A

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juli 2006 um 04:10 Uhr durch HenrikHolke (Diskussion | Beiträge) (Kapitel Darstellung und Aussprache aus früherer Version wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aa
Der Buchstabe A in verschiedenen Schrifttypen
Der Buchstabe A in verschiedenen Schrifttypen

A bzw. a ist der erste Buchstabe des lateinischen Alphabets und steht für unterschiedlich ausgesprochene Vokalklänge. Im Griechischen ist es der Buchstabe Alpha. Der Buchstabe A hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 6,51 %. Er ist damit der sechsthäufigste Buchstabe in deutschen Texten. Im Morsealphabet wird A oder a mit • – dargestellt.

Außer in Fremdwörtern und Namen ist das A der einzige Buchstabe im Deutschen, der zweifach am Anfang eines Wortes stehen darf, etwa im Wort Aal.

Herkunft

Die aus dem proto-semitischen Alphabet stammende Urform des Buchstaben ist wahrscheinlich der Kopf eines Ochsen. Die Phönizier gaben diesem Buchstaben den Namen Aleph (Ochse). Im phönizischen Alphabet im 9. Jahrhundert v. Chr. war das Schriftzeichen bereits stark stilisiert, die Hörner des Ochsen wurden durch zwei Striche nach rechts angedeutet. Der Lautwert des Aleph bei den Phöniziern war der Knacklaut [ʔ]. Bereits bei den Phöniziern hatte Aleph die erste Stelle im Alphabet inne, dies wurde auch im hebräischen Alphabet übernommen, außerdem besteht eine Verwandtschaft mit dem ersten Buchstaben des arabischen alif (ﺍ).

Als die Griechen das phönizische Alphabet übernahmen, drehten sie das Zeichen um 90 Grad und machten daraus das Alpha. Dabei hatten sie keinen Bedarf an dem stimmlosen glottalen Plosiv der Aussprache, der bei den Phöniziern vorhanden war, und da das Griechische reich an Vokalen war, verwendeten sie das Zeichen für den Lautwert [a]. Bei den ältesten griechischen Schriftstücken aus dem 8. Jahrhundert vor Christus wurde der Buchstabe dabei noch liegend verwendet, die um 90° gedrehte Version tauchte dann in späteren Schriftstücken auf und setzte sich durch.

Die Etrusker übernahmen das frühgriechische Alpha und ließen es größtenteils unverändert. Lediglich zur besseren Schreibung (von rechts nach links) versahen sie das Zeichen mit einem Abschwung nach links. Als die Römer das lateinische Alphabet schufen, verwendeten sie das A aus dem etruskischen Alphabet, der Lautwert ist ebenfalls seit den Griechen beibehalten worden. Dieses Alphabet wird bis heute für eine Vielzahl von Schriftsprachen genutzt, darunter für die meisten der europäischen Sprachen. Von diesem fand es auch Eingang in das Kyrillische Alphabet.


Ägyptischer Ochsenkopf

Proto-semitischer Ochsenkopf

Phönizisches Aleph

Griechisches Alpha

Etruskisches A

Lateinisches A

Frühkyrillisches A

Kyrillisches A

Darstellung

Das Grundaussehen der Majuskel ist das zweier (symmetrisch) diagonal oben zusammenlaufender Linien und einer Waagerechten in der Mitte, aber nicht alle Schriftarten und -familien folgen diesem Konzept. Die Außenlinien können in Richtung und Strichstärke asymmetrisch sein oder unten parallel verlaufen und dann in einen Bogen (z.B. Bauhaus) oder in eine vierte, waagerechte Linie (z.B. Siebensegmentanzeige) übergehen. Teilweise entfällt die Mittellinie, wodurch sich das Aussehen einem griechischen Lambda (Λ) oder einem vergrößerten kleinen En (n) annähert. In manchen gebrochenen Schriften (z.B. Fraktur) sinkt die Mittellinie auf die Grundlinie und die linke Außenlinie wird zu einem konkaven Bogen, wodurch der Buchstabe oben statt unten offen ist. In der Schreibschrift wird die Mittellinie häufig und manchmal auch die Spitze oben als Schleife ausgeführt; manchmal sieht der Großbuchstabe auch dem runden Kleinbuchstaben sehr ähnlich (z.B. Sütterlin).

Blackletter A
Blackletter-A
Uncial A
Unzial-A
Another Capital A
Initial-A
Another Capital A
Sütterlin-A
Siebensegment
Fraktur-A
Modern Roman A
Modern-Roman-A
Modern Italic A
Modern-Italic-A
Modern Script A
Modern-Script-A

Es gibt zwei Grundformen der Minuskel: offen und geschlossen/rund. Beide haben sich über die Schreibschrift (mit Feder) aus dem Großbuchstaben entwickelt. Die offene Form gleicht einem kleinen, um π gedrehten E mit einem Abschluss unten rechts. Die geschlossene Form, bei der die Mittellinie ganz fehlt, hat Ähnlichkeit mit einem kleinen O, dem auf der rechten Seite eine senkrechte Tangente angefügt wurde. Ansonsten sind je nach Schriftart die für alle Buchstaben üblichen Schleifen und Serifen anzutreffen.

