Rahmen der Hallstein-Doktrin ab. Um die Krise beizulegen, leugnet Guinea daraufhin jemals einen Botschafter entsendet zu haben. 1962 absolvierte die Guineische Fußballnationalmannschaft ihr erstes Länderspiel gegen die Fußballnationalmannschaft der DDR, welches mit 2:3 verloren geht. 1970 bricht Guinea schließlich die Beziehungen zur Bundesrepublik ab und etabliert stattdessen enge Beziehungen zur DDR. Fünf Jahre später werden die Beziehungen zur BRD wieder aufgenommen.[1]
Nach der deutschen Wiedervereinigung entwickelten sich die bilateralen Beziehungen positiv, verschlechterten sich jedoch ab unter der unter Präsidentschaft von Lansana Conté. 2008 suspendiert Deutschland die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Guinea nach einem Militärputsch. Nach der Durchführung demokratischer Wahlen 2010 und 2013 verbessern sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern deutlich. 2014 schließen beide Länder ein Investitionsschutz- und Förderungsabkommen ab. Im Jahre 2019 wird ein Migrationsabkommen zwischen beiden Ländern unterzeichnet.[2]
Wirtschaftlicher Austausch
2021 lag das bilaterale Handelsvolumen bei 210 Millionen Euro, womit Guinea den 118. Platz in der Rangliste der deutschen Handelspartner belegte.[3] Deutschland importiert aus Guinea kritische Rohstoffe wie Bauxit und exportiert im Gegenzug vorwiegend industrielle und chemische Erzeugnisse in das Land.[2]
Entwicklungszusammenarbeit
Deutschland leistet in Guinea seit den 1970er Jahren (mit Unterbrechungen) Entwicklungshilfe. Die deutsche Entwicklungspolitik fokussiert sich auf die Schwerpunkte Grundbildung und Gesundheit. Daneben werden Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigung verwirklicht. Weitere Programme gelten der Verbesserung der Regierungsführung und dem Umweltschutz. Der Deutscher Volkshochschul-Verband führt im Land Programme zur Erwachsenenalphabetisierung und der Weltfriedensdienst zur Konfliktprävention durch. Daneben sind verschiedene private Initiativen im Land aktiv.[4]
Kulturbeziehungen
Trotz eines positiven Deutschlandbilds im Land, ist die deutsche Kultur in Guinea relativ unbekannt. Einige Guineer haben in der Bundesrepublik Deutschland und auch in der DDR studiert. In den letzten Jahren ist das Interesse in Guinea an deutscher Bildung gestiegen. Zwischen der Universität Conakry und der Universität Bremen besteht eine Partnerschaft.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b Guineisch-deutsche Beziehungen - pangloss.de. Abgerufen am 29. November 2022.
- ↑ a b Auswärtiges Amt: Deutschland und Guinea: bilaterale Beziehungen. Abgerufen am 29. November 2022.
- ↑ Rangfolge der Handelspartner im Außenhandel. In: Statistisches Bundesamt. Abgerufen am 30. September 2022.
- ↑ a b Deutschland und Guinea: bilaterale Beziehungen. In: ZVEI. Abgerufen am 29. November 2022.