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Seite:OARottweil0131.jpg

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Fläche 1,5 Pferde. Nach der Viehaufnahme vom 2. Januar 1868 nahm der Bezirk in der Reihe der Oberämter in ersterer Beziehung die 20te Stelle ein. Die Pferdezucht ist im allgemeinen nicht von Bedeutung: eine Ausnahme machen Rottweil, Schwenningen, Bösingen, Deißlingen und Dunningen, wo neben der Zucht auch die Haltung der Pferde namhaft ist. Auch die Orte Hausen o. R., Herrenzimmern, Irslingen, Lackendorf und Lauffen treiben etwas Pferdezucht. Außer diesen Orten haben Dietingen, Wellendingen und Täbingen einige Pferdehaltung. Man züchtet vorzugsweise einen etwas schweren Landschlag, mit Ausnahme von Schwenningen, wo man den Marbacher Schlag pflegt; Deißlingen hält den Mecklenburger Schlag. Die Stuten bringt man zur Bedeckung auf die Beschälplatte in Rottweil, wo 5 Hengste aufgestellt sind, theilweise auch auf die Beschälplatten benachbarter Oberamtsbezirke.

Die Rindviehzucht. Nach der gedachten Aufnahme von 1873 zählt der Oberamtsbezirk 161 Zuchtstiere, 1935 Ochsen und Stiere über 2 Jahren, 8021 Kühe, 4010 Stück Schmalvieh und 2610 Kälber; sonach kommen auf 100 Einwohner 54,97 und auf 100 Morgen Fläche 15,7 Stücke Rindvieh. Nach der Viehaufnahme vom 2. Januar 1868 nahm der Bezirk in ersterer Beziehung die 27. Stelle in der Reihe der Oberämter ein. Im allgemeinen ist die Rindviehzucht in gutem, theilweise in sehr gutem Zustande und hat sich seit einigen Jahrzehnten wesentlich verbessert, so daß nur noch einige Orte etwas zurückgeblieben sind. Besonders schöne Viehstände haben Rottweil, Bösingen, Dietingen, Dormettingen, Hausen o. R., Herrenzimmern, Horgen, Irslingen, Neufra, Neukirch, Schömberg, Schwenningen und Täbingen.

Was den Rindviehschlag und Zuchtbetrieb anbelangt, so wird in dem Bezirk vorzugsweise ein durch Simmenthaler Farren gekreuzter Neckar- oder Landschlag gehalten; reine Simmenthalerrace züchten die Orte: Böhringen, Herrenzimmern, Neufra, Neukirch und Zimmern o. R.; auch die Grundherrschaft in Dotternhausen hat reinen Simmenthaler Schlag aufgestellt und Schwenningen vorherrschend. Zur Nachzucht und Veredlung halten die meisten Gemeinden tüchtige Zuchtstiere theils von reiner Simmenthaler Race, theils eine Kreuzung von Simmenthaler- und Landrace; nur Feckenhausen, Gößlingen und Roßwangen haben reine Landrace. Die Haltung der Zuchtstiere geschieht durchgängig von den Gemeinden selbst, welche sie anschaffen und unterhalten. Der Handel mit Vieh beschränkt sich bei den meisten Orten nur auf die Ergänzung des Viehstandes und auf den Verkauf des entbehrlich gewordenen Viehs, theilweise auch des Jungviehs. Namhaften Handel treiben die Orte: Rottweil,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0131.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)