In Unicode wird das große „A“ durch U+0041 und das kleine „a“ durch U+0061 dargestellt. Im ASCII ist das große „A“ der Code 65, das kleine „a“ der Code 97, daraus folgt im binär aufgebauten Dualsystem die Zeichenfolge 01000001 für das kleine „a“ und 01100001 für das große „A“. Im EBCDIC ist der Code für das große „A“ die 193 und für das kleine „a“ die 129. Die numerischen Darstellung in HTML und XML sind „A“ und „a“ für den Groß- und den Kleinbuchstaben.

Neben diesen direkten Darstellungen gibt es noch diverse bildliche oder sonstige Darstellungen des Buchstabens „A“. Dazu gehört beispielsweise der Morsecode: ·– . In der Brailleschrift wird das „A“ durch eine Erhebung dargestellt. Weitere Darstellungsformen gibt es in der Gebärdensprache in Form der geschlossenen Faust im Fingeralphabet, in der optischen Telegrafie sowie im international gültigen Flaggenalphabet:


A in der Brailleschrift

A im Flaggenalphabet

A in der optischen Telegrafie

Aussprache

Der Buchstabe A steht in verschiedenen Sprachen für unterschiedliche Vokalklänge.
Im Deutschen und vielen anderen Sprachen steht er für den offenen vorderen ungerundeten Vorderzungenvokal [a]: A ist der klangreichste der Vokale, bei dessen Hervorbringen der Stimmton frei aus den weit geöffneten Lippen hervorkommt, während die Zunge in eine flache Stellung niedergedrückt wird. Stellt man das Verhältnis der drei Hauptvokale a, i, u durch eine senkrechte Linie dar, so kommt i als der hellste an das obere, u als der dumpfeste an das untere Ende, a als der mittlere Vokal genau in die Mitte derselben zu stehen. Im Deutschen gibt es zwei verschiedene Phoneme des Vokals: den Kurzvokal a, wie z. B. in satt, und den weiter hinten im Rachenraum gebildeten Langvokal a, wie z. B. in Rat.

Die Länge des Vokals ist unterschiedlich gekennzeichnet.

Langer Vokal:

  • Keine Kennzeichnung: Rat, Bratsche
  • Verdopplung des Vokals: Aar, Haar, Aachen
  • folgendes h: Bahre

Kurzer Vokal:

  • Keine Kennzeichnung: hat, Matsch
  • Verdopplung des folgenden Konsonanten: Matte

Aus einem A kann sich unter bestimmten Bedingungen ein Umlautä“ bilden.

  • hat: hätte
  • Haus: Häuser

Abgeleitete Zwielaute (Diphthonge) sind:

  • au (Haut)
  • äu (Häute)

Bedeutungen

  • in der Philosophie
    • wird der Buchstabe A gerne als Symbol für die Wahrheit verwendet
    • Das Symbol a ist in der traditionellen Logik das Zeichen für das allgemein bejahende Urteil. Es ist von dem ersten Buchstaben des lateinischen Wortes affirmo (ich bejahe) abgleitet.
  • in der Mathematik
  • in der Numismatik steht der Kennbuchstabe A
    • auf preußischen Münzen seit 1750 für Berlin.
    • auf österreichischen Münzen von 1766 bis 1868 für Wien.
    • auf französischen Münzen seit 1539 für Paris.
    • auf Münzen aus Monfort von 1703 bis 1717 für Langenargen.
    • bei bayerischen Münzen von 1763 bis 1794 für die Amberger Münze.
    • im Königreich Hannover im 19. Jh. für die Münze Clausthal.
    • bei mexikanischen Münzen für die Münzstätte Alamos.
  • im Straßenverkehr als Abkürzung für Autobahn
  • im Eishockey
    • steht das A, neben dem C für den Captain (Kapitän) für einen wertvollen Spieler und wird jeweils an zwei Spieler vergeben. Diese tragen es dann auf der linken Brustseite ihrer Spielkleidung.
  • im Schach bezeichnet das A in der Notation, dass eine Figur auf die a-Reihe gezogen wurde

Zitate

  • A. der edelste, ursprünglichste aller laute, aus brust und kehle voll erschallend, den das kind zuerst und am leichtesten hervor bringen lernt, den mit recht die alphabete der meisten sprachen an ihre spitze stellen (aus dem Grimmschen Wörterbuch)
  • Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war. (Bertolt Brecht)

Fremdwörter

A hat in verschiedenen Sprachen als Wort eine Bedeutung. Im Griechischen hat die Vorsilbe a- bzw. an-, wenn der darauffolgende Buchstabe ein Vokal ist, eine verneinende Bedeutung. Im Englischen und auch in deutschen Dialekten heißt a bzw. an, wenn der erste Buchstabe des folgenden Wortes als Vokal gesprochen wird „ein/eine“. Auf Französisch bedeutet à „je/je zu“. In der portugiesischen Sprache heißt es „die“ oder „sie“. Im Italienischen und Spanischen bedeutet a „nach“ im örtlichen Sinn. Im Russischen heißt es „aber“.

Wiktionary: a – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: A – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: A – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

  • @, ein aus dem Buchstaben a entstandenes Zeichen
  • Å, Ä

Vorlage:Lateinisches Alphabet