Eurycoma longifolia

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Eurycoma longifolia

Eurycoma longifolia

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Bittereschengewächse (Simaroubaceae)
Gattung: Eurycoma
Art: Eurycoma longifolia
Wissenschaftlicher Name
Eurycoma longifolia
Jack
Lange, gefiederte Laubblätter

Eurycoma longifolia ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Bittereschengewächse (Simaroubaceae) gehört. Sie ist in Indonesien, Malaysia, Philippinen, Thailand, Myanmar, Vietnam, Kambodscha und Laos heimisch.[1]

Es sind viele Trivialnamen für Eurycoma longifolia in unterschiedlichen Sprachen bekannt, am bekanntesten ist Tongkat ali.[2]

Vegetative Merkmale

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Eurycoma longifolia wächst als immergrüner Strauch oder kleiner Baum in Ur- und Sekundärwäldern bis auf Wuchshöhen von meist 12 bis selten 15 Meter. Sie wachsen ohne oder mit wenigen aufrechten Verzweigungen.

Die gestielten Laubblätter sind meist schirm-, schopfartig auf den Spitzen der Zweige konzentriert. Die 45 bis 100 Zentimeter langen Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Die 20 bis 30 Paar sich jeweils gegenständig gegenüber stehenden, rundspitzigen bis spitzen, ganzrandigen, sitzenden bis fast sitzenden, kahlen Fiederblättchen sind ledrig und lanzettlich, elliptisch oder eiförmig bis -lanzettlich oder verkehrt-eiförmig bis -eilanzettlich. Die Blättchen sind bis zu 20 Zentimeter lang und bis 6 Zentimeter breit.

Verzweigter Blütenstand mit vielen Blüten
Wurzeln

Generative Merkmale

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Eurycoma longifolia ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). In großen, 50 bis 60 Zentimeter langen, lockeren und reich verzweigten, achselständigen rispigen, thyrsigen sowie teils drüsig behaarten Blütenständen erscheinen die vielen Blüten. Die fünfzähligen und gestielten, kleinen, funktionell eingeschlechtlichen Blüten mit doppelter Blütenhülle sind meist drüsig behaart. Die Kelchzipfel sind minimal. Die fünf klappigen Kronblätter sind purpurfarben-karmesinrot. Die weiblichen Blüten besitzen einen oberständigen, fünfteiligen, -lappigen Fruchtknoten, mit freien Fruchtblättern, mit einem kurzen Griffel der in einer fünflappigen Narbe endet sowie größere und kleinere Staminodien. Die männlichen Blüten enthalten fünf fertile Staubblätter und kleine Staminodien sowie einen sterilen Stempel. Die Staubblätter besitzen innen an der Basis jeweils minimale Anhängsel. Es ist jeweils ein dünner Diskus vorhanden.

Die Hauptblütezeit reicht von Juni bis Juli.

Die mit 1 bis 2 Zentimeter Länge und 0,5 bis 1 Zentimeter Durchmesser eiförmige bis ellipsoide, glatte, dünnschalige Steinfrucht (Nuss) ist anfangs grün und später, wenn sie gereift ist, dunkelrot. Die Früchte reifen hauptsächlich im September, sie stehen zu mehreren in einer Sammelfrucht zusammen.

Eurycoma longifolia ist wegen ihrer verschiedenen Wirkstoffe und sekundären Pflanzenstoffe in Südostasien ein beliebtes Heilmittel. Vor allem in Malaysia wird es als Aphrodisiakum eingesetzt. Seit dem 21. Jahrhundert erfreut es sich zudem unter Sportlern großer Beliebtheit. Dem Wurzelextrakt wird nachgesagt, einen positiven Einfluss auf die körpereigene Testosteronproduktion zu haben.

Am 22. Dezember 2021 veröffentlichte die EFSA eine Sicherheitsbewertung zu einem Wurzelextrakt aus Eurycoma longifolia. Darin konnten Sicherheitsbedenken bezüglich einer potentiell DNA-schädigenden Wirkung, insbesondere bei Schleimhäuten, die den ersten Kontakt mit dem Extrakt darstellen, nicht ausgeräumt werden. Der Extrakt wurde als nicht sicher bewertet.[3][4]

Der Eurycoma longifolia Extrakt wird aus den Wurzeln der Pflanze hergestellt. Diese werden geerntet, zerkleinert, getrocknet und im Anschluss gemahlen. Durch Zugabe von entionisiertem Wasser entsteht eine Paste, welche in der Regel im Sprühtrocknungsverfahren zu einem feinen Pulver verarbeitet wird.[5] Dieses ist vor allem in den USA und Europa beliebt, da es haltbar und leicht ist.

Eurycoma longifolia fällt unter die Novel Food Verordnung und wurde bisher nicht für den Verkehr freigegeben.[6] Solange keine Zulassung erfolgt ist, ist das Inverkehrbringen in der Europäischen Union verboten.[7]

  • Flora Malesiana. Ser. I, Vol. 6, 1962, S. 203–206, online auf biodiversitylibrary.org.
  • K. Kubitzki: The Families and Genera of Vascular Plants. Vol. X: Flowering Plants Eudicots, Springer, 2011, ISBN 978-3-642-14396-0, S. 418 f.
Commons: Eurycoma longifolia – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Eurycoma longifolia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 20. April 2013.
  2. Eurycoma longifolia Jack beim International Centre for Science and High Technology. (Memento des Originals vom 27. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/portal.ics.trieste.it
  3. Dominique Turck, Torsten Bohn, Jacqueline Castenmiller, Stefaan De Henauw, Karen Ildico Hirsch-Ernst: Safety of Eurycoma longifolia (Tongkat Ali) root extract as a novel food pursuant to Regulation (EU) 2015/2283. In: EFSA Journal. Band 19, Nr. 12, 2021, ISSN 1831-4732, S. e06937, doi:10.2903/j.efsa.2021.6937, PMID 34987621, PMC 8693240 (freier Volltext) – (wiley.com [abgerufen am 9. Februar 2022]).
  4. Gesundheitsgefahr durch illegale Stoffe bei Verbraucherzentrale, 22. April 2024.
  5. Herstellung von Tongkat Ali Beschreibung bei Tongkat Ali Shop, 23. September 2024.
  6. EU Novel food catalogue. Europäische Kommission, abgerufen am 17. November 2023 (englisch, Eurycoma longifolia in das Suchfeld eingeben).
  7. Art. 6 Abs. 2 VERORDNUNG (EU) 2015/228 i.V.m. Art. 1 der Durchführungsverordnung.