„Neuromanik“ – Versionsunterschied

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* Martinskirche in [[Hundersingen (Herbertingen)|Hundersingen]] (mit kompletter historistischer Ausstattung)
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* [[Kirchen in Stuttgart#Matthäuskirche Stuttgart-Süd|Matthäuskirche]] in [[Stuttgart]]
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* [[Mausoleum Bückeburg|Mausoleum]] von [[Schloss Bückeburg]]
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* [[St. Cäcilia (Harsum)|St. Cäcilia]] in [[Harsum]]
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* [[Kirchen in Stuttgart#Römisch-Katholische Kirchen|St.-Elisabeth-Kirche]] in Stuttgart
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* [[St. Maximilian (München)|St. Maximilian]] in München
* [[St. Maximilian (München)|St. Maximilian]] in München



Version vom 24. Januar 2010, 21:43 Uhr

Der Dom von Szeged

Die Neuromanik, auch Neoromanik genannt, ist ein europäischer Kunststil des 19. Jahrhunderts. Künstler, vor allem Architekten, griffen damals auf Vorbilder der vergangenen zwei Jahrtausende zurück – in diesem Falle auf die Romanik. Daneben gab es jedoch auch Neugotik, Neorenaissance, Neubarock, Neurokoko und die Vereinigung mehrerer dieser Stilrichtungen in einem Werk (sog. Eklektizismus), die gemeinsam in der Stilgeschichte als Historismus bezeichnet werden.

Geschichte

Gebäude der preußischen Bezirksregierung, Koblenz
Altar in der Pfarrkirche St. Martin in Hundersingen

Während im Mittelalter erst die Romanik und dann die Gotik kam, war es mit Neugotik und Neuromanik umgekehrt. Die Hinwendung von der Neugotik im frühen 19. Jahrhundert zur Neuromanik im ausgehenden 19. Jahrhundert hat in Deutschland damit zu tun, dass die Gotik als französischer Stil angesehen werden konnte. Die Romanik wurde als dem eigenen Land angemessener beurteilt. Wegbereiter waren Heinrich Hübsch und Rudolf Wiegmann in grundlegenden Veröffentlichungen.

Der Höhepunkt der Neuromanik ist 1891 mit dem Wiesbadener Programm über den evangelischen Kirchenbau anzusetzen. Der Stil reicht über das Ende des eigentlichen Historismus um die Jahrhundertwende hinaus bis in die 1920er-Jahre. Die Bautätigkeit der Neuromanik hatte ihren Schwerpunkt im Kirchenbau. Durch die Industrialisierung gab es in den stark wachsenden Städten dazu ein reiches Betätigungsfeld. Im katholischen Süden des deutschsprachigen Raumes ist der Stil dagegen seltener.

Stilistisch griff man nicht nur auf die Formelemente der Romanik in Westeuropa zurück, sondern verwendete auch die prächtigeren Formen des byzantinischen Stils. Auch in der Konstruktion der Kirchen blieb man nicht bei romanischen Grundrissen, sondern verwendete die fortschrittlicheren Prinzipien der Gotik, erkennbar an Kreuzrippengewölben und rechteckigen Grundflächen der Joche. Auch im Altarbau spricht man von Neuromanik. Da in der Romanik jedoch keine Altaraufbauten verwendet wurden, sind „neuromanische“ Hochaltäre oft im Grunde neugotische Altäre, die anstelle von Spitzbögen Rundbögen verwenden und auf Fialen verzichten. Das Fehlen historischer Vorbilder führte immerhin dazu, dass im historistischen Altarbau unter dem Etikett der „Neuromanik“ kreativ mit Formen und Aufbau umgegegangen wurde und entsprechende Altäre oftmals spielerischer erscheinen als jene der Neugotik.

Galerie

Bedeutende Bauten im neuromanischen Stil

Deutschland

Frankreich

Großbritannien

Rumänien

Schweiz

Ungarn

USA

China

Literatur

  • Heinrich Hübsch: In welchem Style sollen wir bauen? Karlsruhe : Müller, 1984. Repr. d. Ausg. Karlsruhe, Müller, 1828. mit e. Nachw. von Wulf Schirmer
  • Rudolf Wiegmann: Bemerkungen über die Schrift "In welchem Style sollen wir bauen?" von Heinrich Hübsch. In: Kunstblatt 10, 1829, Seiten 173-174, 177-179 und 181-183.

Siehe auch

Commons: Neuromanik – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien