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Seite:Oberamt Gmuend 134.jpg

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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

An indirekten Abgaben sind im Jahr 1868/69 erhoben worden:

1) an Wirthschaftsabgaben:
     a) von Wein und Obstmost

12.106 fl. 57 kr.
 
     b) Branntweinfabrikationssteuer   810  " 50  "  
     c) Branntweinausschanksabgaben   1.356  " 30  "  
14.274 fl. 17 kr.
     d) vom Bier   37.143 fl.   6 kr.
2) an Accise:
     a) von Güterveräußerungen

9.002 fl. 34 kr.
     b)   "  Lotterien 329  " 33  "  
     c)   "  Markt- und Handelswaaren –  " –  "  
3) an Hundeauflagen, einschließlich des den Ortsarmenkassen
gesetzlich gebührenden Antheils

2.485 fl. 17 kr.

Die Steuer aus dem Kapital-, Dienst- und Berufseinkommen betrug pro 1868/69 für den Staat:
     a) aus Kapitalien 9.905 fl. 45 kr.
     b) aus Dienst- und Berufseinkommen  1.890 " 32  "  
zusammen 11.796 fl. 17 kr.
     für die Amtskörperschaft: zu a und b zusammen 894 fl. 59 kr.
     für die Gemeinden:
     zu a und b zusammen

1.769 fl. 39 kr.


VII. Geschichtlicher Überblick und Alterthümer.

1. Politischer Zustand.

Erst von der Römerzeit an lassen sich genauere Angaben machen. Unser Bezirk lag zum größern Theil noch innerhalb des limes romanus und gehörte bis zum Steilabfall der Alb jedenfalls zur Provinz Obergermanien, zum sogen. Zehentlande, vom Rande des Gebirgs an höchst wahrscheinlich zur Provinz Rhätien. Der nördlichste Theil endlich, jenseits des auf der Höhe zwischen Lein und Rems hinziehenden limes, namentlich also Alles, was jenseits der Lein liegt, gehörte zum großen, freien Germanien und mögen bis daher cattische Völkerschaften ihre Sitze gehabt haben.

Nach der Mitte des 3. Jahrhunderts fing der alemannische Völkerbund an die römische Grenze zu überschreiten, und allmählig auch in unsern Gegenden sich heimisch niederzulassen. Die gallischen und römischen Ansiedler wurden verdrängt oder vom herrschenden Stamme aufgesogen. – Als die Alemannen späterhin den Franken unterlagen, machte sich der fränkische Einfluß auch hier geltend und

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_134.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)